Eine durchaus spannende Grundidee umgesetzt in einer solide Erzählung. Formulierung und vor allem Formatierung hat mich teils aber sehr rausgerissen.
Gefunden habe ich dieses Buch in einer Grabbelkiste und aufgrund des spannenden Klappentextes und weil ich Bücher mit derartigen Gedankenspielen / Sozialexperimenten sehr mag, habe ich es sofort mitgenommen. Insgesamt hat Kerstin Gulden hier eine sehr solide Story geschrieben, die sich durchaus recht kurzweilig liest. Die Charakter sind meines Erachtens recht nachvollziehbar und ich persönlich empfand ihr handeln überwiegend als ziemlich glaubwürdig. Richtig gestört hat mich allerdings nach kurzer Zeit wie hier mit der Textformatierung gespielt wurde. Auf den ersten Blick empfand ich es als eine ganz witzige Idee bestimmte Adjektive oder Situationen durch Formatierung zu verdeutlichen. So wurde zum Beispiel „w e i t“, statt „weit“ geschrieben um durch die Leerstellen eben die Weite zu zeigen. Oder nach unten fallende Buchstaben für das Wort „fallen“ und der Einsatz von kursiv und fettschrift,… Auch wenn ich diese Idee im Grunde ganz nett finde, so bin ich persönlich leider jemand, der dadurch extrem aus der story geworfen wird, da mich eine anderweitige Formatierung sofort aus dem Lesefluss wirft und stocken lässt. Alles in allem dennoch ein ganz solides Buch, das ich z.B als Klassenlektüre gar nicht verkehrt fände. Schließlich ist die Grundidee mit einer App zum Klimaschutz wirklich cool und gleichzeitig empfand ich aber auch den Fanatismus, den diese sehr schnell in ihren Nutzern hervor rief als sehr realistisch. (Siehe auf in Büchern wie „die Welle“)