28. Feb. 2025
Bewertung:4

Als ich mit dem Buch begonnen habe, war Corona noch kein Thema. Irgendetwas weit weg in China. Beim Beenden sah das schon anders aus und ganz konnte ich das mulmige Gefühl beim Lesen nicht unterdrücken. Auch wenn es natürlich nicht vergleichbar ist, so ist es doch erschreckend realitätsnah. Ein Szenario, was sich durchaus so abspielen könnte. Und gerade der leise, nicht effekthaschende Schreibstil macht es umso intensiver. Es wird sich nicht in Grausamkeiten gewälzt, sondern es geht um Menschen. Deren Leben vor und nach der Pandemie, die hier 99% der Menschheit ausgelöscht hat. Die Charaktere sind dabei geschickt lose miteinander verknüpft und wir folgen ihnen in ihrem Alltag. Ihrem Leben mit Normalitäten wie Elektrizität, medizinischer Versorgung und Sicherheit und dem Leben danach in einer ganz anderen Welt. Manches war ein wenig belanglos, aber so ist das Leben nun mal größtenteils. Was mir am meisten im Gedächtnis bleiben wird, ist wie selbstverständlich wir in dieser Welt voller technischer Wunder leben und wie wenig wir das oft zu schätzen wissen.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
4. Sept. 2024
Bewertung:3

Verschenktes Potential und viel Nebenher

Die Grundidee gefiel mir sehr, ich mag postapokalyptische Szenarien. Aber hier war einfach viel zu viel drumherum. Ich habe seitenweise Stellen übersprungen, in denen es um die Vorgeschichte und Ehen des verstorbenen Schauspielers Arthur ging oder der Comic seiner ersten Frau beschrieben wurde. Das fand ich zwischendurch einfach nur langweilig. Am Ende war zwar vieles nachvollziehbar und einige Fäden liefen zusammen und dort war dann auch schon Ende. Ziemlich unbefriedigend. Ich pendel zwischen 2,5 und 3 Sternen.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
14. Apr. 2024
Bewertung:4

Ein Virus bricht aus mit Namen georgische Grippe und wird Dank unserer ungehemmten, weltweiten Flugverkehrs innerhalb kürzester Zeit in alle Ecken der Welt gebracht. Ein infizierter Fluggast in der Maschine von Moskau nach Toronto bringt den Virus ins Land und rund eine Woche später sind die meisten Menschen des Landes daran gestorben. Vor einem Jahr hätte ich dies noch als reine Phantasie der Autorin abgetan und den Roman auf einer hohen emotionalen Flugebene zu Ende gelesen. Coronabedingt liest sich das Ganze aber im Jahr 2020 weniger unterhaltsam, sondern auf einer tieferen Ebene die Existenzängste ansprechend. Dabei würde ich die Autorin noch gar nicht mal loben aufgrund ihrer prophetischen Fähigkeiten, denn letztlich geht es hier nicht um Hamstereinkäufe und Maskenpflicht, sondern um die Frage, was uns bleibt, wenn die Zivilisation zusammenbricht und wir auf einen technischen Stand vor der Industrialisierung zurückfallen. Und dieses Szenario baut die Autorin gut aus und legt dabei den Schwerpunkt auf die psychologischen Auswirkungen auf die Überlebenden der Katastrophe. So geht es nicht wie in vielen anderen Postapokalypsen darum, sich gegen Zombies oder anderer nuklearbedingter Degenerationen durchzusetzen. Auch wird nicht die technischen Frage gestellt, wie die verbleibenden Menschen es bewerkstelligen könnten, die Zivilisation wie man sie kannte schnellstmöglich wieder aufzubauen. Es ist einfach alles am Arsch für die folgenden 20 Jahre und nun stellt sich der Autorin die Frage, wie das ceteris paribus sich auf das Verhalten der Menschen auswirkt. Auch die Ursache der Katastrophe wird nicht hinterfragt, wie bei einer ökologischen Dystopie. Insofern hebt sich das Buch, welches in erster Linie doch eher Unterhaltslektüre ist, von anderen apokalyptischen Romanen ab. Das einzig Nervige, was Frau Mandel dann doch als Stereotyp in ihr Buch packen musste, ist die Figur des Propheten, der eine Glaubensgemeinschaft um seine Person aufbaut und Angst und Schrecken damit verbreitet. Von Mad Max bis zur Passagen-Trilogie: man kommt wohl ohne einen derartigen Spinner in solchen Romanen nicht aus. Eine weitere Besonderheiten dieses Romans sind die zeitliche Erzählebenen. Statt chronologisch die Geschichte anzugehen, wird wild zwischen präapokalyptischer und postapokalyptischer Handlung gesprungen und auf diese Weise die Blickwinkel auf Ereignisse und Menschen immer wieder geändert. Das hat mir sehr gut gefallen. Empfand ich äußerst raffiniert vom Aufbau. Den 5. Stern gibt es nur nicht, um eine gewisse Abstufung zu Genrehighlights, wie [b:Der Übergang|11386767|Der Übergang (Der Übergang, #1)|Justin Cronin|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1327948425l/11386767._SX50_.jpg|2802546] oder [b:I Am Legend|40940649|I Am Legend|Richard Matheson|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1532484265l/40940649._SX50_.jpg|19273256] zu gewährleisten. Ich fand das Buch überraschend gut und kann es weiter empfehlen. Gerade in diesen Zeiten.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
28. Feb. 2024
Bewertung:4

