Hat mich nicht überzeugt. Der Spannungsbogen stimmte einigermaßen. Beim Lesen habe ich ganz klar gedacht, dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde. Die Protagonistin nimmt schnell zu und isst zum Abendbrot nur mal eine Scheibe mageren Schinken?!? Das tut nichts für die Handlung und hinterlässt einen Beigeschmack bei den Leserinnen. Eine Freundin der Protagonistin wurde möglicherweise umgebracht, aber sie will ihren Freund am Telefon diese Information nicht erzählen, um ihn nicht zu belasten? Diese zwei Anekdoten führen leider dazu, dass ich keine weiteren Bände brauche.
Auch mit dem Start seiner neuen Reihe kann der Autor voll und ganz überzeugen. Mit Kira hat er wieder eine sehr sympathische Protagonistin erschaffen, aber auch altbekannte Charaktere sind wieder mit dabei. Mir hat gut gefallen, dass Kira wirklich den meisten Raum einnimmt und Helene zwar mit dabei ist, aber doch eher am Rande. Der Schreibstil ist wie immer gut zu lesen, und es fühlt sich an wie nach Hause kommen. Der Fall ist wieder spannend, mit überraschenden Wendungen und einer schlüssigen Aufklärung. Neben der Aufklärung des Falls lernt der Leser auch einiges über Land und Leute. Die schönen Beschreibungen des Landes zwischen den Meeren macht Lust auf Urlaub. Die eingestreuten Informationen zu den Besonderheiten im deutsch-dänischen Grenzland fand ich interessant, und sie haben die Geschichte sehr gut abgerundet. Ich hatte kurzweilige Lesestunden und freu mich schon jetzt auf den nächsten Teil.
Dieser erste Band einer neuen Reihe von Spannungsromanen hat mir wirklich gut gefallen. In diesem Band tritt die Kommissarin Helene Christ, die in den letzten sechs Romanen die Hauptfigur war, etwas in den Hintergrund, auch wenn sie die Ermittlungen der Polizei leitet. Dieser Perspektivwechsel ist klasse, weil er eine neue Reihe mit neuer Protagonistin einleitet, aber vertraute und liebenswerte Personen beibehält. Die Hauptfigur in diesem Band ist die Journalistin Kira Lund, für die ein Todesfall, über den sie berichten muss, zu einer persönlichen Angelegenheit wird, weil das Opfer ihre Freundin war. Wie in allen Romanen des Autors wird die norddeutsche Region lebendig geschildert, alle Sinne werden angesprochen, man riecht das Salz in der Luft, fühlt das Wasser auf der Haut und hat die Landschaft vor dem inneren Auge. Die Figuren sind lebendig geschildert, haben Ecken und Kanten und sind nicht perfekt. Ich liebe den eher ruhigen Schreibstil und finde es gut, dass der Autor ohne besondere Gewalttätigkeiten und blutige Szenen auskommt, aber trotzdem extrem spannende Geschichten erzählt, in der man zwar nicht alle Figuren mag, wohl aber versteht, was sie bewegt und antreibt.