3. Mai 2025
Bewertung:3

Wenig Neues

Anika Landsteiner beschäftigt sich im Rahmen mehrerer Essays mit weiblicher Scham - und ihren vielseitigen Facetten. Den Stil fand ich sehr angenehm und gut zu verstehen. Es war eine gute Mischung aus persönlich und sachlich und ein großes Lob an die Autorin für ihren Mut und ihre Offenheit! Inhaltlich - muss ich zugeben - hat mir das Buch wenige Neuerkenntnisse gegeben, was ich sehr schade fand. Ich fand viele persönliche Erfahrungen und Perspektiven sehr interessant, aber insgesamt hatte ich nicht das Gefühl viel Neues zu lernen. Oft hatte ich das Gefühl, dass ich die Dinge zwar noch nicht von dieser Seite aus betrachtet hatte, aber aus dem Gesamtschluss konnte ich wenig ziehen. Der Blick ins Quellenverzeichnis hat mich auch nicht unbedingt überzeugt. Es waren keine unprofessionellen Quellen, aber sehr viele Websiten und aktuelle Ereignisse und weniger wissenschaftliche Beiträge. Eine starke wissenschaftliche Fundierung hat mir insgesamt auch gefehlt. Die Gestaltung des Buches finde ich recht seltsam. Das Cover gefällt mir von den Farben nicht allzu gut und die Verarbeitung wirkt unfertig und billig. Das Buch ist meiner Meinung nach etwas für Menschen, die sich bisher wenig mit Feminismus beschäftigt haben, aber wer sich einigermaßen mit der Materie auskennt wird nach dem Lesen auch nicht viel schlauer. Dennoch präsentiert die Autorin viele komplexe und persönliche Aspekte, die durchaus interessant sind.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
18. Apr. 2025
Bewertung:5

Die Scham ist weiblich Ein sehr persönliches Sachbuch, von der Autorin selbst gelesen über die weibliche Scham. Anika Landsteiner zeigt unter anderem an Hand von Selbsterlebtem auf, was immer noch schief läuft in unserer ach so aufgeklärten Welt. Leider leben wir nach wie vor in einer „Mens World“ und das zeigt sich in allen Lebensbereichen. Die Scham ist weiblich und bewusst anerzogen. Das kann nur wütend machen. Ein Augen öffnendes Sachbuch,trotzdem sehr unterhaltsam geschrieben , dass ich nur jedem ans Herz legen kann.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
8. Feb. 2025
Bewertung:4

"Solange es Macht gibt, gibt es Unterdrückung, und um dieses Ungleichgewicht zu festigen, benötigt es Werkzeuge - so eben auch die Scham." Die ersten Menschen, die sich schämten waren - wie kann's anders sein: Adam und Eva. Das Feigenblatt ist bis heute, zumindest im Sprachgebrauch, geblieben. Eva gilt seit ihrer Vertreibung aus dem Paradies als die Mutter aller Schuld und Scham. Stellt euch mal vor, Eva hat Augenringe und Pickel. 🫣 Eva hat ihre Tage und bittet lautstark um einen Tampon. 🫣🫣 Eva wird ungewollt schwanger (war bestimmt so), sucht die Schwangerschaftsberatung auf und entscheidet sich für einen Abbruch. 🫣🫣🫣 Zumeist weiblich konnotiert hat das Schämen eine lange "Tradition", vielfältige Gründe und wurde stets gefestigt von Kirche, Staat und Patriarchat. Scham entsteht, wenn wir Erwartungen nicht erfüllen und nicht der Norm entsprechen. Doch sie basiert auch auf Unterdrückung. Frauen schämen sich häufig für Dinge, die ihnen passieren, für die sie nichts können. Ihr Selbstwert wird seit jeher kleingehalten - auch der finanzielle: Gender-Pay-Gap. Dieser entsteht u. a. durch unbezahlte Care-Arbeit: Gender-Care-Gap. Wodurch insgesamt später die Altersarmut droht: Gender-Wealth-Gap. Sollten sie dieses Alter nicht erreichen, liegt das möglicherweise daran, dass Frauen auch in der (medizinischen) Forschung quasi nicht vorkommen. Nicht erkannter Herzinfarkt: Gender-Data-Gap. Der Buchtitel könnte also auch lauten: Mind the Gap! @anikalandsteiner geht in ihrem Essay "Sorry not sorry" nicht nur der verhaltensbiologischen Funktion von Scham auf den Grund, sondern entlarvt sowohl die eigentlichen Verursacher als auch ihre Profiteure. Es ist kein Ratgeber und dennoch meine ich, einen Ansatz erkannt zu haben, wie wir aus der Rechtfertigungsschleife rauskommen und das ewige Schamgefühl loswerden können. Der natürliche Feind der Scham ist die Empathie. Also sollten wir emotionale Verletzungen nicht wegschließen, sondern drüber sprechen und die Stufen planieren.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
25. Jan. 2025
„Sorry Not Sorry“ von Anika Landsteiner ist ein fesselndes und erfrischendes Buch, das sich mutig mit den Themen Selbstfindung, Unabhängigkeit und den Herausforderungen der modernen Gesellschaft auseinandersetzt.
Bewertung:5

„Sorry Not Sorry“ von Anika Landsteiner ist ein fesselndes und erfrischendes Buch, das sich mutig mit den Themen Selbstfindung, Unabhängigkeit und den Herausforderungen der modernen Gesellschaft auseinandersetzt.

