
Spannend, wenn doch sehr detailliert. An der ein oder anderen Stelle etwas langatmig
Spannend, wenn doch sehr detailliert. An der ein oder anderen Stelle etwas langatmig
Was für ein Debüt! Mir hat es sehr gefallen, aber ich schreibe es am besten gleich am Anfang: Dieses Buch ist nichts für Zartbesaitete. "1793" - man mag es kaum glauben - ist das Jahr, in dem dieses Buch spielt. Und Niklas Natt och Dag beschönigt nichts. Menschen, die einer romantischen Vorstellung des Lebens im 18. Jahrhundert in Schweden im Speziellen und Europa im Allgemeinen frönen, werden enttäuscht werden und in die harte Realität der damaligen Zeit geworfen: Stockholm ist nämlich dreckig, es stinkt, die Menschen sind hart, das Leben noch härter, unfassbare Armut trifft auf unfassbaren Reichtum, es gibt keine Hemmungen, keine Moral. In diesem Stockholm, von dem man annehmen sollte, dass die Menschen dort so abgehärtet sind, dass sie so leicht nichts aus der Fassung bringt, wird eine Leiche gefunden, die selbst den Hartgesottenen den Magen umdreht. Der tote Mann wurde vor seinem Tod nach und nach dermaßen verstümmelt, dass man sich fragt, wer zu so etwas fähig ist. Zwei Männer - Cecil Winge und Jean Michael Cardell, die der Leichnam zusammenführt - machen sich auf, den Täter zu finden. Das Herausragende des Buches ist die Fähigkeit Natt och Dags diese vergangene Zeit realitätsnah und vor allem plastisch wiederaufleben zu lassen. Wer historische Romane mag, macht hier zunächst nichts falsch. Mir jedenfalls hat das Buch allein schon deshalb sehr gefallen, weil hier nichts beschönigt wird. Das Leben war hart. Dass Natt och Dag es nun schafft, in diese Welt, in der ein Leben wenig zählt, ein grausames Verbrechen zu transportieren, sagt schon einiges über die Gewalt, die der Leiche angetan wurde. Und ganz ehrlich: Die Leiche ist wirklich nicht schön, der Mensch, dem die Verstümmelungen am lebendigen Leib zugefügt wurden, muss unfassbare Qualen erlitten haben. Aber nicht nur die Schmerzen, die ihm zugefügt wurden, sind unfassbar. Die Grausamkeit der Tat wird am Ende des ersten Abschnitts, der im Herbst 1793 stattfindet, noch einmal multipliziert. Was dem armen Mann vor seinem Tod angetan wurde, ist von so unfassbarer Grausamkeit, dass ich schockiert war. Dabei hält Natt och Dag aber immer die Waage. Ich hatte nie das Gefühl, eine Art "Torture Porn" zu lesen. Die Gewalt im Buch ist kein Selbstzweck. Nein, es macht keinen Spaß im herkömmlichen Sinn, "1793" zu lesen. Mir jedenfalls nicht. Aber die dargestellte Gewalt - zumindest die in den ersten zwei Abschnitten - ergibt jederzeit Sinn, ist kurz und knapp beschrieben, ohne dass sich der Autor darin suhlt, sondern dient immer der Geschichte. Und genau das macht einige Passagen umso grausamer. Denn das Dargestellte ist nicht witzig, es ist bierernst. Der dritte und letzte Abschnitt sind einfacher zu bewältigen. Das Kopfkino wird immer noch bedient, aber es findet in einem Rahmen statt, der besser zu ertragen ist. Es wird nach wie vor die alltägliche Gewalt und Hoffnungslosigkeit dargestellt, aber monströse Tat selbst ist abgeschlossen, es gilt, die Fäden zusammenzuführen, den Täter zu präsentieren, einen Abschluss zu finden. Ich habe das fast als beruhigend empfunden. Ich will ehrlich sein: Das Buch ist brutal, es ist sehr gut, aber das Ende, ach, das Ende! Es ist nicht schlecht, aber gemessen am Anfang ist es meiner Meinung nach banal und wird dem vorher Erzählten nicht ganz gerecht. Natt och Dag hat sich so viel Mühe gegeben, dem Jahr 1793 gerecht zu werden, hat es geschafft, Zeitsprünge innerhalb dieses Jahres einzubauen, die ich so nicht erwartet hatte, und dann fällt ihm kein besseres Ende, keine bessere Erklärung ein. Das ist ein bisschen schade. Das Ende ist kein glatter Reinfall, keineswegs, aber das Buch, das so furios begonnen hat, wird zum Ende hin immer schwächer (nicht zwingend schwach) und das ist natürlich schade. Noch eine abschließende Anmerkung: In der Inhaltsangabe zum Buches wird auf Sherlock Holmes verwiesen. Dieser Verweis ist Quatsch. Winge hat absolut nichts mit Sherlock Holmes zu tun und er ist auch nicht - wie behauptet wird - "genialer als Sherlock Holmes". Ich habe selten eine so unsinnige Behauptung gelesen. Manchmal frage ich mich wirklich, was die Verlage treibt, so einen Unsinn zu verbreiten. (Jaja, schon klar, Interesse schüren, Kaufreize bieten etc. pp, nur kann das eben auch zu Enttäuschung führen, wenn jemand diesem Quatsch Glauben schenkt und dann das Buch liest. Zumal das Buch gut genug ist, dass so ein Schwachfug nicht nötig ist.)
