18. Mai 2025
„Eine Berührung, die eine Mauer in ihr zum Einsturz bringt, die durch ein Dornendickicht bricht, das aus Notwendigkeit und Vernachlässigung um ihr Herz gewachsen ist. Eine Berührung, die alle Hindernisse aus dem Weg räumt, sie einfach wegfegt.“
Bewertung:4

„Eine Berührung, die eine Mauer in ihr zum Einsturz bringt, die durch ein Dornendickicht bricht, das aus Notwendigkeit und Vernachlässigung um ihr Herz gewachsen ist. Eine Berührung, die alle Hindernisse aus dem Weg räumt, sie einfach wegfegt.“

Maggie O‘Farrell schreibt einen Roman über die historische Figur Lucrezia die Cosimo de Medici die mit fünfzehn Jahren mit dem Herzog Alfonso von Ferrera verheiratet wird. Sie schildert, was das Mädchen erdulden muss, wie eigen und feinfühlig sie ist und wie es ihr in der Ehe mit dem unberechenbaren Alfonso ergeht. Lucrezia bekommt zunehmend den Eindrukc nicht mehr sicher zu sein und fürchtet um ihr Leben. Die Geschichte springt zwischen verschiedenen Zeiten hin und her, einmal ist man in den Szenen in der Jagdhütte, als Lucrezia vermutet, dass ihr Mann sie umbringen will und dann wieder werden Rückblicke von Lucrezias Kindheit und ihrer Ehe, erzählt. Ich mochte O‘Farrells bildgewaltige Sprache und die immer wiederkehrende Spannung. Nichtsdestotrotz hatte der Roman für mich einige Längen.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
7. Mai 2025
Überraschend gut
Bewertung:4

Überraschend gut

Eigentlich mache ich um historische Romane meist einen Bogen – hätte ich den Klappentext vorab gelesen, wäre dieses Buch vermutlich nicht auf meiner Leseliste gelandet. Umso glücklicher bin ich, dass ich mich davon nicht habe leiten lassen. Porträt einer Ehe erzählt die fiktive Geschichte der jungen Lucrezia de’ Medici, die mit gerade einmal 15 Jahren mit Alfonso d’Este verheiratet wird – eine Verbindung, die historisch tatsächlich stattgefunden hat und deren tragisches Ende Maggie O’Farrell als Inspiration für ihren Roman nutzt. Die Autorin schafft es, der historischen Figur eine glaubwürdige Stimme zu verleihen und ihr Innenleben vielschichtig und feinfühlig darzustellen. Besonders gelungen fand ich den Wechsel zwischen der Gegenwart der 16-jährigen Lucrezia und Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Diese Perspektivsprünge machen das Buch lebendig und helfen dabei, Lucrezias Geist und ihr Erleben tief zu durchdringen. Trotz dieser Erzählweise bleibt der Ton des Buches überwiegend düster und von einer tragischen Grundstimmung durchzogen – was in Kombination mit der historischen Kulisse eine besondere, fast beklemmende Atmosphäre erzeugt. Ein Wermutstropfen sind die Längen im Mittelteil. Einige Kapitel ziehen sich stark, und die Spannung flacht merklich ab. Zwischenzeitlich war ich kurz davor, nur drei Sterne zu vergeben. Doch der letzte Teil des Romans macht vieles wieder wett: Die Spannung steigt merklich, es entfaltet sich ein mitreißender, klug durchdachter Plot, der noch lange nachhallt. Ein beeindruckendes literarisches Porträt einer jungen Frau, gefangen in den Strukturen ihrer Zeit – sprachlich stark, atmosphärisch dicht, wenn auch nicht durchgehend packend. Trotzdem eine klare Leseempfehlung.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
19. Apr. 2025
Bewertung:4

Und wieder ein historischer Roman in dessen Zentrum eine real existierende Person , die Basis bildet. Porträt einer Ehe erzählt uns aus Sicht der Lucretia de Medici, wie es war als Mädchen in einer wohlhabenden Familie im 16.Jhd. hineingeboren zu werden und dann mit 13 verheiratet, mit 15 die Ehe vollzogen, mit 16 verstorben zu sein. Von Lucretia ist nicht viel bekannt- ihr Ehemann wurde damals verdächtigt, seine Frau umgebracht zu haben- aber natürlich geschah dazu nichts weiter. Schließlich musste man ja auch bedenken, dass sie nicht schwanger wurde…..

