Tolles Buch über Till und seine Freunde, über das Leben, die Schule, die Enttäuschungen und auch der Leichtigkeit des Erwachsenwerdens in dem morbiden Wien! Tolle Charaktäre, Einblicke in d ie Gamingwelt, die mit einiges im Rückblick erklärt
Till Kokorda fühlt sich falsch auf dem Wiener Elitegymnasium. Die Lehrer sind antiquiert, die Mitschüler arrogant und mit dem Lehrplan kann er nichts anfangen. Sein wahres Talent ist das Computerspiel „Age of Empires 2“. Bereits mit 15 ist er einer der besten Spieler weltweit und eine Onlinelegende. Ein sehr uneitles Buch über eitle Leute, ferne Träume und nahbare Erfahrungen die wir alle teilen.
Ich fand's ganz geil. Bin selbst gamerin, konnte mich also mit dem Protagonisten gut identifizieren. Es war eine schöne Nostalgie-Schelle für mich. Hab mich viel an meine Schulzeit erinnert durch das Buch (bin mittlerweile 30). Hat mir sehr viel Spaß gemacht. Die Charaktere fand ich interessant und symphatisch. Einige Ereignisse der jüngsten Zeit kommen darin vor, was mir auch gut gefallen hat. Zumindest hab ich da immer ein "das kenn ich!" Gefühl. Ich hab's bis zum Schluss sehr gerne lesen und war gespannt wie es weiterging. Zwar hätte ich es mir nie besorgt, wäre ich nicht durch den Buchpreis drauf aufmerksam geworden, da es einfach nicht mein übliches Genre ist. Aber vllt gefällt es mir gerade aus diesem Grund.
Gossip Girl auf österreichisch🇦🇹
Als Gamer und Literaturliebhaber hat mich das Buch, das sogar den deutschen Buchpreis gewonnen hat, sofort gepackt. Letztendlich erschien mir aber gerade das Thema rund um "Age of Empire" sehr oberflächlich. Es ging eigentlich mehr um die Eliteschule und all ihre Protagonisten. Aber versteht mich nicht falsch! Gossip Girl oder Maxton Hall sind toll, weil sie sich nur auf diesen Plot konzentrieren. Bei beiden Hauptthemen, Schule und Videospiele, ist die Handlung jeweils etwas dürftig, wo man wahrscheinlich mehr rausholen könnte, wenn man eines von beiden weggelassen hätte.
Ein in wunderbarem Stil geschriebenes Buch um nichts 🎮📚🇦🇹
Ein Wiener Eliteinternat, ein zehnjähriger Gamer, der in Age of Empires 2 zur Weltspitze aufsteigt, ein tyrannischer Deutschlehrer mit Reclam-Zwangsstörung, ein Haufen literarischer Anspielungen, ein bisschen Schulpolitik, ein bisschen Österreich-Bashing – fertig ist der Roman, der 2023 den Deutschen Buchpreis abgeräumt hat. Was soll ich sagen? „Echtzeitalter“ ist handwerklich solide, sprachlich stellenweise richtig gut, durchzogen von Ironie, einer authentischen, wenn auch bewusst schrägen Jugendsprache und pointierten Beobachtungen des österreichischen Bildungsbürgertums. Die Figuren – allen voran Till, sein pädagogisch fragwürdiger Lehrer Dolinar und seine clevere Mitschülerin Feli – tragen das Ganze durchaus sympathisch und glaubwürdig. Wer selbst mal AOE2 gezockt hat oder ein Trauma vom Deutschunterricht in der Oberstufe mit sich herumträgt, wird sich in manchen Passagen ziemlich abgeholt fühlen. Auch die satirischen Seitenhiebe auf das österreichische Bildungssystem, patriarchale Strukturen, Nazi-Relikte und die snobistische Wiener Gesellschaft funktionieren gut – wenn man für sowas empfänglich ist. ABER: Trotz allem hatte ich nie das Gefühl, dass mich das Buch emotional wirklich berührt. Es passiert einfach zu wenig. Klar, es ist ein Internatsroman, ein Bildungsroman, ein Jugendporträt – aber einer, der mehr in Momenten lebt als in einer echten Handlung. Die Spannung? Fehlanzeige. Dramaturgische Höhepunkte? Nope. Viele Sätze lesen sich wie literarisch ambitionierte Twitterbeiträge – klug, witzig, beobachtend –, aber zusammen ergibt das eben keine wirkliche Geschichte. Manchmal hat man das Gefühl, der Roman ist eher ein kluges Konzept als ein echtes Buch. Und ehrlich gesagt: Wenn man die Gaming-Ebene rausnimmt, bleibt ein recht klassisches episodisches, plotarmes Internatsdrama übrig, das man so oder so ähnlich auch schon zigfach gelesen hat – nur mit WLAN. Kurzum: „Echtzeitalter“ ist ganz nett, wenn man nichts Großes erwartet. Für mich keine Katastrophe, aber auch kein Meisterwerk. Stellenweise nur unglaublich einschläfernd. Und warum dafür der Buchpreis rausgehauen wurde, erschließt sich mir nur bedingt. Vielleicht, weil es mal was „zeitgemäß Literarisches“ sein sollte. Vielleicht, weil Gaming im Feuilleton jetzt auch cool ist. Vielleicht, weil Wien einfach immer geht. Naja. Ich sag mal so: Das Buch war wie eine solide Partie Age of Empires. Für einen Abend ganz unterhaltsam, aber irgendwann fragt man sich: „Sind wir bald endlich fertig? Ich will ins Bett.“ ⭐️⭐️
Und? Wie fandet ihr es? Auch so großartig und überragend wie gefühlt alle hier, die es schon gelesen haben? Buchpreis und Hype hin oder her: Ich fand es ganz okay. Mehr aber auch nicht. Und bin damit erneut an dem Punkt, an dem ich mich frage, ob mit mir vielleicht etwas nicht stimmt.