Historischer Thriller und Roman
Es war für mich beides. Es liest sich, für mich, etwas zäh, weil sehr viele typisch schwedische Namen von Stadtteilen und Straßen vorkommen. Ausserdem ist der Schreibstil natürlich der Jahreszahl angepasst und historische Bücher interessieren mich sonst nicht. Es war jedoch mega spannend und super kombiniert. Es scheint, wie drei Geschichten in einem. Dann meisterlich kombiniert. Klar, alles sehr derbe, blutig und manchmal auch eklig. So war es denke ich einfach 1793. Am Ende war ich froh, es gekauft und gelesen zu haben.
1793 - ein historischer Krimi. Fesseln und spannend und der Beginn einer Reihe
Stockholm 1793: eine bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte Leiche wird in der Stadtkloake gefunden… um dem Ruf der Gerechtigkeit gerecht zu werden, starten der Jurist Cecil Winge und der „Polizist“ (Häscher) Michael Cardell die Ermittlungen. Ein Ermittler Duo das fast nicht unterschiedlich sein könnte. Ein spannender Kriminalroman … das Buch ist in 3 Teile aufegeteilt und so wird man die Geschichte und den Fall auf drei Wegen herangeführt. Man erkennt was passiert ist, man erlebt die Schicksale der Menschen aus der Zeit 1793 in Stockholm. Spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Ich hatte mir den Krimi vor Jahren gekauft und erst jetzt dazu gegriffen - ich hätte es früher machen sollen. Jetzt wo ich diese Rezension schreibe merke ich erst, dass es noch weitere Fälle des Ermittler Duos gibt und ich freu mich darauf wieder in das historische Stockholm einzutauchen. Allen die zu diesem Buch greifen wünsche ich genauso viele schöne Lesestunden wie ich sie hatte😊
1️⃣7️⃣9️⃣3️⃣ Dieser Kriminalroman, der im späten 18. Jahrhundert in Schweden spielt, hat mir richtig gut gefallen. Während in Frankreich zur selben Zeit unter der Guillotine royale Köpfe fallen, wird in Stockholm ein verstümmelter Leichnam aus einem Teich gezogen, der unter anderem auch als Kloake dient. Und als ob das noch nicht schrecklich genug sei, wird schnell klar, daß das Opfer schon zu Lebzeiten über lange Zeit gequält und misshandelt wurde. Zwei Männer finden sich, diesem Verbrechen auf die Spur zu kommen: zum einen Mickel Cardell, ein Ex-Soldat mit schlimmer Lebensgeschichte und zum anderen ein an Schwindsucht leidener Anwalt, genannt Cecil Winge. Diese Geschichte ist herrlich düster, zuweilen auch brutal in dem, was offenbart wird. Die charakterstarken Ermittler wühlen sich durch Stockholms Dreck aus Schlamm, Kriminalität, politischen Intrigen und den todbringenden Bazillen dieser Zeit. Eingereiht in die größeren Zusammenhänge der Epoche, eines aufgewühlten europäischen Kontinents, sitzt diese Krimireihe für meinen Geschmack genau richtig. Weitere Teile werde ich nach und nach lesen und freue mich darauf.
Spannend, eklig, rührend!
Einfach ein gutes Buch, was einen voll in das 18. Jahrhundert mitnimmt. Die Charaktere lassen einen nicht los und man fiebert mit bis zum Schluss!
Gut. Hab aber irgendwie was anderes erwartet
Absolute Empfehlung
Ich habe dieses Buch verschlungen! Spannend, bis zum Ende.
Die Geschichte war ganz OK in der Mitte hat sie sich gezogen ich hoffe es zeigt sich im Band 2 das ein Sinn dahinter steckt. Das er die nächsten beiden Jahre noch übersteht kann ich mir eigentlich nicht vorstellen bin gespannt wie der Autor das löst.
This book is a terrific historical thriller that deserves to be on the shelves of every historical fiction and thriller enthusiast. I relished reading about the seedy underbelly of Stockholm and loved the whodunit.
