Mareike Fallwickl bringt in diesem Buch alle harten Fakten auf den Tisch und schafft es, an der einen oder anderen Stelle mit teilweise radikalen Inhalten, zu polarisieren und zum Denken anzuregen. Ich habe ein paar Pausen eingelegen müssen, da ich mich so gut - vielleicht zu gut - mit den Protagonistinnen identifizieren konnte.
Fallwickl macht alle Frauen mit diesem Buch sichtbar ✨
Helenes Abwesenheit ist wie ein schmieriger Fingerabdruck auf einer Brille…“
Die Sprache des Romans trifft genau die richtigen Töne, um die Schwere der Themen zu tragen, ohne zu erdrücken. Es gibt Sätze, die bleiben hängen, weil sie so präzise und wahr sind. Alle Charaktere im Buch sind toll ausgearbeitet und ich hatte weder besonders viel Sympathie noch Abneigung gegenüber einer Figur. Es ging nicht darum, jemanden zu mögen, sondern darum, sie zu verstehen. Jede einzelne ist überfordert, und das wird auf so vielen Ebenen spürbar. Die Überforderung zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, und ich konnte mich in jede Figur ein Stück weit hineinversetzen.
Besonders berührt hat mich der Blick auf die kleinen Kinder – ihr unbewusstes, unschuldiges…Inmitten all der Wut, Verzweiflung und der Schwere des Alltags haben die Kinder dem Buch eine leise, traurige Schönheit verliehen.
Das Buch zeigt nicht nur, wie sehr Frauen in dieser Gesellschaft unter Druck stehen, sondern auch, wie wenig Raum bleibt für echte Hilfe – und wie einsam Mutterschaft sein kann.
Ich mochte das Buch. Ich hab es nicht geliebt und auch nicht furchtbar gefunden. Es war gut.
Die Thematik ist unheimlich wichtig, wie von der Welt und der Gesellschaft Rollen bei Frauen aufgezwungen werden, was man von ihnen erwartet und was für ein unglaublicher Druck das ist. Wie man sich dem fügt um dazugehören zu können. Auch bis zu einem Punkt an dem es nicht mehr geht.
Und die Wut die eine in sich trägt.
Dennoch bin ich der Meinung das irgendwie etwas gefehlt hat, was das Buch noch besser gemacht hätte. Ich habe mich mit den Charakteren identifizieren können und hab echt viel heulen und schlucken müssen.
Ich konnte auch nicht alles nachvollziehen was in dem Buch stattgefunden hat oder dem so zustimmen wie die Protagonist*Innen gehandelt haben, aber es geht dennoch unter die Haut und regt zum Nachdenken an!
Man muss für das Buch jedoch Emotional gewappnet sein, da vieles wirklich in eine extreme Richtung geht.
So ein bewegendes und aufwühlendes Buch. Es regt so zum Nachdenken an. Wie handelt man richtig? Wo steckt überall Mysogenie im Alltag? Ein guter Titel, denn Wut nimmt man garantiert aus dem Buch mit. Absolute Leseempfehlung für JEDE Person!
In "Die Wut, die bleibt" (2022) erzählt Mareike Fallwickl in Romanform von klassischen feministischen Themen: unsichtbarer und unbezahlter Care-Arbeit, sexualisierter Gewalt, der Anspruchshaltung gegenüber weiblich gelesenen Körpern. Gleich zu Beginn stürzt sich Helene während des Abendessens vom Balkon. Die folgenden Kapitel erleben wir abwechselnd aus der Perspektive von Helenes 15-jähriger Tochter Lola und ihrer Jugendfreundin Sarah. Beide sehen sich patriarchalen Strukturen ausgesetzt und hadern mit einem Zuviel an Verantwortung, die Männer bei ihnen abladen. Sie sind es, die sich um Helenes Söhne - Maxi (5) und Lucius (1) - kümmern, da ihr Vater sich auf seine Erwerbsarbeit zurückzieht.
