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Bewertung:5

"Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen." Ich hatte mir weder den Klappentext, noch eine kurze Inhaltsangabe zu dem neuen Roman von Jutta Wilke durchgelesen, als ich mich auf BloggdeinBuch für dieses Rezensionsexemplar beworben habe. Seit ich Holundermond regelrecht verschlungen habe, stand für mich einfach fest, das ich auch dieses Buch von Jutta Wilke lesen muss. Als ich dann schließlich mit dem Lesen begonnen habe, wurde ich etwas unsicher. Ich war mir nicht sicher, ob mir die Thematik des Buches gefallen würde. Ein Roman über eine Schwimmerin? Etwas, womit ich überhaupt nichts am Hut habe? Trotz allem, habe ich mich auf das Buch eingelassen und kann jetzt ganz sicher behaupten, dass ich es andernfalls nur bereut hätte. "Melanie Wieland ist tot. Und ich - habe sie umgebracht." Spätestens ab diesem Satz war ich gefangen in diesem Roman und konnte ihn nicht mehr zur Seite legen. Ich musste einfach wissen, was es mit dem Tod von Melanie auf sich hatte und ob Jana - die Hauptprotagonistin - tatsächlich etwas mit ihrem Tod zu tun hatte. Während des gesamten Lesens fühlte ich mich wie bei einem Ritt auf einer Achterbahn; wie ein Wettlauf gegen die Zeit, obwohl es keiner nicht war. Jutta Wilke schafft es einfach, eine so unendlich große Spannung aufzubauen, dass man nicht mehr weiß, wo vorne und wo hinten ist. Man möchte sich einfach in diesem Buch verlieren; möchte herausfinden, was passiert ist, wer dahinter steckt und wie es nur dazu kommen konnte. Auch schafft es Jutta Wilke, ihre Leser unglaublich auf die Folter zu spannen. Niemals hätte ich mit diesem Ende gerechnet. Ich hatte mir einige Theorien zurecht gelegt, doch auf diese wäre ich wahrscheinlich im Leben nicht gekommen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich Jana mögen oder hassen soll. Mit ihren gerade mal sechzehn Jahren hat sie bereits so viel durchgemacht, wie andere im Alter von 50 nicht. Ihre Familienverhältnisse lassen wirklich zu Wünschen übrig und behaupten, dass sie wenigstens Freunde hat, die zu ihr halten, kann man auch nicht unbedingt. Sie ist ein Einzelgänger, fast schon ein Außenseiter, der sich dieses Leben - wie es mir manchmal zumindest vorkam - irgendwie selbst ausgesucht hat. Was ich nicht an ihr mochte war, dass sie ständig so negativ gegenüber ihrer Mutter eingestellt war. Natürlich kann man verstehen, dass sie nicht gut auf sie zu sprechen ist, nachdem was sie bereits alles angerichtet hat und als Mutter kann man sie wohl auch nicht richtig bezeichnen ... doch immerhin wird im Buch deutlich, dass sie ihre Tochter liebt und auch wenn sie es nicht immer hinbekommt, sich wie eine echte Mutter zu benehmen, versucht sie es doch. Wenn Jana dann ständig auf stur schaltete, ihre Mutter anschrie, aufsprang und einfach verschwand hätte ich sie am liebsten gegen die Wand geklatscht, so wütend war ich auf Jana. Doch es gibt immer zwei Sichten einer Geschichte und daher kann ich auch Jana verstehen. Trotz allem, weiß ich auch jetzt noch immer nicht, ob ich sie zu meinen Freunden oder doch zu meinen Feinden zählen soll. Doch abgesehen von Jana sind auch die anderen Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Jutta Wilke hat ihnen ein richtiges Leben eingehaucht. Es sind nicht bloß irgendwelche Spielfiguren in einem ihrer Romane. Man hat das Gefühl es sind echte Menschen von denen man liest; Menschen mit verschiedenen Charaktereigenschaften; mit Stärken und Schwächen und natürlich ihren eigenen Gefühlen. Es ist wichtig, das die Charaktere nicht oberflächlich und unecht erscheinen und ganz genau das, hat Jutta Wilke in ihrem Roman geschafft. Allerdings hätte ich wirklich sehr gerne mehr über Mika erfahren, der im Buch zwar eine wichtige und tragende Rolle spielt, aber leider nicht so häufig darin vorkommt. Auch der Schreibstil ist wie immer unverkennbar. Geeignet für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, lässt es sich wirklich sehr gut, flüssig und vor allendingen schnell lesen. Manchmal ein wenig zu schnell, da die Geschichte einfach viel zu rasant an einem vorbei fliegt. Wenn sie zu Ende ist hat man das Gefühl, gerade erst damit begonnen zu haben. Ich liebe ihren Schreibstil. Ihre Bücher sind nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene geeignet und ich bin mir sicher, dass auch viele "ältere" Leser Spaß damit haben werden. Vor allem kommt es einem wegen der anhaltenden Spannung manchmal vor, wie ein richtiger Krimi... ein Krimi für Jugendliche. :-) Auch die Gestaltung des Buches hat mir unglaublich gut gefallen. Nicht nur, dass das Buch über ein wunderschönes Cover verfügt, sind auch die einzelnen Kapitelanfänge mit einem hübschen, schwarzen Schmetterling verziert, die auch wunderbar zum Inhalt des Buches passen. An diesem wunderhübschen Buch kann man sich gar nicht satt sehen und hat sich auf jeden Fall ein Platz so in meinem Bücherregal verdient, das man es auch bewundern kann. :-) Fazit: Wer auf der Suche nach einem spannenden "Krimi" ist, bei dem es auch bis zum Ende spannend bleibt und das einem ein Ende liefert, mit dem man so nicht gerechnet hat: bitteschön, hier ist er! Jutta Wilke hat eine wirklich interessante Geschichte abgeliefert, an die ich mich wohl nie ran getraut hätte, wäre es nicht Jutta Wilke gewesen. Ein Roman über Leistungssportler, dazu auch noch Schwimmer, Doping, Mord, etc? Nicht so ganz meine Welt. Aber Jutta Wilke hat es geschafft, mich mit ihrer Geschichte in ihren Bann zu ziehen und ich bin wirklich glücklich darüber, dass ich dieses Buch gelesen und es nicht an mir habe vorbei gehen lassen. Was bleibt also noch zu sagen? Zugreifen, kaufen und LESEN! Es lohnt sich.

