Der Einstieg in das Buch ist sehr sehr düster und dunkel. Man merkt schnell das dieses Buch doch etwas Finsterer sein wird. Nicht nur von der Story her sondern auch vom Schreibstil der Autorin. Was mir wirklich gut gefiel. Ich habe ja bereits im Vorhinein gelesen das dieses Buch irgendwie eine Mischung aus Les Miserables und Das Dschungelbuch sein soll. Ich dachte am Anfang eher an den Glöckner von Notre Dame- nicht nur wegen dem Titel. Aber nach und nach fand ich den vergleich mit dem Dschungel Buch wirklich sehr passend. Auf seine ganz eigene Weise hat es die autorin hier geschaffen, eine düstere Stadt-Version von dem Dschungelbuch zu schaffen. Zu dem vergleich les miserables kann ich leider nichts sagen, da ich dieses Buch nicht gelesen habe und auch nicht gesehen habe. Aber wie oben schon erwähnt, der Einstieg in das Buch gefiel mir wirklich gut. Düster, etwas gruselig und Deprimierend - irgendwie. Stellenweise hat es mich auch irgendwie an das Buch "Das Parfume" erinnert. - Und wie ihr schon seht fließt in dieses Buch doch so einiges mit rein. Was auf der einen Seite nicht schlecht ist, auf der anderen Seite hab ich mir schnell gewünscht es könnte doch etwas "eigenes" "neues" vertragen. Auch die Handlung gefiel mir im Nachhinein, und auch während dem lesen immer weniger. Wobei nicht gefallen gar nicht richtig ist, es war eher etwas "Langweilig". Auch von den Geschehnissen und dem was wirklich passiert, am Anfang ist es etwas zu wenig und gegen Ende zu viel. Und das gepaart mit ab und an einer etwas Gefühllosigkeit - was dem Buch sicherlich etwas eigenes anhaucht - aber für mich auch stellenweise etwas hinderlich war. Es war irgendwie alles etwas "unvollkommen" und ich fühlte im laufe des Buches immer mehr dieses Gefühl von "hier fehlt doch was". Nicht nur das auf die eigentlich erwähnte Revolution nicht wirklich eingegangen wird, oder das die Handlung irgendwie ziemlich "einseitig" ist, auch bleiben für mich die Protagonisten alle so "farblos"... Obwohl ich immer wieder merkte das die Autorin vom Schreibstil her genau mein Fall sein würde. Dieses wirklich ab und an Makabere, düstere gefiel mir sehr sehr gut. Es ist einfach ein wirklich guter Ansatz, aber mir fehlte hier zu viel. Für Leser die über solche Logik-Lücken, Zeitsprünge ohne genauen angaben und einer Handlung die nicht gerade Umfangreich ist - Hinwegsehen können- sicherlich ein tolles Buch.
Beschreibung Paris 1823. Die Französische Revolution ist fehlgeschlagen, die Monarchie teilen sich die politischen Geschäfte der Stadt mit neun Gilden, die die kriminellen Vorgänge der Unterwelt regieren. Als Azelma von ihrem Vater an Kaplan, den Obersten der »Gilde des Fleisches«, verkauft wird, schließt sich ihre jüngere Schwester Nina der Diebesgilde an. Auch ohne die Unterstützung der anderen Gilden macht es sich Nina zu ihrem Ziel, ihre Schwester aus den Fängen des Tigers zu befreien. Als Mittel zum Zweck spannt sie die junge und bildhübsche Waise Ettie ein, doch ihr Gewissen und die Hungersnot, die eine neue Revolution entfacht, fördern neue Bündnisse zutage… Meine Meinung Kester Grant legt mit ihrem historischen Fantasy-Roman »Der Hof der Wunder« ihr literarisches Debüt vor. Sie entführt ihre Leser*innen in die Hauptstadt Frankreichs und zeigt ein alternatives Szenario auf, wie die Geschichte hätte verlaufen können, wenn die Französische Revolution gescheitert wäre. Kester Grant ist es fabelhaft gelungen mit einem düsteren Setting ein authentisches Bild der überwiegend armen Gesellschaft Frankreichs zu zeigen, und schonungslos den harten Alltag der Bevölkerung zu schildern. Die Herrschaft über die Unterwelt von Paris teilen sich neun Gilden, die sich regelmäßig im Hof der Wunder versammeln. Während die Mitglieder der Monarchie sorgenfrei in ihrem Palast residieren verändert sich das Leben der jungen Nina schlagartig als ihre ältere Schwester Azelma von ihrem Vater an Kaplan, den Obersten der »Gilde des Fleisches«, verkauft wird, wo ein schreckliches Leben der hemmungslosen Ausbeutung und Prostitution auf sie warten. Nina bleibt nichts anders übrig, als sich der Diebesgilde anzuschließen und tief in die dunkle Welt Paris einzutauchen. Mir hat die »dreckige« Seite mit all den düsteren Gilden den unheimlichen Obersten und den harten Straßenkämpfen gut gefallen. Grant gelingt es zudem mit ihrem Schreibstil die Szenen äußerst lebendig vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. Allerdings wäre ein Warnhinweis für alle Leser*innen die Probleme mit sexueller Gewalt haben, durchaus angebracht gewesen. Einen Überblick über die einzelnen Gilden zu erhalten gestaltet sich zu Beginn etwas mühsam, sicherlich hätte eine Übersicht zu den neun Gilden und den wichtigsten Protagonisten (welche es z. B. auf der Verlagsseite gibt) dabei geholfen, sich in der Welt etwas leichter zu Recht zu finden. Die Autorin legt ein großes Augenmerk auf die Formung ihrer Romanheldin Nina, die zu einer kämpferischen und tapferen jungen Frau heranwächst, die sich von nichts so leicht unterbekommen lässt. Allerdings geraten neben dieser polarisierenden Protagonistin die Nebendarsteller sehr fade und unscheinbar. Außerdem hat sich mir nicht so recht erschlossen, warum gleich jeder junge Mann auf Nina stehen muss? Diese Tatsache empfand ich zu unrealistisch dargestellt. Viel lieber hätte ich es gesehen, wenn die Autorin etwas mehr Zeit auf die ausführlichere Beschaffung der Nebenrollen verwendet hätte. Das Debüt von Kester Grant weist zwar einige Schwächen, aber dennoch steckte etwas in ihrer Geschichte, dass mich nicht mehr losließ. Meine Erwartungen an »Der Hof der Wunder« waren sehr hoch, da die Autorin Motive aus Victor Hugos »Les Misérables« und Rudyard Kiplings »Das Dschungelbuch« miteinander vereint. Der Bezug zu den weltberühmten Klassikern ist eindeutig erkennbar, sei es anhand der Gilden oder anhand der Namen der Protagonisten. Auch die Grundkonstruktion von Kester Grants düsterem Paris des 19. Jahrhunderts hat mir ausnehmend gut gefallen, allerdings fehlte es etwas an Fantasy-Elementen und auch die Skizzierung der Protagonisten hätte etwas mehr Tiefgang gut gestanden. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, ob die Autorin es im Folgeband schaffen wird die Defizite verschwinden zu lassen. Fazit Ein vielversprechendes Debüt, das sein Potenzial nicht ganz ausschöpft aber meine Neugier geweckt hat!
Der Anfang war etwas schwierig, aber es ist definitiv eins meiner Lieblings Bücher. 📚

Debüt, das mich positiv überrascht hat. Gibt nichts zu meckern.
Wie so oft habe ich den Fehler gemacht, die Rezensionen im Vorfeld zu dem Buch zu lesen. Die negativen haben mich sehr abgeschreckt, jedoch als völlig falsch erwiesen. Denn die Protagonistin ist überhaupt nicht nervig, wie es oft heißt und das Glück fliegt ihr auch nicht die ganze Zeit zu. Wer das Buch richtig gelesen hat, weiß, was sie alles durchmachen musste. Die Protagonistin Nina hat ein schlimmes Schicksal zu tragen und kämpft darum, wieder alles ins Lot zu bringen. Eine starke weibliche Figur im 19. Jahrhundert. Das finde ich super. Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Kapitel kurz und knackig, sodass man schnell mit 416 durch ist. Dabei ist zu beachten, dass die Handlung in Paris in einer fiktiven Zeit stattfindet. Die Antwort der Autorin, falls die Französische Revolution gescheitert wäre. Für mich gibt es eigentlich nichts zu meckern. Gut, am Ende blieben Kleinigkeiten offen, jedoch nichts Weltbewegendes. Von mir eine absolute Leseempfehlung.