Wir begleiten Till über seine Schulzeit und erleben seine Entwicklung. War ok, allerdings weiß ich nicht, ob und was mir der Roman sagen will.
Als ich die Zusammenfassung dieses Buches las, nachdem es den Deutschen Buchpreis gewonnen hatte, war meine erste Reaktion: Ohje, schon wieder ein 60+-Literat, der uns nahe bringen will, wie Games uns alle in Serienmörder verwandeln. Welch ein schreckliches Vorurteil! Was ich kurzzeitig aus den Augen verlor, war, dass die neuen Literaten in meinem Alter sind und somit zu der ersten Generation der Digital Natives gehören. Schachinger ist sogar jünger als ich. Da muss ich mich also selbst an der Nase nehmen. Das Buch entpuppte sich als angenehme Lektüre, in welcher ich immer wieder gerne weiterlas. Zuerst war ich entsetzt über die Schilderungen des Missbrauchs, welcher hier an den Kindern und Jugendlichen begangen wird. Mit der Zeit mischten sich dann mehr und mehr auch eigene Erinnerungen aus meiner Schulzeit mit ein. Die Dinge, welche wir angestellt haben, unterscheiden sich gar nicht so gross von jenen, welche die Eliteschüler aushecken. Gerne folgte ich Till durch seinen Alltag. Schachingers Sprache trägt uns durch die Handlung, durch den harten Schulalltag, erste Gefühle und hin zu Tills Zuflucht im Spiel. Im Gegensatz zur früheren Darstellung der literarischen Gamingwelt (s.o.) hilft das Spielen Till hier zu sich selbst zu finden. Er ist richtig gut, erfolgreich darin und entwickelt sich stets weiter. Im Umfeld wird er belächelt, aber in der Szene anerkannt. Es ist ein Coming-of-Age-Roman, der mir auch einiges aus der näheren Österreichischen Geschichte nahe gebracht hat. Dinge, die ich verpasst habe. Dinge, die ich gar nicht mitbekommen habe. Somit habe ich nicht nur Till beim (Heran-)Wachsen zugesehen, sondern konnte auch meine Allgemeinbildung ein bisschen vergrössern.
Bangeralarm
Mal eine nicht langweilende Geschichte über einen ganz normalen Jungen und sein ganz normales Leben. Die Anspielungen an die Popkultur passen wirklich in die Echtzeit und für mich zumindest absolut relatable. Keine Unrealistischen mega dramatischen Geschichten um eine Story zu haben, sondern die Geschichten des Lebens, aber auf spannende weise erzählt. Für mich hat sich das Buch angefühlt als würde ich meine Gedanken aus der Jugend durchforsten, wo man eigentlich nichts versteht und einem aber auch alles eigentlich egal ist. Absoluter Pluspunkt ist der geile österreichische Dialekt vom Sprecher. Ich weiß nicht ob ich den Namen Dolinar und „bist deppert Kokorda?“ so schnell aus dem Kopf bekomme, will ich aber auch gar nicht. (BTW kostenlos auf Spotify zu hören)
Schon die ersten zwei Seiten schrecken mich ab. Ein Satz erstreckt sich über 7-10 Zeilen. Dieser atemlos erzählende Schreibstil ist nix für mich.
