"Du kannst nichts dafür, dass ich noch nicht so weit war." •
"Bis jetzt war es mir schon irgendwie peinlich, dass diese Kerle mich attackiert haben"[...]"Aber nun ist mir noch einmal klar geworden, dass auch wir gelernt haben, alles abzulehnen, was nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht. Wir haben diese Ablehnung so tief verinnerlicht, dass wir sie mit uns herumtragen, obwohl sie sich sogar gegen uns selbst richtet. Dabei müssen wir nicht daran festhalten. Letztendlich hat wohl meine bloße Existenz diese Menschen provoziert. Ich habe nichts falsch gemacht. Sie haben sich dazu entschieden, so zu reagieren." • Dieser Absatz im Buch war einer der Absätze, die mich sehr ergriffen haben & von einem Moment rührten, der Vincent stark verunsichert hat. Aber egal um was es geht, man kann diese Worte auf so viele Situationen im realen Leben beziehen. Oft sind nicht wir das Problem, sondern die Menschen, die Taten begehen. • Aber jetzt Mal zum Punkt. In diesem Buch begleiten wir Vincent, ein Mensch der Transident* ist und wie begleiten ihn auf seinem Weg, wie er lernt sich diese Tatsache einzugestehen, welche Hürden, Ängste und Probleme diese Gefühle mit sich bringen, aber auch, dass man niemals alleine ist. Außerdem ist da auch noch Tracey, die einen schweren Verlust erlitten hat, sich mit Schuldgefühlen plagt und ein neues Leben in London begonnen hat. Es ist wirklich schwer sie nicht zu lieben, sie ist einfach Zucker! 💕 • Ich habe mich selbst nie sehr mit der Thematik der Transidentität beschäftigt, was wohl von der Einstellung "Mensch ist Mensch" her rührt, fand es aber umso spannender, einen Einblick zu bekommen. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass ich es NIEMALS nachvollziehen oder nachempfinden kann, was Menschen psychisch und physisch durchmachen müssen, aber da ich ein sehr empathischer Mensch bin, der selbst viel schlechtes erfahren hat, in der Jugend, weiß ich wie tief Schmerz, Trauer oder Frust, führen können. Ebenso das negative verhalten sich selbst gegenüber. • Ich denke es ist ein Gesellschaftskritisches Thema, das viel mehr Anklang finden sollte, da niemals jemand sich in die Haut eines anderen Menschen hineinversetzen kann. • Der Schreibstil war super! Man konnte der Geschichte sehr gut folgen. Die Protagonisten sind auch einfach zum lieben! Da das Thema super und wichtig ist, das Setting mir so unglaublich gefallen hat, mir es zwischendurch jedoch etwas zu langatmig war, in diesem Fall 4 🌟 • Jetzt nochmal kurz und knackig, was mir gefallen hat: ✓ Ein wichtiges Thema, das oft zu kritisch betrachtet wird, hier jedoch super aufgefasst und durch Einblicke erklärt wird. ✓ Da der Autor selbst Transident* ist, wirkt die Story super authentisch. ✓ Die Charaktere sind gut beschrieben, sowohl die guten die man lieben lernt, als auch die blöden, die man am liebsten gegen die Wand klatschen würde. ✓ Lia, Drew & Justus finden hier wieder einen Platz (Charaktere aus Band 1 - liebe ich!) ✓ Klasse und einfach zu folgender Schreibstil. ✓ Das Setting von London und natürlich die Blumenthematik, finde ich einfach wundervoll. ✓ Die vielen unterschiedlichen Reaktionen auf das Outing von Vincent waren, wenn auch traurig beim lesen, sehr authentisch. • Was mir nicht so gut gefallen hat: × Ich hätte mir besseres pacing gewünscht. Das war mir zwischendurch zu lang gezogen. × Ich hätte mir gerne gewünscht, mehr aus der Thematik der Veränderung, durch Hormone und andere Anpassungen, zu erfahren. × Auch wenn das persönliche Präferenzen sind, hätte ich mir gerne zwischenzeitlich mehr Spannung gewünscht. × Der Punkt, der mir zu weit hergeholt kam, war das schnelle vergeben am Ende. Vielleicht bin ich dafür aber auch einfach zu unromantisch. 🫣 • Ich merke, dass ich nicht mehr der Typ für Jugendbücher bin, aber trotz allem ist dieses Buch definitiv eine Empfehlung, die kein Problem mit der Thematik haben uns gerne einen Einblick bekommen möchten. • Das war erstmal. Bis bald! ❤️ •