Die Gestaltung Das Cover ist wirklich großartig. Die Farben, die Formen und die Verzierungen passen so perfekt zum Inhalt, dass ich mir das Hörbuch die ganze Zeit über anschauen könnte und nicht müde davon werden würde. Auch die CDs selbst sind schön gestaltet, und wie immer bei Random House Audio passend zum Cover. Klappt man das Hörbuch auf, sieht man direkt den Klappentext, und innen gibt es außerdem kurze Infos zur Autorin und zur Sprecherin. Ihr merkt schon, ich kann nur von der Aufmachung schwärmen. Der Erzählstil Der Schreibstil von Kester Grant ist sehr bildhaft und auf jeden Fall einzigartig. Ehrlich, dieses Buch ist so unglaublich gut geschrieben, dass ich in jedem einzelnen Moment alles vor Augen hatte und mich kaum auf das Puzzle konzentrieren konnte, das ich nebenbei eigentlich machen wollte. Außerdem möchte ich hier einmal Marie Bierstedt als Sprecherin loben. Ich habe zuvor noch nie ein Buch gehört, das von ihr gelesen wurde, doch das wird sich ab jetzt auf jeden Fall ändern. Ich glaube ehrlich gesagt, kein Buch, das sie liest, könnte langweilig sein, denn sie hat die Emotionen und die einzelnen Stimmen der Charaktere unfassbar gut rübergebracht. Teilweise hatte man wirklich das Gefühl, dass Nina selbst die Geschichte erzählt – allein deshalb ist das Hörbuch schon ein absolutes Highlight für mich. Die Handlung Das Setting hat mich sofort fasziniert. Das BUch spielt in einem alternativen Paris, in dem die Französische Revolution fehlgeschlagen ist und wo neun Gilden, die sich nur am sogenannten Hof der Wunder treffen, über die Stadt herrschen. Außerdem ist die ganze Geschichte sehr düster und teilweise grausam, da sie nichts beschönigt. Die ganze Story über werden Gewalt, Skrupellosigkeit, Tod, Hunger, Intrigen und Misshandlung sowie Prostitution thematisiert. Keine leichte Kost, aber gerade das fand ich an diesem Buch so großartig, denn die Realität bzw. die alternative Realität wurde hier sehr authentisch dargestellt und nicht in schöne Worte verpackt. Also definitiv nichts für eher zartbesaitete Menschen. Insgesamt habe ich an der Handlung so gut wie nichts auszusetzen. Anfangs brauchte ich ein paar Anläufe, um wirklich in die Geschichte einzusteigen, aber das geht mir Hörbüchern oft so. Ansonsten war ich durchweg gefesselt und habe die ganze Zeit über mit Nina mitgefiebert. Ihre Emotionen und Gefühle waren alle sehr gut nachzuvollziehen – was nicht zuletzt an Marie Bierstedt lag, die ihren Job wirklich grandios gemacht hat – und es gab immer mal wieder Plottwists und unerwartete Wendungen, die mich dazu getrieben haben, immer weiterzuhören. Die Charaktere Nina ist eine unglaublich starke Protagonistin, an der sich so manch einer ein Beispiel nehmen kann. Sie ist schlagfertig, temperamentvoll, lässt sich nicht unterkriegen und hat einen unglaublich ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Sie ist selten auf die Hilfe anderer angewiesen und will immer alles selbst schaffen, aber im Laufe der Geschichte lernt auch sie, sich ihre Schwächen einzugestehen. Außerdem wird sie nicht umsonst die Schwarze Katze der Diebesgilde genannt … Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf Nina und dem, was sie alles erlebt. Während sie wirklich eine großartig ausgearbeitete Hauptfigur ist, verblassen die anderen Charaktere neben ihr. Bei Letzteren wurden mir ihre Charaktereigenschaften nicht so ganz klar, und insgesamt kam ich auch oft mit den Namen durcheinander. Das kann aber auch einfach daran liegen, dass ich überhaupt kein Französisch spreche und mich auf dem Gebiet deshalb nicht so wirklich auskenne. Fazit „Der Hof der Wunder“ ist kein seichtes Buch, sondern eine Dystopie, die in einem alternativen Paris spielt und keine Wahrheit auslässt, sei sie noch so grausam. Zartbesaitete Menschen sollten lieber die Finger von diesem Buch lassen, doch ich bin mir sicher, dass die meisten anderen diese Geschichte lieben werden.
Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch und ich hatte länger keine Lust das Buch zu lesen. Umso mehr überrascht es mich, dass ich absolut gefesselt war von der Geschichte! Sehr lesenswert. Der Schreibstil ist super angenehm und fesselnd. Es finden sich kleine amüsante Passagen darin. Ein Buch, das ich gerne wieder lesen möchte und das auf meiner Liste der Lieblingsbücher landet.

Idee war gut aber die Umsetzung war...schwierig. Sehr schwierig.

Anfangs schwer rein zu kommen aber danach fesselnd und jeden Cent wert!🖤⚔️
Ninas Schwester Azelma wird von ihrem Vater an einen gefürchteten Menschenhändler verkauft. Um Nina vor diesem Schicksal zu bewahren schickt Azelma, Femi mit ihr zum Hof der Wunder wo sie nach einem Unglaublichen Diebstahl von der Diebesgilde aufgenommen wird. Ab da ist sie als schwarze Katze bekannt aber verfolgt den Plan ihre Schwester zu retten. Dafür sollte eigentlich ein hübsches Waisenkind namens Ettie sorgen, jedoch wächst diese ihr ans Herz weswegen Nina ihr schwört sie zu beschützen. Um ihre Schwester zu retten und Ettie zu beschützen nimmt sie sogar einen Gildenkrieg in Kauf.⚔️ Das Buch war für mich Anfangs schwer. In die Geschichte rein zu kommen weil ich sonst nie dieses Genre lese und auch mich an den Schreibstil zu gewöhnen war nicht einfach. Als ich mich dann aber dran gewöhnt hatte. War es einfach nur noch spannend und mir sind die Charaktere auch richtig ans Herz gewachsen. Einen 2. Teil würde ich definitiv lesen!!🖤
In einem alternativen Paris des Jahres 1828 versucht Nina, die kleine Ettie aus den Fängen eines mächtigen Verbrechers zu retten. In ihrem Versuch, die eigenen Fehler wiedergutzumachen, folgt sie einem verzwickten Plan, für den sie große Opfer bringen und Menschen verraten muss, die sie liebt. Eines jedoch verrät sie nie: sich selbst. Gerade dieser Umstand, macht ihre Geschichte so besonders. Nina ist keineswegs die perfekte Vorzeigeprotagonistin. Sie stiehlt, sie manipuliert und hintergeht. Eines jedoch zeichnet sie aus: sie hat ein Herz, das sie nicht nur daran erinnert, wer sie ist und wer sie sein möchte, sondern welches es ihr zudem ermöglicht, zu lieben. So auch die kleine Ettie, welche Nina zunächst bereit ist, für ihre eigenen Zwecke zu opfern. Beinahe im selben Moment erkennt sie ihren Fehler und setzt in der Folge alles daran, die Kleine vor den Klauen des Tigers zu retten. Um das Richtige zu tun, ist sie bereit, große Opfer zu bringen und Menschen zu hintergehen, die ihr einst ein Zuhause schenkten. Wie ein Phantom wandelt sie über die nächtlichen Dächer Paris und meistert todesmutig jede Herausforderung, weil sie es leid ist, das Unrecht zu akzeptieren. Noch während des Schreibens dieser Zeilen, spüre ich die hitzige Euphorie, die nagende Unruhe und die kindliche Aufregung des Aufruhrs. Dieses einzigartige Gefühl, sich für etwas zu begeistern und sich mit Leib und Seele dem Kampf für das Gute zu verschreiben. Dieses Gefühl hat mich auf jeder Seite dieses Buches begleitet. Jede Tat Ninas, mochte sie auch noch so grausam sein, konnte ich aus tiefstem Herzen nachvollziehen. Ich begleitete die Protagonistin auf ihrem langen und steinigen Weg und erlebte dabei eine einzigartige Reise, die ich kleiner Schisser wohl niemals durchgestanden hätte. Aber ist es nicht genau das, was uns gute Bücher schenken? Sie lassen uns in Rollen schlüpfen, die wir im realen Leben niemals einnehmen würden oder könnten. Sie entführen uns in Welten, wie sie nur in unseren Träumen existieren und sie lassen uns den eigenen Alltag vergessen. Manchmal erleben wir in ihnen Grausames, manchmal Wunderschönes. Doch ein wirklich gutes Buch tut vor allem eines: es lässt den Leser mit einem berauschenden Gefühl der Euphorie und Zufriedenheit zurück. Man fühlt sich, als habe man selbst, anstelle des Protagonisten, jenes Abenteuer erlebt. Als sei man selbst auf der Flucht vor seinen Feinden über die Dächer einer Stadt geflohen. Als sei es nur einem selbst zu verdanken, dass ein Bösewicht besiegt wurde. Oder als habe man selbst die wahre Liebe in all ihren Facetten erlebt; nicht nur die Liebe zu einem Partner oder einer Partnerin, sondern auch die Liebe zu einer Schwester/einem Bruder, einem Freund/einer Freundin, einem Tier (was sich im Grunde ja wohl kaum von einem Freund unterscheidet) oder einfach einem Fremden. Für mich persönlich ist die Liebe immer das Wichtigste. Es geht nicht nur darum, dass ein Autor/eine Autorin sein/ihr Herzblut in eine Geschichte steckt, denn ich würde jetzt einfach mal unterstellen, dass sie das alle tun. Vielmehr geht es darum, die Liebe für den Leser erfahrbar zu machen. Kein Buch dieser Welt funktioniert ohne Liebe (Sachliteratur etc. ausgenommen), denn sie ist es, die die Leserschaft berührt, mitreißt und vergessen lässt. Kommt diese Liebe nicht beim Lesenden an, passt entweder der Lesende nicht zum Buch oder das Buch nicht zu dem Lesenden. In jedem Fall wird er oder sie das Buch als weniger gut bewerten und im schlimmsten Fall ganz schnell vergessen. "Der Hof der Wunder" wird bei mir jedenfalls nicht so schnell in Vergessenheit geraten. In meinen Augen bedient dieses Buch so viele Arten der Liebe auf so wundervolle Art und Weise, dass es schwer fallen dürfte, das Buch nicht zu mögen. Natürlich ist es nicht perfekt, aber welches Buch ist das schon? Schließlich ist auch dieses nur von einem Meschen geschrieben. Einem Menschen, dem es allerdings gelungen ist, eine gut durchdachte Welt mit liebevoll ausgearbeiteten Charakteren zu bevölkern, eine spannende Geschichte zu erzählen und zugleich ein wenig zu belehren. Denn keineswegs bleiben Ninas Missetaten ungesühnt. Auch sie muss mit den, teilweise sehr grausamen, Konsequenzen ihres Handelns leben. Mehrmals fragt sie sich, ob das Resultat all der Mühe Wert war. Aber wofür sonst, wenn nicht für die Liebe? Manchmal sind es eben doch die Motive, die einen wahren Charakter ausmachen. Nina war für mich die interessanteste Protagonistin, von der ich seit langem gelesen habe. Mit ihr an meiner Seite, würde ich mich fühlen, als sei ich der sicherste Mensch auf Erden. Aber auch die anderen Charaktere waren ausnahmslos plausibel konstruiert. Jeder von ihnen war besonders und besaß seine eigene ganz persönliche Anziehungskraft. Am liebsten hätte ich noch viel mehr von ihnen gelesen und noch eine Weile länger die einzigartige, magische Atmosphäre genossen. Einzig und allein der Umstand, dass Nina wohl an vielen Männern Gefallen zu finden scheint, hat mich ein wenig gestört. Das reicht aber für mich bei Weitem nicht aus, um diesem Buch weniger als 5 Sterne zu geben. Ich kann "Der Hof der Wunder" nur jedem ans Herz legen, der sich in ein rasantes, grausames alternatives Paris des 19. Jahrhunderts entführen lassen will.