"Man sagt, dass man seinem Schicksal oft auf dem Weg begegnet, den man eingeschlagen hat, um es zu vermeiden." Eine verstümmelte Leiche wird gefunden und ein einarmiger Kriegsversehrter und ein an Tuberkulose erkrankter Jurist bilden ein ungewöhnliches Ermittlerpaar. Der Roman ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Es geht ganz schön blutrünstig zu. Manchmal wird es mir dann auch zu reißerisch, einige Details hätte der Autor sich sparen können. Aber davon abgesehen ist das Buch ein toller historischer Krimi mit viel Ermittlerarbeit und vielen menschlichen Schicksalen. Man bekommt einen guten Einblick in der Leben und die Lebensumstände im Jahr 1793. Es ist spannend und ich bin ziemlich schnell durch die Seiten gerast, da Autor Niklas Natt och Dag es versteht, zu erzählen. Interessant auch der Erzählstil, wir wechseln Zeiten, Orte, Protagonisten ... und tatsächlich führen alle losen Ende zum Schluß zusammen. Es gibt kein klassisches "großes Finale" was mir ziemlich gut gefallen hat. Ich freue mich, dass es noch zwei weitere Bücher in dieser Reihe gibt und bin sehr gespannt auf die neuen Fälle
Ich wurde gewarnt, dass das Buch viele Gewaltszenen und düstere Momente hat. Gleichzeitig ist es unheimlich spannend. Nicht für zartbesaitete für alle anderen sei es empfohlen.
Ich finde tatsächlich, das der Autor ganz schön reißerisch schreibt. Viele Gewaltdarstellungen, die vor allem auf eine Dramatisierung der Handlung abzielen. Wer das nicht mag, ist bei diesem Roman schon mal ganz falsch. Für mich war der Roman vor allem am Anfang spannend, dann fehlten mir aber nach und nach interessante Ermittlungen. Ich mag einfach wenn sich die Hauptfiguren auf Spurensuche begeben müssen. Der Autor geht hier einen anderen Weg und im Grunde bietet der erste Teil eine Art Rahmenhandlung. Während sich dann ein großer Teil der Handlung in die Vergangenheit begibt und dort alles wichtige aufdeckt. Mir persönlich gefällt so eine Erzählweise nicht so gut, weshalb der Roman für mich dann auch an Spannung und Atmosphäre eingebüßt hat. Außerdem passt eine Figur für mich einfach nicht so richtig zum Rest der Geschichte, fügt sich nicht ganz rund ein. Daher gefiel mir dieser Punkt dann auch nicht so gut. Anna Stinas Geschichte ist zwar wirklich ergreifend und macht wütend, da solche Spinnereihäuser (die als Straflager dienten, ähnlich einem Arbeitshaus wie man es auch aus anderen europäischen Ländern aus dieser Zeit kennt) auch wirklich existiert haben, aber eigentlich bringt es die Handlung nicht weiter voran. Auf mich wirkte das wie ein Lückenfüller, um die Geschichte künstlich aufzubauschen. Vieles was der Autor dann Winge sagen lässt, wirkt zu modern für die Zeit in der die Handlung spielt. Ja, er ist von den damaligen Denkern der Aufklärung inspiriert, aber seine Ansichten über Tatverdächtige und die Frage nach den Gründen wirkten auf mich definitiv nach Gedanken des 19. und 20.Jahrhunderts. Da hätte ich mir im Nachwort des Autors tatsächlich etwas Hintergrund gewünscht, so wirkte es auf mich eben erstmal eher wie ein Wunschgedanke und nicht so realistisch. Gut, 1793 ist immer noch ein Roman, aber ich gebe zu, ich möchte dann trotzdem einigermaßen realistische Figuren haben und keine bloßen Schablonen die eher zufällig im 18. Jahrhundert gelandet sind, weil es ja so wunderbar für die Idee passte, die der Autor hat. Für mich interessant war vor allem der historische Hintergrund. Dieser beeinflusst auch die Ermittlungen, da sich das Land in einer Wendezeit befindet und viele Beamten ausgetauscht werden, um dem jeweiligen Machthaber an den unterschiedlichen Stellen besser zu gefallen. Zu dem hat Winge auch noch die Schwindsucht und es ist lange nicht klar, ob er die Handlung überhaupt überleben wird. Ich gebe zu, hier hätte ich mir sogar etwas mehr Mut gewünscht, manche Figur überlebt mir im allgemeinen allzu sehr nur deshalb, damit die Geschichte nicht zuu düster und zuu grausam wirkt. Kein Wunder also das an anderer Stelle das ganze schon sehr stark zugespitzt wird. Eigentlich wirkt diese Zeit als einzige düsterer, grausame, von Machtgier zerrfressene Adlige Gesellschaft, die auch Aufgrund der Ereignisse der Französischen Revolution große Angst hat ihre Macht zu verlieren. Das stimmt natürlich bis zu einem bestimmten Punkt. Aber mir persönlich ist das Bild das "1793" zeichnet etwas zu einseitig. Der Blickwinkel auf die nicht adlige Gesellschaft wird dabei ebenfalls zu sehr auf einen einzigen Aspekt verdichtet. Auch hier war mir das Ganze zu sehr schwarz-weiß gehalten. Ich gebe zu, das mir das einfach zu wenig ist, um mich richtig zu überzeugen. Der Stil ist schon so gehalten, das ich weiter lesen wollte, vor allem weil ich schon neugierig war, wie die einzelnen Punkte miteinander verknüpft werden. Schade das dabei Winge und auch Cardell so seltsam blutleer bleiben. Beide haben zwar traurige und realistische Hintergrundgeschichten, aber vor allem Erstere wird wieder viel zu aufgebauscht und das nervte mich irgendwie, es war wieder so unnötig. Die Auflösung war durchaus glaubwürdig aufgebaut, wenn auch an ein paar Stellen mir persönlich zu viel des Guten. Ich finde der Autor neigt sehr stark dazu, immer gleich alles zu übertreiben, das wirkt an einigen Stellen dann sehr überladen. Kein wirklich schlechter Roman, ich habe ja nicht ohne Grund weiter gelesen. Vieles viel mir jetzt auch erst in der Retrospektive auf. Für mich kein Flop, kein Highlight, kann man lesen: wenn man mal einen historischen Roman mit Krimi und Thrillerelementen lesen möchte, der sich mal mit einer Zeit und einem Land beschäftigt, welche im deutschsprachigen Raum nicht so oft übersetzt vorliegt.