Lola und Sarah haben auf ihre je eigene Art mit Körpernormen und Übergriffigkeiten zu kämpfen. Sie stehen stellvertretend für verschiedene Generationen von Frauen*, die sich als feministisch begreifen, aber sehr unterschiedliche Ansichten darüber haben, was das bedeutet. Lola ist schonungslos und radikal und auch wenn ihre Großspurigkeit manchmal schwer zu ertragen ist, habe ich sie dafür geliebt. Ihren Weg aus der Magersucht findet sie über Kampfsport, den sie zunehmend einsetzt, um sexualisierte Gewalt zu rächen. Sarah ist eine erfolgreiche Schriftstellerin und sieht ihren individuellen Erfolg als feministische Errungenschaft. Trotzdem dauert es bis zum Ende des Buches, bis sie es schafft, sich von den erdrückenden Anforderungen der Männer in ihrem Umfeld abzugrenzen.
Der abwesende Vater - der eben nicht primär Vater ist, sondern einen Beruf ausübt, eigene Lebenspläne verfolgt, die Familie eventuell sogar verlässt - ist omnipräsent. Dass aber eine Frau* sich der Mutterrolle entzieht, ist ein Tabu, das "Die Wut, die bleibt" gleich auf der ersten Seite bricht. Interessant ist, dass Fallwickl die Belastungen der Care-Verantwortung mit Sarah aus der Perspektive einer Person erzählt, die selbst nicht Mutter ist. Zum Ende hin wurde das Buch für meinen Geschmack etwas abgedreht und teilweise vielleicht auch ein bisschen vereinfachend. Insbesondere zu Beginn fand ich es aber großartig und gerade in seiner Schonungslosigkeit ergreifend.
Merged review:
In "Die Wut, die bleibt" (2022) erzählt Mareike Fallwickl in Romanform von klassischen feministischen Themen: unsichtbarer und unbezahlter Care-Arbeit, sexualisierter Gewalt, der Anspruchshaltung gegenüber weiblich gelesenen Körpern. Gleich zu Beginn stürzt sich Helene während des Abendessens vom Balkon. Die folgenden Kapitel erleben wir abwechselnd aus der Perspektive von Helenes 15-jähriger Tochter Lola und ihrer Jugendfreundin Sarah. Beide sehen sich patriarchalen Strukturen ausgesetzt und hadern mit einem Zuviel an Verantwortung, die Männer bei ihnen abladen. Sie sind es, die sich um Helenes Söhne - Maxi (5) und Lucius (1) - kümmern, da ihr Vater sich auf seine Erwerbsarbeit zurückzieht.
Lola und Sarah haben auf ihre je eigene Art mit Körpernormen und Übergriffigkeiten zu kämpfen. Sie stehen stellvertretend für verschiedene Generationen von Frauen*, die sich als feministisch begreifen, aber sehr unterschiedliche Ansichten darüber haben, was das bedeutet. Lola ist schonungslos und radikal und auch wenn ihre Großspurigkeit manchmal schwer zu ertragen ist, habe ich sie dafür geliebt. Ihren Weg aus der Magersucht findet sie über Kampfsport, den sie zunehmend einsetzt, um sexualisierte Gewalt zu rächen. Sarah ist eine erfolgreiche Schriftstellerin und sieht ihren individuellen Erfolg als feministische Errungenschaft. Trotzdem dauert es bis zum Ende des Buches, bis sie es schafft, sich von den erdrückenden Anforderungen der Männer in ihrem Umfeld abzugrenzen.
Der abwesende Vater - der eben nicht primär Vater ist, sondern einen Beruf ausübt, eigene Lebenspläne verfolgt, die Familie eventuell sogar verlässt - ist omnipräsent. Dass aber eine Frau* sich der Mutterrolle entzieht, ist ein Tabu, das "Die Wut, die bleibt" gleich auf der ersten Seite bricht. Interessant ist, dass Fallwickl die Belastungen der Care-Verantwortung mit Sarah aus der Perspektive einer Person erzählt, die selbst nicht Mutter ist. Zum Ende hin wurde das Buch für meinen Geschmack etwas abgedreht und teilweise vielleicht auch ein bisschen vereinfachend. Insbesondere zu Beginn fand ich es aber großartig und gerade in seiner Schonungslosigkeit ergreifend.