Bitte dran denken: das ist meine persönliche, rein subjektive Meinung. "Der Hof der Wunder" stand schon lange vor Erscheinen auf meiner Wunschliste. Das Cover spricht mich total an und beim Titel kam mir sofort "Der Glöckner von Notre Dame" in den Sinn. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Buch allerdings um eine Art Retelling von "Les Miserables" und dem "Dschungelbuch". Nun bin ich mit ersterem nicht wirklich vertraut, mit letzterem dagegen schon und ich fand es ziemlich kreativ, aus Paris den "Dschungel" zu machen. In den Gildenherren erkennt man eindeutig die Tiere wieder, bzw. in den Gilden die Rudel. Das hat mir richtig gut gefallen. Ebenfalls toll ist die Tatsache, dass die Autorin nicht vor Gewalt, Hässlichkeit und Elend zurückschreckt. Wenn Protagonistin Nina in einen Berg Kacke fällt, dann ist das nicht metaphorisch gemeint: sie fällt tatsächlich in Exkremente. Die leicht schmuddeligen Gilden, die Illegalität, die Gefahr und der Dreck von Paris... das alles passt wunderbar zur Gesamtstimmung des Buches. Leider ist es mit dem Lob an dieser Stelle erstmal vorbei, denn ich habe eine Menge Kritik am "Hof der Wunder". Zum einen ist da der Schreibstil. Erste Person, Gegenwart und da muss ich zugeben: das ist nicht grade mein Favorit. Das kann zwar auch gut gemacht sein und ich habe definitiv schon Bücher zu meinen Lieblingen sortiert, die ebenfalls mit dieser Zeit- und der Ich-Form arbeiten, generell merke ich aber, dass mir die Vergangenheit und die dritte Person da lieber sind. Immerhin: alles ist ausschließlich aus der Sicht von Nina geschrieben. Das Rumgespringe zwischen mehreren Sichtweisen mag ich nämlich oft auch nicht besonders. Dennoch hatte ich manchmal das Gefühl, es liest sich ein bisschen holprig, was zwar auch (wie so oft) an der Übersetzung liegen kann, sich aber definitiv nicht ausschließlich darauf schieben lässt. Es fehlt zum Beispiel auch an Beschreibungen der Umgebung. Manchmal wusste ich nicht, wo sich die beiden Personen, die sich grade unterhalten eigentlich befinden. In einem Raum? Auf der Straße? Und wo legen sich Nina und Ettie da grade schlafen? Auf dem Boden? Ohne Decke? Wo anfangs zu wenig Bilder gezeichnet werden, passiert später dann zu viel: Ich möchte wirklich nicht über mehrere Seiten erklärt bekommen, welche zwanzig Kuchensorten irgendwo rumstehen und wie sie dekoriert sind. Ein weiterer Kritikpunkt sind die vielen Zeitsprünge, deren Länge manchmal gar nicht angeben wird, ein anderes mal steht dann eine Jahreszahl über dem Kapitel – allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt die vorige meist schon vergessen, konnte also nicht nachrechnen und hatte auch keine Lust, da extra nochmal nachzugucken. Mein nächstes Problem ist Nina, unsere Protagonistin. Sie kann einfach alles und stellt sich jeder Herausforderung ohne Probleme. Außerdem hat sie offenbar ein fotografisches Gedächtnis, denn sie kann zu jeder Person, jeder Gilde, jedem Ehrenkodex und Regelwerk sofort alle Informationen runterbeten. Man könnte meinen, sie gehört zur Schreibergilde, aber nee, sie ist Diebin, die "schwarze Katze". Und sie kommt natürlich überall rein. Wenn sie im Rahmen ihrer Mission (dazu gleich mehr) irgendwo einsteigen muss, läuft das etwa so: Ihr wird gesagt, wo sie hin muss. Dann gibt es einen großen Aufschrei, denn oh Gott! Da ist noch niemand rein- oder rausgekommen! Wirklich noch nie!! Es ist praktisch unmöglich, da einzusteigen!!! Als Leserin freue ich mich natürlich schon auf den ausgeklügelten Plan, den Nina nun schmieden wird und auf nervenaufreibene Szenen vom Einstieg, die mich nägelkauend auf der Kante meines Sofas sitzen lassen. Nichts davon bekomme ich. Nina plant sich so halbgar was Unoriginelles zusammen, steigt dann über eine Stelle ein, die schon immer da war und auf die schon hundert andere mit einer halben Gehirnzelle hätten kommen können und macht, was gemacht werden muss. Große Probleme hat sie dabei nicht – läuft bei ihr. Danach wird sie natürlich gefeiert und als was besonderes angesehen. Über einiges war ich extrem überrascht, denn die Autorin schreibt: Q: "is there a / the usual / love triangle in ACOM?" A: "ACOM's ladies are far too busy fighting, scheming & adventuring to have time for love triangles." Also erstmal: Ladies? So viele weibliche Figuren gibt es da nicht, die meisten sind männlich. Nina bildet Beziehungen fast ausschließlich zu Männern (Ettie ist hier die einzige Ausnahme, aber sie ist ja auch eine "Schwester", wie so oft in diesen Büchern; wo kommen wir denn da hin, wenn es einfach mal eine richtige Freundschaft zwischen Frauen gibt). Einmal ist sie ganz stolz, weil sie das einzige zugelassene Mädchen in einer politischen Jungsgruppe ist. *eyeroll* Außerdem hat sie sage und schreibe drei (in Zahlen 3!!!) Typen, die irgendwie auf sie stehen und somit potenzielle Love Interests sind. Geküsst wird natürlich auch. Mit all dem hatte ich nach der obrigen Aussage gar nicht gerechnet! Ninas einzige Motivation ist übrigens erst ihre leibliche Schwester, die vom "Tiger" Kaplan gekauft wurde, dann die eben erwähnte Ettie, die er gerne haben würde und die es zu beschützen gilt. Und damit komme ich zum nächsten Punkt, dem dünnen Plot. Denn das ist tatsächlich die ganze Geschichte. Ettie beschützen. Ende. Die Autorin hat diese Geschichte wohl angeblich in grade mal zwei Wochen komplett geschrieben und wenn das wirklich stimmt, dann muss ich leider sagen: man merkt es. Es fehlt an so vielem, es gibt kleine Fehler und der Plot gibt so wenig her – und das obwohl hier zwei (!) bereits bestehende Geschichten genommen wurden, auf denen das ganze fußt. Sorry, aber da erwarte ich doch etwas mehr... richtige Abenteuer, Intrigen, gefährliche Situationen, clevere Twists, so Zeug. Und nicht diese dünne, ein wenig fanfiction-mäßige Story, in der der Protagonistin alles vor die Füße fällt und bei der ich mich beim Lesen manchmal sogar fremdschäme. Was mir vorher auch nicht so klar war, ist der starke Fokus auf sexualisierte Gewalt, Menschenhandel und Prostitution. Ich weiß nicht, ob das ein großes Thema in "Les Miserable" ist, denn damit kenne ich mich wie gesagt nicht aus. In meiner Naivität habe ich bei "Fleischgilde" erst an Kanibalismus gedacht, es geht aber wie gesagt um die oben erwähnten Dinge. Nun ist es vielleicht nicht so schlimm, diese Grausamkeiten in einem grausamen Buch darzustellen. Das gehört dazu. Mich stört jedoch der wahnsinnig einseitige, klischeehafte und langweilige Blick auf (Zwangs-) Prostitution: Männer kaufen, Frauen werden gekauft. Von einem gefürchteten Gildenmeister des Fleisches verlange ich aber, dass er natürlich auch Männer "anbietet". Alles andere kann er sich doch gar nicht leisten, wenn er das absolute Monopol hat! Da es aber keine einzige Erwähnung von Homosexualität gibt (obwohl die Story das hergibt, ja schon fast verlangt!) und Frauen offenbar als Freierinnen nicht infrage kommen, bleibt es, wie oben schon geschrieben, einseitig. Besonders ärgert mich das, weil die Autorin in ihren FAQs von der Wichtigkeit von Representation und "Diversity" redet. Ich verlange ja gar kein queeres Haupt-Couple, aber zumindest eine klitzekleine Erwähnung am Rande, dass Männer halt auch gerne mal Männer kaufen (grade im Paris des 19. Jahrhunderts... was meint ihr was da in Frankreich los war, es gab eine riesige queere Szene) wäre doch ganz nett gewesen. Überhaupt wird dieses ganze Thema sexualisierte Gewalt so furchtbar schlecht behandelt. Über allen Frauen schwebt ständig die Bedrohung der Vergewaltigung. Und natürlich liegt es an ihnen selbst, dem entgegen zu wirken. Nina bekommt z.B. gleich zu Beginn ihren Kopf geschoren und eingetrichtert, dass sie ihr Haar immer kurz halten muss (dementsprechend habe ich sie mir immer kahl vorgestellt, bis dann auf einmal die Rede davon ist, dass ihre Haare gekämmt und "auf dem Kopf aufgetürmt" und verziert werden... offenbar war das Hübschsein dann später doch wichtiger), dass sie hungern muss, um "knabenhaft" auszusehen und sich in Jungsklamotten hüllen soll. Etties Haare werden mit einem Tuch bedeckt, um sie "vor hungrigen Blicken zu schützen". Das ist auf so vielen Ebenen Bullshit. Erstens können Frauen in jedem Outfit Opfer solcher Taten werden, selbst Frauen die vollverschleiert durch die Gegend laufen. Zweitens hat Schönheit damit recht wenig zu tun (es geht vorrangig um Macht). Und drittens ist es totaler Quatsch, dass Jungs so etwas nicht passiert und man sich deshalb nur als einer verkleiden muss, um sicher zu sein! Es betrifft zwar keine der relevanten Hauptfiguren, aber es schwingt schon manchmal ein kleines bisschen eine "Männer sind potenzielle Triebtäter, vor denen es sich zu jeder Zeit zu schützen gilt" Aussage mit. Außerdem wird mehr als einmal betont, dass etwas schreckliches "ja auch Frauen und Kinder" betroffen hätte und deshalb sehr viel schlimmer wäre. Kinder, da gehe ich mit, aber Frauen? Wäre es denn weniger schlimm, wenn es nur Männer getroffen hätte? Nach dem Motto: "XY ist passiert, aber die Opfer waren zum Glück nur Männer. Keine Frauen dabei. So eine Freude!" Nee, da gehe ich nicht mit. Fazit: Ich bin so, so enttäuscht. Wie eingangs geschrieben stand das Buch ewig auf meiner Wunschliste. Ich hatte mich riesig darauf gefreut, habe fast schon auf das Erscheinen hingefiebert und war mir sicher, dass ich es lieben und mit einer glühenden Fünf-Sterne-Rezi belohnen würde. Einen zweiten Stern vergebe ich nur für mein kleines Lob am Anfang und dafür, dass POC hier representiert werden (sogar own voices!). Eigentlich sollte es dafür keine cookie points geben, aber naja, gut finde ich es eben doch. (Kleiner Nachklapp: Ich weiß nicht, warum das Buch als "Fantasy" vermarktet wird. Ich konnte keine Elemente dieses Genres entdecken. Nachklapp 2: Fabeln spielen hier eine kleine Rolle. Allerdings heißt der Eber nicht Isegrim, sondern der Wolf, wenn ich mich richtig erinnere)