Wie ein Flügelschlag
Wie ein Flügelschlagvon Jutta WilkeRavensburger Verlag GmbH
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Bewertung:5

Ich hatte schon viel Gutes über das Buch gehört und war daher umso gespannter. Jutta Wilkes Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich konnte sofort mit Jana mitfühlen. Sie tat mir total leid, dass sie wegen ihres Stipendiums am Sportinternat zur Außenseiterin wurde. Dabei will sie doch einfach nur schwimmen. Aber selbst ihre Mutter bringt dafür keinerlei Verständnis auf, fühlt sich lediglich von ihrer Tochter allein gelassen. Nur die bisher Beste im Schwimm-Leistungskurs Melanie hält zu ihr, ebenso ihr Mitschüler Tom. Das gefällt den anderen natürlich gar nicht und sie versuchen immer wieder, Jana von Melanie abzuschotten. Als Jana einmal bei Melanie zum Abendessen eingeladen ist, wird sie von Melanies Vater ins Kreuzverhör genommen. Er will, dass Melanie die Beste ist und somit seine Schwimmkarriere fortsetzt. Jana ist eine echte Konkurrenz. Nach diesem Abendessen zeigt auch Melanie Jana die kalte Schulter. Noch ehe sich die beiden Mädchen aussprechen können, wird Melanie eines Tages tot im Schwimmbad des Internats aufgefunden. Zusammen mit Melanies Bruder Mika will Jana herausfinden, warum sie so merkwürdig zu ihr war und natürlich auch, warum sie so plötzlich starb, Ein wirklich guter Jugendthriller, der unter die Haut geht. Und genauso wie Jana durch das Wasser fliegt, fliegt man als Leser durch die Buchseiten

Wie ein Flügelschlag
Wie ein Flügelschlagvon Jutta WilkeRavensburger Verlag GmbH
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Bewertung:3