Das Buch war für mich sehr anstrengend zu lesen.
Es braucht schon eine gewisse mentale Stabilität, um das verarbeiten zu können.
Im Moment möchte ich das Buch ganz vielen Menschen in die Hand drücken und sagen „Lies das!“
Haben wir kein Salz …
4 Worte, die in dieser Geschichte so viel auslösen.
Was ist erforderlich?
Was ist genug?
Wann geht es über das erforderliche hinaus?
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit und oft genug habe ich das Gefühl, dass der Mensch nicht schnell genug hinterher kommt.
Mich haben einige Stellen sehr erschüttert und ich werde noch eine ganze Weile darüber nachdenken.
Passend zum Titel des Buches, habe auch ich die Wut gefühlt und nachvollziehen können. Mich hat die tolle gendergerechte Sprache angesprochen und ich konnte mir so einiges aus diesem Buch mitnehmen. Es hat mich bewegt, mir einige Denkanstöße gegeben und es lädt zu Diskussionen ein. Empfehlung an jede Person!
Kleiner Spoiler!:
Mich hat überrascht, dass ein Buch mit so vielen wichtigen Messages am Ende auch mit einem Happy End schließen kann.
Das Buch hat mich tief bewegt – es hat mich zum Nachdenken gebracht, wütend gemacht und mir zugleich schonungslos den Spiegel vorgehalten. Mareike Fallwickel gelingt es mit beeindruckender Sprachkraft, gesellschaftliche Missstände und innere Gefühlswelten präzise zu erfassen. Durch ihre Worte konnte ich neue Perspektiven verstehen, Zusammenhänge besser einordnen – und mir selbst mit mehr Solidarität begegnen.
Dieses Buch bringt es wohl ziemlich gut auf den Punkt!
Es scheint eine Selbstverständlichkeit zu sein, dass wir Frauen uns alles gefallen lassen. "Wir regeln das schon." Warum sollten sich die Männer auch mal bewegen, wenn wir Frauen/Mütter doch eh "springen".
Ich selber erlebe dieses Phänomen täglich mit meinen 3 Kindern und meinem Mann. Ja, er macht auch einiges, aber Blicke und Sprüche, Urteile und Mimik bewirken leider auch viel in meinem Inneren.
So oft in meinem Leben habe ich mir überlegt mal ein Buch zu schreiben. Wäre ich Schriftstellerin geworden, hätte dieses Buch gut von mir sein können 😅
Es beschreibt diverse Gedanken aus meinem Leben als Mädchen, als Frau und als Mutter.
Tatsächlich versuche ich schon lange "auszubrechen" aus der Herrschaft der Männer... und dennoch schaffe ich es nicht.
"Das Grundgefühl zwischen Frauen ist Liebe."
Ein absolut lesenswertes Buch, welches definitiv jede Frau, und so viele Männer wie möglich lesen sollten. Vielleicht würde die Welt dann gerechter und besser werden. Ich selbst will auch endlich laut werden. Jetzt noch viel mehr!
Vor etwas über einer Woche habe ich dieses Buch beendet und überlege seitdem, wie ich es beurteilen und rezensieren soll. Vor allem, ohne groß zu Spoilern ist es schwierig.
Aber beginnen wir von vorn. Das Ende des zweiten Lockdowns ist nah. Die dreifach Mama Helene steht beim Abendbrot ohne ein Wort vom Tisch auf und springt in den Freitod. Hätte ihre beste Freundin Sarah etwas merken müssen? Wo soll die älteste Tochter Lola mit ihren Gefühlen hin? Wer füllt nun die Lücke?
Ich würde behaupten jede Frau erkennt sich auf die eine oder andere Art in Helene und/oder Sarah wieder.