Eine interessante Geschichte, die nicht das volle Potenzial ausschöpft
Nachdem eine Freundin von mir so sehr über „Der Hof der Wunder“ geschwärmt hatte, musste ich diesem Buch eine Chance geben. Alleine der Klappentext hörte sich schon sehr vielversprechend an und als es dann noch hieß, dass es das perfekte Buch für Fans von Leigh Bardugo ist, konnte ich nicht nein sagen. Das Lesen des Buches glich so ziemlich einer Achterbahnfahrt und wie es mir genau gefallen hat, könnt ihr nun lesen. Darum geht’s: Klassische Assassinen-Fantasy in ungewöhnlichem Gewand In einem alternativen Paris des frühen 19. Jahrhunderts teilen sich neun kriminelle Gilden die Stadt und ihre Bewohner. Zwischen den Gilden herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, versucht, das junge Mädchen Ettie zu schützen. Denn ausgerechnet Kaplan, der Oberste der Gilde des Fleisches, spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat es auf die schutzlose Ettie abgesehen. Doch die verbündeten Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Nina und Ettie bleibt nichts anderes übrig, als sich den verfeindeten Gilden anzudienen. Und als Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg auszubrechen ... Handlung: Der Einstieg in „Der Hof der Wunder“ war absolut fürchterlich und der einzige Gedanke, den ich während des Lesens immer wieder hatte, war wie seltsam die Geschichte doch nicht. Weder die Handlung, noch die Protagonistin hatten mir wirklich zugesagt. Ich fand sie eher unnahbar und es ging nur sehr schleppend voran. Es hat wirklich einige Tage gedauert, bis diese Geschichte mich richtig packend konnte und es ging so weit, dass sie ich für einige pausierte. Ab ca. 25% hatte die Geschichte es dann geschafft, mich voll und ganz in ihren Bann zu ziehen. Das Setting mit dem alternativen Paris gefiel mir sehr gut und auch die Darstellung dessen. Der Hof der Wunder als ein Ort, an denen kriminelle Unterwelt beheimatet ist, fand ich sehr interessant. Ebenso die dort vorherrschende Politik und Rangfolge. Im Vergleich zu anderen Büchern wird hier nicht direkt alles an Informationen auf dem Präsentierteller gelegt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Es macht unter Umständen ein Buch zwar komplexer, aber gleichzeitig für mich auch interessanter. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten hatte ich auch viel Freude dabei, Nina bei der Rettungsaktion ihrer Schwester und dem Beschützen von Ettie zu begleiten. (Auch wenn ihre Schwester phasenweise in Vergessenheit geriet). Charaktere Mit Nina hatte ich anfänglich große Schwierigkeiten, die ich zum Teil auch durch die Geschichte zogen. Ich fand sie als Protagonistin zwar sehr interessant und stark, jedoch fehlte es bei mir durch die Zeitsprünge innerhalb der Geschichte zu sehr an Charakterentwicklung. Gerade bei einer Person wie Nina hätte man eine sehr gute Entwicklung darstellen können. Der Verlust ihrer Schwester, der Verrat ihres Vaters, die Aufnahme in eine Gilde, die ihr ganzes Leben verändert. All dies sind Sachen, die sie als Menschen sehr geprägt haben und ich hätte dieses gerne etwas mehr verschriftlich gehabt. Schreibstil Der Schreibstil von Kester Grant ist wirklich fantastisch. Auch wenn ich hier erstmal etwas gebraucht habe, um mit ihm zurecht zu kommen, hat er mir sehr gut gefallen. Sie hat es perfekt geschafft, die Atmosphäre sehr gut aufzufangen und darzustellen. Fazit Zusammenfassend kann ich sagen, dass es sich bei „Der Hof der Wunder“ um ein YA „Fantasy“ Buch handelt, welches definitiv aus der breiten Masse mit einem Setting, den Charakteren und der Story (auch wenn es einer anderen Geschichte angelehnt ist) sehr hervorsticht. Wer Lust auf ein etwas düsteres Buch hat, sollte es sich definitiv mal anschauen. Ich hoffe, dass beim Erscheinen der Folgebände diese auch ihren Weg nach Deutschland finden werden.
Das Setting und die Atmosphäre war ab der ersten Seite zu fühlen und hat mich direkt gefesselt. Auch Nina ist als Protagonistin mit ihrem eigenen Kopf und Willen sehr liebenswert. Man kann nicht jede ihrer Entscheidungen nachvollziehen oder gar als logisch bezeichnen, aber ich finde das macht ihren Charakter aus. Ein gebrochenes, traumatisierten Kind wird nunmal zu einer nicht ganz rationalen jungen Erwachsenen. Auf der anderen Seite muss ich jedoch sagen, dass mir teilweise zu viele Ereignisse zu schnell und zu Zusammenhanglos hintereinander vorkamen. Ich hab nicht immer den roten Faden sehen können und war des Öfteren verwirrt beim lesen. Da das das Feeling der Geschichte zum Teil gestört hat sind es von mir 3,5 Sterne. Ich bin trotzdem sehr gerne abgetaucht in die Welt der Hof der Wunder.
Ich würde es gerne nochmal lesen🥲
Powerwoman, Assasine, tolles Worldbuilding
Tatsächlich habe ich das Buch nach ca. 3/4 abgebrochen. Der Schreibstil war gar nicht meins, die Geschichte verwirrend und meiner Meinung nach langweilig. Ich bin gar nicht reingekommen, in die Charaktere konnte ich mich gar nicht reinversetzen. Es tut mir immer total leid, wenn ich schlechte Rezensionen gebe, aber ich habe auch gesehen, dass ganz vielen Leuten das Buch auch gefällt. Deshalb lasst euch nicht abschrecken :)
Spannend und liebevoll ausgearbeitet. Ich hoffe es wird mal einen zweiten Teil geben.
Das Buch war spannend bis zur letzten Seite. Die Charaktere waren jeder für sich einzigartig. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Ereignisse überschlagen sich. Und es läuft nicht immer alles gut. Der aufbau ist super. Angenehmer schreibstil. Das alte Paris wird gut beschrieben. Und die "Sagen" Elemente sind fantastisch eingearbeitet. Hoffentlich wird es mal eine Fortsetzung geben.😍
Direkt am Anfang gibt es einen Zeitsprung, den ich nicht wirklich fühlen konnte. Nina wird dabei deutlich älter und ist auch eng verbunden mit dem Hof der Wunder, aber ich denke, dass bemerkt man schon relativ wenig. Trotz der vielen Zeit scheint sie kaum erfahrener zu sein und keinen wirklichen Fortschritt gemacht zu haben. Dann ist da Ninas Plan, ihre Schwester zu retten. Sie hat anscheinend Jahre gebraucht, um ihn in Gang zu setzen und er ist wirklich nicht gut, weil sie direkt scheitert und dann eigentlich das Buch damit beschäftigt ist, das wiedergutzumachen. Der Hof der Wunder ist schon interessant. Unter den Gilden gibt es viele komplizierte Regeln und Nina weiß zwar vieles nicht, aber zumindest die kennt sie. Zwischen den Gilden ist immer etwas los und oft hat es auch mit Nina zu tun, die wieder versucht, etwas geradezubiegen und dafür die verschiedenen Gilden besucht. Ich hätte nur gern auch etwas mehr von Frankreich außerhalb der Gilden gesehen. Hier geht es zwar immer um den Hunger, aber ich hätte mir da etwas mehr World-Building gewünscht. Vor allem am Anfang hatte ich das Gefühl, von Szene zu Szene zu springen. Man trifft einen Charakter nach dem anderen und alles ist sooo bedeutungsvoll und doch wenig zusammenhängend. Außerdem läuft es für Nina auch immer so gut. Es kam mir schon so vor wie in einem Videospiel, bei dem man eine kleine Szene spielt und mit Erfahrungspunkten und kleinen Preisen belohnt wird. Nach der Hälfte des Buches wurde es aber ein bisschen besser. Mit meinen Französischkenntnissen waren die französischen Begriffe nicht schwer zu verstehen, ich kann aber nicht sagen, ob andere Leser da Probleme gehabt hätten. Die meisten Sätze wurden aber auch schnell übersetzt. Fazit "Der Hof der Wunder" hat mir insgesamt nicht so gut gefallen wie erhofft. Es war schon spannend, aber ein bisschen zu wirr und Ninas Plan war mir zu blöd.
