„Das Boot“ ist kein leichter Stoff. Und genau das macht es lesenswert. Buchheim schildert das Leben auf einem U-Boot so ungeschönt, dass man beinahe den Diesel riecht. Der Ton ist rau, die Gespräche plump – aber vermutlich authentisch. Man muss sich an den Stil gewöhnen, aber wer durchhält, wird mit einem beklemmenden Einblick in die Realität des Krieges belohnt. Keine Verherrlichung, sondern bedrückende Ehrlichkeit. Empfehlenswert für alle, die sich mit dem Thema Krieg in seiner rohen Form auseinandersetzen wollen.
Heute möchte ich euch das Buch 'Das Boot' von Lothar-Günther Buchheim, erschienen im Jahre 1973, vorstellen. Es handelt sich um einen Thriller, der teilweise auf den persönlichen Erlebnissen des Autors beruht.
Das Buch schildert die Erlebnisse eines Kriegsberichterstatters an Bord eines deutschen U-Boots im Zweiten Weltkrieg. Die Besatzung erlebt wochenlange monotone Patrouillen, erbarmungslose Gefechte und die ständige Angst vor feindlichen Angriffen. Die klaustrophobische Enge und die psychische Belastung setzen den Männern zunehmend zu, während sie zwischen Todesangst und Hoffnung schwanken. Schließlich gerät das Boot in eine aussichtslose Lage, die das Grauen des Krieges schonungslos offenbart.
Das Buch ist geprägt von einem sachlich-realistischen, zugleich aber auch eindringlich-dramatischen Schreibstil. Der Autor verwendet eine präzise, oft reportagehafte Sprache, die durch kurze, abgehackte Sätze die Enge und Anspannung an Bord verstärkt. Metaphern und Vergleiche, die die beklemmende Atmosphäre intensivieren (z. B. das U-Boot als „stählener Sarg“), gehören zu meinem liebsten Stilmittel. Insgesamt erzeugt der Stil ein beklemmendes, realistisches Bild des U-Boot-Kriegs und seiner psychischen Belastungen. Besonders hervorzuheben ist die Hinterfragung über die Sinnlosigkeit des Krieges und Distanzierung von heroischer Verklärung. Die ausführlichen technischen Beschreibungen und langsamen Passagen empfand ich leider häufig als ermüdend und große Teile des Buches bestehen aus Warten und Routine, was für mich zu monoton wirkte. Insgesamt ist das Buch ein intensiver, realistischer Roman, der durch seine dichte Atmosphäre und seinen kritischen Blick auf den Krieg überzeugt, aber auch Längen aufweist. Ein interessanter Fakt ist, dass Buchheim mit der Verfilmung unzufrieden war und sie als zu reißerisch und klischeehaft kritisierte. Trotzdem trug der Film maßgeblich zur weltweiten Bekanntheit des Buches bei. Für mich war es interessant, aber leider zu langatmig. Daher gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sterne. ✨️
Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, welches Spannung und Emotionen derart geschickt durch Veränderungen im Schreibstil darstellt, wie „das Boot“.
Sei es die Aufbruchstimmung zu Beginn, die „Gammelzeit“ auf dem Atlantik, die durchlebten Angriffe oder die finale Mission - jedes Kapitel war höchst atmosphärisch und authentisch beschrieben.
3,5 Sterne
Sehr authentisch, keine Frage, aber auch sehr weitschweifig und an manchen Stellen für meinen Geschmack fast zu detailverliebt (vor allem was Körperflüssigkeiten angeht). Trotzdem bringt das Buch sehr gut rüber, wie es gewesen sein muss, auf so engem Raum auf Gedeih und Verderb zusammengepfercht den Krieg mitmachen bzw. erleben zu müssen.