Der Schreibstil der Autorin ist schonungslos ehrlich, zieht einen direkt in seinen Bann.
Es beginnt so emotional und traurig - der kleine Maxi hat mein Herz gebrochen (ohne nun weiter ins Detail zu gehen) 💔
Die Wut ist das ganze Buch über omnipräsent.
Jede wird sich in Helene und/Sarah auf die eine oder andere Art wiedererkennen.
Ich wollte das Buch so gern auf die "All Time Favorites" Liste setzen, weil es so viele Gefühle in mir auslöst.
Aber dann driftet das Ganze für mich zu sehr ab, es geschehen Dinge, die aus meiner Sicht aufgeklärt gehören. Nein, es muss und darf kein Happy End sein, aber die Wut bleibt im wahrsten Sinne des Wortes. Es fehlt mir an Aufarbeitung.
Und dann gehört es eben doch auf diese Liste, weil es mich nicht los lässt, ich immer wieder ins Grübeln komme und es schon einigen Freundinnen empfohlen habe, weil es eben so authentisch ist. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt.
Also, von mir an jede Frau, ob Mutter oder nicht eine klare Leseempfehlung und auch an jeden Mann, der einmal in die Gedanken einer Frau eintauchen möchte.
Ein schwierige Roman, einerseits sehr gut und mitreißend geschrieben mit vielen Gedanken in denen man sich wieder finden kann oder eben auch nicht. Jedoch haben die Fronten in denen die Geschichte spricht und die viele Gewalt als Mittel zur Sebstwirksamkeit einen starken Beigeschmack.
Intensiv, schmerzhafte Realität, aber es fehlt Einordnung.
Zu allererst: das Buch ist lesenswert und gut und wirklich toller Schreibstil. Es ist emotional, relatable und drückt den Finger in die Wunde. Jeder Mann sollte es lesen. Aber (aber hier Spoiler!):
Mir fehlte es an Content Notes oder Triggerwarnungen. Es beginnt mit Suizid, der Ablauf und das ist retraumatisierend. Mir ist bewusst, dass das Weglassen von TW/CN auch ein Mittel ist, damit wir hinsehen. Dennoch haben Menschen bereits Traumata durch Suizid und sexuelle Gewalt. Da fehlte es mir sehr an entsprechenden Hinweisen.
Was mir auch fehlte, war Einordnung. Die Selbstjustiz, vor allem in dieser Brutalität, wurde mir nicht genug eingeordnet. Weder in Gesprächen mit den anderen Protagonist*innen, noch in Nebensätzen. Weil, das ist nicht mein Feminismus. Ich will nicht zurückschlagen und ich will kein Leid zufügen. Ich weiß, wir müssen radikal sein, aber ich habe Sorge, dass für manche die Botschaft ankommt, dass dies in Gewalt ummützen muss. Unrecht macht Unrecht nicht recht.
Ansonsten hat es mir gefallen. Es war schwierig mit den Perspektiven, aber das ist meine eigene Präferenz.
Wenn dieses Buch nicht was mit einem macht… dann weiß ich auch nicht!
Ich muss echt sagen, dass Buch hat mich fertig gemacht. Ich war echt schlecht gelaunt.😖 das ging sehr nah und sehr tief und regt extrem zum Nachdenken an…
Aber irgendwie muss man es wohl gelesen haben. Aber mit ganz starken Nerven… und am besten nicht im Urlaub (so wie ich), weil es einen wirklich extrem runterzieht.🧐
Ein Buch das super zum Nachdenken anregt. Durch die verschiedene Blickwinkel auf die vergangene junge und die aktuelle Helene bekommt das Buch eine Tiefe. Mich hat sehr beeindruckt und ich habe die Gefühle, die Wut, die Verzweiflung, die Überforderung spüren können. Auch an die zwei Hauptcharaktere ein riesen Lob. Sarah erlebt eine tolle Charakterentwicklung, ein Umdenken findet statt und sie reflektiert ihr Leben.