Beschreibung Paris 1823. Die Französische Revolution ist fehlgeschlagen, die Monarchie teilen sich die politischen Geschäfte der Stadt mit neun Gilden, die die kriminellen Vorgänge der Unterwelt regieren. Als Azelma von ihrem Vater an Kaplan, den Obersten der »Gilde des Fleisches«, verkauft wird, schließt sich ihre jüngere Schwester Nina der Diebesgilde an. Auch ohne die Unterstützung der anderen Gilden macht es sich Nina zu ihrem Ziel, ihre Schwester aus den Fängen des Tigers zu befreien. Als Mittel zum Zweck spannt sie die junge und bildhübsche Waise Ettie ein, doch ihr Gewissen und die Hungersnot, die eine neue Revolution entfacht, fördern neue Bündnisse zutage… Meine Meinung Kester Grant legt mit ihrem historischen Fantasy-Roman »Der Hof der Wunder« ihr literarisches Debüt vor. Sie entführt ihre Leser*innen in die Hauptstadt Frankreichs und zeigt ein alternatives Szenario auf, wie die Geschichte hätte verlaufen können, wenn die Französische Revolution gescheitert wäre. Kester Grant ist es fabelhaft gelungen mit einem düsteren Setting ein authentisches Bild der überwiegend armen Gesellschaft Frankreichs zu zeigen, und schonungslos den harten Alltag der Bevölkerung zu schildern. Die Herrschaft über die Unterwelt von Paris teilen sich neun Gilden, die sich regelmäßig im Hof der Wunder versammeln. Während die Mitglieder der Monarchie sorgenfrei in ihrem Palast residieren verändert sich das Leben der jungen Nina schlagartig als ihre ältere Schwester Azelma von ihrem Vater an Kaplan, den Obersten der »Gilde des Fleisches«, verkauft wird, wo ein schreckliches Leben der hemmungslosen Ausbeutung und Prostitution auf sie warten. Nina bleibt nichts anders übrig, als sich der Diebesgilde anzuschließen und tief in die dunkle Welt Paris einzutauchen. Mir hat die »dreckige« Seite mit all den düsteren Gilden den unheimlichen Obersten und den harten Straßenkämpfen gut gefallen. Grant gelingt es zudem mit ihrem Schreibstil die Szenen äußerst lebendig vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. Allerdings wäre ein Warnhinweis für alle Leser*innen die Probleme mit sexueller Gewalt haben, durchaus angebracht gewesen. Einen Überblick über die einzelnen Gilden zu erhalten gestaltet sich zu Beginn etwas mühsam, sicherlich hätte eine Übersicht zu den neun Gilden und den wichtigsten Protagonisten (welche es z. B. auf der Verlagsseite gibt) dabei geholfen, sich in der Welt etwas leichter zu Recht zu finden. Die Autorin legt ein großes Augenmerk auf die Formung ihrer Romanheldin Nina, die zu einer kämpferischen und tapferen jungen Frau heranwächst, die sich von nichts so leicht unterbekommen lässt. Allerdings geraten neben dieser polarisierenden Protagonistin die Nebendarsteller sehr fade und unscheinbar. Außerdem hat sich mir nicht so recht erschlossen, warum gleich jeder junge Mann auf Nina stehen muss? Diese Tatsache empfand ich zu unrealistisch dargestellt. Viel lieber hätte ich es gesehen, wenn die Autorin etwas mehr Zeit auf die ausführlichere Beschaffung der Nebenrollen verwendet hätte. Das Debüt von Kester Grant weist zwar einige Schwächen, aber dennoch steckte etwas in ihrer Geschichte, dass mich nicht mehr losließ. Meine Erwartungen an »Der Hof der Wunder« waren sehr hoch, da die Autorin Motive aus Victor Hugos »Les Misérables« und Rudyard Kiplings »Das Dschungelbuch« miteinander vereint. Der Bezug zu den weltberühmten Klassikern ist eindeutig erkennbar, sei es anhand der Gilden oder anhand der Namen der Protagonisten. Auch die Grundkonstruktion von Kester Grants düsterem Paris des 19. Jahrhunderts hat mir ausnehmend gut gefallen, allerdings fehlte es etwas an Fantasy-Elementen und auch die Skizzierung der Protagonisten hätte etwas mehr Tiefgang gut gestanden. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, ob die Autorin es im Folgeband schaffen wird die Defizite verschwinden zu lassen. Fazit Ein vielversprechendes Debüt, das sein Potenzial nicht ganz ausschöpft aber meine Neugier geweckt hat!
Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit dem Hörbuch. Marie Bierstedt macht ihren Job als Sprecherin super. Daran lag es nicht. Es lag an der Geschichte und den ganzen französischen Namen. Ich hatte nie französisch und habe dann häufig Probleme mir diese vorzustellen. Gut, dass ist dann ja mein Problem, aber es gibt so viele Charaktere. Wir hören die Geschichte aus Ninas Sicht und zu Beginn startet es auch sehr spannend und wir merken, es geht darum, dass Nina ihre Schwester retten will. Doch irgendwie gerät das später in Vergessenheit und es geht nur noch um Ettie. Es geht um den Hof der Wunder in Paris, welcher in verschieden Gilden eingeteilt ist. Nina kommt zu der Gilde der Diebe und macht sich durch ihre Taten einen Namen. Und zu diesem Zeitpunkt tut sie alles für ihre Schwester und ihr Überleben. Dann gibt es einen Zeitsprung und ihr Fokus verändert sich stark. Mir hat die Sprache und der Schreibstil sehr gefallen, da dieser wirklich perfekt zu der Zeit passt. Es ist dreckig und zu Zeiten der französischen Revolution (zumindest in diesem Paris) . Wir befinden uns in der Schicht der Armen und erleben mit, wie diese sich aufbegehren. Zwischendurch erleben wir auch die obere Schicht. Gestört haben mich aber die Zeitsprünge und dass ich mich dann jedes Mal neu orientieren musste. Ich weiß nicht, ob es an der Kürzung des Hörbuches lag, aber ich habe häufig den Faden verloren. Zudem birgt es auch einige Längen, die wahrscheinlich daher kommen, dass es der 1. Teil einer Trilogie ist und etwas für die nächsten Bände aufgebaut werden muss. Das mit den Namen habe ich schon erwähnt, aber allgemein gab es wirklich viele Mitspieler, die mich teilweise verwirrten. Zudem war es zwar witzig, dass die Namen aus Les Miserable auftauchen, verwirrten mich aber auch teilweise etwas mehr. Der Fantasy Aspekt liegt eher darin, dass es ein alternatives Paris ist und es dort diesen Hof des Wunders gibt. Die einzelnen Gilden haben besondere Fähigkeiten oder Funktionen, aber in dem Sinne keine fantastischen Kräfte. Mir fehlte zwischendurch etwas mehr Beschreibung der Umgebung. Vieles blieb im Dunkeln, auch wenn Kersten Grant nicht vor Beschreibung von Elend oder Gewalt zurückschreckt. So blieben auch die Charaktere sehr blass, obwohl sie meist vom Äußeren gut beschrieben wurden. Aber auch dies kann einer Kürzung des Hörbuches verschuldest sein. Aber dieses bewerte ich hier nun ein Mal. Die Aufmachung des Hörbuches mit dem Cover und der Innengestaltung ist aber super schön. Fazit: An sich war die Idee von einem alternativen Paris zu Zeiten einer Revolution mit den Namen (und teilweise auch Funktionen) aus Les Miserable als Nebenfiguren und dem Hof der Wunder sehr interessant. Die Atmosphäre wird zwar durch den Schreibstil gut unterstrichen, verläuft sich aber wegen der fehlenden Beschreibungen etwas. Zudem sind es viele Charaktere, die gerne in der Masse untergehen und blass bleiben. Marie Bierstedt ist eine tolle Erzählerin, aber trotzdem hat mich das Hörbuch zum Ende etwas verloren.
Nina Thénardiers gehört zur Gilde der Diebe und steht unter dem Schutz der Gilde. Als ihr Vater ihre ältere Schwester Azelma an die Gilde des Fleisches verkauft, setzt sie alles daran, sie von dort zu befreien. Sie schmiedet jahrelang Pläne, um dann endlich zuzuschlagen. Die Autorin entführt ihre Leser in eine alternative Realität nach Paris des Jahres 1823. In ihrer Realität ist die Die Französische Revolution gescheitert und Paris zweigeteilt. Auf der einen Seite gibt es die Adligen, auf der anderen Seite neun Gilden auf Hof der Wunder. Die Autorin lehnt sich mit ihrer Geschichte an Les Misérables und Dem Dschungelbuch an, mischt die Elemente hieraus und kreiert eine eigenen Geschichte daraus. Übrigens sind alle Namen, die die Autorin benutzt aus Les Misérables. Die Geschichte ist teilweise sehr düster und auch sehr brutal, die Bürger sind verarmt, es gibt Hungersnöte und Gewalt. Die Handlung wird aus der Sicht von Nina erzählt, die zur Gilde der Diebe gehört. Ich war im Vorfeld unheimlich neugierig, das klang für mich sehr vielversprechend und spannend. Mich lässt das Buch leider mit gemischten Gefühlen zurück, da die Autorin es nicht wirklich schafft, mir die Charaktere näher zu bringen. Das lag unter anderem am Schreibstil der Autorin, der lässt die Charaktere sehr blass erscheinen. Zweimal gibt es einen Zeitsprung von mehreren Jahren, in denen sich Nina sehr verändert hat, aber der Leser diese Veränderung nicht begleiten kann. So bleibt sie mir bis zum Ende fremd, was ich sehr schade fand. Auch die anderen Charaktere können nicht punkten, da die Handlung ja ausschließlich aus der Sicht von Nina erzählt wird und man nur ihre Sicht der Dinge erlebt. Romantik gibt es übrigens auch nicht. Es wird zwar etwas angedeutet, was die Autorin nicht weiter ausführt. Es gibt bestimmt Menschen, die diese Geschichte mögen. Meinen Geschmack hat sie leider nicht getroffen und ich vergebe 3 von 5 Punkten.
