Spannender Kriminalroman mit einem ungewöhnlichen Ermittlungs-Team und einer Prise Sci-Fi
Die Handlung wird hauptsächlich aus der Perspektive von Kat Frank, einer hochrangigen Polizistin, die nach einem Schicksalsschlag zu ihrer Arbeit zurückkehrt, erzählt. Als Teil eines Pilotprojekts soll ihr Team den Nutzen und die Grenzen beim Einsatz von KI in der Polizeiarbeit ausloten. Das Team besteht neben Kat und der KI Lock, die als Hologramm in Erscheinung tritt, aus drei weiteren Personen: der Proffessorin, die die KI entwickelt, einer Polizistin, der es schwer fällt für sich einzustehen, sowie einem sehr ambitionierten Polizisten. Das Zusammenspiel der Figuren und die Dynamik im Team fand ich sehr gut umgesetzt und wirklich spannend. Jede Figur verfügt über eine eigene Hintergrundgeschichte, die sich auf ihre Motivation und Ziele auswirkt. Dadurch empfand ich die Handlungen der verschiedenen Figuren als gut nachvollziehbar. Ebenfalls sehr interessant fand ich, wie immer wieder das Thema Menschlichkeit oder ethische und moralische Fragen in Zusammenhang mit dem Einsatz von KI aufgegriffen wurden. So weist Lock Kat immer wieder darauf hin, dass ihre auf Intuition und Bauchgefühl beruhenden Entscheidungen irrational sind, trifft selbst jedoch auch Entscheidungen, die aus menschlicher Perspektive nur von einer Maschine getroffen werden können oder beweist in den unpassendsten Situationen sein fehlendes Taktgefühl, was mich teils zum schmunzeln, teils zum augenrollen gebracht hat. Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Einige wenige, kurze Kapitel sind aus der Perspektive der vermissten Personen geschrieben, die von Kat und ihrem Team gesucht werden, wodurch die Erzählung durchgehend sehr spannend bleibt. Mir hat das Buch insgesamt wirklich gut gefallen, weshalb ich es gerne für Krimi-Fans und alle, die Unterhaltungsliteratur zum Thema KI bzw. Near-Future-SciFi suchen, weiterempfehle.