Dieses Buch hat so viele Jahre auf meinem SuB gelegen. Und das so unverdient! Ich bin hin und weg. Wer "Die Straße" von Cormac McCarthy oder "Die Stadt der Blinden" von Jose Saramago mag, wird auch "Das Licht der letzten Tage" mögen. 20 Jahre nach der Pandemie, dem Kollaps der Zivilisation begleiten wir eine Gruppe Überlebende auf ihrer Reise durch die vollkommen verwüstete Welt. Man erzählt von einem Ort, an dem viele Menschen friedlich miteinander leben, die Schauspieltruppe um Kirsten macht sich auf den Weg dorthin. Unterwegs kommen sie durch einen kleinen Ort am Lake Michigan, der von einem nebulösen Propheten beherrscht wird, der in seinem pseudo-religösem Wahn vor nichts zurückschreckt und die Aussicht auf einen friedlichen Neuanfang zu bedrohen scheint. Mir hat sehr gefallen, dass in einigen Rückblenden über scheinbar vollkommen zusammenhangslose Personen berichtet wird und am Ende alle roten Fäden geschickt zusammenlaufen. Ich habe mich zu keiner Sekunde gelangweilt und finde auch nicht, dass das Buch Längen hat. Trotzdem musste ich es ab und zu für eine Weile zur Seite legen, um nicht vollkommen in diesem bedrückenden Setting unterzugehen. Erst jetzt habe ich gescheckt, dass es mittlerweile eine Netflixserie gibt und der Titel des Buches geändert wurde und ich habe ein bisschen Sorge, dass ich von der Umsetzung enttäuscht sein könnte. Hat jemand "Station Eleven" geguckt und eine Meinung dazu?