Tldr; Coming-of-Age-Roman mit sehr schicker Sprache. Thematisch hangelt sich die Geschichte zwischen Internatsleben, Gaming, Nachtleben, Leistungsdruck, Verliebsein und dem Umgang mit Verlust und Krankheit hin und her. Zwischendurch wird die Handlung beiseite gelegt um Anekdoten zur Wiener Kultur-, Politik- und Literatur-Szene zu erzählen. Wir lernen Till als Kind kennen und begleiten ihn durch seine komplette Schullaufbahn bis zur Matura. Er landet in der Klasse mit dem strengsten Lehrer der Schule und entwickelt ein riesiges Interesse an Age of Empires 2, worin er nach einigen Jahren Übung einer der besten Spieler der Welt wird. Für mich war dieser Zwiespalt das spannendste am Buch: Till ist in seiner Bubble einer der größten Namen der Szene und seine Matches werden von Fans auf der ganzen Welt verfolgt, wohingegen er im 'echten' Leben ein eher introvertierter, durschnittlicher Schüler ist, der große Probleme damit hat, den Ansprüchen an ihn gerecht zu werden. Der Satzbau und die Wortwahl sind gewöhnungsbedürftig, aber super interessant gestaltet und vom reinen Leseerlebnis hat mir das Buch richtig Spaß gemacht. Es hilft, das Buch auch über die, für mich persönlich, eher Zähen stellen, wie z.B. die Beschreibungen der österreichischen Politik, zu tragen. Als Mensch der seit Kindestagen mit AoE2 aufgewachsen ist und das Geschehen in, und um das Spiel herum regelmäßig verfolgt, musste ich vielmals vor Freude laut lachen, wenn ein Scheinwerfer auf die verschiedenen Aspekte dieser kleinen und doch sehr leidenschaftlichen Community geworfen wurde. So werden neben offensichtlichen Begriffen wie T90, TheViper und der Definitve Edition auch Bezug auf super nieschige Facetten dieser Welt genommen. Der Gedanke daran, dass in dem, mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichneten, Roman des Jahres 2023 Begriffe und Namen wie "low elo legends", "forest nothing" und "Fatslob" vorkommen, zaubert mir jedes Mal wenn ich darüber nachdenke, ein Lächeln ins Gesicht. Falls es nicht offensichtlich ist, ist dieser Teil der Bewertung extrem subjektiv und absolut biased. Ich würde gerne auch mal eine Meinung darüber hören, wie jemandem das Buch gefallen hat, der noch nie, oder nur kaum, von AoE2 gehört hat und speziell, wie dieser Person der Aspekt des Buches gefallen hat. Gerade im Bezug auf AoE2 wurde hier entweder sehr gut recherchiert, oder, wovon ich eher ausgehe, auf eigenes Interesse des Autoren zurückgegriffen. Ich hatte sehr viel Spaß mit dem Roman und empfehle ihn gerne weiter!
Enttäuschend
Eine langwierige, spannungslose Erzählung, die inhaltlich teilweise zusammenhanglos ist. Sprachlich im niederen Niveau, sehr viel Wiener Dialekt mit Gaming-Begriffen und Beleidigungen gemischt. Ende nichtssagend.
Gemischte Gefühle
Die Thematik an sich fand ich super interessant. Auch die Einbeziehung des Computerspiels Age of Empires 2 sehe ich sehr positiv und spannend. Der Anfang war angenehm zu lesen und auch das Ende bzw. der ganze letzte Teil war super schön. Ich kann aber auch die Leute verstehen, die in ihren Rezensionen geschrieben haben, dass sie das Buch abgebrochen haben, da sich der Mittelteil des Buchs sehr zieht. Außerdem wird viel über den Schulalltag berichtet, der für mich oft so beschrieben wird, dass man ihm kaum folgen kann. Alles in allem habe ich mir etwas mehr erhofft vom „Roman des Jahres 2023“, wurde aber auch nicht komplett enttäuscht.
Ich brauchte 20 Seiten um mit dem Schreibstil klar zu kommen, liebte dann aber jedes Wort. Ich glaube, das Buch ist nicht für jeden was. Aber als junger Mann, der mit Videospielen aufgewachsen ist, habe ich mich noch nie so gesehen und verstanden gefühlt. Ich liebe dieses Buch und möchte es nie mehr missen.
'Echtzeitalter' ist ein gesellschaftskritischer Coming-of-Age-Roman, der insbesondere Österreichs gutbürgerliche und konservative Mitte hinterfragt. Aus der Perspektive eines Schülers, wird die Schulzeit im Marianum, einer Privatschule mit antiquierten Ritualen und Lehrern sowie einer elitären Schülerschaft, geschildert. Arroganz, Demütigung und Ausgrenzung, durch Schüler und Lehrer, wirken sich allumfassend auf das System und seine Mitglieder aus. Wer sich den offenen und verborgenen Normen nicht unterordnet, wird untergeordnet. Auch der junge Gamer Till ist diesem System ausgeliefert. Er wird in einem starren und unfreundlichen System erwachsen und hat Schwierigkeiten seinen Weg zu finden. Neben einem privaten Schicksal muss er, in einer von Ungerechtigkeit geprägten Schule, ein eigenes Meinungsbild entwickeln und die Herausforderungen der Jugend bewältigen. Dabei werden professionelles Gaming und der Kontakt zu weniger konformen Figuren zu einem Ventil der Bewältigung. 'Echtzeitalter' spricht aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen an, die auf die sehr realen Entwicklungen verschiedener europäischer Staaten anspielen. Mit der Analyse des Mikrosystems einer Privatschule kreiert Tonio Schachinger eine umfassende Analyse der rechtskonservativen Bürgerelite und zeigt die Konsequenzen elitär konstruierter sozialer Ungleichheit auf, die mich in der literarischen Umsetzung nicht klar überzeugen konnte. Die zähe Entwicklung des gehemmten Protagonisten überträgt sich auf den Stil des Romans und macht ihn damit zu einer langatmigen Leseerfahrung für mich. Das rigide und gewaltige System der Schule wird deutlich hervorgehoben und bleibt dabei für mich nicht immer glaubwürdig.
