3 Sterne (2,5?) für einen Dicker, für sein Debüt aber doch mehr?
Verschiedene Parallelen innerhalb der Handlungsstränge, die manchmal zu zufällig sind.
Gibt immer mal einen kurzen Hinweis in die Zukunft (a la "...aber er hat ihn nie wieder gesehen... "). Doch mindestens ein Mal ist es dann anders gekommen. Problem im Lektorat?
Auch andere Stellen überzeugen mich nicht hundert Prozent. So zum Beispiel viel zu lange fast sperrige Aufzählungen. Oder Hintergrundinfos, die zwar interessant sind, aber unnötige (?) Längen einbauen.
Und dann gibt es immer wieder kluge Gedanken, wie man es vom Autor kennt.
Die Kerngeschichte hat mich aber an der Stange gehalten und die Charaktere mit ihrer Freundschaft zueinander sind mir ans Herz gewachsen.
Dem Titel wurd die Geschichte gerecht, wobei die Väter mehr in den Vordergrund gerückt hätten werden können. Zumindest dem ersten Gedanken nach. Spätestens am Ende merkt man: das passt schon so.
Wie schon andere erwähnt haben, wurde die Geschichte nicht ganz rund. Aber gut genug, dass ich trotz der beachtlichen Seitenzahl bis zum Ende durchgehalten habe. Denn ja, das Ende ist rund, sehr sogar.
Ich mache den selben Fehler immer wieder - ich lese Kriegsromane und erwarte, dass ich nicht weinen muss.
Ich fand dieses Buch beim Durchstöbern unserer kleinen, örtlichen Buchhandlung.
Zuerst hatte ich einen anderen Roman in der Hand, bis mir Dickers 'Die letzten Tage unserer Väter' unter die Nase kam.
Ich habe den Klappentext gelesen, etwas hineingelinst und es gekauft - was eigentlich ein bisschen untypisch ist für mich.
Denn nach 'Im Westen Nichts Neues' von Erich Maria Remarque war ich immer etwas vorsichtig mit Kriegsliteratur beziehungsweise -romanen.
(Ich habe nämlich die Tendenz dazu, mich völlig in den Gräueltaten des Krieges und dem tragischen Innenleben der Figuren zu verlieren)
Ich habe dieses Buch während meiner Sommerferien gelesen, als ich bei den Großeltern zu Besuch war.
Sei es im Schwimmbad nach meinen täglichen Bahnen, am Balkon bei Sonnenuntergang, auf der uralten Couch in der Küche oder abends, wenn Opa noch Harmonie spielte und ich im obersten Stock schon im Bett lag.
Und ich muss ehrlich sagen, dass ich es nicht weglegen konnte - die Gemeinschaft der Agenten, die so viel mehr waren als bloß Kollegen.
Sie waren alle eine Familie.
Dicker hat es geschafft, nicht nur die technischen Aspekte dieser Art von Kriegsführung gut darzustellen, sondern seinen Figuren einzigartige, reale Attribute zuzuschreiben.
Keiner von ihnen ist fehlerlos oder perfekt, sie alle haben ihre schlechten Seiten und Geheimnisse oder Taten, die sie bereuen.
Für mich ist dieses Buch so real und so mitreißend auf eine Art und Weise, die sehr schwer zu beschreiben ist.
Umso mehr hat mich das Ende zerlegt.
In meinen Augen hätte Pal nicht sterben müssen - nicht so.
Ich habe mit ihnen allen mitgeweint.
Nicht so realitätsgetreu, doch Dickers Roman ist und bleibt ein Kriegsroman, der von der Tragik der realen Geschichte und den individuellen Tragödien nicht gerade wenig abbekommen hat.
Und er hätte danach auch nicht als Verräter gelten sollen, nur weil er den Vater, den geliebten Vater, retten wollte.
Zumindest meiner Meinung nach nicht.
Doch alles in einem hat mich dieser Roman nicht nur gefesselt, sondern auch soweit geflasht, dass ich bis zu drei Wochen danach kein neues Buch beginnen konnte - und das heißt was.
Vielen Dank, Joël Dicker, für diesen wunderschön und gleichzeitig tragisch realen Roman.
Was habe ich mich auf den „neuen“ Roman „Die letzten Tage unserer Väter“ von Joel Dicker gefreut, als ich ihn bei den angekündigten Neuerscheinungen für den Frühling 2022 entdeckt habe. Die Kombination Joel Dicker und eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg, die auch anders zu sein schien, als vieles, was man bislang aus dieser Zeit gelesen hat, war echt vielversprechend. Dass es sich hierbei um den Debut-Roman des Autoren handelt habe ich erst kurz vor dem Einzug in mein Bücherregal erfahren…aber hey, das ist immerhin Joel Dicker, der mich schon zwei mal hat überzeugen können mit seiner Erzählkunst.
