Ein sehr gelungener Familienroman!
Karen kehrt nach 30 Jahren in den USA zurück auf die Apfelplantage ihrer Familie in der Pfalz. Ihre Mutter ist gerade gestorben und so muss sie nicht nur schmerzlich Abschied nehmen, es werden auch viele Erinnerungen wach. Sie erinnert sich an ihre eigene Jugend, aber auch an ihre Mutter, die ihre Freiheit immer geliebt hat und an ihre Großmutter, die zum Ende des 2. Weltkrieges aus Ostpreußen fliehen musste und dank einiger mitgenommener Apfelreiser die Zukunft der Familie sichern konnte. Für Karen stellt sich die Frage, ob ihr Leben in den USA das ist, was sie will oder ob ihre Wurzeln in der Pfalz ihre Zukunft sind… Seit einiger Zeit bin ich um „Apfelblütenjahre“ von Katrin Tempel herumgeschlichen, bis ich es mir endlich gekauft habe. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und zugleich auch irgendwie nicht - ich weiß nicht, ob das jemandem bekannt vorkommt. Jedenfalls bin ich nun froh, dass ich den Roman gelesen habe, denn er ist wirklich gut! Die Story beginnt in der heutigen Zeit und erzählt dann Stück für Stück die Geschichte von Karen‘s Großmutter, Karen‘s Mutter und letztlich Karen‘s eigene Geschichte. Dabei gibt es viele interessante Einblicke und Entwicklungen, die drei Frauen sind alle sehr starke und selbstbewusste Persönlichkeiten, die ihren Weg gehen. Mal mehr, mal weniger glücklich oder getrieben. Die Erzählung ist spannend und macht neugierig aufs Weiterlesen, weswegen ich auch ziemlich schnell damit durch war. Besonders spannend ist, dass der Roman ein gutes Stück Familiengeschichte der Autorin enthält, was das Buch natürlich auch intensiver macht. Ich habe mich gerne auf das Abenteuer der Familie eingelassen und wurde nicht enttäuscht. Die moralische Komponente war teilweise nicht mein Ding, das möchte ich dazusagen und vergebe deswegen auch nicht die volle Punktzahl. Ein sehr gelungener Familienroman! Von mir gibt es 4 von 5 Sternen. ⭐️⭐️⭐️⭐️