Landsteiner nimmt ihre Leser*innen mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Lebens, wobei sie auf humorvolle und doch tiefgründige Weise die Hürden beschreibt, die Frauen in einer von Erwartungen geprägten Welt überwinden müssen. Die Erzählweise ist ehrlich und direkt, ohne dabei an Tiefe zu verlieren. Die Autorin spricht viele alltägliche und oft unangenehme Themen an – von gesellschaftlichem Druck bis hin zu persönlichen Unsicherheiten – und schafft es, diese auf eine Art und Weise zu vermitteln, die nicht nur unterhaltsam, sondern auch zum Nachdenken anregend ist. Besonders beeindruckend ist, wie Landsteiner ihre persönliche Perspektive in eine universelle Botschaft überträgt, die viele Leser*innen anspricht und in ihrer eigenen Lebensrealität widerspiegelt. Die Mischung aus Emotionalität und der klaren Botschaft der Selbstakzeptanz macht „Sorry Not Sorry“ zu einem Werk, das sowohl aufrüttelt als auch inspiriert. Es fordert dazu auf, die eigenen Fehler und Schwächen zu akzeptieren und sich von gesellschaftlichen Normen nicht unterkriegen zu lassen. Landsteiner zeigt auf, dass es okay ist, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn man dabei nicht immer den Erwartungen anderer entspricht. Ein absolut lesenswertes Buch, das nicht nur die feministische Bewegung unterstützt, sondern auch jedemr Leserin Mut macht, sich selbst zu lieben und sich nicht für die eigene Existenz zu entschuldigen.

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22. Jan. 2025
Bewertung:2

Sorry, aber nicht meins...

Ich muss sagen es gibt 2 Sterne, weil hier doch 1 oder 2 Sachen meiner Meinung entsprachen und der Rest war einfach nur nervig übertrieben. Es wird vieles dermaßen überzogen dargestellt, daß ich mich frage, was der Dame alles passiert sein muss, das sie so einen Groll entwickelt hat. Ja, auch ich habe eine starke Persönlichkeit, die sich nicht viel gefallen lässt, aber deshalb rege ich mich nicht über alles so auf... Sorry, Not sorry... 🤣 Und das gegendere hat massiv genervt. Der Lesefluss wird komplett gestört, passt aber zum Rest. War eigentlich ein Abbruchkandidat, aber als Hörbuch kann man es schon beenden... 🤷🏻‍♀️

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4. Jan. 2025
Bewertung:4

Sooo wichtig!

Jeder egal ob Frau oder Mann sollte das Buch lesen. Zwischendurch ist es etwas träge zum lesen. Aber wie viele Situationen wurden beschrieben, die ich 1:1 nachvollziehen kann, bei denen mir aber bis jetzt nicht bewusst war, dass das Gefühl was ich fühlt Scham war.

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16. Dez. 2024
Bewertung:5

Absolute Empfehlung - hinter jedem zweiten Satz ein dickes: YES GIRL!

Sollte man lesen. Habe mich häufig wiedergefunden und gedacht: yes! Genauso ist es! Sicherlich die Welt nicht neu erfunden, aber bringt Themen zurück ins Bewusstsein, die manchmal in den Hintergrund rücken.

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30. Sept. 2024
Bewertung:3.5

An sich ist das hier ein gutes Buch für alle, die sich grundlegend mit dem Thema Feminismus beschäftigen möchten. Wenn man schon tiefer in der Materie drin ist, ist es mir an manchen Stellen etwas zu oberflächlich. Ich hätte gerne tiefergehende Informationen über weibliche Scham bekommen. So habe ich kaum etwas Neues gelernt, aber konnte viele Dinge nochmal auffrischen und bin jetzt natürlich wieder richtig sauer. Würde mir wünschen, dass Männer dieses Buch lesen.

Sorry not sorry
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13. Sept. 2024
Lest oder hört dieses Buch unbedingt. Absolut wertvoll, bestärkend und einfach großartig.
Bewertung:5

Lest oder hört dieses Buch unbedingt. Absolut wertvoll, bestärkend und einfach großartig.