Lola ist ein ganz starker Charakter sie sagt Dinge die unbequem sind, aber doch so dringend gesagt werden müssen. Sie ermöglicht einen ganz neuen Blickwinkel.
Ich bin sehr froh dieses Buch gelesen zu haben.
Ein wirklich aufwühlender Roman, dessen Feminismus mir stellenweise aber zu extrem und einseitig war.
Die Fragen, die der Roman stellt, regen definitiv zum Nachdenken an, vor allem in den Diskussionen von Lola und Sarah.
Trotzdem habe ich ein Störgefühl, wenn Unsicherheiten und Ungerechtigkeiten fast nur auf die Kategorie Geschlecht, in diesem Fall "Frau", zurückgeführt werden. Bzw. Männer im Gegenzug pauschal abgewertet werden. Es wirken doch noch so viel mehr Kategorien in unserem gesellschaftlichen Gefüge...
Diese Frontenbildung gibt mir einfach kein gutes Gefühl.
Das Buch hat mich wirklich unerwartet immer und immer mehr gefesselt. Es beschreibt die Rolle der Frau in verschiedenen Generationen und Situation und ich haben immer wieder auch mich selbst dort gesehen oder auch andere Frauen meines Umfelds!
Dieses Buch ist sehr gut geschrieben. Mit emotionalen Beschreibungen gelingt es Fallwickl Grunzüge unserer Gesellschaft zu beschreiben ohne zu beschweren.
Ich habe gemischte Gefühl zu diesem Buch. Die Kapitel von sarah fande ich wahnsinnig interessant & haben mich zum nachdenken angeregt. Es ist interessant wie wir immer davon ausgehen das die Frauen (oma, Mutter , Tante) die Rolle der pflegenden Personen übernimmt. Die Kapitel mit Lola fande ich ab der Hälfte schwierig. Ich bin einfach kein Fan von Gewalt egal in welcher Richtung & fand das mit dem vielen & ständigen Essen auch irgendwie schwierig. Trotzdem fand ich das Buch gut & es hat mir gefallen.
Ich weine selten bei Büchern, aber bei dem habe ich am Ende geweint, hatte eine Melodie im Kopf und habe gefühlt, weil die Themen gerade um Suizid und Essstörung mich auch betreffen und diese unheimliche Wut, die zu oft da ist und sich aber nicht nach außen richtet.
Es hat mich beim Lesen auf mehreren Ebenen beschäftigt.
Sprachlich ist es stark: poetisch, direkt, intensiv. Die Figuren wirken greifbar und echt, viele Gedanken darin haben mich tief berührt.
Man erkennt sich wieder – oder Menschen, die man kennt. Und genau das macht das Buch so wirkungsvoll.
Ich hatte beim Lesen mehrfach Tränen in den Augen – einige Szenen haben mich als Mutter besonders getroffen.
Diese Mischung aus Überforderung, Hilflosigkeit und dem Gefühl, ständig funktionieren zu müssen, wurde so ehrlich beschrieben, dass ich mich oft selbst darin erkannt habe.
Und gleichzeitig merkt man: Auch die Menschen um einen herum haben oft genug ihre eigenen Kämpfe – sie zeigen sie nur nicht.
Trotzdem gab es Aspekte, mit denen ich Schwierigkeiten hatte.
Die Erzählung schlägt eine sehr radikale Richtung ein – in der Gewalt teilweise als legitimes Mittel dargestellt wird, ohne dass das kritisch eingeordnet wird.
In einer Szene belästigt die Protagonistin selbst einen Mann – als Teil ihrer „Rache“. Das hat für mich mit Selbstermächtigung oder Emanzipation nichts zu tun, sondern überschreitet Grenzen, die auch im Kontext von Wut nicht verschwinden dürfen.
Ich bin absolut dafür, Missstände zu benennen und Ungleichheiten nicht länger hinzunehmen. Aber pauschale Schuldzuweisungen und die Darstellung von Gegen-Gewalt als Ausweg finde ich persönlich schwierig – auch weil sie echten Diskurs eher erschweren als fördern.