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
23. Feb. 2024
Bewertung:4

Ein Virus bricht aus mit Namen georgische Grippe und wird Dank unserer ungehemmten, weltweiten Flugverkehrs innerhalb kürzester Zeit in alle Ecken der Welt gebracht. Ein infizierter Fluggast in der Maschine von Moskau nach Toronto bringt den Virus ins Land und rund eine Woche später sind die meisten Menschen des Landes daran gestorben. Vor einem Jahr hätte ich dies noch als reine Phantasie der Autorin abgetan und den Roman auf einer hohen emotionalen Flugebene zu Ende gelesen. Coronabedingt liest sich das Ganze aber im Jahr 2020 weniger unterhaltsam, sondern auf einer tieferen Ebene die Existenzängste ansprechend. Dabei würde ich die Autorin noch gar nicht mal loben aufgrund ihrer prophetischen Fähigkeiten, denn letztlich geht es hier nicht um Hamstereinkäufe und Maskenpflicht, sondern um die Frage, was uns bleibt, wenn die Zivilisation zusammenbricht und wir auf einen technischen Stand vor der Industrialisierung zurückfallen. Und dieses Szenario baut die Autorin gut aus und legt dabei den Schwerpunkt auf die psychologischen Auswirkungen auf die Überlebenden der Katastrophe. So geht es nicht wie in vielen anderen Postapokalypsen darum, sich gegen Zombies oder anderer nuklearbedingter Degenerationen durchzusetzen. Auch wird nicht die technischen Frage gestellt, wie die verbleibenden Menschen es bewerkstelligen könnten, die Zivilisation wie man sie kannte schnellstmöglich wieder aufzubauen. Es ist einfach alles am Arsch für die folgenden 20 Jahre und nun stellt sich der Autorin die Frage, wie das ceteris paribus sich auf das Verhalten der Menschen auswirkt. Auch die Ursache der Katastrophe wird nicht hinterfragt, wie bei einer ökologischen Dystopie. Insofern hebt sich das Buch, welches in erster Linie doch eher Unterhaltslektüre ist, von anderen apokalyptischen Romanen ab. Das einzig Nervige, was Frau Mandel dann doch als Stereotyp in ihr Buch packen musste, ist die Figur des Propheten, der eine Glaubensgemeinschaft um seine Person aufbaut und Angst und Schrecken damit verbreitet. Von Mad Max bis zur Passagen-Trilogie: man kommt wohl ohne einen derartigen Spinner in solchen Romanen nicht aus. Eine weitere Besonderheiten dieses Romans sind die zeitliche Erzählebenen. Statt chronologisch die Geschichte anzugehen, wird wild zwischen präapokalyptischer und postapokalyptischer Handlung gesprungen und auf diese Weise die Blickwinkel auf Ereignisse und Menschen immer wieder geändert. Das hat mir sehr gut gefallen. Empfand ich äußerst raffiniert vom Aufbau. Den 5. Stern gibt es nur nicht, um eine gewisse Abstufung zu Genrehighlights, wie [b:Der Übergang|11386767|Der Übergang (Der Übergang, #1)|Justin Cronin|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1327948425l/11386767._SX50_.jpg|2802546] oder [b:I Am Legend|40940649|I Am Legend|Richard Matheson|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1532484265l/40940649._SX50_.jpg|19273256] zu gewährleisten. Ich fand das Buch überraschend gut und kann es weiter empfehlen. Gerade in diesen Zeiten.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
23. Nov. 2023
Bewertung:4

Ein Roman über die Menschheit nach dem Zusammenbruch der Zivilisation. Erzählt aus mehreren Perspektiven, die teils im Davor, teils im Danach spielen. Eine stringente Handlung gibt es hier nur bedingt, aber dafür viele Einblicke in das Seelenleben der einzelnen Charaktere. Ich mochte diesen Aufbau sehr und die gesamte Erzählweise hat mich angenehm durch die Geschichte getragen. Ein wenig melancholisch, manchmal etwas verwirrend und einfach irgendwie schön.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
29. Okt. 2023
Bewertung:2

Ich versteh nicht ganz, was die Geschichte mir erzählen wollte

Zuerst mal: die Stimme der Sprecherin ist sehr angenehm. Die Geschichte selbst hat mich aber etwas ratlos zurückgelassen. Es war stellenweise schon interessant, aber ich weiß nicht, worauf die Geschichte hinaus wollte. Als wenn ich kurz ein Fenster aufgemacht und ein paar Leben beobachtet hätte, und jetzt ist es eben wieder zu.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
22. Sept. 2023
Bewertung:2