Bestärkend. Kraftvoll. Beeindruckend. Lese-/ Hörerlebnis: "Sorry not sorry - über weibliche Scham" von Anika Landsteiner habe ich zunächst gehört. Das Buch ist in 10 Essays eingeteilt, die auch unabhängig gelesen werden können, aber in der Reihenfolge mehr Wirkung erzielen. Die Texte wurden von der Autorin selbst eingesprochen. Ich konnte kam aufhören ihren Worten zu lauschen, habe konstant mit dem Kopf geknickt, oder "oh mein Gott, ja!" gedacht. Zudem merkte ich, dass der Drang mir Stellen zu markieren stetig zunahm, so dass wenige Tage nachdem ich das Hörbuch beendet hatte, das Print einziehen musste. Für mich gibt es kein Buch, in dem ich mich je mehr gehört und gesehen gefühlt habe. Alle Essays sind unheimlich gut geschrieben, voller fundierter Recherche und gleichzeitig unheimlich nah. Wahrscheinlich werden dieses Buch hauptsächlich Frauen lesen, dabei wäre es so viel sinnvoller, wenn es die Männer täten und zwar mit offenen Augen und Herzen. Ich habe so unheimlich viel aus diesem Buch gelernt und für mich mitgenommen. Inzwischen habe ich es zum vierten Mal gelesen und es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein. Fazit: Lest oder hört dieses Buch unbedingt. Absolut wertvoll, bestärkend und einfach großartig.

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12. Sept. 2024
Bewertung:4

Schämt euch nicht

Anika Landsteiner berichtet von der Scham, die uns unser ganzes Leben lang begleitet. Vor allem Frauen wird schon lange beigebracht, sich zu schämen oder sich für die normalsten Dinge auf der Welt zu entschuldigen. Landsteiner denkt dabei über ihre eigenen Erfahrungen mit der Scham nach, ist selbstkritisch aber auch sanft mit sich. Neu waren für mich die Gedanken zu Scham im Reality-TV - ein sehr kontroverses Thema, über das ich jedoch noch nie so intensiv nachgedacht oder gelesen habe. Landsteiner spricht jedoch auch vielfältige andere Themen an und schreibt dabei modern und ein bisschen frech - was ich aber als sehr erfrischend empfand. Die Autorin schlägt damit in die Kerbe zahlreicher Texte, die im Moment (zurecht und zum Glück) veröffentlicht werden. Das führt aber auch dazu, dass die meisten Beobachtungen eher Wiederholungen als neue Erkenntnisse darstellen.

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28. Aug. 2024
Bewertung:5

Ein Buch das wirklich jede und jeder lesen sollte.

Dieses Buch ist ein Appell sich als Frau nicht mehr zu schämen und der Wut mehr Raum zu geben. »Gegen das System muss angeschrien werden. Nichts verleiht mehr Kraft als Wut, die zur richtigen Zeit gezündet wird. Sie sprengt alle Grenzen, die es nie hätte geben sollen.« Schreibt die Autorin zum Schluss. Eine der vielen Überschriften ihrer Essays ist: Die Scham ist ein Werkzeug patriarchaler Unterdrückung. Anika schreibt in ihrem Buch über Endometriose, über das Älterwerden als Frau, über Reality-TV, Schwangerschaft und Abtreibung, und vor allem über weiblichen Selbstwert und männliche Grenzüberschreitungen! Das allumfassende Gefühl, das all diese Themen miteinander verbindet, ist eben diese (weibliche) Scham und wie sie weiblich geschriebene Personen ein Leben lang ausbremst, verunsichert, beleidigt, verletzt, entblößt und klein hält.

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13. Aug. 2024
Bewertung:4.5

Nicht sooo viel Neues, wenn man sich viel mit Feminismus beschäftigt. Aber Anika Landsteiner hat die verschiedenen Themen sehr gut aufbereitet, alles vor dem Hintergrund der weiblichen Scham und mit vielen persönlichen Beispielen. Sehr empfehlenswert ist auch das Hörbuch, von der Autorin selbst eingelesen.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
28. Juli 2024
Augenöffnende, emotionale und authentische Auseinandersetzung zur weiblichen Scham.
Bewertung:4.5

Augenöffnende, emotionale und authentische Auseinandersetzung zur weiblichen Scham.

| 𝖬𝖤𝖨𝖭𝖤 𝖫𝖤𝖲𝖤𝖤𝖨𝖭𝖣𝖱𝖴̈𝖢𝖪𝖤 Anika Landsteiner eröffnet in ihrem Buch offen und ehrlich in Kapiteln unterschiedliche Themenkomplexe, nicht nur über weibliche Scham, sondern auch zu gesellschaftlichen Themen, wie diese weiterhin geprägt sind. Die Autorin reflektiert über ihr Leben, ihre Erfahrungen mit gesellschaftlichen Erwartungen und den ständigen Druck. Sie schafft dabei einen gelungenen Mix aus eigenen Kämpfen und Erkenntnissen und bietet gleichzeitig Raum für Reflexion und Identifikation. Oft las ich das Buch mit zustimmendem Kopfnicken und großem Respekt, da sie Themen offen anspricht, für die ich mich teilweise noch heute schäme. Das Lesen war für mich sehr emotional, aber auch eine dankbare Erkenntnis, nicht allein zu sein und meine Empfindungen auf etwas zurückzuführen sind. | 𝖥𝖠𝖹𝖨𝖳 Augenöffnende, emotionale und authentische Auseinandersetzung zur weiblichen Scham. | 𝖡𝖤𝖶𝖤𝖱𝖳𝖴𝖭𝖦 4,5 | 5 ⭐️ Buchige Grüße 📚📖, Jeanette.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
21. Juni 2024
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Bewertung:5