Trotz dieser Kritikpunkte bin ich froh, das Buch gelesen zu haben.
Es hat mir neue Perspektiven eröffnet, mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht und Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft definitiv mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen – für die sprachliche Kraft, die emotionale Tiefe und den Mut, auch Unbequemes auszusprechen. Trotz inhaltlicher Reibungspunkte ein Buch, das bleibt.
Der Titel ist hier Programm! ⚡️ Diese riesengroße Wut gepaart mit feinen Untertönen ging mir ordentlich an die Substanz. Mareike Fallwickl erzählt mit „Die Wut, die bleibt“ eine dramatisch-emotionale Geschichte, die einen förmlich hochkochen lässt. Diese Wut zieht sich durch die gesamte Lektüre und hallt auch danach noch eine ganze Weile nach. 👊🏻
Mareike Fallwickl beschäftigt sich mit Themen wie sexualisierte Gewalt, Care-Arbeit und gesellschaftliche Ideale. Es geht um drei Frauen, die auf unterschiedliche Art und Weise mit patriarchalen Systemen umgehen. Diese drei Frauen leisten die meiste Care-Arbeit, von ihnen wird verlangt sich auf irgendeine Weise unterzuordnen, Familie und Beruf zu vereinen und dem gesellschaftlichen Ideal zu entsprechen.
Mich hat’s komplett umgehauen und nachdenklich gestimmt. Die Figuren sind sehr eindrucksvoll und authentisch gezeichnet und es blieb einem einfach nichts anderes übrig als sich emotional mitreißen zu lassen. Fesselnd, ernst und sehr fordernd! 💥 Für mein Empfinden, ein großartiger Roman! 👌🏻
Es geht um Suizid, fehlende Wertschätzung, misogyne Gewalt und Machtmissbrauch, Selbstjustiz, Solidarität unter Frauen, Liebe und Zusammengehörigkeit. Es ist so viel; und doch lässt es sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Es gibt mittlerweile – zum Glück – viele gute Sachbücher zum Feminismus. Jetzt habe ich auch einen Roman gefunden, der das Thema so eindeutig, aber trotzdem differenziert behandelt, ganz ohne klischeehafte Figuren. Wir brauchen mehr davon!
Die Wut die bleibt hat in mir ordentlich gerüttelt und gerührt. Unfassbar viele Wahrheiten, unfassbare Emotionen! Es rüttelt auf, lässt nicht los und bleibt.
Ich hab es mir von einer sehr sehr guten Freundin geliehen und musste es dann doch auch nochmal für mein Bücherregal kaufen, weil es dringend hier wohnen musste!
Auch das Theaterstück dazu haben wir und angesehen und auch das ist absolut zu empfehlen.
Mareike Fallwickl hat mich hier wiedermal schwer begeistert.
Die Wut, die bleibt – und das Recht, gehört zu werden
Ein kraftvolles Buch, das laut ist – und genau deshalb so wichtig.
Mareike Fallwickl schreibt über Mutterschaft, Care-Arbeit, Erschöpfung, über die Wut, die sich in Frauenkörpern ansammelt, wenn sie immer wieder übergangen, überfordert, übersehen werden.
Aber das Großartige an diesem Buch ist: Man muss keine Mutter sein, um es zu fühlen.
Diese Wut gehört uns allen. Diese Müdigkeit. Dieses permanente Zurückweichen, das als Rücksicht verkauft wird. Dieses stille Funktionieren.
Und das Bedürfnis, endlich laut zu sein – und gehört zu werden.
Beim Hören hatte ich viele dieser Ja-genau-Momente. Keine neuen Erkenntnisse im Sinne von Aha – sondern diese stille Bestätigung: Du bildest dir das nicht ein.
Diese Sätze kennt man, diese Blicke, dieses Nicht-Gemeinte, das trotzdem wirkt.
Fallwickl schreibt mit Wucht und Klarheit, aber ohne Pathos. Sie beschreibt eine Realität, die wir oft lieber nicht wahrnehmen – und trifft damit direkt ins Herz.