42% gehört und quäle mich seit der 20% Marke. Mich interessiert diese Coming of Age Geschichte schlichtweg nicht. Er packt mir viel zu viel an popkulturellen Referenzen, Jugendsprache, Literaturreferenzen und gesellschaftspolitische Kritik bzw. absurde Gespräche/Situation in das Buch. Das harmoniert für mich alles nicht. Mir fallen lauter bessere Bücher zu all den Themen ein, die im Buch bearbeitet werden: Faserland, Miami Punk, The Shards, Der rote Diamant, Nullerjahre ( beste Kifferszene ever. Die Kiff- und Rauchelemente beim Schachinger lassen mich wegschnarchen), Creep. Ich komm mit dem ganzen Stil und Ton nicht klar. Wenn ich schon ein Buch lese, das so Null Bezug zu meiner eigenen Lebenswelt hat, dann wird die Sprachliche Umsetzung umso wichtiger. Obwohl er viele Intelligente Szenen und Gespräche schafft, ödet mich der Stil an. Wirkt alles so leicht versnobbt und trotzdem lost. Die Gegensätze dieses vermieften, elitären Gehabes der Internatslehrer und den rebellionswilligen bzw. zurückgezogen Kids der Neuzeit, die irgendwie nicht wissen wohin mit ihrem Frust, der Energie, der Anteilnahmslosigkeit ihres Umfeldes an ihren Interessen, schlagen einfach nicht ein. Dabei ist das durchaus geschickt ausgearbeitet. Dazu nervt mich das distanzierte Berichten der Szenen, häufig in der Vergangenheitsform. Selten sind wir in der Gegenwart und erleben die Szene live. Für mich kommt es zu einem völligen Ungleichgewicht zwischen show und tell. Ständig ertapp ich mich bei dem Gedanken: Jetzt hör auf zu labern und lass mich eintauchen, erleben! Ist aber evtl. auch grad nur mein persönliches Problem mit aktueller Literatur. Glaub, hab Hyperion immer noch nicht so recht verwunden. Bin momentan auf sprachliches Feuerwerk getrimmt. Da hat der Schachinger nix im Angebot was meine Bedürfnisse befriedigt. Vor allem nicht, wenn man dieses grauenvolle Forest Gump Zitat verwendet. Furchtbarer Film.
Gave up after 1/3 - maybe I’m missing out
Ein Buch über das Erwachsenwerden. Mir hat der schlichte Erzählstil und der manchmal beißende Sarkasmus gefallen. Also großer Age of Empires 2 Fan hab ich viele Figuren aus dem Universum erkannt und mich über die Liebe für dieses unglaublich gute Spiel gefreut.
Keine Ahnung, warum das nen Buchpreis bekommen hat...
Weder Cover noch Klappentext sind wahnsinnig aussagekräftig und ich glaube, so kann man auch am besten das ganze Buch beschreiben. Keine Ahnung, was mir da mitgegeben werden sollte (ob überhaupt?) und noch weniger Ahnung, warum das Buch den Buchpreis verdient hat. Der Schreibstil ist schon gut, aber die Handlung plätschert so vor sich hin zwischen Schulbeschreibungen und Spielbeschreibungen. Von Age of Empire verstehe ich nach wie vor nix und von den ganzen Schulerzählungen ist nur hängen geblieben, dass Lehrer echt schlimme Menschen sein können. Till als Prota ist eigentlich ganz nett und als 2 Mädels auftauchen, hätte es fast spannend werden können. Naja. Hätte. Fast. Ne, das war nix. Aber vielleicht verstehen "Normalmenschen" (wie ich) auch einfach die literarische Qualität dieses Werks nicht. 🤣
Authentische Charaktere
Die Charaktere waren so greifbar, als würden sie neben mir sitzen - auch die Themen waren interessant. Die Story war mir teilweise etwas zu gleichförmig und bis auf das Age of Empire Thema wirkte es, als hätte man einen Coming-of-Age-Roman wie diesen schon oft gelesen.
Teilweise langatmig
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut , weil ich auch auf Tonio Schachingers Lesung war. Leider war mir die Geschichte teilweise etwas zu detailliert erzählt, die Handlung hat mir grundsätzlich aber sehr gut gefallen. Für mich ist auch verständlich, wieso Tonio Schachinger den Buchpreis bekommen hat.
Ich habe es gerne gelesen.
Ich war sehr neugierig und skeptisch. Ein Roman über einen Schüler an einem elitären Wiener Gymnasium , Till Kokorda, der dem tyrannischen Klassenlehrer und dem realen Leben empfiehlt , indem er Age of Empire spielt und dabei unglaublich ( und unbemerkt ) sehr erfolgreich ist/ wird. Es war super gut zu lesen- Schachinger schreibt flüssig und bildhaft. Was einem Nicht- Gamer( wie mir) auch die Seiten mit den Spielsequenzen / Spielerklärungen leichter macht. Es erklärt mir die Magie der Fluchtmöglichkeit ins Spiel, vor dem normalen/ nicht so erfolgreichen/ problematischen Leben. Er wird soooo erfolgreich ( unter der Top Ten) und doch ist es in seinem Umfeld unrelevant, weil es ja kaum einer mitbekommt. Viele politische Themen der österreichischen Politik tauchen auch auf. Verbunden mit dem Wortwitz des Romans, kam das bei mir richtig gut an. Ob das Buch des deutschen Buchpreis nun verdient hat, oder nicht?!? Ich habe es ganz gerne gelesen.