Absolute Leseempfehlung, das Buch fühlt sich an wie ein sehr gutes Gespräch mit einer Freundin, aus dem man total bestärkt hervor geht! Ich habe es als Hörbuch gehört, von Anika Landsteiner selbst sehr gut eingesprochen, werde mir aber die Printausgabe auch nochmal schnappen, um einige Textstellen zu markieren. Egal ob Körper, Geld, Reality-TV, Schwangerschaft, Ehe oder sexualisierte Gewalt - Anika Landsteiner lässt kein Thema unberührt, das weibliche Scham berührt. Ein Sachbuch für alle 💜

Sorry not sorry
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3. Juni 2024
Bewertung:5

"Sorry, Not Sorry" von Annika Landsteiner spricht ein unheimlich wichtiges Thema an, mit dem man sich unbedingt auseinandersetzen sollte, egal ob man feministisch eingestellt ist oder nicht: die weibliche Scham. In 9 großen Kapiteln beleuchtet die Autorin mitunter in sehr persönlichen Einblicken die verschiedensten Varianten, in denen wir uns schämen. Und allzu oft habe ich mich immer wieder selber in den Zeilen wiedergefunden. Sei es z. B. The,men, wie Realty TV, Geld oder das Thema Altern, um nur ein paar zu nennen, überall ist das Thema präsent. Sprachlich spricht das Buch seine Leser und Leserinnen auch direkt an, in klaren Sätzen und ohne reißerisch zu wirken, kommen besonders die persönlichen Passagen richtig stark an, machen es manchmal sehr unbequem, weiterzulesen und sind doch so wichtig, alle Bereiche zu erfassen. Annika Landsteiner nimmt ihre Leser und Leserinnen mit und sorgt dafür, dass man sich selber anfängt zu reflektierten. Mir hat gefallen zu lesen, dass man nicht alleine ist mit seiner persönlichen Scham, in welchen Bereichen mich eine anerzogene Scham beeinflusst hat und mich zum Nachdenken gebracht hat, an welchen Punkten ich daran arbeiten kann, um etwas zu ändern. Wirklich sehr lesenswert.

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3. Juni 2024
Bewertung:4

Ein realistisches, düsteres und doch unterhaltsames Buch über die anerzogene und erwartete Scham der Frau und ihre Stellung in der Gesellschaft. Ich mag, wie viele Ebenen beleuchtet werden, finde aber zugleich, dass das Buch mehr wie ein einem Tagebuch ähnlichen Bericht wirkt (auch dadurch, dass es sehr persönlich ist) als ein differenziertes Diskurs-Buch. Dennoch fand ich auch die kleinen humoristischen Stellen genau da auflockernd, die in einem objektiveren Text womöglich gefehlt hätten.

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30. Mai 2024
Bewertung:3.5

Ein gutes Buch, um einmal einen umfassenden Blick auf die verschiedensten Themen rund um Benachteiligung, Unterdrückung der Frauen (bis heute aktuell) zu bekommen. Anika Landsteiner ist hier eine tolle Mischung aud Sachbuch und der Schilderung sehr persönlicher Erlebnisse gelungen. Am Beginn hätte sie mich beinah verloren, als die typische Mädchen rosa, Jungs blau - Thematik gebracht wurde. Auch das Kapitel zu Reality TV war für meinen Geschmack etwas zu lang. Dich mit jedem Kapitel steigt sie tiefer in die Themen ein und ich war froh, am Anfang nicht abgebrochen zu haben. Sehr gut von der Autorin selbst gelesen.

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29. Mai 2024
Bewertung:5

Scham - ein feministisches Thema

Dreh- und Angelpunkt des Buches ist die Scham, die besonders oft von Frauen empfunden wird und zwar besonders häufig für nicht selbstverschuldete Ereignisse. Anika Landsteiner hat mit ihren Beobachtungen und fundierter Recherche bei mir einen Nerv getroffen, viele Situationen konnte ich direkt nachfühlen und bestätigen, ich war abwechselnd wütend, gefesselt, betroffen und wünsche mir sooo sehr, dass diese wichtigen darin behandelten Themen nicht nur von Frauen, sondern vor allem auch von Männern gelesen werden, denn vieles sind strukturelle Probleme, die in unser aller Bewusstsein kommen müssen, um Veränderung zu ermöglichen. In einigen Kapiteln trat das Hauptthema (weibliche) Scham etwas in den Hintergrund zugunsten feministischer Themen, doch schnell wird deutlich wie stark alles miteinander verwoben ist. Ein mutiges erhellendes Buch, das durch die ehrliche und reflektierende Sicht auf die eigene Biografie sehr authentisch rüberkommt. Unbedingte Leseempfehlung!