Ich habe das Buch 2016 schon einmal als Ebook begonnen, es aber dann nach ungefähr zwei Dritteln abgebrochen, weil ich nicht so richtig in die Geschichte hineingefunden habe. Nun wollte ich der Story als Hörbuch eine zweite Chance geben und bereue es nicht, dies getan zu haben. Obwohl meine Bewertung auf den ersten Blick negativ ausfällt, muss ich sagen, dass das Buch keinesfalls schlecht ist. Dennoch gibt es ein paar Kritikpunkte, die einfach nicht meinen persönlichen Lesegeschmack getroffen haben und meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnten, die ich an ein Buch aus dem Science Fiction Genre habe. Das Hörbuch beginnt sehr vielversprechend: Jeevan, ein Paparazzo, besucht eine Theateraufführung und wird Zeuge, wie der berühmte Schauspieler Arthur vor den Augen aller an einem Herzinfarkt stirbt. Dieser Tod bleibt nicht der einzige, denn nach und nach wird fast die gesamte Menschheit von einer gregorianischen Grippe dahingerafft. Arthurs Schicksal ist somit nur eines von vielen. Mit diesem Einstieg hat die Autorin eigentlich eine perfekte Ausgangslage für einen spannenden Roman in einem Endzeitszenario geschaffen. Leider flacht der Spannungsbogen nach dem beklemmenden Beginn relativ rasch ab und statt dass die Story vom Überlebenskampf der Menschheit berichtet, springt Mandel in ihrer Geschichte in die Vergangenheit und setzt den Fokus auf Arthurs Leben, das sie in aller Ausführlichkeit schildert und durch die Blickwinkel seiner Exfrauen ergänzt wird. Die Handlung springt dabei zwischen den einzelnen Kapiteln immer mal wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, was es bei einem Hörbuch teilweise extrem schwierig macht, der Story folgen zu können. Im Buch hat man vermutlich noch die einzelnen Kapitelunterteilungen, die einem einen Hinweis geben können, das die Handlung an einem Ort spielt. Beim Hörbuch fehlt dies jedoch, deshalb hatte ich oftmals Mühe, dem Handlungsverlauf zu folgen. Der einzige Lichtblick war dabei die sehr angenehme Erzählweise der Sprecherin, der ich sehr gern zugehört habe. Arthurs Leben zu lauschen war nicht durchweg langweilig, allerdings war es Anbetracht des Genres des Buchs, einfach nicht das, was ich erwartet hatte. Das Buch hätte als Belletristik Roman viel besser funktioniert, denn das Endzeitszenario spielt eigentlich kaum eine Rolle für das Buch und kommt damit auch viel zu kurz. Ich hatte mir bis zuletzt erhofft, dass noch irgendetwas Spannendes passieren würde, das mir den Mund offen stehen lässt, aber leider hat Mandel in ihrem Buch komplett auf einen Spannungsbogen verzichtet und die Geschichte endete für mich ziemlich abrupt und dadurch für mich auch sehr unbefriedigend. Fazit: In meinen Augen handelt es sich bei "Das Licht der letzten Tage" um ein überbewertetes Buch, das nicht das hält, was es verspricht. Obwohl es sich um ein Endzeitszenario handelt, wird dem nur wenig Rechnung getragen. Der Grossteil der Geschichte nimmt die Schilderung der Vergangenheit eines Schauspielers ein, der zu Beginn des Buches der tödlichen Grippe zum Opfer fällt. Ich hätte aber viel lieber mehr über den Überlebenskampf der übriggebliebenen Menschheit erfahren. Der einzige Lichtblick war die sehr angenehme Erzählweise der Autorin, die selbst über die zähen Passagen hinwegtrösten konnte. Die Story an und für sich war okay, aber leider so belanglos, dass sie mir nicht lange in Erinnerung bleiben wird. Und genau aus diesem Grund kann ich dem Hörbuch nur 2.5 Sterne vergeben. Review aus 2016 Trotz interessanter Endzeit-Thematik, konnte ich mich nicht mit der verwirrenden und langatmigen Erzählweise anfreunden.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
6. Aug. 2023
Bewertung:5

Klappentext Hoffnungsvoll düster, schrecklich zart und tragisch schön Ein Wimpernschlag, und die Welt ging unter. Eine Pandemie hat fast die gesamte Menschheit dahingerafft, doch selbst zwanzig Jahre danach, geben die Überlebenden nicht auf. Obwohl Tod und Verfall ihre ständigen Begleiter sind, haben sie nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie erinnern sich an all das, was einst so selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass es für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg durch eine leere Welt werden sie von unerschütterlicher Hoffnung geleitet, denn sie wissen: Selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. --------- Eine Grippepedemie rafft den Großteil der Bevölkerung dahin. Die wenigen Überlebenden müssen lernen, dass in ihrer Welt nichts mehr so ist, wie es war. Keine Handys, kein Fernsehen, Zeitungen, keine Informationen, keine Medikamente oder gar Lebensmittel. Man arrangiert sich, tauscht, erinnert sich an erlernte Dinge. Wandert umher in der Hoffnung, dass es irgendwo besser ist. Miranda, die mit der fahrenden Symphonie im Jahr 20 nach der Pandemie von Ort zu Ort fährt, ist eine der Hauptprotagonisten. Sie schrieb in jungen Jahren eine Graphic Novel, die ich als Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte beschreibe. Dann gibt es noch Arthur Leander, einen Schauspieler, der hochtragisch auf der Bühne verstirbt. Und Elisabeth Colton und ihr Sohn Tyler, der genau wie der Prophet eine tragende Rolle spielt. Die Bildsprache ist wirklich außergewöhnlich. Es ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Ja, es ist eine Dystopie. Und ja, man kann auch Dystopien ohne Zombies schreiben. Sehr gute sogar! Für mich eine klare Leseempfehlung!