Wie kann es sein, dass alle Frauen dieser Welt dieselbe Wut empfinden und sich dennoch so wenig verändert. Die erste Seite hat mich umgehauen. Ich glaube das war der beste Einstig in ein Buch, den ich jemals gelesen habe, dadurch war meine Erwartung an dieses Buch sehr hoch. Diese Erwartungen konnte das Buch zum Teil auch erfüllen, allerdings wurde mir eine der Protagonistinnen im Buch zunehmend unsympathischer, was meinen Lesegenuss etwas kaputtgemacht hat. Natürlich ist dieses Buch nicht für den Genuss geschrieben worden, allerdings hat sich komischerweise meine Wut, die ja die gleiche wie die von Lola ist irgendwann immer mehr gegen sie gerichtet. Ihren Ansatz fand ich zu Beginn richtig, aber er ist ausgeartet. Die Kapitel zu Sarah fand ich top. Einige Szenen (Sportunterricht oder der Unfall mit dem alten Mann) haben sehr viel in mir ausgelöst. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, auch grade an Männer, hab aber irgendwie auch Angst es beispielsweise meiner Mutter zu geben, weil es so intensiv ist, daher ⭐️⭐️⭐️
Das beste Buch was ich dieses Jahr gelesen habe. Mareike Fallwickel fasst schmerzhaft zusammen was Frauen unbewusst ausgesetzt sind. Durch das Lesen dieses Buches wird Unbewusstes zu Bewusstem und man hinterfragt sein eigenes Frau-sein. 10/10 Sterne für dieses Buch!
Merged review:
Das beste Buch was ich dieses Jahr gelesen habe. Mareike Fallwickel fasst schmerzhaft zusammen was Frauen unbewusst ausgesetzt sind. Durch das Lesen dieses Buches wird Unbewusstes zu Bewusstem und man hinterfragt sein eigenes Frau-sein. 10/10 Sterne für dieses Buch!
Merged review:
Das beste Buch was ich dieses Jahr gelesen habe. Mareike Fallwickel fasst schmerzhaft zusammen was Frauen unbewusst ausgesetzt sind. Durch das Lesen dieses Buches wird Unbewusstes zu Bewusstem und man hinterfragt sein eigenes Frau-sein. 10/10 Sterne für dieses Buch!
Lesen! Schüler*innen und alle anderen auch! Je früher, desto besser!
Als freie, ungebundene und gut ausgebildete Frau bin ich nach der Hochzeit und schon während der Schwangerschaft in jede Falle getappt, die das System für Frauen im Speziellen und der Gesellschaft ganz allgemein bereit hält. Frau Fallwickel schreibt mir aus der Seele.
Es tut weh! Unfassbar weh dieses Buch zu lesen. Da ist ein Schmerz, der an mir nagt. Der mich aushöhlt und den Finger so richtig tief in die Wunde drückt, darin noch mal umdreht, um den Schmerz ja richtig intensiv zu halten. Mein Mutterbild geprägt von der Gesellschaft wird in Frage gestellt: Eine Mutter, die zum Balkon runterspringt. Eine Mutter, die sich ihren Kindern entzieht und mein erster Gedanke war: das darf sie doch nicht, das kann sie doch nicht tun.
Und dann legt das Buch erst richtig los. Über Verlust der Mutter, über die Lücke, die bleibt und über die beste Freundin, die irgendwie in diese Lücke rutscht.
Es stellt alle Glaubenssätze, welche in mir verankert sind auf den Kopf. Und ich stehe irgendwo zwischen Unglaube und ja, ja, verdammt genau so ist es mitten drin. Endlich eine Frau, die sich sagen traut wie es ist. Die sagt was so absolut falsch läuft und genau deshalb tut dieses Buch auch so verdammt weh! Dennoch sollen und müssen viele Menschen genau dieses Buch lesen. Es muss sich was ändern! Für unsere nächste Generation!