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29. Mai 2024
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Bewertung:4

Mit 'Sorry not Sorry' spricht Anika Landsteiner viele Momente der Scham an. Der weibliche Scham, der unbegründeten Scham. Wie gut es doch tut zu lesen das es anderen Frauen oft ähnlich geht und wie wichtig es ist uns immer wieder vor Augen zu führen das wir uns nicht ständig für alles mögliche und unmögliche schämen sollten. Das Buch hat ein bisschen die Aufgabe einer guten Freundin übernommen die einem sagt:" Ist doch nicht schlimm. Du bist wundervoll so wie du bist. Völlig normal. Es ist nicht Deine Schuld". Wenn man hin und wieder in die feministische Literatur eintaucht und sich damit beschäftigt ist einem natürlich nicht alles komplett neu, aber trotz dessen kann einiges nicht oft genug erwähnt werden. Einige Aspekte haben aber doch rausgestochen. Zum Beispiel auf das unglaublich häufige weibliche Schamempfinden einzugehen, das Thema Trash- und Reality TV und vorallem das Thema Endometriose und Schwangerschaftsabbruch. Schön finde ich wie persönlich die Autorin uns das alles erzählt. Das macht vieles um einiges greifbarer. So gerne wie ich die letzten zwei Romane von Anika Landsteiner gelesen habe, so gerne möchte ich Euch ihr neustes (Sach)buch ans Herz legen. Es liest sich wirklich gut, ist nicht trocken geschrieben, spricht vieles offen an und wartet mit einigen Facts auf die man wissen sollte. Hoffentlich erreicht es ganz viele Menschen.

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Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
21. Mai 2024
Bewertung:3.5

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, an einigen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. An anderen Stellen hatte ich das Gefühl, dass sich hier etwas wiederholt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin sich bemüht hat, einen möglichst intersektional Blick auf gesellschaftliche Probleme zu werfen. Trotzdem kratzt sie bei vielen Themen doch nur leicht an der Oberfläche und verliert zum Teil auch den Bezug zum Thema "Scham" etwas. Für meinen Geschmack wurde auch etwas zu viel von anderen populärwissenschaftlichen Autor*innen zitiert, ohne noch etwas mehr Inhalt zu dem Zitat zu liefern. Die persönlichen Erfahrungen der Autorin sind sehr interessant und sorgen natürlich für viele Gefühle, man hätte dies aber vielleicht noch mit mehr Fakten untermauern können für eine schlüssige Argumentation. Im Grunde arbeitet sich das Buch viel an dem populärwissenschaftlichen feministischen Diskursthemen ab, die wir alle schon seit ein paar Jahren immer wieder lesen, bietet für Menschen, die sich viel mit diesen Diskursen beschäftigen also kaum neue Perspektiven. Eine Kleinigkeit, die mich dann doch total gewurmt hat und die mich dann richtig aus dem Buch rausgerissen hat, war aber, dass die Autorin an einer Stelle von griechischer Mythologie spricht, dann aber den römischen Autor Ovid und die Namen von römischen Gottheiten durch die Gegend schmeißt. Auf wie vielen Ebenen das seltsam ist, kann ich hier gar nicht ausführen...

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
19. Mai 2024
Bewertung:4

„Sorry not sorry“ ist ein Buch über das Kleinhalten von Frauen und die Scham, die die Gesellschaft ihnen für gewisse Umstände eingetrichtert hat. Die Autorin will aufzeigen, „dass das Patriarchat und der Kapitalismus mitsamt aller durch sie etablierter Diskriminierungsformen der perfekte Nährboden sind, um Scham erblühen zu lassen - und sie für sich zu nutzen.“ Es geht um die Darstellung der Frau in den Medien, um Klischeedenken und Verurteilung bei weiblichen „Problemen“, wie einer ungewollten Schwangerschaft. Es geht um eine patriarchale Gesellschaft, in der immer noch antiquierte Denkweisen vorherrschen, wenn man mal genau hinsieht. Dies tut die Autorin mit ihren Recherchen und anhand persönlicher Beispiele auf bewundernswerte Weise. Natürlich ist dies nicht das erste Buch über Feminismus, aber es gibt dem Thema eine frische persönliche Stimme, die gehört werden sollte. Es rüttelt an einem überholten Weltbild und macht Frauen Mut, die Scham über ihre Weiblichkeit abzulegen.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
17. Mai 2024
Bewertung:4