Es wird uns alles aus Lucretia‘s Sicht/ Erleben geschildert. Sehr, sehr bildhaft, üppig und sehr ausführlich fühlen wir,Ihre Interessen für Kunst, Farben, Malerei nach. Mit zunehmender Angst Lucretia’s steigt die Spannung im Buch. Das Ende ist für mich zu positiv. Warnung, die Schilderung, wie Lucretia erstmalig mit ihrem Mann Sex hat, fand ich in ihren Empfindungen ( sie ist streng kirchlich erzogen, wusste grundsätzlich was passiert-, hatte ihre männlichen Geschwister auch unbekleidet gesehen,aber nichts hatte sie auf den Akt mit einem ü20zig jährigen Mann vorbereitet) sehr schlimm.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
15. Dez. 2024
Gewohnt toller Schreibstil von Maggie O’ Farrell. Der Roman handelt von Lucrezia de’Medici die mit nur 16 Jahren verstorben ist. Gerüchten zur Folge wurde sie von ihrem Ehemann,  Alfonso II. d' Este vergiftet. Über das Schicksal der jungen Lucrezia zu lesen fand ich zuweilen sehr bedrückend. Zu gerne hätte ich ihr ein anderes Ende gewünscht.
Bewertung:3.5

Gewohnt toller Schreibstil von Maggie O’ Farrell. Der Roman handelt von Lucrezia de’Medici die mit nur 16 Jahren verstorben ist. Gerüchten zur Folge wurde sie von ihrem Ehemann, Alfonso II. d' Este vergiftet. Über das Schicksal der jungen Lucrezia zu lesen fand ich zuweilen sehr bedrückend. Zu gerne hätte ich ihr ein anderes Ende gewünscht.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
3. Sept. 2024
Bewertung:4

4,5 Sterne Einnehmend erzählte Geschichte von der kreativen und eigensinnigen Lucrezia, zur Zeit der Renaissance. Wir durchleben Kindheitstage und die Heirat im Jugendalter, durch die sie zur Herzogin wird. Hautnah und erschütternd erfahren wir mit Lucrezia wie wenig Wert das Leben als Frau in der damaligen Zeit hatte. Ein Gegenstand und Erbenproduktionsmaschine. Die Periode der Frau ist Dreh- und Angelpunkt im Buch. Setzt sie ein: Geil- jetzt kann sie unter die Haube! Setzt sie ein: Shit, wieder kein Stammeshalter. Natürlich ist das Weib schuld wenns nicht klappt und es werden abenteuerliche Therapien gefunden. Hin und wieder verhielt sich Lucrezia naiv, blauäugig. Kurz davor mich zu ärgern, fiel es mir wieder ein: Das Mädel war 15! Die Autorin lässt uns in zukünftige Ereignisse der Geschichte blicken und springt dann wieder in der Zeit zurück, so dass wir mit vollem Bewusstsein auf eine äußerst unangenehme Situation hinsteuern. Allerdings legt sie dies so geschickt an, dass ich Zweifel hatte, ob ich Lucrezias Gedanken in der Zukunft trauen kann. An sich ist das sprachlich recht konventionell gehalten. Das Buch besticht durch die enorme Nähe zu Lucrezia, deren Gefühlswelt, Gedanken und einem absolut fesselnden Erzählstil. Nicht alles was erzählt wurde war nötig, das Ende hat sich die Autorin schön zurecht geschrieben. Da kam eine Situation doch recht plötzlich, es wurde darauf verzichtet zu erklären wie das abgelaufen sein soll und wirkte sehr konstruiert. Ansonsten wärs nen 5 Sterne Read gewesen.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
11. Aug. 2024
Post image
Bewertung:5