Sowohl Klappentext als auch die Mischung von “Das Dschungelbuch” und “Les Miserable”, hat mich neugierig gemacht. Das Setting Paris ist für mich wirklich toll gewählt und ich war gespannt, wie es da so 1823 – 1832 ausgesehen hat. Ich war also ehrlich gespannt. Der Schreibstil war eigentlich ganz spannend und angenehm zu lesen. Ich bekam Action und Spannung geboten, wenn es einem das Buch auch nicht unbedingt einfach macht. Es wäre meiner Meinung nach, ausbaufähig gewesen. Die Themen im Buch sind breit gefächert. Man trifft aus Menschenhandel, Missbrauch, Mord und Totschlag. Ich fand es sehr passend zum Setting. Nina kommt als Kind zur Diebesgild, damit sie nicht das gleiche Schicksal wie ihre Schwester ereilt. Allerdings fand ich es ziemlich unklar, wie alt Nina eigentlich ist. Ich könnte mich nicht erinnern ein Alter irgendwo gelesen zu haben. Sie wir mit auf jeden Fall sehr reif, was ich einfach auch auf ihr bisheriges Leben und dessen Umstände schieben würde. Sie ist in einem Leben gefangen, dass viele Tode hervorbringt, da es von Hunger und Leid geprägt ist. Auch wenn es ihr untersagt ist, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester, welche vom eigenen Vater verkauft wurde. Hierbei legen sich ihr allerlei Steine und den Weg und sie macht sich nicht nur Freunde. Auch wenn sie einige davon hat, ist es vielleicht nicht immer so gut, sich gewisser Leute zu sicher zu sein. Nina versucht etwas im Hof der Wunder zu ändern und nimmt sich als erstes den Mann vor, der ihre Schwester gekauft hat. Er ist ebefalls Teil der 9 Gilden und nennt sich Tiger, Herr der Gilde des Fleisches. Nicht immer mit Fingerspitzengefühl versucht Nina ans Ziel zukommen. Ihre Schwester retten hat oberste Priorität und so stürzt sich die junge Frau teilweise waghalsig. Dabei ist Nina wirklich gut. Sie ist clever, kann kämpfen und bekommt jede Aufgabe gelöst, die man ihr stellt. Aber genau das ist der Punkt, der überhaupt nicht meins war. Nina war nahezu perfekt und das auf ihrem ganzen Weg. Für mich braucht ein Charakter Ecken und Kanten, sonst ist er einfach unglaubwürdig. Der Rest der Charaktere bleibt für mich eher blass, auch hier wäre mehr drin gewesen. Fazit Schreibstil und Setting konnten mich überzeugen, aber eine perfekte Protagonistin verhagelt mir leider den Lesespaß. Den Aufbau um und im Hof der Wunder fand ich spannend gemacht, er ist aber auch vielschichtig und komplex. Was an sich nicht schlecht ist. Mir hat es einfach an Tiefgang in Story und Charakteren gefehlt. Die Story wir ihre Fans finden, aber mich konnte sie leider nur so halb begeistern. 3 Sterne
3 bis 3,5 Sterne Den Plot und die Atmosphäre mochte ich schon ganz gerne. Auch die Charaktere waren mir nicht unsympathisch, wenn auch manchmal nicht ganz greifbar. Das ganze erinnert ein wenig an Six of Crows aber in Frankreich zur Zeit der französischen Revolution. Und gerade zu Beginn hatte ich auch so leichte Glöckner von Notre Dame Vibes wegen des Hofs der Wunder
Manchmal frage ich mich, wie mir solche Schätze wie Der Hof der Wunder so lange entgehen konnten. Ja, es ist erst am Anfang Dezember erschienen, aber ich bin auf dieses Buch erst Ende November gestoßen, als ich nach Neuerscheinung des Folgemonats gestöbert habe. Erst hat mich das Cover gecatcht (obwohl das Originalcover hundertmal schöner ist), dann der Klappentext: Ein alternatives Paris in dem die Französische Revolution gescheitert ist, skrupellose Adlige teilen sich die Stadt mit Verbrechern, die in Gilden organisiert sind. Nina Thénardier ist Teil der Diebesgilde und untersteht somit dem Schutz des Herrn der Diebe. Thénardier? Da war doch was.. Und ja, auf der Homepage der Autorin wird das Buch als Retelling von Les Misérables und Das Dschungelbuch beworben. Wie das funktionieren soll? Ich wurde auf der Homepage der Autorin fündig und war noch mehr davon überzeugt, dass ich dieses Buch schnellstmöglich lesen möchte: die komplette Besetzung von Les Misérables ist Teil der Geschichte, Das Dschungelbuch hingegen ist nicht mit Tieren vertreten, Kester Grant hat die Charaktere für ihren Debütroman vermenschlicht. Im englischen Original erscheint The Court of Mircales erst im Frühjahr 2020. Doch wir dürfen schon jetzt in den Genuß dieses Trilogieauftakts kommen. Und ja, es ist ein Genuß. Und was für einer! Kester Grants Schreibstil ist bildhaft, blumig und detailliert und passt zu der Zeit, in der die Geschichte spielt. Manchmal wirken die Sätze geradezu vornehm, im krassen Gegensatz zu dem Elend, das sie beschreiben. Kurze Abschnitte zu Beginn mancher Kapitel, die die Geschichte der Stadt erzählen, schaffen einen tollen Überblick darüber, was nach dem Scheitern der Revolution geschehen ist. Das Setting ist so, wie man sich Paris zu Zeiten großer Not vorstellt. Dreck, Krankheit, Verbrechen auf der Seite der Armen und der Elenden, den Kindern des Hofs der Wunder, regiert durch die Zusammenkunft der Gildenherren an der Hohen Tafel. Auf der anderen Seite der Adel, Kuchen essend und mit dem Leben der Armen spielend. Die Französische Revolution ist in diesem alternativen Paris gescheitert, der Epochenumbruch in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht ist ausgeblieben. Der Absolutismus und die Ständegesellschaft werden hingenommen und nicht in Frage gestellt, ein König regiert von Gottes Gnaden, ohne Verfassung, ohne Gesetze, ohne Grundrechte des Einzelnen. Eine unglaublich spannenden Ausgangssituation, die vielleicht auf den ersten Blick nicht wirklich ersichtlich ist. Man denke nur an die Restauration und die Wiederherstellung der Monarchie und den Juliaufstand 1830. Aber ein Umbruch kann nie von heute auf morgen passieren, er braucht Zeit. Vor allem auch, um die Denkweisen der Menschen zu verändern, ihnen bestimmte Werte zu vermitteln, um eine Nation aufzubauen und sie zu stärken. Und dieser Umbruch, die Verfassung von 1791, die Grundrechte, alles das ist in Ninas Paris nie passiert. Doch nun weg von der Geschichte Frankreichs, hin zur Geschichte Nina Thénardiers. Deren Leben in Sicherheit endet, als ihr Vater ihre Schwester Azelma an Kaplan verkauft. Kaplan, der Tiger, herrscht über die Gilde des Fleisches, deren Geschäft Prostitution und Menschenhandel ist. Nina wird von einem Freund Azelmas am selben Tag zur Gilde der Diebe gebracht, um sie vor ihrem Vater zu schützen. Dort wird sie zur Schwarzen Katze, der besten Diebin der Gilde. Doch immer noch sind ihre Gedanken bei ihrer Schwester, die sie aus den Fängen Kaplans retten möchte. Der Plan: Kaplan etwas vorzuführen, ihm jemanden schmackhaft zu machen, um sie dann seiner Reichweite zu entziehen. Sie hat ein kleines Mädchen dafür gefunden. Ettie, wunderschön, mitfühlend, kindlich naiv, Mündel ihres Vaters. Und Kaplan will sie. Kurz bevor sich er und Thénardier über Etties Preis einig sind, trifft Nina die richtige Entscheidung dazu, dass sie Ettie nicht Kaplan überlassen kann, selbst dann nicht, um ihre Schwester zu retten. Nun richtet sich Ninas Fokus auf Ettie und sie wird alles tun, um sie vor Kaplan zu beschützen. Nina ist ein toller Charakter. Sie ist mutig, ja, wagemutig, sie macht alles für diejenigen, die sie liebt. Tomasis, ihren neuen Vater, Herr der Diebesgilde, ist ihr mehr Vater als Thénardier es jemals war. Das vergilt sie mit Treue und außergewöhnlichen Geschenken. Und Ettie.. Ettie wird für sie wie eine Schwester. Doch da Kaplans Begehrlichkeit nun geweckt ist, muss sie sich eine List überlegen, um sie seinem Griff zu entziehen. Dabei findet sie Verbündete, keine Freunde, denn diese gibt es nicht am Hof der Wunder. Und sie findet Feinde, Feinde, die alles versuchen, ihre Pläne zum Scheitern zu bringen. Somit stellt es eine große Herausforderung dar, Ettie zu beschützen, die sie mit ihrer Schläue und Cleverness zu bewältigen versucht. Und als ob das nicht schon reichen würde steht Paris erneut vor dem Kollaps. Eine neue Hungersnot, eine neue Seuche wütet und macht das Leben in den Straßen und der Unterwelt der Stadt noch schwieriger, als es eh schon ist. Auch die anderen Personen sind unglaublich gut gezeichnet. Ettie schließt man mit ihrer kindlich-freudigen Art sofort ins Herz, die anderen Charaktere wie Orso, Loup oder auch Montparnasse sind ebenfalls auf ihre Art besonders entwickelt. Unheimlich, geheimnisvoll, aber treue Verbündete Ninas und nicht nur dadurch sympathisch. Die Parallelen zu Les Misérables sind unübersehbar, die zum Dschungelbuch eher weniger. Ich glaube nicht, dass mir alle Personen bewusst als die Charaktere aufgefallen sind, wie Rudyard Kiepling sie erdacht hat. Schon allein deswegen, weil ich sein Buch nie gelesen habe und ich nur die romantische Disneyversion kenne. Aber das macht nichts, denn auch ohne dieses Wissen hat mich die Geschichte vollkommen eingenommen und in ihren Bann gezogen. Denn sie ist spannend, voller Freundschaft, Verrat und Loyalität. Voller Rache, Schmerz und Listen, voller Leid, Mitgefühl und Trauer. Magie jedoch ist nicht Teil der Welt, doch dieses historische Fantasybuch kommt auch ganz ohne aus. Denn die Magie liegt in der Geschichte, im Kampf Arm gegen Reich, im Kampf Ungerechtigkeit gegen Recht, im Kampf der Elenden gegen den Adel. 5 Sterne.