Anika Landsteiner stellt sich hier mutig ihrer eigenen Scham und beschreibt Situationen, die ihr peinlich waren, in denen sie Scham empfunden hat, über die sie lange nicht gesprochen hat. Herausgekommen ist ein wunderbarer Essay zu unterschiedlichen Themen, die alle die weibliche Scham gemeinsam haben. So unfassbar viel Scham. Die Autorin arbeitet hier sehr schön die geschlechterspezifischen Unterschiede bei der Scham heraus. Und es ist unglaublich wie uns Frauen systematisch die Scham anerzogen wurde. Wie wir uns in allen möglichen Situationen schämen, für Dinge, die wir getan oder nicht getan haben, für unser Aussehen, für das was wir sagen, aber auch, und das ist so entsetzlich, für Dinge, die uns angetan wurden. Diese Scham sorgt zudem dafür, dass die Täter unbehelligt weiterleben können. Denn die kennen keine Scham. Daher hier ein Aufruf, die Scham abzulegen und mutig darüber zu reden. Ein sehr wichtiges und gutes Buch, bei dem ich mich in so vielen Situationen wiedergefunden habe. Bei dem ich zu jedem Kapitel eigene Beispiele im Kopf hatte. Einzig beim Kapitel Reality TV, bei dem es ums Fremdschämen ging, ist mir der geschlechtsspezifische Unterschied nicht ganz klar geworden. Fremdschämen und soziale Diskriminierung, ja, aber in Bezug auf die weibliche Scham war es an dieser einen Stelle nicht ganz rund für mich. Wenn ihr es gelesen habt, gebt mir gerne Rückmeldung ob ihr das anders seht. Ein Buch, das beim Lesen viele Emotionen aufkommen lässt: Wut, Frustration, Hoffnung, Mut, Entschlossenheit und noch mehr Wut! Lest es! Hört auf euch zu schämen!

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
16. Mai 2024
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Bewertung:3.5

»Negative Glaubenssätze sickern ins Unterbewusstsein und machen es sich dort bequem, Rollenbilder oder Klischees, seien sie auch noch so absurd, schleichen sich über Jahrzehnte hinweg in unsere Wahrnehmung hinein – und kreieren dort Empfindungen wie Angst und Scham« (S. 145/146). Warum wird Scham als normal und geschlechtsneutrale Empfindung beschrieben und gleichzeitig ist sie ein weibliches Phänomen? Dieser Frage geht Anika Landsteiner in ihrem Buch »Sorry not sorry« auf den Grund. Um Antworten zu erhalten zeigt die Autorin sich von einer sehr vulnerablen Seite. Sie schreibt über persönliche Erfahrungen und führt durch Recherche auch Belege externer Quellen an, um ihre Aussagen zu untermauern. Anika Landsteiner beleuchtet weibliche Scham bezogen auf verschiedene Themenbereiche wie Körper, Geld, Beziehungsstatus, Reality-TV, Schwangerschaft, Altern, Periode/Endometriose, Heiraten und sexualisierte Gewalt. Die Autorin beschreibt ihr Buch nicht nur als »eine persönliche und gesellschaftliche Spurensuche« (S.17), sondern auch als Hand, die sie ausstreckt, »um zu signalisieren: Du bist nicht allein mit dem Gefühl, allein zu sein« (ebd.). Um ehrlich zu sein – ich habe nicht immer die ganze Hand gesehen, die ausgestreckt wurde. Bei den persönlichen Situationen, die Anika Landsteiner beschreibt, habe ich mich tatsächlich nicht mehr ganz so alleine gefühlt, da ich mir beispielsweise vor ein paar Jahren selbst wegen der 30 in die Bluse gemacht hab, obwohl ich mich aber doch gar nicht so alt fühle, gesellschaftlich gesehen womöglich als gescheiterte Existenz abgestempelt werde, die dann auch noch Falten hat. Anika Landsteiner schreibt offen und sehr reflektiert über ihre eigenen Erlebnisse – dies empfinde ich als unglaublich mutig. »Mich zu schämen hat mich in meinem ganzen Leben immer wieder ausgebremst. Verunsichert. Beleidigt. Verletzt. Entblößt. Erst indem ich über die Emotionen geschrieben und sie nicht als lästig empfunden habe, kann ich sie als einen Schlüssel zur Selbstreflexion nutzen« (S. 241). Bei den angegebenen Quellen handelt es sich, bis auf eine Ausnahme, in der auf eine Netflix-Serie verwiesen wird, auf Onlineliteratur. Somit ist die Lektüre sehr populärwissenschaftlich gehalten. Ich hatte andere Erwartungen, habe mir für den Rechercheteil mehr Tiefe und neue Erkenntnisse gewünscht. Im Vorwort werden Namen wie Franziska Schutzbach, Ann-Kristin Tlusty und Laurie Penny und deren literarische Werke genannt. Die Essays in »Sorry not sorry« greifen diese allerdings leider nicht mehr auf. Die Aussagen bleiben bei Anika Landsteiners Buch sehr an der Oberfläche, Altbekanntes wurde aufgegriffen und leichtverständlich wiedergegeben. Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte trotz der Kritik ein paar schöne Textstellen für mich herausfiltern. »Der weibliche Körper wird im Korsett eines heteropatriarchalen Systems nicht nur beschämt und kategorisiert, er wird im Heranwachsen sexualisiert und schließlich von der Weltwirtschaft kapitalisiert« (S. 19).