Und dazu möchte ich zuerst etwas sagen, bevor ich mit der Handlung beginne. Ich bin mit meinen 21 Jahren wohl schon über der Grenze der Altersempfehlung des Buches. Und somit sehe ich die Geschichte wiederum mit etwas anderen Augen. Ich finde persönlich, dass dieses Buch alle Altersklassen begeistern könnte. Vor allem die etwas älteren Jugendlichen. Ich finde nicht, dass zwölfjährige sich schon wirklich viel Gedanken um das Geschehen in diesem Buch machen. Ich glaube nicht, dass es sie so berühren kann, wie etwas ältere Menschen, die Geschichten schon automatisch viel mehr analysieren. Aber gut, natürlich werden auch jüngere Lese an diesem Werk Spaß haben, denn es ist nun mal einfach gelungen. Für Jana zählt nur eins im Leben - das Schwimmen. Und ihr Stipendium an einem Sportinternat macht dieses Glück perfekt. Jana ist nicht gerade jemand, der von den Mitschülern sehr positiv bedacht wird, findet aber in Melanie eine Art Freundin. Und gleichzeitig ihre größte Konkurrentin, denn Melanie schwimmt mindestens genauso gut wie sie selbst. Als Melanie eines Morgens tot in der Schwimmhalle aufgefunden wird, beginnt für Jana eine Tortur durch Trauer, Geheimnisse und jeder Menge Beschuldigungen. Ob sie die Wahrheit ans Licht bringen wird, lest ihr am besten selbst. Ich war damals von Jutta Wilkes Roman 'Holundermond' überhaupt nicht begeistert. Ich denke das lag einfach daran, dass mir die Protagonisten viel zu jung waren und mich nicht wirklich interessiert hat, wie es mit ihnen weitergeht. Allerdings hat mich dieses Buch wirklich packen können. Dank der Rezension von SternchenStar2010 auf Youtube habe ich letztendlich doch noch zu dem Buch gegriffen, obwohl ich den Gedanken daran schon längst abgetan habe. Zum Glück habe ich ihre Rezension geschaut, denn das Buch ist wirklich lesenswert. Trotz allem muss ich sagen, bin ich nach dem Lesen immer noch etwas zwiespältiger Meinung. Es war schon ein gutes Buch und es waren definitiv Szenen dabei, die einen aufhorchen ließen. Aber persönlich muss ich jetzt sagen, hat es mich dann doch nicht so vom Hocker gerissen. Die ganze Zeit über, habe ich mir schon gedacht wie es enden würde oder könnte und im Endeffekt schien es auch genauso zu sein, weshalb ich das Buch während des Lesens doch wieder blöd fand. Aber dann zum guten Schluss gab es doch noch mal eine Wendung, beziehungsweise kam die Wahrheit doch etwas anders heraus, als erwartet und somit muss ich sagen, hat das Buch doch noch an Potenzial gewonnen. Jutta Wilkes Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig zu lesen, zum Glück nicht zu umgangssprachlich - eigentlich sogar noch recht anspruchsvoll für ein Jugendbuch. Dass einzige, was mich allerdings in jedem Jugendbuch stört, ist die Sprache in gewissen Situationen. Wenn sich beispielsweise jemand übergibt, oder gerade jemand nebenan auf dem Klo sitzt, kann man das sicherlich etwas angenehmer umschreiben als immer das Wort 'kotzen' zu benutzen. Das sind so Dinge, da frage ich mich echt, wieso das immer sein muss. Ich meine, ich bin jetzt selbst sicher kein Mensch, der die feine Sprache mit Löffeln gefressen hat, aber so was finde ich, muss einfach nicht sein. Das ist aber nur eine persönliche Abneigung von mir und jeder andere wird damit klar kommen... Nur muss ich darüber immer wieder nachdenken, wieso man das nicht auch etwas anders, angenehmer beschreiben kann. Ansonsten bin ich mit dem Buch sehr zufrieden. Es wird sicherlich kein Highlight des Monats für mich werden, aber ich hab mich dennoch beim Lesen sehr gut aufgehoben gefühlt und kann das Buch auch guten Gewissens weiterempfehlen.

Wie ein Flügelschlag
Wie ein Flügelschlagvon Jutta WilkeRavensburger Verlag GmbH