Ich war sehr neugierig auf die Geschichte, vor allem, da diese als Retelling von Les Miserables angeteastert wurde. Darum habe ich mich sehr gefreut, dass Random House Audio mir das Hörbuch zur Verfügung gestellt hat. Die Hörbuch-Fassung ist gekürzt und hat eine Länge von 9:25 auf 2 MP3-CDs. Die Sprecherin ist Marie Bierstedt. Die Geschichte wurde als Fantasy eingestuft, allerdings besteht der Fantasy-Aspekt der Geschichte lediglich darin, dass es eben eine Alternativwelt ist. Magische Kräfte gibt es hier nicht. Ich muss sagen, dass ich anfangs etwas Probleme hatte in die Geschichte hinein zu kommen. Es gab viele Namen auf einmal und ich brauchte etwas, um mich in der Welt zurecht zu finden. Später fiel es mir leichter, auch wenn es immer mal wieder Sprünge in der Zeit gab, die ich leider nicht so gut nachvollziehen konnte. Hier hat mir manchmal das physische Buch etwas gefehlt und ich habe mir schon fest vorgenommen, das Buch nachträglich auch mal zu lesen. Vielleicht liegen diese Sprünge auch darin begründet, dass das Hörbuch gekürzt ist. Die Protagonsitin Nina war mir sehr sympatisch. Sie musste ziemlich schnell sehr stark werden, um sich durchzukämpfen und ließ sich dabei nicht so schnell unterbuttern. Sie wird dem Charakter von Eponine aus Les Miserables auf jeden Fall würdig, so dass sie auch in dieser Geschichte wie in Les Mis mein Lieblingscharakter ist. Allerdings hat es mich auch etwas verwirrt, dass bei einigen Charakteren die Namen geändert wurden, wie bei Nina und andere Charaktere aus Les Miserables wurden beibehalten, z.B. Javert (die hier allerdings weiblich ist, was mir sehr gefallen hat!). Allgemein mochte ich die Anspielungen auf Les Mis insgesamt sehr, man hat gesehen, in welche Richtung die Geschichte geht. So werden hier auch die Studentenaufstände behandelt, um die es ja in Les Mis geht. Die Geschichte fand ich interessant und spannend, es gab wenige Längen (vielleicht auch Dank der Kürzung?) und es wird hier aber noch einiges für Folgebände offen gelassen. Obwohl man die Les Mis Einschläge gemerkt hat, war die Story trotzdem immer noch etwas ganz eigenes. Der Schreibstil hat mir insgesamt gut gefallen. Wir erleben die Geschichte aus Ninas Sicht und es war sehr flüssig und leicht geschrieben und ich hatte viel Spaß beim Hören. Auch die Sprecherin hat einen hervorragenden Job gemacht und passt meiner Meinung nach perfekt zu Nina als Protagonistin. Insgesamt ist Der Hof der Wunder ein gelungener Einstieg in eine Reihe, die aber noch etwas Luft nach oben hat. Wer Les Miserables und/oder historische Bücher liebt, wird hiermit bestimmt auch seine Freude haben. Insgesamt gibt es von mir 4/5 Sternen.
Liest sich gut weg. Interessante Geschichte. Aber wenig Tiefe.
Man merkt der Autorin ihr erstes Buch an, sie hat einige schöne Ansätze, aber sie macht es ihrer Heldin zu leicht, die Nebencharaktere sind nicht genug ausgearbeitet und (evtl.spoiler) Plottwists wenn aus Ich-Perspektive geschrieben wird und Leser*innen trotzdem Sachen verschwiegen werden finde ich doof. Da fühlt man sich verarscht. Hatte trotzdem Spaß am Lesen, ein "guilty pleasure" quasi. ;)

Anfangs viele Zeitsprünge. Viele Plotttwist die echt unerwartet kommen. SUPER STORY! Aller dings fällt es am Anfang etwas schwer in die Story reinzukommen. Vieles erklärt sich leider erst zur Hälfte des Buches und ist im Vorfeld etwas verwirrend und nicht gut nachzuvollziehen. Das Sport das Lesevergnügen allerdings ja auch an 😅😅
Nina Thénardier verliert ihre große Schwester Azelma an den Tiger, dem skrupellosen Herrn der Gilde des Fleisches. Nina gehört dagegen der Gilde der Diebe an und wird über die Jahre zu einer geschickten Diebin. Ihr großes Ziel ist, ihre Schwester zu befreien und ihre Ziehschwester Ettie zu beschützen, dabei muss sie sich einigen Gefahren stellen. "Der Hof der Wunder" ist der Auftakt einer Trilogie von Kester Grant, der aus der personalen Erzählperspektive von Éponine Thénardier, genannt Nina, erzählt wird. Die Geschichte beginnt im Jahre 1823 und wir lernen eine junge Nina kennen, die ihre geliebte ältere Schwester Azelma an die Gilde des Fleisches verliert, wo sie opiumabhängig wird. Nina will ihre Schwester aus ihrem schrecklichen Schicksal befreien und schließt sich der Diebesgilde an, denn sie ist eine geschickte Diebin, der so mancher unmöglich scheinender Diebeszug gelingt. Doch der Tiger ist ein mächtiger Gegner und so schmiedet Nina Pläne, die ihre Zeit brauchen. Die Geschichte springt aus dem Jahr 1823 ins Jahr 1829 und dann noch einmal ins Jahr 1832 und spielt in einem Paris, in dem die Französische Revolution gescheitert ist. Es gibt den Hof der Wunder, in dem Rasse, Religion und Blutsbande keine Bedeutung haben, sondern die Angehörigkeit einer Gilde, die zur Familie wird. Nina gehört der Diebesgilde an, der Tiger herrscht über die Gilde des Fleisches. Es gibt insgesamt neun Gilden, wie beispielsweise die Gilde der Schreiber, oder die Gilde der Meuchelmörder. Ich mochte Geschichte schon immer sehr gerne und besonders die Französische Revolution hat mich immer sehr fasziniert, sodass ich sehr gespannt war, wie Kester Grant diese Zeit in ihre Geschichte würde einfließen lassen! Die Französische Revolution ist hier gescheitert, viele Bürger haben ihr Leben verloren, doch es gibt immer noch Anhänger, die von dem optimistischen Saint-Just angeführt werden, der im Laufe der Handlung seine Rolle spielt. Kester Grant lehnt die Geschichte an "Les Misérables" und "Das Dschungelbuch" an, die mir vor dem Lesen beide unbekannt waren, aber während des Lesens habe ich dann doch ein wenig nachgeforscht, um was es in diesen Geschichten grob geht, sodass ich hier schon ein paar Parallelen feststellen konnte, aber nicht sagen kann, wie viel von diesen Geschichten in "Der Hof der Wunder" eingeflossen ist. Zu Beginn hat mich das Buch auch ein wenig an "Six of Crows" von Leigh Bardugo erinnert, aber da kam Ninas Geschichte dann leider bei Weitem nicht heran! Anfangs mochte ich die doch eher düstere Atmosphäre sehr gerne und auch die Handlung konnte mich fesseln. Nina verliert ihre Schwester Azelma an den Tiger, scheitert bei deren Rettung und Jahre später wird der Tiger auch noch auf ihre Ziehschwester Ettie aufmerksam, die Nina nun vor ihm beschützen möchte. Klingt spannend, konnte mich aber nicht packen. Vielleicht lag es daran, dass ich das Gefühl hatte, dass Kester Grant viel Potenzial liegen gelassen hat! Bei vielem hat mir einfach die Tiefe gefehlt, aus dem Hof der Wunder und auch aus der Revolution, die sich langsam wieder erhebt, hätte viel mehr gemacht werden können! Ich habe die Wunder des Hofes, der Gilden ein wenig vermisst und auch die Handlung war mir zu widersprüchlich und zu flach, konnte mich leider nicht groß überraschen. Die vielen Charaktere waren mir ebenfalls zu blass. Hier waren einige spannende Persönlichkeiten mit dabei, schade nur, dass man nicht mehr über sie erfahren hat! Auch mit Nina bin ich nicht wirklich warm geworden. Durch die personale Erzählperspektive blieb sie mit leider ein wenig fern und obwohl ich ihre Beweggründe nachvollziehen konnte, war sie mir an manchen Stellen zu skrupellos und unüberlegt. Als Schwarze Katze bekannt, gelingen ihr auch die unmöglichst scheinenden Einbrüche. Wenn die Rede davon war, dass dieser Einbruch noch niemanden gelungen ist, dann konntet ihr sicher sein, dass Nina da ohne große Probleme rein und sicher wieder raus kommt, was es nicht gerade spannend gemacht hat. Fazit: "Der Hof der Wunder" von Kester Grant hat vielversprechend begonnen, doch mir wurde zu viel Potenzial nicht ausgeschöpft. Der Hof der Wunder, die gescheiterte Französische Revolution, die langsam wieder auflebt, die vielen Charaktere, da hätte man so viel mehr draus machen können, doch hier fehlte mir die Tiefe! Auch mit Nina bin ich nicht wirklich warm geworden und die Geschichte an sich konnte mich leider ebenfalls nicht packen. Ich habe mir wirklich mehr erhofft und so vergebe ich schwache drei Kleeblätter.