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
25. Juli 2023
Bewertung:3

Irgendwie konnte es nicht nicht restlos überzeugen. Ich habe lange gebraucht bis ich drin war. Ich glaube einerseits, dass ich es als Buch nicht so gerne gelesen hätte wie ich es jetzt gehört habe. Andererseits war das Hörbuch mit den Wechseln zwischen den Zeitebenen sehr verwirrend.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
2. Apr. 2023
Bewertung:5

Der Anfang des Buches ist auch direkt der Beginn des Untergangs der Welt, wie wir sie kennen. Die Georgische Grippe hat nun auch Toronto erreicht und breitet sich innerhalb kürzester Zeit dramatisch aus - und nur die wenigsten überleben. Der erste Teil, der einen einleitenden Charakter hatte, endet mit den Worten: [Tweet ""Es war vorbei mit der Virtualität." (Seite 43, "Das Licht der letzten Tage")"]...und bildet damit einen dramatischen Auftakt für die Handlung."Ich..." Jeevan wusste nicht recht, wie er das alles erklären sollte, also trat er zurück und deutete mit einer matten Geste wortlos auf die Einkaufswagen. Frank manövrierte seinen Rollstuhl durch die Tür und blickte in den Flur. "Du warst einkaufen, hm?", sagte Frank.Seite 37In dem Buch kommen einige Charaktere vor, deren Geschichten allesamt miteinander verwoben sind. Wie genau, erfährt der Leser dabei natürlich erst nach und nach im Laufe des Buches. Eine besonders wichtige Rolle spielt dabei Arthur, der einen Einfluss hat auf Jeevan, Clark und auch Kirsten. Diese vier bilden den Hauptkreis an Figuren, interagieren aber auch noch mit einer Vielzahl an anderen Personen. Trotz der schrecklichen Situation, in der sie sich befinden, schaffen die Figuren in Mandels Roman es, Hoffnung und Lebendigkeit auszustrahlen. Ein wichtiger Teil der Handlung geht auf die Fahrende Symphonie zurück, zu der auch Kirsten gehört. Diese ist eine Zusammensetzung aus einem Orchester und einer Shakespeare-Theatergruppe, welche zusammengefunden haben und seit langer Zeit schon durch ein bestimmtes Gebiet reist, um mit Musik- und Theateraufführungen den Menschen in den Dörfern, die sich gebildet haben, etwas Unterhaltung zu bringen.Die Grippe war damals wie eine Neutronenbombe auf der Erde explodiert, und es folgte eine Schockwelle - die ersten unsäglichen Jahre, als alle sich auf Wanderschaft begaben, bis den Leuten klar wurde, dass es keinen Ort auf der Welt gab, an dem das Leben so weiterging wie zuvor, und sie sich irgendwo ansiedelten und sich zur Sicherheit zu Gruppen zusammenschlossen, in Raststätten und ehemaligen Restaurants und alten Motels.Seite 49Die Handlung wechselt kapitelweise zwischen der Gegenwart und verschiedenen Zeitpunkten in der Vergangenheit. Die Gegenwart ist dabei schon mehr als zwanzig Jahre nach dem Ausbruch der Georgischen Grippe, doch auch dann herrschen noch schreckliche Zustände und der Hass und das Misstrauen unter den wenigen Überlebenden ist groß. Der Wechsel zwischen den Zeiten half mir dabei, ein besseres Verständnis zu entwickeln, wie die einzelnen Personen und Handlungsstränge miteinander in Verbindung stehen und welche Vergangenheit hinter den Charakteren steckt. Gerade die Szenen in der Vergangenheit - unserer Gegenwart - sorgten manches Mal für eine Auflockerung, da hier Situationen beschrieben wurden, die einem bekannt sind. Doch auch in der Gegenwart der Figuren wurden Parallelen zu unserer heutigen Welt erkennbar, was zum Teil doch eher erschreckend war.Die Hölle ist die Abwesenheit von Menschen, nach denen