Es ist spannend etwas über diese Zeit zu erfahren. Niklas Natt och Dag hat gut recherchiert und einige der Personen sind auch wirklich historisch belegt. Die Zeit wie auch der Kriminalfall sind wirklich grausam und nichts für schwache Gemüter.
Unnötig grausam, da kam keine Sympathie für niemanden auf.
Der historische Aspekt hat mir gefallen und die düstere Art passte zur Zeit
4.5 stars I'll write a detailed review later.
Historischer Krimi aus düstrer Zeit
Niklas Natt och Dag ist mit seinem Roman "1793", einer Mischung aus historischen Roman und Thriller, ein Erstlingswerk gelungen, das meines Erachtens völlig zu recht den schwedischen Krimipreis gewinnen konnte. Der*Die Leser*in begleitet den Kriegsveteran Jean Michael Cardell und den todkranken Beamten Cecil Winge bei deren Ermittlungen um einen Mordfall, bei dem eine Leiche mit abgetrennten Armen und Beinen sowie mit ausgestochenen Augen und ausgeschlagenen Zähnen in einer stinkenden Kloake gefunden wurde. Je tiefer die beiden in die Geschehnisse Stockholms des Jahres 1793 eindringen, desto mehr eröffnet sich den beiden eine Welt zwischen Macht und Intrigen, zwischen Liebe und Hass, zwischen Hoffnung und abgrundtiefer Brutalität. Mich hat die Lektüre des Buches wie schon lange kein anderes Werk mehr in seinen Bann gezogen und ich empfehle die Lektüre unbedingt denjenigen weiter, die gerne historische Krimis lesen und die gleichzeitig vor den Grausamkeiten der im Werden befindlichen Neuzeit nicht zurückschrecken.
1793 ist ein detailliert geschriebener historischer Roman, in dem man so einiges an schwedischer Geschichte erfahren kann. Die Grausamkeiten der Zeit in Form von Krankheit, Gewalt und Leid werden ebenso detailliert beschrieben, wie auch die grausam zugerichtete Leiche, sodass das Buch nichts für schwache Nerven ist.
Das Buch ist dunkel und grausam. Was mir persönlich oftmals gut gefällt - ich weiß nicht ob es hier die Umsetzung durch den Autor oder den Leser war, was mich nicht wirklich überzeugte. Es war OK, aber für mich nicht mehr als das.
Konnte mich nicht vollends überzeugen
"1793" von Niklas Natt och Dag ist ein historischer Kriminalroman, der im Stockholm des 18. Jahrhunderts angesiedelt ist. Der Roman beginnt mit dem Fund einer grausam zugerichteten Leiche, und der Jurist Cecil Winge, der an Tuberkulose erkrankt ist, wird mit den Ermittlungen beauftragt. Er arbeitet gemeinsam mit dem ehemaligen Soldaten und jetzigen Ermittler Mickel Cardell, um den Täter aufzuspüren. Ein Kritikpunkt, der mich störte, waren die vielen zwanghaft ekelhaften Szenen, die den Eindruck von Effekthascherei erwecken. Anstatt zur Atmosphäre beizutragen, lenkten sie eher vom eigentlichen Geschehen ab und trugen nicht zu einer tieferen Verbindung mit der Geschichte bei. Obwohl das 18. Jahrhundert ein interessanter historischer Kontext ist, gelingt es dem Autor meiner Meinung nach nicht, dieses Potenzial vollständig auszuschöpfen. Es fällt mir schwer, genau zu sagen, warum ich nicht völlig überzeugt bin, aber es bleibt ein unbestimmtes Gefühl, dass hier etwas fehlt. Die Handlung selbst ist komplex und bietet einige unerwartete Wendungen, jedoch vermag die Erzählweise nicht vollständig zu fesseln. Trotz der spannenden Zeit, in der der Roman spielt, und einiger vielversprechender Ansätze werde ich die Fortsetzungen der Reihe nicht mehr lesen. Insgesamt ist "1793" ein Roman mit interessantem Hintergrund und einem vielversprechenden Setting, der jedoch leider nicht vollends überzeugt. Wer sich dennoch auf ein historisches Krimi-Abenteuer einlassen möchte, könnte dem Buch eine Chance geben, sollte aber die oben genannten Kritikpunkte im Hinterkopf behalten. ⭐️⭐️⭐️