Till sieht in Echtzeit zu, wie Feli sich jede Woche verändert, ohne wirklich anders zu werden, sich jede Woche für eine neue Sache interessiert, ... Feli möchte irgendwann LSD ausprobieren, Till will nur AOE2 spielen, keines der anderen tausend Spiele, die es sonst noch gibt. (Zitat, Seite 255) Wie könnte man den Stil von Tonio Schachinger beschreiben? Mich hat er an gewisse Typen von früher erinnert, die mit in sich versunkener Präzision, Gebilde aus Spielkarten zusammen setzten. Kaum war das Kartenhaus fertig, gab es nach einem kurzen zurück gelehnten Prüfungsblick einen Fingerstupser - und das ganze Projekt war erledigt! So baut der Autor hier seine Konstrukte und torpediert sie nach einem Moment des Verharrens - in dem der Leser die Szenerie voll erfassen darf - mit gezielten Sätzen selbst, bevor er von neuem beginnt. Vordergründig mag der Hintergrund der Geschichte nischig, sogar elitär sein, immerhin spielt sich die Handlung hauptsächlich an einer Privatschule in Wien ab. Aber wer als Schüler oder Schülerin jemals ein Reclam Heft in der Hand hatte und sich mit der Schullektüre dem sogenannten Bildungsdiktat unterwarf, wird sich in dieser Coming-of-Age Geschichte wieder finden. Der ambivalente Ton und der sehr trockene Humor des Erzählers machen es dem Lesenden nicht immer leicht, einen Zugang zum Text zu finden. Betreutes Lesen ist keinesfalls ein Anliegen des Schriftstellers, vielmehr kann der lakonische Schreibstil in eine gedankliche Sackgasse führen. Andere Leser argwöhnen, dass der Roman gar auf eine mögliche Bewertung durch eine professionelle Jury hin ausgerichtet wurde. Der Gedanke scheint nicht ganz abwegig, denn in der Geschichte gibt es sogar eine Figur, die Anekdoten aus der Schule bei einem Literaturwettbewerb einreicht - Selbstironie oder bekennendes Kalkül von Herrn Schachinger? FAZIT Noch nie hatte ich so viel Spaß mit einer Lektüre im Zusammenhang mit dem deutschen Buchpreis. Allein die Geschichte, wie der Protagonist mit zwei Kameraden versucht, an die erforderliche Schullektüre zu kommen und wie die Jungs in der Buchhandlung an der Buchausgabe scheitern, ist einfach zu köstlich. Leider driftet das Buch während gewisser Phasen ein wenig zu sehr von der Rahmenhandlung ab, bekommt am Ende jedoch die Kurve und schließt mit gelungener Pointe ab! Unbedingt lesenswert.
🌱🍾🏛🏫⏰️🎮💻🪪
Echzeitalter ist nicht nur der Gewinner des deutschen Buchpreises 2023,sondern auch eines meiner absoluten Lieblingsbücher.Tonio Schachinger gehört zu den Autoren,in deren Schreibstil man sich sofort verliebt.Die Schreibweise erweckt die mitreißend nachvollziehbare Geschichte zum Leben.5 Sterne muss man diesem Buch,das ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte,einfach mindestens(!)geben.
eine Empfehlung, aber nicht für mich …1
Habe die Empfehlung für das Buch aus einer Zeitschrift (leider vergessen welche), ist 2023 Gewinner des deutscher Buchpreis Roman des Jahres. Und verstehe ich nicht; Spannungsmomente = nöö Fortlaufende Story = eigentlich nöö Charakter welche fesseln = nöö Ich hatte mich durch das Buch kämpfen müssen, hat mir nicht gefallen die Geschichte eines Schülers in einer Wiener Schule mit extremen Lehrer = nicht mehr und nicht weniger.

In Echtzeitalter bekommt man Einblicke in die Schulzeit und den Alltag des Protagonisten Till, Schüler eines elitären Wiener Internats. Schachinger schreibt sehr ruhig und dennoch spricht er in seinem Roman viele Themen an. Manche unterschwellig, manche mit Humor. Wer bei diesem Coming of Age Roman eine berührende, traurige, oder herzerreißende Geschichte erwartet, der wird enttäuscht sein. In diesem Buch geht es nicht darum, den Protagonisten möglichst sympathisch, oder bemitleidenswert darzustellen. Wer sich auf den Schreibstil einlassen kann, zwischen den Zeilen liest und die Seitenhiebe auf Politik, Gesellschaft und elitärem Schulsystem auf sich wirken lässt, der wird mit einem schmunzelnden Kopfschütteln im positiven Sinne das Buch nach den letzten gelesenen Zeilen zur Seite legen. Till kommt als "firstie" auf das Marianum, ein Eliteinternat. Sein Klassenlehrer, der Dolinger, ist ein Lehrer von der alten Schule, dem Sprache und Traditionen sehr wichtig sind, der seine Ansichten, wie schon bei vielen Jahrgängen zuvor, mit einem hohen Maß an Dominanz und Machtgehabe durchzusetzen versucht. Im Gegensatz dazu steht Tills Leidenschaft für Computerspiele, allen voran dem Echtzeitspiel Age of Empires 2 Persönliches Fazit: lesenswert, für mich aber kein Highlight. Mir fehlt es an berührenden Momenten, die mich zum Nachdenken bringen. Ich bin leider mit dem Schreibstil nicht richtig warm geworden. Phasenweise waren die Kapitel langatmig und enthielten Themen, die mich nicht so sehr interessiert haben. Mit den detaillierten Beschreibungen rund um das Spiels AoE 2 konnte ich leider gar nichts anfangen.
