Lässt einen konfus, kalt und fassungslos zurück
Direkt am Anfang störte ich mich an der antiquierten Sicht und auch an dem Umgang mit dem weiblichen Geschlecht im Buch. Mit was für einem machohaften und verwöhnten, alkoholabhängigen Hauptcharakter hab ich es hier zu tun? Nachdem ich es den damals vorherrschenden Umständen und dem geschichtlichen Kontext für mich einsortiert hatte, lies ich mich auf Hemingways Werk ein. Sofort fallen die kurzen Sätze in einfacher Form auf, die einem das Gefühl geben durch die Abschnitte gehetzt zu werden. Das passt super in das erste Weltkrieg Setting. Man muss aufpassen nichts Wichtiges zu überlesen. Die Liebesbeziehung kommt leider viel zu kurz. Zu platt und unerklärlich plötzlich entwickelt sich die Beziehung der beiden Charaktere. Lässt man die Romanze außer Betracht weiß der Roman zu fesseln. Die letzten Kapitel fliegen nur so dahin und die Erzählung gipfelt in einem überraschenden und brachialem Ende. Ich verstehe warum dieses Werk von Hemingway seinen Durchbruch darstellt. Zum Schluss das schönste Zitat aus dem Buch: „Wenn Menschen dieser Welt mit so viel Mut begegnen, muss die Welt sie töten, um sie zu brechen, und natürlich tut sie das und tötet sie. Die Welt bricht jeden, und viele sind nachher stark an den gebrochenen Stellen. Aber die nicht brechen wollen, tötet sie. Sie tötet unterschiedslos die Besten und die Edelsten und die Mutigsten.“