Lasst uns mal ein wenig in der Zeit zurückblättert. Es ist 1793 und wir sind in Stockholm. Der letzte Krieg liegt schon etwas länger zurück, den Menschen geht es einigermaßen gut. Schwedische Könige sind einen Kopf kürzer, oder sonst wie ermordet worden. (Ich bin in der schwedischen Geschichte nicht so bewandert) Ein einarmiger Häscher, namens Jean Michael Cardell, zieht eine verstümmelte Leiche aus einem stinkenden Auffangbecken. Der Tote muss mal recht hübsch gewesen sein. Inzwischen ist aber nicht mehr viel von dem jungen Mann übrig. Cardell soll gemeinsam mit dem schwerkranken Juristen Winge, den Mörder aufspüren. Sie haben nicht viel Zeit, denn der Auftraggeber wird demnächst seinen Posten verlassen und danach wird sich keiner mehr für den Toten interessieren. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, die uns in eine grausame und doch interessante Welt in der Vergangenheit mitnimmt. Es ist ein Debütroman, der es in sich hat. Der Autor schrieb selber am Ende des Buches, dass er Respekt vor seiner Idee hatte, einen Roman mit der vergangenen Wirklichkeit zu verschmelzen. Das ist ihm aber außerordentlich gut gelungen und am Ende war Niklas Natt och Dag erstaunt, was für ein Meisterwerk er geschrieben haben mag. Der Autor entführt uns in ein Schweden, das man so bestimmt noch nicht kannte. Die Welt ist im Umbruch, die französische Revolution verwirrt die Gemüter und es ist der eisigste Winter in Stockholm, den man sich vorstellen kann. Die Menschen leben in schlechten Verhältnissen. Neid und Missgunst, sind natürlich auch wieder ein Thema. Seltsame, misshandelte und entstellte Menschen begegnen dem Leser auf den über 400 Seiten des Romans. Spannende Momente versetzen uns in die Vergangenheit. Grausame Situationen lassen uns gruselnd zurück. Natürlich! Ohne, wäre ein Thriller kein Thriller! Mich haben einige Seiten schockiert. Anblicke, die ich nicht in der Wirklichkeit sehen möchte (Achtung Kopfkino!). Aber auch, unter welchen Bedingungen die Menschen gelebt haben und wie fies manchen Menschen auf „Niedrigere“ hinabgeblickt haben. Frauen, hatten so gut wie gar keinen Stand in der Gesellschaft. Mit dem kleinsten Vergehen, landeten sie im Spinnhaus und arbeiteten sich zu Tode. (Und das musste lediglich einer bezeugen, damit war ein Urteil schon gesprochen) Natt och Dag hat es fertig gebracht, die echte Vergangenheit mit seinen teilweise fiktiven Figuren zu verschmelzen, so das eine sehr gut lesbare Story entstanden ist. Von diesem Autor, hoffe ich auf mehr!
Einfach nur genial. Fesselnd und spannend
Viele Puzzle Teile die sich am Ende zusammensetzen und ein doch überraschendes Ende finden. Der Jurist Cecil Winge wächst einem sehr ans Herz, was es um so trauriger macht, dass es mit ihm im nächsten Teil kein Wiedersehen geben kann.
Noch ein Histo-Krimi? Gähn! Und dann auch noch außerhalb der Jahrhunderte, die mich sonst begeistern? Dann lass ich das mal links liegen. Außerdem wird er so gehyped und förmlich auf Teufel komm raus beworben? Da kann doch nur Marketing-Interesse dahinter stecken! Ph… So oder ähnlich waren meine Gedanken, als Werbung, Leserunden, Leseexemplarangebote und so weiter förmlich aus dem Boden ploppten und mich an jeder virtuellen Ecke ansprangen. Ich wollte das Buch nicht lesen. Na gut, vielleicht mal einen kurzen Blick … vielleicht hat es ja unsere Bibliothek … Schließlich hielt ich das Buch in den Händen. Das, was mir die Hypewelle in die Hände geschwemmt hatte und von dem ich kaum eine schlechtes Wort las. Und am Ende sitze ich hier, aufgelöst – im Jahre 1793 gefangen – und spüre einen buchigen Hangover kommen, der sich gewaschen hat. Das war – mit Abstand – das beste historische Werk, das ich in der letzten Zeit in den Händen hatte. Ich hab es gesuchtet – blieb bis spät Nachts wach, um die Abenteuer von Cecil und Michael zu lesen. Ich entwickelte förmlich ein Suchtverhalten nach dem Ermittlerduo, das sich tief durch Stockholm wühlt. Aber warum hat mir das Buch so gut gefallen? War es leicht zu