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
14. Mai 2024
Bewertung:5

Ein feministischer Blick auf die Scham

“Sorry not sorry” von Anika Landsteiner ist ein Sachbuch über Scham, insbesondere die weiblich sozialisierter Menschen. Die Autorin wird dabei zum Teil sehr persönlich und erzählt aus ihrem Leben, wodurch das Buch inhaltlich wie sprachlich nach meinem Empfinden gut zugänglich wird. Sie gliedert die verschiedenen Aspekte in übergeordnete Punkte wie Körper, Finanzen, das Thema Beziehung, angefangen beim Single-Dasein bis zur Familienplanung, Selbstbestimmung und Gewalt und räumt dabei einige Vorurteile und gesellschaftliche Strukturen auf. Das Buch ist durchgehend eine Kritik an dem Patriarchat und die fein abzweigenden Strukturen, die eng damit einhergehen. Die Absurdität mancher Denkweisen, die einige Menschen noch heute teilen, macht mich immer wieder fassungs- und hilflos. Deshalb bin ich sehr dankbar für das, was Anika Landsteiner hier geschaffen hat. Denn auch wenn viele der Punkte und Fakten mir bereits bekannt waren, habe ich auch neue Perspektiven und Wissen dazugewonnen. Der Fokus auf die Emotion Scham fand ich sehr gelungen und treffend. Ich habe mich selber in vielen Beschreibungen wiedergefunden und konnte diese nachempfinden. Ich denke, dass das Buch für viele Frauen heilsam sein könnte, da es einen sachlichen und erklärenden Blick auf die Emotion hat, die uns sonst so oft gefangen hält. Zum Schluss hält die Autorin ein Plädoyer für kontrollierte Wut, die sich aufgrund ihrer engen Verbundenheit zur Scham sehr häufig als gesündere und selbstwirksamere Wahl herausstellt. Auch das hat wieder einen persönlichen Nerv in mir getroffen, denn ich arbeite im Rahmen meiner Therapie gerade selber an meiner Wutkraft. “Sorry not sorry” ist eine Mischung aus Fakten, persönlichen Anekdoten und einer guten Prise Sarkasmus, wodurch das Buch ebenso informativ wie unterhaltsam zu lesen und ein guter Einstieg in die Thematik ist. Ein unglaublich wichtiges Werk, von dem ich mir sehr wünschen würde, dass wirklich jede Person dieses Buch lesen und verinnerlichen würde.

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Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
14. Mai 2024
Bewertung:5

Ein Essay über die weibliche Scham mit sehr persönlichen Bezügen

Als ich gelesen habe, dass Anika Landsteiner, deren Buch 'Nachts erzähle ich Dir alles' mich schon sehr begeistert hat, ein Buch über weibliche Scham herausbringt, war mir klar, dass ich es lesen werde. Ich bin beeindruckt, wie viele persönliche Details Landsteiner von sich preisgibt. Dadurch macht sie das Sachbuch zu einem sehr persönlichen Essay, dass greifbar ist. Dabei ist es nicht so, dass sie einfach eine Abfolge neuer Erkenntnisse präsentiert, sondern es ist für mich eher eine Sammlung. Ein Zusammentragen intimer, aber auch gesellschaftspolitischer Gedanken. Viele Fakten waren mir bekannt, manches wurde mir neu bewusst gemacht und einiges hörte ich tatsächlich zum ersten Mal. Ich erwischte mich immer wieder dabei, zusätzlich zum Buch zu recherchieren oder Personen und Ereignisse zu googeln. Selten habe ich mir in einem Buch so viel markiert. Es gibt Passagen, in denen stimme ich Landsteiner nicht unbedingt zu aber das zeigt auch, wie sehr das Buch anregt, sich austauschen zu wollen. Es bietet so viel Stoff für Eike Diskussionsrunde und ich hätte große Lust, dieses Buch in einem Forum, in einer Leserunde erneut gemeinsam zu lesen, um einen kontroversen Diskurs zu starten, gern mit allen Geschlechtern. Vielen Dank für dieses inspirierende Buch.

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Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
12. Mai 2024
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Bewertung:3.5

