
Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der Social Media ein perfektes, glückliches Leben vorgaukelt und uns subtil dazu drängt, immer „mehr“ zu sein, ist das Buch ein wertvoller Gegenpol.
Das Buch "Ich möchte lieber nicht" von Juliane Marie Schreiber ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem allgegenwärtigen Optimierungswahn unserer Gesellschaft. Schreiber stellt die Frage, warum wir ständig glücklich, produktiv und positiv sein müssen – und was es mit uns macht, wenn wir uns diesem Druck nicht entziehen können oder wollen. In einer Zeit, in der Selbstoptimierung, Mindfulness und Positivität zu gesellschaftlichen Imperativen geworden sind, zeigt die Autorin auf, wie toxisch diese Daueroptimierung sein kann. Der Widerstand, „lieber nicht“ zu sagen, wird hier als Akt der Selbstbestimmung und des kritischen Hinterfragens verstanden. Die bewusste Verweigerung von Leistungsdruck und Glückszwang wird zu einem wichtigen gesellschaftlichen Statement gegen neoliberale Strukturen, die Menschen auf ihre Produktivität reduzieren. Kritisch, provokativ und mit einer Prise Humor ermutigt Schreiber dazu, auch mal unglücklich, unproduktiv und schlicht: menschlich zu sein. Ein erfrischender, kluger Beitrag zur aktuellen Debatte um Wohlbefinden und Selbstbestimmung.