lesen? Nein, das würde ich nicht so unterschreiben. Niklas Natt och Dag legt eine recht erzählende Schreibweise an den Tag, durchsetzt von detaillierten Beschreibungen und keineswegs einfach gebauten Sätzen. Ich dachte, das würde mir Probleme bereiten. Aber nein, es zog mich an, fesselte mich an die Seiten und ließ mich tief in das Stockholm des ausgehenden 18. Jahrhunderts versinken. Die Recherche des Autors wirkte auf mich exzellent. Er erzählt erstens eine Geschichte – eine Geschichte voller Brutalität und Ekel, aber auch mit einem Fünkchen Menschlichkeit und Hoffnung. Diese Menschlichkeit erzeugt mitnichten Gleichgewicht, aber lässt den Leser mithoffen, mitbangen – nimmt ihn bei der Hand und geleitet ihn durch all die Hoffnungslosigkeit, lässt gleichzeitig hoffen auf Gerechtigkeit. Zweitens legt der Autor aber auch ein Stück Sozialanalyse – er schreibt sich durch die Lokale, durch die Polizei der damaligen Zeit, den Bestrafungs- und Erheiterungsmethoden des 18. Jahrhunderts und geht dabei vor wie ein rationaler Analytiker – lässt seinen Figuren aber Raum zum Empfinden. Ich glaube, das war es, was mich so gepackt und fasziniert hat. Der Stil ist einfach nur außergewöhnlich, schwierig – göttlich. Und so ganz nebenbei habe ich mein Herz verloren – nicht auf die schwülstige romantische Art und Weise (nebenbei bemerkt gibt’s in der Geschichte kaum Raum für Romanzen) – sondern einfach für die Charaktere. Cardell hat mein Herz erobert im Sturmschritt (und mit der Holzfaust), Cecil mit seinem unerschütterlichen aufklärerischen Glauben an das Recht und an die Gerechtigkeit. Ah! Ja! Der Kriminalfall – nun, der wird von verschiedenen Seiten beleuchtet und er ist nichts für schwache Gemüter. Wirklich nicht. Natürlich gab es auch Passagen, in denen ich dachte, es könne schneller voran gehen. Die gibt es in jedem Buch. Aber für alle, die ein wohl gezeichnetes Sozialgeflecht schätzen und düstere, vielschichtige Charaktere, die vor der eigentlichen Handlung schon etwas erlebt haben, denen sei 1793 wärmstens ans Herz gelegt. Ich war unglaublich enttäuscht – als ich merkte, dass nur noch 40 Seiten vom Buch übrig waren. Well done. Niklas hat den Krimipreis wirklich verdient! Er sprengt die Krimiketten und schafft etwas neues.
Spannend und brutal mit gelungener Atmosphäre
Als eine grausam zugerichtet Leiche gefunden wird, macht sich ein ungleiches Ermittlerpaar in Stockholm im Jahr 1793 auf die Suche nach dem Mörder. In den ersten Kapiteln hatte ich aufgrund der altertümlichen Sprache Startschwierigkeiten, was vermutlich daran liegt, dass dies mein erster historischer Krimi war. Danach konnte ich mich aber gut auf die bildhafte Sprache und die individuell gestalteten Figuren einlassen. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gibt dabei einen interessanten und schockierenden Einblick in die damaligen Lebensverhältnisse. Das Buch bleibt dabei stets spannend und enthält immer wieder brutale Passagen. Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen!
Sehr detailreicher, exzellent recherchierter historischer Roman mit leichten Krimieinschlägen. Ein echter Krimi ist es meiner Einschätzung nicht, dafür lief die eigentliche Krimihandlung zu sehr im Hintergrund. Trotzdem sehr lesenswert.
Es ist der Anfang einer tollen Reihe und ich liebe alle 3 Bände .
Ein Klasse Buch , rezi folgt
1793 war mein erstes Buch von Niklas Natt och Dag und aufgrund der Hinweise zu 'Die Einkreisung' war ich äußerst neugierig. Leider muss ich sagen, dass ich dieses Buch mehr überflogen habe, als richtig gelesen. Der Stil ist für mich sehr schwer lesbar gewesen. Der Perspektivwechsel, die Unterschiede in den einzelnen Kapiteln den Stil betreffend und die Zeitsprünge haben mir das Lesevergnügen komplett geraubt. Auch die Charaktere waren für mich nicht greifbar. Für die Idee gibt es jedoch 2 Sterne.