man sich sehnt.Seite 177Als roter Faden ziehen sich zwei Aspekte durch das Buch. Zum einen ist da - wie oben schon erwähnt - Arthur, welcher direkt im ersten Kapitel stirbt, aber dennoch die verschiedenen Protagonisten zusammenführt und daher eine wichtige Rolle auch über seinen Tod hinaus spielt. Der zweite Aspekt hängt indirekt auch mit Arthur zusammen, denn seine erste Frau Miranda hat einen Comic gezeichnet, welcher immer wieder in der Geschichte an verschiedenen Punkten auftaucht. Er handelt von einem Mann, Dr. Eleven, der auf einer Raumstation lebt (Station Eleven), da die Erde untergegangen ist. Die Idee, diesen Comic mit einzubinden, hat mich begeistert und ich würde diesen Comic auch liebend gerne lesen, da ich mir beim Lesen die einzelnen Zeichnungen sehr gut bildlich vorstellen konnte. Zwischendurch fungierte die Beschreibung des Comics auch dazu, dass die Handlung aufgelockert wurde, da man bei den Beschreibungen leicht ins Träumen geraten konnte.Das Seepferdchen ist ein gigantisches, rostrotes Vieh mit ausdruckslosen, untertassengroßen Augen, und auf seinem Kopf glüht seitlich das bläuliche Licht eines Funksenders. Lautlos bewegt es sich durchs Wasser, schön und albtraumhaft, und auf seinem geschwungenen Rücken sitzt ein menschlicher Reiter aus Untersee. Seite 105Emily St. John Mandel schreibt - zumindest in der deutschen Übersetzung durch Wiebke Kuhn - so lebendig und beschreibend, dass ich das Gefühl hatte, vor meinem inneren Auge liefe ein Film ab. Die Autorin entwickelte spannende Ideen für eine Welt nach dem Zusammenbruch der Zivilisation, wie zum Beispiel, dass die Fahrende Symphonie aus Pick Ups, die man nicht mehr gebrauchen kann, Kutschen gebaut hat.  Generell fand ich es faszinierend, wie die Autorin eine mögliche Entwicklung nach einer solchen Katastrophe sieht. Sie spricht in ihrem Roman viele wichtige Dinge an, die mich als Leserin immer wieder dazu brachten, über mich und mein Leben nachzudenken."Sie glauben also nicht, dass er seinen Job mag." "Richtig", sagte sie. "Aber ich glaube nicht, dass ihm das überhaupt bewusst ist. Wahrscheinlich begegnen Sie auf Schritt und Tritt Leuten wie ihm. Im Grunde sind das alles Hochleistungsschlafwandler." [...] "Oder vielleicht sollte ich eher sagen: Das ist das, was als Leben durchgeht. Das ist das, was für die meisten Menschen als Glück durchgeht. Typen wie Dan sind wie Schlafwandler", meinte sie. "Und nichts könnte sie jemals aufwecken."Seite 201fDer Roman "Das Licht der letzten Tage" ist etwas ganz Besonderes und ich kann ihn aus vollster Überzeugung jedem nur ans Herz legen. Die Autorin schafft es, vielschichtige Geschichtsfäden am Ende zusammenzuführen ohne auch nur eine Frage offen zu lassen. Während ich das Buch las, war ich komplett in seinem Bann und ich fühlte mich, als wäre ich ein Teil der Fahrenden Symphonie.In den alten Tagen war er ein paarmal in den ganz frühen Morgenstunden in den Flieger gestiegen, um von New York nach Los Angeles zu kommen, und da gab es immer einen Moment, in dem sich das Licht der aufgehenden Sonne von Osten nach Westen über die Landschaft ausbreitete, die Morgendämmerung sich in Flüssen und Seen spiegelte, die zehntausend Meter unter dem Fenster lagen, und obwohl er natürlich wusste, dass es im Grunde nur eine Sache der Zeitzonen war, dass es irgendwo auf Erden immer gerade Nacht oder Morgen war, empfand er in diesen Momenten insgeheim ein tiefes Vergnügen bei dem Gedanken, dass die Welt gerade erwachte.Seite 320