Der Tod von Lukrezia di Cosimo de' Medici d’Este, Herzogin von Ferrara (1545-1561), wirft bis heute Rätsel auf. Bereits im Alter von 12 Jahren wurde sie Alfonso versprochen und starb mit nur 16 Jahren unter mysteriösen Umständen. Die Autorin Maggie O'Farrell nutzt die Fiktion, um eine Protagonistin zu erschaffen, die nicht nur außergewöhnliche Talente besitzt, sondern auch durch ihre Liebe zu Tieren (klar hält die Tigerin still, wenn Lukrezia die Hand nach ihr ausstreckt!) und ihr einzigartiges Geschick im Zeichnen von Miniaturen besticht. Besonders faszinierend ist ihre sensitive Wahrnehmung und ihr unbändiger Freiheitsdrang – Qualitäten, die im Kontext adeliger Ehen jener Zeit kaum eine Rolle spielten. Gefangen in den Zwängen der Heiratspolitik und den Herrschaftsansprüchen der männlichen Figuren – Vater, Brüder, Ehemann – verkommt Lukrezia zur bloßen Repräsentantin, deren Hauptaufgabe es ist, möglichst schnell einen Erben zu gebären. O'Farrell gelingt es hervorragend, die Leser*innen auf unsicheres Terrain zu führen, da lange unklar bleibt, ob Lukrezia die Welt so wahrnimmt wie ihr Umfeld. Die sprachliche Gestaltung des Textes malt kraftvolle und farbenprächtige Bilder. Obwohl der Konflikt zwischen der hochbegabten, unangepassten jungen Frau und einer Welt, die Anpassung verlangt, wenig originell erscheint, fesselt die Geschichte ihre Leser*innen doch auf besondere Weise. Ein absolut lesenswertes Buch, besonders empfehlenswert vor einer Reise nach Florenz oder in die Toskana. Übersetzt von Thomas Bodmer.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
21. Juli 2024
Bewertung:4

ir befinden uns im 16. Jahrhundert und begleiten die 15 - jährige Lucrezia di Medici. Sie lebt mit ihrer Familie in Florenz und wird mit dem Herzog Alfonso II. d‘Este verheiratet. Wir erleben mit, wie dieses Mädchen fernab ihrer Familie wohl in Gefahr gerät und diese aber von niemandem wahrgenommen wird. Die Rolle der Frau in diesem Jahrhundert ist keine Tragende. Sie hat sich unterzuordnen, muss Kinder gebären und hat bedingungslos zu gehorchen. Es spielt hierbei keine Rolle, welche Persönlichkeit Frauen oder Mädchen haben. Ihr Weg ist vorherbestimmt. Sie müssen sich fügen. Wir bekommen einen kleinen Einblick in die Familie Medici und in die Familie d‘Este. Zuvor hatte ich ehrlich gesagt noch nicht so viel Berührung mit dieser Epoche. Die Autorin schreibt aber sehr plastisch und ich habe leicht einen Zugang zur Geschichte gefunden. Man empfindet sehr viel Mitgefühl mit den Protagonistinnen. Aber auch der Weg der Jungs und jungen Männer ist in dieser Zeit vorherbestimmt, lässt keine Schwächen oder „Fehler“ zu. Auch sie müssen sich fügen und unterordnen. Ich wusste nicht, dass Lucrezia tatsächlich gelebt hat. Ihre Geschichte hat mich fasziniert und ein wenig konnte ich im Netz zu ihr erfahren. Maggie O‘Farrell hat hier eine spannende Geschichte um sie gewoben. Für mich hat aber die Geschichte ein wenig zu lang gebraucht, um Spannung zu erzeugen. Zum Beginn und zum Ende des Buches war sie definitiv da, zur Mitte hin, verlor sie sich meiner Meinung nach etwas. Wenn man sich aber in diese Zeit fallen lassen möchte und nicht allzu viel Spannung über die gesamte Länge des Romans erwartet, ist es eine absolute Leseempfehlung.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
5. Apr. 2024
Bewertung:4.5