3.5 __ Die Welt, die von Kester Grant in "Der Hof der Wunder" geschaffen wird, ist spannend, faszinierend und, angelehnt an die Zeit der französischen Revolution, durchaus auch grausam. Mein Problem war, dass ich mich zu schnell in eine unbekannte Welt geworfen gefühlt habe, die sich zwar nach und nach festigte, mich aber mit ihren ganz eigenen Regeln zwischen den Gilden am Hof der Wunder zwischendurch ratlos zurückblättern ließ, weil ich nicht sicher war, Informationen vielleicht überlesen zu haben. Nina ist eine spannende Hauptfigur, aber sie ist mir bis zum Ende ein bisschen fremd geblieben: Die Entstehung ihres Plans, Ettie als Köder zu benutzen, wird nicht beschrieben, stattdessen wird man im zweiten Teil direkt in die Durchführung geworfen. So wirkt Ninas Entscheidung, das junge Mädchen dann doch in Sicherheit zu bringen, irrational, denn das wirbelt am Ende so viel Ärger auf, dass ich mich kurz gefragt habe, warum Nina das überhaupt anfangen musste. Darüber hinaus wird gleich von 3 Seiten Interesse eines männlichen Charakters an Nina angedeutet, obwohl sie zuvor nicht gerade als Schönheit beschrieben wurde. Gut, es wird angedeutet - daher kann ich darüber hinweg sehen. Am Ende blieb das Gefühl, dass ich mir die Geschichte etwas langsamer erzählt gewünscht hätte, aber nichtsdestotrotz ist das Buch ein spannender Auftakt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Kester Grant hat mit „Der Hof der Wunder“ ihren Debütroman veröffentlicht. Dieser spielt in den 1820er bis 1830er Jahren in einem alternativen Frankreich und ist der Auftakt zu einer geplanten Trilogie. Klappentext: In einem alternativen Paris des Jahres 1823 ist die Französische Revolution fehlgeschlagen. Skrupellose Aristokraten teilen sich die Stadt mit neun kriminellen Gilden, die die Unterwelt regieren. Zwischen den Gilden herrscht ein brüchiger Frieden. Nina, Angehörige der Diebesgilde, will ihre Schwester Azelma retten. Kaplan, der Oberste der »Gilde des Fleisches«, spezialisiert auf Menschenhandel und Prostitution, hat sie an sich gerissen. Aber die Diebe wollen sich nicht mit Kaplan anlegen. Die junge Waise Ettie soll Nina bei einem verzweifelten Befreiungsplan helfen. Doch unvorhersehbare Ereignisse wie eine Hungersnot und neue Revolutionäre zwingen die ungleichen Verbündeten dazu, sich den verfeindeten Gilden anzudienen und bis zur großen Zusammenkunft der Gilden, dem legendären Hof der Wunder, zu überleben. Aber als Kaplan auf die Spur der beiden kommt, droht in ganz Paris ein Krieg auszubrechen... Das Cover und auch der Klappentext haben mich neugierig gemacht – ein Buch in einem etwas anderen Frankreich, als das was wir so kennen – mein Interesse war sofort geweckt. Daher war ich sehr auf dieser Buch gespannt, aber nicht in allen Aspekten konnte mich „Der Hof der Wunder“ überzeugen. Positiv möchte ich die anfänglichen Zitate oder auch die beigefügten Geschichten erwähnen. Sie gaben dem Buch das gewisse Etwas und haben teilweise nochmal einen anderen Blickwinkel auf manche Ereignisse geworfen. Auch der Schreibstil konnte mich vom Talent der neuen Autorin überzeugen, dieser war angenehm, die Seiten sind nur so dahingeflogen. Wobei nicht viel Unerwartetes passiert. Der rote Faden ist erkennbar und es wird auch Spannung erzeugt, dennoch konnte mich die Story nicht vollständig mitreisen, gewisse Wendungen waren vorausschaubar oder auch überzogen. Gekonnt wird eine düstere Atmosphäre geschaffen und auch das Setting empfand ich als ansprechend. Die Story spielt in einer Welt, in welcher die Französische Revolution gescheitert ist, wo der Widerstand erfolgreich bekämpft wurde, auch wenn es seine Opfer gebracht hat und das Volk darunter leiden muss. Es wird eine Welt geschaffen, die brutal und voller schwerer Ereignisse ist, das Volk leidet und hat nicht immer Hoffnung. An sich ein interessanter und vielversprechender Ansatz, doch leider wurde meiner Meinung nach das Potential nicht ganz genutzt. Es werden Andeutungen gemacht, man erfährt diverse Hintergrundinformationen über die Geschichte beziehungsweise die Vergangenheit davon, was die Bevölkerung geprägt hat. Dennoch erfährt man leider recht wenig, es wird eher an der Oberfläche gekratzt und nur das wirklich wesentliche wird dem Leser erzählt. Hier hätte man meiner Meinung nach mehr draus machen können. Etwas schade fand ich auch, dass hier ein bisschen die originellen Ideen fehlen. Der Hof der Wunder besteht aus den verschiedenen Gilden aus Kriminellen oder auch Menschen, welche nicht immer die Gesetze strikt befolgen. Diese Gilden sind die üblichen, die man bereits zur Genüge gelesen hat: die Diebe, die Auftragskiller, die Söldner oder auch die, welche sich der Fleischeslust hingegeben haben. Auch in Bezug auf die Charaktere hat mir persönlich ein wenig Tiefe gefehlt. Größtenteils wirkten sie auf mich recht blass und teilweise recht eindimensional, waren zum Teil nur Mittel zum Zweck und nachdem dieser erfüllt war, sind sie von der Bühne verschwunden. Die Protagonistin ist ein Mädchen, welche Nina gerufen wird. Ihr Leben war schon recht früh nicht immer leicht. Als sie mit ansehen muss, wie ihre große Schwester an die Gilde des Fleisches verkauft wird, um dort drogenabhängig und willenlos gemacht wird, flieht sie zur Diebesgilde an den Hof der Wunder und setzt sich in den Kopf, dass sie ihre Schwester befreien will. Auch schwört sie Rache an Kaplan, den Gildenmeister, an den diese verkauft wurde. Schnell macht sich Nina einen Namen als Schwarze Katze in der Diebesgilde und selbst die kompliziertesten Einbrüche gelingen ihr. Hier haben mir einfach die Stolpersteine gefehlt. Alles was Nina anpackt, gelingt ihr auch ohne große Mühe. Dies war mir einfach zu gerade, ohne Schwierigkeiten. An ihrer Seite ist Ettie, ein junges Mädchen, welches ihre Mitmenschen durch ihr liebevolles Wesen in den Bann zieht. Sie ist die Ziehschwester von Nina, wobei diese die Aufmerksamkeit von Kaplan erreichen soll. Mit schwerwiegenden Konsequenzen, ein Bandenkrieg könnte entfachen und eskalieren. Zu Beginn wirkt sie recht naiv und bekommt die Schwere ihres Lebens noch nicht ganz mit, aber im Verlauf der Handlung wächst auch Ettie an den Aufgaben und Situationen, welche gemeistert werden müssen. Ein weiterer Kritikpunkt: mir persönlich fehlt ein bisschen der Fantasy- Aspekt. Es gibt interessante Ansätze, welche jedoch nicht weiter vertieft werden. Insgesamt hat Kester Grant mit „Der Hof der Wunder“ einen guten Debütroman geschrieben, mit vielversprechenden Ansätzen, jedoch wird hier viel Potential verschenkt, in mehreren Aspekten fehlt die Tiefe. Dafür haben mir das Setting und auch die Atmosphäre gefallen. Aufgrund der guten Ansätze möchte ich 3,5 Sterne vergeben und hoffe, dass das Potential im Folgeband besser genutzt wird.
Inhalt: Es ist das Jahr 1832. Paris. Doch die französische Revolution ist fehlgeschlagen und der Adel beherrscht die Bevölkerung, während im Untergrund neun kriminelle Gilden die Macht haben. Nachdem Ninas Schwester als Prostituierte an die "Gilde des Fleisches" verkauft wurde, tritt sie der "Gilde der Diebe" bei und versucht alles, um ihre Schwester zu retten. Doch keine Gilde wagt es, sich mit dem Gildenherren des Fleisches anzulegen und so muss Nina auf sich allein gestellt, einen Weg finden, ihre Schwester zu befreien ... Meinung: Es ist eine wahnsinnig interessant Alternativwelt, die die Autorin erschafft! Man schleicht mit Nina durch die Straßen von Paris und lernt das ärmliche Leben kennen, das jeder erdulden muss, der nicht adelig ist. Tod, Gewalt & Hunger stehen an der Tagesordnung. Besonders die Beschreibung der neun Gilden, die man nach und nach kennenlernt fand ich wirklich absolut gelungen! Auch die verschiedenen Charaktere sind wirklich toll und facettenreich gestaltet und man weiß bei den meisten nicht, in wie weit man ihnen wirklich vertrauen kann. Jeder könnte einem jederzeit ein Messer in den Rücken stechen ... Doch natürlich gehört zu einer tollen Idee, einer super gestalteten Welt und starken Charakteren auch noch eine gute Story. Und die fehlte mir hier leider teilweise. Die Autorin hat wirklich einen schönen Schreibstil und das Buch lässt sich wunderbar lesen, jedoch tritt die Geschichte meiner Meinung nach zu oft auf der Stelle. Immer geht es im Grunde nur darum, dass Nina eine ihrer "Schwestern" befreien möchte, es manchmal sogar schafft, nur um sie dann doch wieder zu verlieren... Und das über 400 Seiten lang? Das ist dann doch etwas ermüdend. Es passieren so viele spannende Dinge und immer wieder schaffte es das Buch auch wirklich, dass ich weiterlesen MUSSTE, doch dann kehrte die Schwesternproblematik wieder in den Vordergrund zurück und das war echt schade. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Protagonistin. Ich finde es toll zu sehen, wie sie sich im Laufe des Buchs entwickelt und sie ist einfach nur eine tolle, starke Frau, die es schafft, sich in dieser schwierigen Zeit durchzuschlagen. Doch dann gibt es da verschiedenste junge Männer, bei denen eine Art Liebesgeschichte angedeutet wird und man ständig darauf wartet, dass etwas passiert und Nina eine Liebesgeschichte bekommt! Doch es bleibt bei all den Andeutungen und letztendlich ereignet sich keine dieser vielen Lovestories, was mich wirklich etwas enttäuscht hat. Da hätte es wirklich viel Potential gegeben. Alles in allem: tolles Setting, facettenreiche Charaktere, aber leider eine etwas schwächere Story, die viel mehr Potential geboten hätte. 3/5 Sterne

Unmengen an Potenzial, was leider nicht ausgeschöpft wurde - und trotzdem richtig gut!
"Sollen sie Kuchen essen!" In dieser alternativen Realität ist die Französische Revolution gescheitert und es haben sich neun Gilden in Paris gebildet, die die Stadt bzw deren Kriminalität unter sich aufgeteilt haben. Nina hat sich der Diebesgilde angeschlossen, um ihre Schwester zu retten, die von ihrem Vater an die Fleischesgilde verkauft wurde. Doch das unter Drogen gesetzte Mädchen in seinem Bordell heranzukommen, stellt sich schwieriger heraus als gedacht. Nina muss einen größeren Plan machen und viele Gefallen einfordern. Die aufkommende Hungersnot sowie die plötzlich ausbrechende Seuche sind dabei keine Hilfe. Mir hat die Story und das Setting ganz gut gefallen, allerdings wurde einiges an Potenzial verschenkt, weil Nina oft unbedacht handelt, gleichzeitig aber vorgibt, den großen perfekten Plan zu haben. Auch das altbekannte Liebesdreieck, das hier sogar zum Viereck mutiert, war auf Dauer nervig. Auf jeder dritten Seite wird erklärt, wie wenig liebenswert und wie hässlich Nina sei, dass eigentlich niemand sie mögen können kann, der nicht ihre Schwester ist, doch trotzdem liegen ihr der Prinz, der Rebell und der Meister der Assassinen zu Füßen. Aha. Trotz alldem war das Buch aber unterhaltsam und sogar spannend zu lesen. Unglücklicherweise ist es kein Einzelband wie zuerst angenommen, sondern der Auftakt einer Reihe. Der zweite Teil scheint auf Englisch schon erschienen zu sein, allerdings gibt es nirgends einen Klappentext oder ein Cover dazu... Sehr merkwürdig. Die deutsche Übersetzung stammt von Andreas Decker und ich hatte daran nichts auszusetzen 🙃 Bei welchem Buch habt ihr erst am Schluss gemerkt, dass es eine Reihe ist?