Puh. Dieses Buch hat mich ziemlich aufgewühlt zurück gelassen, aber auch mit der eindeutigen Gewissheit: es ist nie zu spät, um aufzubegehren und Feministin zu werden
doch im Verlauf für mich zu viel Schwarz-Weiß.
Ja, der Titel passt - die Wut ist vorhanden. Aber ein bisschen Licht, ein paar Nuancen hätten dem Buch nicht geschadet.
Lolas Entwicklung hat mich leider auch irgendwann verloren: am Anfang konnte ich noch absolut mitfühlen, mit zunehmender Wut nahmen aber auch die bedienten Klischees zu. Und ob es nun die Lösung ist, Gewalt mit Gewalt zu bekämpfen, möchte ich hier auch in Frage stellen.
Dennoch gab der Roman die Gelegenheit, zu reflektieren und Parallelen zur eigenen Lebenswelt zu ziehen und der bildhafte Schreibstil hat mir gut gefallen.
Vielleicht stimmt man nicht mit Allem überein, was die Auzorinhier verbringt. Aber wenn man mal ganz ehrlich ist und reflektiert beinhaltet dieses Buch wahnsinnig viele Wahrheiten.
Emotional konnte es nicht definitiv auch erreichen und gibt reichlich Stoff zum Nachdenken.
Ergreifendes, tiefgehendes und total emotionales Buch🙌🏼
Wir begleiten hier zwei Protagonistinnen, einmal Sarah, die nach dem überraschenden Selbstmord Ihrer Besten Freundin Helen auf einmal erfahren muss wie es ist Mutterrolle für die Kinder von Helen zu übernehme aber Vorallem was es heißt den Erwartungen als Mutter in der Gesellschaft gerecht zu werden.
Lola ist die 15-jährige Tochter der verstorbenen Helen und muss sich von nun an ohne richtigen Elternteil in einer Gesellschaft zurecht finden in der sie in keine Richtige Schublade zu passen scheint, sie ist auf der Suche nach Ihrem ganz eigenem Selbstbestimmten Weg auf Ihre spezielle Art und Weise.
Carearbeit in einem Band mit sexueller Gewalt gegen Frauen. Fallwickl zeigt am Leben zweiter Protagonistinnen auf, was es bedeutet Frau in einem patriarchalen System zu sein, an Beispiel von zwei Rollen: Opfer von Gewalt und Mutter.
Die Beschreibung dessen was es bedeutet Mutter zu sein, was mental load und Care Arbeit bedeutet, wie umfänglich sich Väter aus der Verantwortung stehlen und wie wenig sichtbar und bewusst das ist.
Eine junge Frau - Erfahrungen und Übergriffen, Gewalt und gleichzeitig schwesterlichkeit, Kraft und Zusammenhalt.
Dieser Roman ist so heftig schön, ich weiß gar nicht wie ich das in Worte fassen soll.
Merged review:
Dieser Roman ist so heftig schön, ich weiß gar nicht wie ich das in Worte fassen soll.
Das Buch beginnt mit der Szene, in der Helene, Mutter von drei Kindern, vom Abendessenstisch aufsteht, zum Balkon läuft und sich herunterstürzt.
Im Verlauf des Buches begleitet man Helenes Tochter, Lola (15) und Helenes beste Freundin, Sarah (39).
Das Buch macht aufmerksam darauf, welche Rolle Frauen und besonders Mütter in dieser Gesellschaft einnehmen und wie ungerecht verteilt die Care-Arbeit in den meisten Familien immer noch ist.
Lola Radikalisiert sich im Laufe des Buchs Immer weiter und ich muss sagen, dass mir die zweite Hälfte zu gewalttätig war. Spannend zu hören und spannend für die Geschichte ja, aber zu schwarz-weiß.
Nicht alle Frauen sind Opfer und nicht alle Männer sind Täter- in diesem Buch wird es jedoch so dargestellt.
Mit Sarah kann ich mich weitaus besser identifizieren.
Das Buch hallt nach, auch wenn ich sicher nicht jede Einstellung der Autorin teile.