Toller historischer Roman

Das war ein toller historischer Roman über Lucrezia di Cosimo de Medici d'Este. Es war auch relativ nach an den historischen Fakten, natürlich wurden hier und da Kleinigkeiten geändert damit es besser in die Story passt. Aber das störte nicht weiter. Mir hat der Schreibstil insgesamt sehr gut gefallen. Auch die zwei unterschiedlichen Handlungsstränge die erzählt wurden und dann am Ende zusammen gelaufen sind, waren toll erzählt. Und über allem schwebte immer der Aspekt des Portraits. Natürlich ging es darum auch um das vermeintliche Hochzeitsportrait von Lucrezia. Doch das Wort Portrait an sich bildete doch im gesamten Roman ein noch tiefergreifendes Bild und konnte als Metapher gewertet werden. Ein toll erzähltes Buch! 👌🏻

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
28. Jan. 2024
Wirklich lesenswert!
Bewertung:4

Wirklich lesenswert!

Ich habe heute dieses wunderbare Buch beendet. Eine fesselnde Geschichte, die einen tragischen Hintergrund hat, es allerdings versteht, nahbare und schillernde Persönlichkeiten zu vermitteln. Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig lesbar. Ich habe die Lektüre sehr genossen und konnte mich kaum von den Beschreibungen der italienischen Landschaften losreißen. Das Schicksal der Protagonisten ist berührend. Obwohl der Roman fiktiv ist, beruht er auf dem Leben der Lucrezia di Medici, die jung und unter mysteriösen Umständen starb. Maggie O'Farrell schafft ein lebendiges Portrait der italienischen Renaissance.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
12. Jan. 2024
Bewertung:5

Bald nach ihrer Hochzeit mit einem Mann, den sie kaum kennt, muss die junge Lucrezia feststellen, dass diese Ehe für sie Bedrohung wird. Aus den wenigen bekannten Details über das Leben Lucrezia di Medicis webt Maggie O‘Farrel einen fesselnden historischen Roman.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
1. Dez. 2023
Überraschend fesselnd :)
Bewertung:4.5

Überraschend fesselnd :)

Normalerweise sind historische Romane (mal abgesehen von Bridgerton und Co.) nicht unbedingt mein Genre. Aber da ich das Buch immer wieder gesehen habe, habe ich es dann doch versucht und nicht bereut. Die Anfangsszene ist zugleich auch ein Teil vom Ende der Geschichte, man weiß also schon ungefähr wo es hin geht. Und diese Ehe sieht keinem guten Ende entgegen. Das Buch erzählt dann das ganze Leben der Protagonistin von Anfang an und erklärt damit wie es dazu gekommen ist. Dazwischen gibt es immer wieder Blenden in die Endszenerie. Ich fand es spannend sich in diese für mich ungewohnte Welt zu begeben und wollte unbedingt wissen wie alles ausgeht. Besonders in Herz geschlossen habe ich die Kinderfrau und die Zofe. Aber auch die Ehe der Eltern der Protagonistin fand ich äußerst interessant, da die Rollenverteilung in einigen Aspekten recht modern war. Allerdings werden auch viele Schattenseiten aufgezeigt und es wird schonungslos klar, dass Frauen im 16. Jahrhundert vollkommen abhängig davon sind wie ihre männlichen Verwandten und Ehemänner sie behandeln. Auch wenn es sich um einen Roman handelt und nicht um ein Sachbuch kann diese Tatsache meiner Ansicht nach in dieser Heftigkeit absolut als realistisch angenommen werden. Schutz kann nur durch einen Mann in entsprechender Position gewährt werden oder halt auch nicht. Das hat mich wirklich mitgenommen während des Lesens und nachgewirkt, nachdem ich das Buch beendet hatte. Daher und weil das Buch mich bis zur letzten Seite mitfiebern lassen hat, kann ich das Buch empfehlen und es hat sich auf jeden Fall für mich gelohnt.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
26. Nov. 2023
Bewertung:4