Was mich in den ersten Kapiteln des Buches direkt sehr stark angesprochen hat, waren das lebendige und gekonnt beschriebene Lokalkolorit und die großartige historische Atmosphäre. Das Leben in Stockholm springt einem geradezu von den Seiten entgegen, in all seiner Pracht, aber weit ergreifender in seinem grenzenlosen Elend. Das wirkt alles ausführlich und sorgfältig recherchiert, was auch aus dem Nachwort des Autors hervorgeht, und genau das war es, was ich mir von dem Buch erwartet hatte. Dazu kommt noch ein sehr interessantes Ermittlerduo: Mickel Cardell und Cecil Winge sind beide Männer, die nicht nur ihre Stärken, sondern auch ihre Lasten und Laster ganz offensichtlich mit sich herumschleppen. Sie stehen kompromisslos für ihre Ansichten ein und stoßen deshalb auch nicht überall auf Wohlwollen. Mickel hat im Krieg einen Arm verloren und leidet offensichtlich an massivem posttraumatischen Stress, den er mit Alkohol und wüsten Gewaltexzessen zu bekämpfen versucht. Am liebsten benutzt er seinen Holzarm, um in angezettelten Prügeleien den größtmöglichen Schaden zu verursachen, dennoch kann er ein gar so schlechter Kerl nicht sein… Denn als er eine grauenhaft zugerichtete Leiche findet, lässt das seinem Gewissen keine Ruhe, obwohl er den Fall gut und gerne Cecil Winge überlassen könnte, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. Cecil hingegen ist im Endstadium an Schwindsucht erkrankt, liegt in den letzten Zügen und wird allgemein schon mit leisem Grauen als wandelnder Leichnam betrachtet, obwohl seiner scharfen Intelligenz vielerorten Achtung gezollt wird. Dennoch ist auch er entschlossen, vor seinem baldigen Tod noch den Fall aufzuklären, um dem von Mickel gefundenen Toten Gerechtigkeit zu verschaffen. Und so schließen Mickel und Cecil sich zusammen, und gerade diese unwahrscheinliche Zusammenarbeit, aus der eine noch unwahrscheinlichere Freundschaft wird, macht einen Großteil des Reizes des Buches aus. Interessant ist vor allem, dass den beiden Ermittlern natürlich keines der heutigen Hilfsmittel zur Verfügung steht. Fingerabdrücke, DNA, Profiling? Fehlanzeige. Und so müssen sie sie sich ausschließlich auf ihre Beobachtungsgabe, ihre Menschenkenntnis und ihren logischen Verstand verlassen. Cecil wird von manchen Rezensenten nicht ganz zu Unrecht mit Sherlock Holmes verglichen, während Mickel das unerschrockene Bravado und die Gewaltbereitschaft mitbringt – ganz und gar kein John Watson, aber für Cecil schon bald ähnlich unverzichtbar. Und jetzt kommen wir zu dem, was mir das Buch leider sehr verdorben hat, wobei ich direkt zugeben muss, dass es sich dabei um etwas handelt, was verschiedene Leser sehr unterschiedlich wahrnehmen werden. Niklas Natt och Dag beschreibt in einigen Szenen eine Art von schonungsloser Brutalität, die ich in einem historischen Kriminalroman so nicht erwartet hätte. Mit rauen Umgangsformen, zutiefst elenden Lebensbedingungen, Kriegsverwundungen, Kriminalität, Totschlag und Mord – da sich die Armen oft nicht anders zu helfen wussten, um zu überleben – und sogar sexueller Gewalt gegenüber Frauen, insbesondere solcher niedriger Gesellschaftsschichten, war angesichts der Zeit, in der das Buch spielt, sicher zu rechnen. Hier finden sich jedoch Spielarten einer geradezu monströsen Perversion und sadistischer Folter, die ich eher heutzutage im Darknet erwarten würde als im Stockholm des Jahres 1793. Ich habe mir öfter die Frage gestellt, ob dies wirklich nötig ist, um die Geschichte in voller Wirkungskraft zu erzählen? Und meine persönliche Antwort lautet: nein, eher im Gegenteil. In meinen Augen schmälert diese Art der Brutalität die Wirkung der an sich sehr interessanten Charaktere und der ansonsten gut recherchierten Darstellung der Zeit sogar. Dennoch entbehrt das Buch keineswegs der Spannung, auch wenn es für mich persönlich eine sehr schwer zu verkraftende Spannung war. Das Ende ist meines Erachtens auf jeden Fall überraschend, dabei dennoch schlüssig und damit für einen Kriminalroman durchaus gelungen. Ich habe das Gefühl, dass das Buch für mich wahrscheinlich sogar ein richtiges Highlight gewesen wäre, wäre die Schwelle der Gewalt für mich nicht viel zu hoch angesetzt gewesen. Es hat viele hervorragende Elemente, großartige Wendungen und ist alles andere als durchschnittlich oder einfallslos. FAZIT Im Stockholm des Jahres 1793 wird eine grotesk entstellte Leiche aus dem Wasser gefischt. So viel sei direkt gesagt: die Geschichte, die sich daraus entspinnt, ist nichts für Zartbesaitete. Hier wird nichts geschönt, nichts verschwiegen, hier wird alles gnadenlos auf die Spitze getrieben. Bei einem in der Gegenwart spielenden Hardcore-Thriller wäre ich eher darauf vorbereitet gewesen als bei einem historischen Kriminalroman. Dennoch gibt es auch Einiges, was mir an diesem Krimi gut gefallen hat, so dass ich mich zusammengefasst etwas ratlos für eine mittlere Wertung entschieden habe. “1793” ist ein Buch, das polarisiert und sowohl begeisterte Stimmen als auch heftige Ablehnung hervorruft, und für beides lassen sich sicher überzeugende Argumente finden. Diese Rezension erschien zunächst auf meinem Buchblog: https://wordpress.mikkaliest.de/2019/05/16/rezension-niklas-natt-och-dag-1793/
Grundsolide, aber ich hätte mir mehr erwartet...