Leichter Flashback durch die eigene Schulzeit
Angenehm zu lesen und häufig zum schmunzeln. Ich denke für Deutsche könnte es teilweise schwer zu verstehen sein, es ist schon sehr sehr wienerisch (nicht sprachlich gemeint, eher auf das Menschliche bezogen)
Guter Coming-of-Age-Roman, der an eine Eliteschule in Wien entführt und der - eher gegen Ende - auch leise gesellschaftskritische Töne anschlägt. Der Fokus liegt weniger auf einer spannenden Handlung als auf der Authentizität der Figuren, die zu verfolgen ich zunächst nicht ganz so interessant fand, die mir am Ende dann aber so vertraut waren, dass ich das Buch leicht wehmütig zuklappte.
Es tut mir so leid, daß mir dieses Buch einfach nicht gefallen hat - dabei habe ich mich echt drauf gefreut. Das Thema hat mich interessiert, da ich teilweise auch in der Gaming-bubble bin ( ich bin ehrlich kein Strategiespieler und habe von AoE keine Ahnung). Es hatte Relevanz in der Story, aber die Balance zwischen Schule und Gaming wurde beschrieben, war aber nicht greifbar. Die Gefühle wenn er spielt kamen - für mich - kaum zur Sprache. Und so hat es sich durch das ganze Buch getragen, ich habe nicht gefühlt. Ich glaube die Hauptperson hat auch relativ wenig gefühlt. Weder mit der Hauptperson, noch mit den Nebencharakteren. Es wirkte für mich wie mehrere Kurzgeschichten, die sinnig aneinandergereiht wurden. Abgesehen von meinem nicht-Gefühl ( I see, der Dolinar wird den Bindestrich hassen ): - Die Hilflosigkeit gegenüber der "Übermacht" eines Lehrers kam gut zum Ausdruck. - Das Klischee der reichen elitären Jugendlichen, die von ihren Eltern vernachlässigt werden und die Zuflucht im Konsumen finden, wurde absolut erfüllt. - In den Alter wusste ich auch nicht, was ich mit meiner Zukunft anfangen soll, das kam auch sehr gut raus. Weder der Hauptcharakter, noch die Nebenpersonen wussten "wohin mit sich". Leider hat mir einfach ein Schluss gefehlt. Bzw. "Die Moral aus der Geschichte".
Meine Erwartungen waren sehr hoch, da das Buch schließlich den Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Ich muss sagen, dass diese Erwartungen leider nicht ganz erfüllt wurden. Es war zu Beginn etwas anstrengend, in das Buch hineinzufinden, was an der, für meinen Geschmack, etwas hochgestochenen Sprache lag. Natürlich ist klar, dass ein Buch, das den Buchpreis gewinnt, sprachlich anspruchsvoller sein sollte, aber das entsprach irgendwie nicht so ganz meinem persönlichen Geschmack. Das Thema an sich war interessant, aber man hätte das Ganze auch sicher um 100 Seiten kürzen können. Fazit: Kann man mal machen, muss man aber nicht.
Ein jugendliches Abenteuer das im Erwachsenwerden mündet.
Rezensionsexemplar Hörbuch Harmloses und mittelmäßiges, wenig auszeichnungswürdiges Buch Es geht weitestgehend nur um typische Jugend- und Pupertätsprobleme, wie Alkohol, Drogen, erste Liebe, Schwierigkeiten mit Lehrern ohne das in der ganzen Geschichte irgendwelche Höhepunkte gibt.
Ich war sehr gespannt und hatte schon bisschen mehr erwartet von einem Buch mit dem deutschen Buchpreis 2023. Diese Erwartungen wurden nicht vollends erfüllt. Eigentlich kann man über dieses Buch garnichts schlechtes sagen. Stilistisch gut, es entsteht ein schöner Lesefluss und man lebt auch tatsächlich mit dem Protagonisten mit, der seine Schulzeit zwischen typischen Schulerfahrungen, Computerspielen und erster Liebe verbringt. Das macht das Buch zu einer netten Lektüre, an der durchaus auch junggebliebene Erwachsene noch Freude haben können. Dabei plätschert es gemütlich vor sich hin und kommt im Großen und Ganzen ohne Spannungsbogen und Höhepunkte aus. Easy reading ohne das Gefühl, das Buch nicht zur Seite legen zu wollen.
Eliteschule, drakonische Lehrer, Computerspiele, erste Liebe, Hölle und Fluchträume Für Leser mit Schultrauma Lesbar
Beeindruckender Schreibstil, tolle Sprache. Die Geschichte hat mich nicht ganz gepackt, trotzdem empfehle ich es sehr.