Frauen leben gefährlich

Lucrezia wird im 16. Jahrhundert als Tochter von Cosimo de Medici und Eleonora von Toledo geboren. Am mächtigen Hof der Medici in Florenz muss das intelligente und sensible Mädchen strengen höfischen Regeln folgen. Für ihre Eltern und Geschwister bleibt sie schwierig und rätselhaft, denn sie interessiert sich weit mehr für Kunst und Naturkunde als für das höfische Leben. Als ihre ältere Schwester Maria stirbt, soll sie an deren Stelle die Ehe mit Alfonso d'Este eingehen, dem Herzog von Ferrara. Mit 15 Jahren folgt die ihm in das ferne Ferrara. Das Leben dort bringt ihr zunächst ganz neue Freiheiten; sie kann ihre Zeit frei nutzen, um zu malen und in den Gärten herumzustreifen. Auch ihr Ehemann ist aufmerksam und freundlich. Dennoch hält er sie fern von den politischen und familiären Geschehnissen in seinem Fürstentum. Als die von Alfonso dringend angestrebte Schwangerschaft ausbleibt, ahnt Lucrezia, dass sie in Gefahr schwebt. Wir erfahren bereits am Anfang des Buches, dass die echte Lucrezia de Medici mit 16 Jahren verstorben ist und dass ihr Ehemann Alfonso verdächtigt wurde, sie getötet zu haben. Im Verlauf des Geschehens im Roman steigt die Spannung dennoch, je mehr Lucrezia sich in Gefahr wähnt. Die Bedrohung, die von ihrem Ehemann ausgeht, ist subtil und wenig greifbar. Lucrezia nutzt ihre begrenzten Möglichkeiten, um mehr in Erfahrung zu bringen und sich zur Wehr setzen. Gelungenes Porträt einer jungen Frau im 16. Jahrhundert, deren Schicksal stellvertretend für viele Frauen in dieser Zeit steht, wie wir im sehr lesenswerten Nachwort der Autorin erfahren.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
20. Okt. 2023
Bewertung:5

Wie nah können einem historische Figuren kommen? Maggie O Farrell: JA!! Das ist die fiktive Geschichte von Lucrezia de Medici, die sich an den wenigen bekannten Fakten über sie orientiert. Die Autorin schafft es mit ihren unheimlich lebhaften und detailreichen Beschreibungen die Zeit der Medici in Florenz erlebbar zu machen. Zu Beginn der Geschichte schwebt die frisch verheiratete Lucrezia am Rande des Todes - wie ist es dazu gekommen? Lucrezia wird, nach dem Tod ihrer älteren Schwester, mit deren Verlobten Alfonso verheiratet. Und so findet sich die erst 15-jährige Lucrezia plötzlich als Herzogin von Ferrara wieder. Sie ist ein ungestümes, wildes, sensibles und künstlerisch begabtes Mädchen, das stets unter dem Hofzeremoniell und der strengen Erziehung ihres Elternhauses gelitten hat - ja sich eingesperrt fühlte. Nun kann sie ihren Alltag selbst gestalten, spürt ein neues Leben auf sich zu kommen - so lange sie ihre Aufgabe erfüllt.. einen Erben zu gebären. Ich war von Seite 1 an im Lesesog und habe diesen historischen Stoff als äusserst spannend und fesselnd erlebt! Werde direkt schauen, was die Autorin noch geschrieben hat!!

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
5. Feb. 2023
Bewertung:4.5

Außergewöhnlicher historischer Roman

Das Porträt einer Ehe von Maggie O’Farrell liegt das Leben von Lucrezia de’ Medici zu Grunde. Von ihr persönlich weiß man heute sehr wenig, besonders auch nicht, ob sie mit 16 Jahren von ihrem Ehemann Alfonso II. d’Este, Herzog von Ferrara ermordet wurde oder eines natürlichen Todes starb. Mit den wenigen Eckdaten entwirft die Autorin eine Panorama dieser Ehe in Renaissancezeiten. Abwechselnd von den letzten Tagen ihres Lebens und ihrem Leben von Kindertagen an streben beide Erzählstränge aufeinander zu. Als Tochter eines Herrschers ist das Leben vorbestimmt ohne Einfluss darauf zu haben. Immer wieder zieht die Autorin den Vergleich zu Tieren (ihr Vater besaß eine Menagerie), die im Käfig gehalten werden. Aber innerlich behält Lucrezia de’ Medici eine Stärke bei, damit sie nicht zerbricht. Das besondere des Romans ist die üppige, bildliche Sprache. Bis ins kleinste Detail wird zb die Garderobe beschrieben oder Gemälde, die in verschiedenster Form eine Rolle spielen, werden detailgetreu wiedergegeben. Das ist mein einziger kleiner Kritikpunkt. An der ein oder anderen Stelle wurde mir das zu viel, besonders im Mittelteil. Das Ende hatte etwas märchenhaftes, was mir sehr gut gefiel. Wer einen, für mich doch recht außergewöhnlichen, historischen Roman lesen möchte, sollte mal einen Blick darauf werfen.