Populärwissenschaftliche, feministische Auseinandersetzung mit weiblicher Scham »Wer sich von Scham befreien will, muss sich ihr stellen.« (S. 17) & genau dieses sich-der-eigenen-Scham-stellen ist in den allermeisten Fällen einfacher gesagt als getan. Aber das, was wir dadurch erreichen können, ist so wertvoll: Selbstermächtigung und einen andere Hoheit auf unsere Schamgefühle und die auslösenden Situationen / Gedanken / Geschichten. Anhand ihrer eigenen Empfindungen von Körperscham, Identitätsscham und Statusscham setzt sich die Autorin & Journalistin Anika Landsteiner mit Scham in einer ‚persönlichen und gesellschaftlichen Spurensuche‘ (S. 17) auseinander. In 10 Essays diskutiert sie, überdenkt sie, reflektiert sie, zerlegt sie die Scham in ihre Einzelteile und schafft ein neues Ganzes: Eine empowernde, inspirierende und feministische Perspektive auf Scham. 💥 »Mich zu schämen, hat mich in meinem Leben immer wieder ausgebremst. Verunsichert. Beleidigt. Verletzt. Entblößt. Erst indem ich über die Emotion geschrieben und sie nicht nur als lästig empfunden habe, kann ich sie als einen Schlüssel zur Selbstreflexion nutzen. […] Sie schärft meinen Bullshit-Radar.« (S. 241) Yes, I am Anika-Fan-Girl 💘 (#sorrynotsorry) und ich liebe, wie sie schreibt. Da macht das Genre keinen Unterschied: Ihre Romane (»Nachts erzähle ich dir alles« 🥐 & »So wie du mich kennst« 🗽) habe ich sehr geliebt 🥹, aber auch auf ihre regelmäßigen Newsletter 💌 freue ich mich immer in meiner Inbox. Dementsprechend MUSSTE ich ihr erstes populärwissenschaftliche Sachbuch lesen: »SORRY NOT SORRY — über weibliche Scham« von Anika Landsteiner 💜💚 ist im Verlag Rowohlt Polaris erschienen. Ich bewundere sehr, wie mutig und persönlich Anika über diese wichtige, feministischen und gesellschaftskritischen Themen schreibt. Aber ich hätte mir bei den Essays mehr Tiefgang, mehr wissenschaftliche Bezüge und einen stärkeren Fokus auf Schamgefühle und die gesellschaftliche, soziologische, feministische, differenzierte Auseinandersetzung damit gewünscht. Für Personen, die sich viel mit Feminismus auseinandersetzen, sind Anikas persönliche Erlebnisse und ihre Reflektion zu den verschiedenen Themengebieten neu. Daneben werden sehr viele ‚feministische Basics‘ aufgegriffen, das passiert mit guten Rückbezügen, aber hätte es für mich in diesem Kontext nicht gebraucht. Das ich daher von dem Buch enttäuscht bin, liegt sicherlich zum einen an meinen Erwartungen und zum anderen an meinem Vorwissen. Alle Personen, die sich bislang wenig mit Feminismus auseinander gesetzt haben, werden hier viel lernen können. All in all: Eine sehr persönliche, feministische Auseinandersetzung mit weiblicher Scham, die mich inspiriert und meine eigene Reflektion bereichert hat. 💜 Schlussendlich empfehle ich allen Anikas Schreiben -- egal welches Buch & dieses vor allem für diese sehr persönlichen Perspektiven und Reflektion.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
12. Mai 2024
Bewertung:5

Anika Landsteiner hat ein hervorragend recherchiertes Buch hingelegt, das sprachlich so präzise und eindringlich geschrieben ist, es ist wirklich beeindruckend. Sie führt die Leser*innen (vermutlich no gender needed, aber naja) durch verschiedene Lebensbereiche und zeigt anhand von gut gewählten Beispielen, wie Frauen beschämt werden. Mein liebstes Kapitel war das zum Realty-TV. Insgesamt habe ich viele Punkte, die sie macht, schon einmal gelesen. Sie hat es aber geschafft, sie in einen neuen und interessanten Kontext zu setzen und alle Punkte dadurch gut anzufüttern. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lektüre!

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch
5. Mai 2024
Bewertung:4.5

Vielseitige Analyse von Scham, die aufrüttelt!

"Nichts verleiht mehr Kraft als Wut, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort gezündet wird. Sie sprengt alle Grenzen, die es nie hätte geben sollen. Meine Wut ist weiblich." (S. 242) Es gäbe keine passenderen Worte für das Ende dieses Buches, denn sie beschreiben ganz genau, wie ich mich nach dem Zuschlagen fühle. Ich bin so wütend. Auf das Patriarchats. Auf die Welt. Auch wenn ich einige der in diesem Buch aufgezeigten Statistiken, Erhebungen und Fakten schon kannte, schadet es nie, sich diese noch einmal ins Gedächtnis zu rufen und das Wissen aufzufrischen. Und das schafft dieses Buch ganz hervorragend. Anika Landsteiner behandelt in einer sehr logischen Strukturierung viele verschiedene Themen, bei denen jedoch eins interessanter ist als das andere. Ihr sehr angenehmer und einfacher Schreibstil und die Zwischenüberschriften mit kurzen Abschnitten erleichtern das Lesen und so konnte ich aus jedem Essay ganz viel mitnehmen, auch wenn ich nicht mit allem, was Landsteiner schreibt, übereinstimme, aber das ist ja kein Problem und nur meine Meinung. Dieses Buch ist so wichtig, denn es ordnet die vielen Seiten der Unterdrückung der Frau mit dem Fokus auf die Scham noch einmal komplett neu ein und bietet so einen noch mal neuen Blickwinkel auf die Welt.

Sorry not sorry
Sorry not sorryvon Anika LandsteinerROWOHLT Taschenbuch