Herbst 1793. Jean Michael Cardell, genannt Mickel, will es zunächst nicht glauben, als Kinder ihn bitten, eine Leiche aus dem Fluss zu ziehen. Doch dann muss der Kriegsveteran und Statdthäscher Stockholms feststellen, dass die grausam verstümmelte Leiche harte Realität ist. Der Anblick des jungen Mannes, dem Arme, Beine, Zähne und Augen fehlen, geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und so macht er sich ins Leichenschauhaus auf, um mehr zu erfahren und die nicht enden wollende Leere, die der Krieg in ihm verursacht hat, zu füllen. Er trifft den Juristen Cecil Winge, städtischer Ermittler mit Sonderrechten und gezeichnet von der Tuberkulose. Beide Männer sind sich auf Anhieb sympathisch und beginnen, im Fall des Unbekannten zu ermitteln. Doch es läuft ihnen die Zeit davon. Nicht nur Winges Lebenszeit schwindet, sondern es drohen auch politische Umwälzungen, die ihn vermutlich seine Position und damit das Recht auf die Ermittlungen kosten würden. Es ist ein düsteres, aber vermutlich nur allzu realistisches Bild, dass der Autor Niklas Natt och Dag in seinem historischen Krimi zeichnet. Das Stockholm des 18. Jahrhundert riecht nach Schwefel, Fäulnis und Exkrementen und macht es seinen armen Bewohnern nicht leicht, in ihm zu überleben. Der Leser erfährt von den Frauen in den Spinnhäusern, den armen enstellten Menschen in den Bordellen und durch Mickel Cardell vor allem vom schwedisch-russischen Krieg und was dieser angerichtet hat. Die beiden Protagonisten könnten dabei nicht unterschiedlicher sein: Mickel, der Hitzkopf, der ausspricht, was er denkt und Cecil, der ruhige und überlegte, der die Ermittlungen psychologisch angeht. Was die Männer trennt, macht sie zu einem noch besseren Team auf der Verbrechersuche. "1793" wird aus verschiedenen Perspektiven und nicht chronologisch erzählt. Neben dem Leichenfund und den beiden Ermittlern Cardell und Winge werden auch andere schicksalsvolle Handlungsstränge erzählt, zum Beispiel in Rückblende derjenige der jungen Anna Stina, die unverschuldet der Hurerei angeklagt wird und eine Haft in einem der berüchtigten Spinnhäuser der Stadt antreten muss. Oder diejenige des Lebemanns Kristofer Blix, der immer tiefer in die Ereignisse hineingezogen wird, die schließlich zu dem bestialischen Mord führen sollen. Am Ende werden all diese losen Handlungsfäden zusammengeführt und kunstvoll miteinander verwebt. Sprachlich wartet der Roman mit oft grausamen Beschreibungen der Lebensumstände in Stockholm und der verschiedensten Verbrechen auf, die hier begangen werden. Als Leser macht es einen betroffen, wie schwer es gewesen sein muss, in diesen Tagen zu überleben und dann, wenn man überlebt hat, nicht den Verstand zu verlieren. Dennoch gelingt dem Autor der Spagat zwischen historischem Realismus und spannender Kriminalhandlung sehr gut. Das Ende ist kein plötzliches, sondern entwickelt sich nach und nach aus den Ergebnissen der Ermittlungen; es gibt somit keine großen Überraschungen. Das tut dem Leseerlebnis allerdings keinen Abbruch, geht es doch in "1793" nicht allzu sehr darum, wer nun den Mord eigentlich begangen hat, sondern vielmehr um die gesellschaftlichen Umstände, die durchaus rechtschaffene Menschen zu Schlimmem treiben können. Und so bleibt am Schluss, obwohl dieses eine Verbrechen aufgeklärt ist, ein fahler Geschmack im Mund wegen all des Leides dieser Zeit, das nicht gesühnt werden konnte. Fazit: ein grandioser historischer Krimi, der noch lange im Kopf bleibt
Ich breche es auf Seite 164 ab. Nachdem ich jetzt mehrere Wochen nicht mehr danach gegriffen habe, bin ich raus aus der Geschichte und finde mich nicht mehr so ein. Ich habe jetzt auch mehrere negative Stimmen gehört und habe keine Lust mehr drauf. schade.
Very moving and disturbing. Reading this, I felt taken back to a horrible time period that wasn't romanticized in the slightest. The main characters brought some humanity into the book, but still, some of the plot points were hard to swallow. However, the author knew exactly what emotional impacts he wanted to leave and balanced the more shocking moments with nice and even funny ones. The characters really grew on me and I was really invested in the story. The historical aspects were even more of a focus than the murder mystery, which was still done incredibly well. While I really loved it, I can understand if there is too much violence and feces for some readers. There are instances of telling instead of showing and maybe not every behavior in this fits the time period, but none of that bothered me.