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
1. Feb. 2023
Grandioser historischer Roman ohne jeglichen Kitsch.
Bewertung:4.5

Grandioser historischer Roman ohne jeglichen Kitsch.

📌 "Lucrezia hatte geglaubt, ihre Hochzeit würde Liebe und Zuneigung bedeuten, eine unlösbare Verbindung, Gleichberechtigung und Partnerschaft; sie hatte gehofft, sie würde ihr Freude und Respekt eintragen. Doch angesichts der Wut und Verachtung, die sie in Alfonsos Griff spürt, befürchtet sie, ihre Ehe werde etwas ganz anderes werden." (S. 297) Florenz, 1557. Mit nur zwölf Jahren wird Lucrezia de Medici mit dem doppelt so alten Alfonso, Herzog von Ferrara verlobt, dem sie alsbald einen Sohn gebären soll, um den Adelsbestand im Herzogtum weiter fortzuführen. Als dieser Plan scheitert, zeigt Alfonso sein wahres Gesicht. Lucrezia durchlebt in ihrer (kurzen) Ehe Unterdrückung und Demütigung. Vom goldenen Käfig des Elternhauses in den (goldenen) Käfig der Zwangsehe. Auf jegliche Art der Romantik wird hier verzichtet und auch die Beziehung der Protagonisten wird in keinster Weise beschönigt. Dennoch gibt es im Buch zwischendurch durchaus zaghaft, zärtliche bzw. hoffnungsvolle Momente. Wie gebannt liest man vom Schicksal der jungen Braut, könnte es sich doch tatsächlich genauso zugetragen haben und zieht am Ende ehrfürchtig den Hut vor ihr und ihrem ungestümen, starken (Überlebens-) Willen. Empfehlung. 🤍

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper
26. Nov. 2022
Ein toller historischer Roman!
Bewertung:5

Ein toller historischer Roman!

So langsam wird’s was mit mir und Historischen Romanen 😄 Im Oktober habe ich “Aquitania” beendet und nun im November “Portrait einer Ehe”. In dem neuen Roman von Maggie O´Farrel geht es um Lucrezia, die Tochter von Cosimo di Medici, die mit dem Herzog Alfonso di Ferrara verheiratet wird. Schon am Anfang des Buchs wird gesagt, dass Lucrezia bereits mit 16 Jahren sterben wird und umstritten ist, ob sie einer Krankheit erlegen ist oder ihr Ehemann sie vergiftet hat. Während wir in der Vergangenheit zurückreisen und uns von Lucrezias Geburt, Kindheit, ihrer Hochzeit und der Zeit ihrer Ehe berichtet wird, wechseln wir auch zwischendurch immer wieder zu der Zeit kurz vor Lurezias Ableben. Dies gibt der ganzen Geschichte eine gewisse Grundspannung. Und obwohl man weiß, wie die Geschichte letztendlich ausgehen wird, habe ich mit Lucrezia mitgefiebert und darum gebetet, dass sie dieser verheerenden Situation doch noch auf irgendeine Weise entkommt. Das Ende fand ich dann richtig grandios! Das Nachwort der Autorin ist auch sehr lesenswert; hier schildert sie, welche künstlerischen Freiheiten sie sich erlaubt hat und von welchen anderen historischen Ereignissen sie sich hat inspirieren lassen. Ein richtig tolles Buch, was meine Neugier und Begeisterung für Historische Romane weiter entfacht hat! Leseempfehlung! 5 🌟

Porträt einer Ehe
Porträt einer Ehevon Maggie O’FarrellPiper