Ein gesellschaftkritischer Roman, wo mehr dahinter steckt als nur einen Fünfzehnjährigen, der seine Freizeit mit Computerspielen verbringt.
Ein Roman in dem mehr steckt als man denkt. Til ist ein Fünfzehnjähriger, der in einer Schule ist, wo viel Leistung erfordert und alles durchgetacktet ist. In den kleinen Freiheiten die er hat, verbringt er die Zeit mit einem Computerspiel. Und gehört zu den Besten diesen kleinen und doch anschaulichen Bereich der e-games. Mit ein paar Einflüssen des österreichischen Dialektes erfahren wir so die nächsten Jahre gemeinsam mit Til und seinen Freunden. Gute Unterhaltung!
Ich frage mich ob Leser, die nicht in der Gaming-Szene unterwegs sind bzw. älter als 30 Jahre sind überhaupt verstehen von was da gesprochen wird. Musste anfangs häufig Begriffe und Abkürzungen googeln um überhaupt verstehen zu können was gemeint ist. Im letzten Drittel des Buches wird es dann besser. Davon abgesehen hat der Roman witzige Passagen und man leidet permanent mit dem Hauptprotagonisten mit. Ein Coming of age - Roman aus der Perspektive eines Schülers, der ein elitäres Gymnasium in Wien besucht. Wieso dieses Buch den deutschen Literaturpreis gewonnen hat ist mir ein Rätsel.
Echtzeitverschwendung…
Ein relativ gewöhnlicher, episodenhafter Schul-/Internatsroman, der irgendwie nicht in Gang kommt. Es gibt keinen handlungsfördernden Konflikt, die Charaktere sind relativ blass und vage gehalten. Einige aktuelle Themen werden aufgegriffen (österreichische Politik, Generationenkonflikte, Digitalisierung). Die Erzählerstimme blieb für mich unklar. Sprachlich gehoben, was aber nicht dazu beträgt, dass die Schilderungen pointierter werden.
Tonio Schachingers ''Echtzeitalter'' ist ein Roman, der in der heutigen Zeit angesiedelt ist und sich auf das Heranwachsen eines Jungen namens Till konzentriert. Obwohl das Buch nicht besonders spannend ist, übt es dennoch eine gewiise Faszination aus, da es Einblicke in das Leben eines Jugendlichen in der heutigen Zeit bietet. Dabei sei gesagt: ich bin sehr froh nicht mehr in dieser Phase des Lebens zu stecken und zur Schule gehen zu müssen. Till kämpft mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens, insbesondere in einer Schulumgebung, die seine Leidenschaft und sein Talent für Gaming nicht zu verstehen und respektieren scheint. Die Charaktere Feli und Fina, die für Till eine wichtige Rolle spielen, könnten für den Leser etwas besser voneinander abgegrenzt sein, um Verwirrung zu vermeiden. Der Schreibstil von Tonio Schachinger ist anspruchsvoll und nicht leicht zu lesen. Die Geschichte fließt nicht so reibungslos wie erhofft, was es dem Leser erschwert, in die Handlung einzutauchen. ''Echtzeitalter'' berührt viele aktuelle Themen wie Gaming, die Corona-Pandemie und die politische Lage, und zeigt, wie es ist, als Jugendlicher mit diesen Themen umzugehen. Die Handlung spielt in Wien und ist stark geprägt von österreichischem Humor und Atmosphäre, was dem Buch eine einzigartige Note verleiht. Trotz seiner spezifisch österreichischen Elemente konnte das Buch den deutschen Buchpreis 2023 gewinnen. Insgesamt ist ''Echtzeitalter'' von Tonio Schachinger ein anspruchsvolles Coming-of-Age-Buch, das einen Einblick in das Leben eines Jugendlichen in der heutigen Zeit bietet, aber möglicherweise nicht für jeden Leser zugänglich ist.
Großartig! Alle, die in Wien aufgewachsen sind, müssen das lesen!! Top!
Ein Gesellschaftsroman über die Unüberbrückbarkeit der Generationen. Über das Lebensgefühl der Generation Z und die Entfremdung in einer sich immer weiter ausdifferenzierenden Welt.
Till ist Schüler am Marianum, einer Schule für die besseren in der Wiener Gesellschaft, Alter- und Geldadel ist weit verbreitet in der Schülerschaft. Ein Ort an dem Tradition und Lebensgefühl der Jugend aufeinander trifft wie ein Hammer auf den Amboss. In diesem Spannungsfeld trifft er auf den strengen Lehrer, den Dolinar, der ihm das Leben zur Hölle macht und versucht gleichzeitig seine E-Sport Karriere voran zu bringen. Es kommen ihm nur die Liebe und eine Seuche in den Weg. Dieser Roman schien in den Rezensionen subjektiv zu spalten. In die, die ihn mochten und die, die ihn gar nicht mochten. Ich habe mich schnell in die intelligente, wortgewandte Sprache eingelesen und am Ende das Gefühl gehabt die Jugend von heute etwas besser verstehen zu können. Leseempfehlung!