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
15. Okt. 2022
Bewertung:3

Meine Gedanken Das Buch fing spannend an und schnell wurde einem klar, dass die Krankheit ganz in der Nähe ist. Doch was mir von Anfang an fehlte, war das hineinnehmen ins Drama. Auf einmal wechselte das Kapitel nämlich ins Jahr 20. Also ganze 20 Jahre nach dem Untergang der Zivilisation. Ich musste mich zuerst wieder zurechtfinden und mich an die neuen Personen gewöhnen. Und kaum wurde es mal spannend, wechselte es zu einer anderen Person und man erfuhr wieder einen Teil aus der Vergangenheit. Miranda "Das Leben war nie unseres" (...) "Es war immer nur geliehen." S. 126 Miranda ist die erste Frau von Arthur und hat das, für die Geschichte sehr wichtige, Comic gezeichnet. Dieses Comic begleitet Kirsten wie auch den Propheten durch die Neue Welt und spielt somit eine grössere Rolle. "So stand ich da, blickte auf mein zerstörtes Zuhause und versuchte zu vergessen, wie süss das Leben auf der Erde war." S. 132 Arthur "Die Liebe erhebt sich wie des Löwen Pranke." S. 195 Er stirbt noch vor der Pandemie an einem Herzinfarkt - und obwohl er damit eigentlich keine weitere Handlung in der Zukunft einnimmt - erhält er grossen Platz im Buch. Ja wenn ich es mir recht überlege, dreht es sich hauptsächlich um ihn. Denn jede andere Person im Buch, hat irgend eine Verbindung zu ihm. Kirsten "Erst wollen wir nur gesehen werden, aber sobald wir gesehen werden, reicht uns das nicht mehr. Danach wollen wir, dass man sich an uns erinnert." S. 227 Von ihr hätte ich gerne noch viel mehr gelesen, ich hätte mir gewünscht, dass das Buch mehr über sie erzählen würde. Doch leider erfuhr man meiner Meinung nach nur sehr oberflächlich über ihre Person und ihre Lebensgeschichte. "An je mehr Sie sich erinnern können, umso mehr haben Sie verloren." S. 236 Fazit Ich hatte mehr vom Buch erwartet. Es konnte mich nicht wirklich mitreissen, weil ich keine feste Bezugsperson hatte, mit der ich mitfühlen konnte. So war ich zum Beispiel auch nicht besonders traurig als Dieter starb, da ich vorher nur 1-2 Kapitel von ihm las und mich so gar nicht in ihn oder die Trauer von Kirsten versetzten konnte. Ich hätte es besser gefunden, wenn die Handlung fliessend und nicht sprunghaft gewesen wäre. Somit verteile ich 3 von 5 möglichen Sternen.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
23. Sept. 2022
Bewertung:4

Buchbeschreibung Der Ausbruch der sogenannten Georgischen Grippe und die schnelle und stete Verbreitung auf der ganzen Welt ist der Anfang vom Ende. Alles beginnt damit, dass der berühmte Schauspieler Arthur Leander mitten auf der Theaterbühne zusammenbricht und stirbt. Innerhalb von Wochen und Monaten geht das Leben so wie wir es heute kennen zu Ende. Keine Elektrizität, kein fliessendes Wasser, keine Medikamente, keine Autos, keine Flugzeuge und kein Internet. Das Buch erzählt die Geschichte zur Zeit des Zusammenbruchs und 20 Jahre später. Meine Meinung Vielleicht war es nicht die allerbeste Voraussetzung für dieses Buch, dass ich eigentlich keine Endzeit-Geschichten mag. Weder als Buch, noch als Film oder Serie. Ich mag diese Thematik meistens nicht. Ich will mir das nicht ansehen, wie eine Gesellschaft (meistens ganz elend) zugrunde geht. Bei diesem Buch ist es anders. Klar, es ist schrecklich, es ist düster, es ist traurig. Aber gleichzeitig diese Geschichte die 20 Jahre nach dem Zusammenbruch spielt und so unglaublich toll war. Sie. war spannend, sie hat einem zum Nachdenken gebracht. Es war einfach nur wundervoll. Den Schreibstil würde ich jetzt nicht als poetisch bezeichnen, wie es bei diesem Buch immer wieder getan wird. Aber der Schreibstil ist schön und macht das Buch zu etwas schönem und besonderem, trotz der wirklich sehr schrecklichen Thematik. Die Geschichte welche 20 Jahre nach dem Zusammenbruch spielt, fand ich absolut sensationell. Die Geschichte des Zusammenbruchs eher nicht, was aber wohl wirklich an mir und meiner Apokalypse-Abneigung liegt. Es gibt noch einen kleinen Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt. Der hat mich aber ganz ehrlich am Allerwenigsten interessiert, auch wenn doch für die Geschichte sehr wichtig war. Das Buch ist leise und lässt einen über seine eigene Situation nachdenken. Es gibt keine Szenen die einen vor überschäumender Spannung fast wahnsinnig machen. Aber genau so ist es gut. Und dass das Ende doch viel schneller da sein könnte, als wir uns alle vorstellen kriegt man nicht mehr aus dem Kopf.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
22. Sept. 2022
Bewertung:4