Nur leider blitzt das Erzähltalent von Joel Dicker hier viel zu selten auf, im Gegenteil, die erste Hälfte des Roman war grottenlangweilig. Wir begleiten hier verschiedene junge Erwachsene bei ihrer Ausbildung in einer neuen englischen Spionagearbeit und gefühlt passiert in dieser ersten Hälfte rein gar nichts. Teilweise wirkte die Ausbildung der jungen Spione wie eine Aufzählung, lieblos und langweilig runtererzählt. Es wird viel Zeit „verplempert“ um die einzelnen Charaktere näher zu beleuchten, was sicherlich kein schlechter Ansatz ist, aber auch spannender hätte erzählt werden können, vor allem ist man aber auch kaum einer Figur wirklich nahe gekommen. Laura nervt mit ihrem Liebesgedöns, Faron ist widerlich, Pals Vater ist … gewöhnungsbedürftig und fragwürdig in seinem Verhalten.
Ich habe mich ehrlich gesagt selbst gewundert, dass ich mich durch das Buch durchgequält habe, denn die erste Hälfte war eine Qual. Doch dann passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hätte und was ich gerade bei einem Debutroman extrem mutig von Joel Dicker fand. Da kam dann durch, wie wichtig der Zusammenhalt der Gruppe ist und die ein oder andere Figur ist über sich hinausgewachsen. Da kam es dann auch zu richtig guten Szenen, aber alles in allem hatte ich von dem Buch viel, viel mehr erwartet. Das war nicht der Joel Dicker aus „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ oder „Die Geschichte der Baltimores“, den ich so lieben gelernt habe. Wäre das mein erster Joel Dicker gewesen, wäre es das für mich mit dem Autoren gewesen.
Joël Dickers erster Roman, zum ersten Mal auf Deutsch erschienen. Ich weiß nicht, ob ich das toll oder schade finden soll. Toll, weil wir so nicht mehr so lange auf den nächsten Dicker warten müssen, schade, weil ich doch Vergleiche gezogen habe!
Aber nicht falsch verstehen, Dicker ist ein unfassbar guter Autor, der es versteht, mit Worten umzugehen. Ich habe gelacht, die ein oder andere Träne verdrückt und war in manchen Situationen gefangen. Dennoch hatte ich lange das Gefühl, kein großes Ganzes zu lesen, sondern vielmehr viele Momente im zweiten Weltkrieg und innerhalb der Einheit, die oft getrennt ist. Diese Momente sind allesamt genial und dank toller Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind, etwas ganz Besonderes, aber für mich fühlte es sich nicht komplett rund an, auch wenn mich 1-2 Dinge sehr überrascht und sogar geschockt haben!
Dennoch ein unfassbar toller, intensiver und authentischer Roman voller verrückter, tragischer und herzlicher Figuren vor geschichtlichem Hintergrund.
8,5/10
E in ganz besonderes Buch über Zusammengehörigkeit bis über den Tod hinaus.
Der Autor lässt Leser*innen mit diesem Buch in eine andere Zeit und andere Welt eintauchen. Er schafft es in der Erzählung jeder Figur eine Rolle und Geschichte zuzuweisen, sodass keine Figur zu viel ist. Dabei stellt er die kameradschaftliche Freundschaft in den Vordergrund. Denn eins wollen die Kameraden alle: Den Krieg zu Ende bringen und dies lebend.
Joel Dicker schafft es wieder auf eine besondere, einfühlsame Weise, dass jede Figur einzigartig ist. Er erzählt eine Geschichte in der Geschichte und dies macht seinem Schreibstil für mich zu etwas ganz besonderem.
Und wenn man als Leser*in denkt, dass der Ausgang der Geschichte klar ist, bringt der Autor eine Wendung in das Buch, die zumindest mit, Tränen in die Augen gebracht hat.
》 ғᴀᴢɪᴛ
E in ganz besonderes Buch über Zusammengehörigkeit bis über den Tod hinaus.
4/5 Sterne ☆
Ich war zu Beginn sehr skeptisch. Es ist sein allererstes Buch, was jetzt auf Deutsch erschien und spielt im 2 Weltkrieg. Nicht gerade meine Zeit für Leseerlebnisse. Kann es trotzdem mit seinen anderen Büchern mithalten? JA!! Es steht den anderen Büchern in nichts nach. Wir kriegen wieder einen einzigartigen Schreibstil, viele sympathische Protagonisten, von denen jeder einzelne durch seine eigene Art hinaussticht und ganz viel Emotionen. 😭😭 Ich musste schon mit der ein oder anderen Träne kämpfen.
Ein ganz tolles Buch und eine absolute Leseempfehlung. Wer also noch unsicher ist; traut euch!