Großartiger Coming-of-Age Roman
Hmm. War kurzweilig, dann langweilig, dann ein bisschen distanziert, dann wieder ganz scharf und schön. Pluspunkte für den Schmäh. Wunderbar gelesen von Johannes Nussbaum.
Ein literarisch anspruchsvolles Werk, für das man viel Zeit & Muße braucht. Ich habe es weggelegt, weil es mich nicht gefesselt hat und mir die aktive Interaktion (der Schreibstil ist eher berichtend) und Abschnitte mit mehr wörtlicher Rede gefehlt haben!
Der neue Roman von Tonio Schachinger spielt an einer Eliteschule in Wien. Für alle, die Wien kennen, ist der Ort des Geschehens schnell als Theresianum erkennbar. Till Kokorda verbringt hier acht Jahre. Sein Klassenvorstand und Deutschlehrer Dolinar hält nicht viel von modernen Unterrichtsmethoden. Strafaufgaben und Nachsitzen sind bei ihm die Regel. Die spärliche Freizeit verbringt Till dann am liebsten mit Computerspielen. Mit dem Spiel „Age of Empires“ schafft er es sogar an internationalen Turnieren teilzunehmen und sich in der Gaming-Welt einen Namen zu machen. Erst als er mit 16 Jahren den Raucherbereich der Schule besuchen darf, knüpft er erste Kontakte zu Mädchen anderer Klassen. Tonio Schachinger schreibt witzig und pointiert, blickt hinter die Fassade der sogenannten besseren Gesellschaft und spart auch Seitenhiebe auf die österreichische Innenpolitik nicht aus. Für mich haben die typisch österreichischen Begebenheiten einen besonderen Reiz ausgemacht. Die Probleme in und mit der Schule und mit dem Heranwachsen sind aber zeitlos.
Coming-of-Age Geschichte in Wiener Eliteschule
Wir begleiten in Toni Schachingers Coming-of-Ages-Roman den 14-jährigen Till bis zu seiner Abschlussprüfung in einem elitären Wiener Gymnasium. Einen Ausweg aus dem als unfrei, sinnlos und einengend empfundenen Schulleben stellt für Till seine professionelle Karriere als Gamer des Computerspiels AOE2 dar. Eine absolute Stärke des Romans ist sicherlich die ironische Zeichnung der Lehrkräfte des Gymnasiums sowie des Schullebes und der zeitgenössischen Wiener Gesellschaft. Noch viel eindrücklicher als die Hauptfigur Till, dessen Entwicklung sich gerade im Mittelteil des Romans nur sehr kleinschrittig mitverfolgen lässt, war für mich die undurchschaubare, überraschende und rebellische Freundin Fila, die Till erst den nötigen Schwung verleiht, seinem Leben eine notwendige Wendung zu geben. Insgesamt ein wirklich lesenswertes Buch mit tollen Figurzeichnungen, aber auch kleineren Längen im Mittelteilm. Der Roman hat nicht zu Unrecht den Deutschen Buchpreis 2023 gewonnen.
Zeitweise etwas langatmig und dahinplätschernd. Alles in allem aber mal was anderes und ein schöner Einblick in eine Geschichte, die bisher nicht erzählt wurde.
Sehr langatmig und ewig lange Sätze
Till geht auf ein Wiener Elite-Internat und ist im Gaming Bereich eine Online Berühmtheit. Ich hatte erwartet, dass mindestens eine dieser Tatsachen sein Heranwachsen außergewöhnlich machen würde, aber im Endeffekt unterscheidet Till nichts von den typischen Coming-of-Age Protagonisten. Er versucht in der Schule nicht aufzufallen, den Anschluss zu behalten, hat Probleme zu Hause und verliebt sich irgendwann. Dass er Computer-Spiele spielt, hat sich fast eher so ergeben und eine schöne Metapher für den im Grunde immer gleichen Generationenkonflikt ist es ja auch. Till spricht eine Sprache, die die Erwachsenen nicht verstehen. Und während es manche, wie seine Mutter, wenigstens versuchen, gibt es andere wie den Dolinar, die keine andere Sprache als ihre eigene dulden. Der Dolinar ist Tills Klassenvorstand und der furchterregende Bösewicht des Romans. Er ist so präzise gezeichnet, dass man seine nuancierte Beschreibung manchmal mit einer nuancierten Persönlichkeit verwechseln möchte und hofft, dass die Strenge, mit der er Till und seine Mitschüler behandelt, eigentlich eine liebevolle ist. Diese Hoffnung wird aber enttäuscht und ich bin froh, dass Till sich am Ende des Romans nicht wie sein Freund Pallfy dazu hinreißen lässt, seine Schulzeit aus Nostalgie und Angst vor der Zukunft zu romantisieren. Ich bin total beeindruckt von den klugen und präzisen Beschreibungen von Tonio Schachinger, mit denen er quasi im vorbeigehen Österreich öfter mal einen mitgibt. Irgendwie hat mich das Buch aber nie richtig berühren können und zum Ende hat es sich etwas gezogen. Vielleicht war der Erzählstil für einen Coming-of-Age Roman einfach zu abgeklärt.