Mehr gibt's hier: https://nanafkb.wordpress.com Klappentext: Niemand konnte ahnen, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Ein Wimpernschlag, und sie ging unter. Doch selbst jetzt, während das Licht der letzten Tage langsam schwindet, geben die Überlebenden nicht auf. Sie haben nicht vergessen, wie wunderschön die Welt war. Sie vermissen all das, was einst so wundervoll und selbstverständlich war, und sie weigern sich zu akzeptieren, dass alles für immer verloren sein soll. Auf ihrem Weg werden sie von Hoffnung geleitet – und Zuversicht. Denn selbst das schwächste Licht erhellt die Dunkelheit. Immer. [Quelle: www.piper.de] Meine Meinung: Bevor ich überhaupt etwas über den Inhalt rausfinden konnte, war ich vom Cover des Buches so angetan, dass es ganz schnell auf meiner Wunschliste gelandet ist. Vor allem der Farbverlauf und die Farbauswahl haben es mir angetan. Doch auch der Inhalt konnte mich im Verlauf des Lesens überzeugen. Das Buch beginnt an einem beliebigen Tag in Toronto und wir platzen in eine Theateraufführung des Stückes „König Lear“ von Shakespeare. Noch weiß niemand, wie verheerend die kommenden Stunden sein werden. Denn die sogenannte Georgische Grippe kommt schlagartig und ohne Vorwarnung. Und löscht 99% der Weltbevölkerung aus. Die Welt, mit all ihren Technologien und ihrem lang umkämpften Fortschritt, wird so nicht mehr existieren. Dieser erste Abschnitt fungiert als Ausgangspunkt. Im nächsten Abschnitt „reisen“ wir 20 Jahre weiter und befinden sich im Jahr 20. Die Zeitrechnung ist nun eine Andere. Die Auswirkungen der Grippe waren so einschneidend und für die noch existierende Bevölkerung so unglaublich, dass der Ausbruch der Grippe das Jahr 0 markiert. Die Zeitrechnung beginnt also für die überlebende Bevölkerung wieder von vorn. Denn obwohl sie überlebt haben, heißt es nicht, dass es ihnen gut geht. Mit der Zeit gibt es keine Elektrizität mehr, Lebensmittel werden knapp und verschwinden irgendwann ganz. Die Überlebenden müssen wieder von vorne beginnen. Nur noch mit dem Überresten von alten Gegenständen, die jetzt zum Teil vollkommen anders genutzt werden oder gar unbrauchbar sind. Dieses Buch beschreibt mehr oder weniger drei Handlungsstränge und Personen. Es gibt Kirsten, die gemeinsam mit der sogenannten Fahrenden Symphonie durchs Land reist. Diese Gruppe besteht aus ungefähr 20 Personen. Sie reisen von „Stadt“ zu „Stadt“, inszenieren entweder ein Theaterstück oder geben ein Konzert für die Bewohner und reisen dann weiter. Das machen sie nun schon viele Jahre und dadurch bereisen sie große Teile der noch existierenden Welt. Dann gibt es Clark, der erst recht spät im Buch auftaucht. Er bewohnt mit einer großen Gruppe den Flughafen. Mittlerweile ist er schon 70 Jahre alt, hat also den größten Teil seines Lebens hinter sich. Im Flughafen hat er eine Art Museum aufgebaut, in dem er Gegenstände aus der „alten“ Welt ausstellt und so der jungen Generation, die die alte Welt nicht oder nur ganz kurz kennenlernen durfte, zeigen will, wie es früher auf der Erde aussah und welche Mittel sie hatten. Besonders Themen wie Elektrizität und Kommunikation sind sehr faszinierend. Der Erzähl-Strang von Miranda ist besonders wichtig für dieses Buch. Denn dieser Teil hält die Geschichte zusammen. Sie hat in der alten Welt gelebt und war in dieser Zeit Künstlerin. Sie hat unter anderem eine Graphic Novel entworfen, die Namensgeberin für dieses Buch ist. Mehr will ich gar nicht erzählen

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper
1. Sept. 2022
Bewertung:3

Drei Sterne sind eigentlich schon zu optimistisch, aber zwei wären gemein... Eigentlich ist das Buch nicht schlecht, der Schreibstil gefällt mir sogar. Es gibt auch durchaus symapthische Charaktere, aber die komplette Symphonie fand ich komisch, und konnte mir vor allem nicht merken, wer wer ist. Außerdem hat das Buch einfach keinen Spannungsbogen, es ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Episoden. Ich musste mich wirklich zum Weiterlesen zwingen, ohne das Hörbuch, das es auf Spotify gibt, wäre das hier sehr sehr schwierig gewesen.

Das Licht der letzten Tage
Das Licht der letzten Tagevon Emily St. John MandelPiper