Ein absolutes Highlight! Ich habe "Die Liebe sucht ein Zimmer" von Davis Safier als Hörbuch gehört, gelesen von Katharina Thalbach. Ein Hörbuch, das mich sehr berührt, aber auch sofort gefesselt hat! 90 Minuten dauert die Premiere des Theaterstücks "Die Liebe sucht ein Zimmer", das eine Theatergruppe den Zuschauern im Warschauer Ghetto präsentiert. Eine Komödie, mit der die Schauspieler und Schauspielerinnen das Publikum von Hunger, Typhus und den Nazis ablenken wollen und ihm Hoffnung geben wollen. . Die Vorstellung ist wie immer gut besucht. Vor ihrem Auftritt macht Michail, Intendant des Theaters und Verfasser des Stücks, Sara der Hauptdarstellerin ein Angebot. Er will nach der Vorstellung mit ihr aus dem Ghetto fliehen. und hat bereits Vorbereitungen getroffen. Sara, die jedoch den Schauspieler Edmond liebt, muss sich bis zum Ende des Stücks entscheiden, ob sie mit ihm kommt. Eine berührende Geschichte , die von Katharina Thalbach hervorragend interpretiert wird. Anfangs musste ich mich an ihre Stimmer gewöhnen, aber sie passt zur Story, sie gibt jedem der Protagonist:Innen eine eigene Stimme. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Besonders die Zerrissenheit Saras zwischen Fluchtgedanken und Liebe wird deutlich herausgearbeitet. Ich mochte Sara und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Die Sprache Safiers ist sehr bildhaft und man hat immer den Eindruck, mitten drin zu sein, kann sich das Theater, alle Akteure und die Umgebung gut vorstellen. Trotz des ernsten Hintergrunds blitzt auch immer wieder der feine Humor, den Safier-Fans kennen, im gesamten Verlauf durch. Das Theaterstück "Die Liebe sucht ein Zimmer" hat es wirklich gegeben und wurde im Ghetto aufgeführt., Davis Safier hat gekonnt eine weitere Geschichte um die Geschichte erdacht und beides miteinander verknüpft.. Es ist meiner Meinung nach ein Buch, dass man hören muss, zumal Katharina Thalbach mit ihrer Vortragsweise die Atmosphäre im Theater virtuos vermittelt.. Dieses Hörbuch gehört sicher zu meinen persönlichen Jahreshighlights und ist eine absolute Hörempfehlung, . Ich gebe sehr gute 5Sterne!

David Safier kennt man von seinen humorvollen Romanen wie "Mieses Karma" oder "Miss Merkel". Seine Bücher sind ein No-Brainer für mich, denn kaum ein Autor bringt mich mit Worten so zum Lachen wie Safier. Doch diesmal wird es tiefsinnig-humorvoll. Eine Tragikomödie. Safier erzählt von einem Theateressemble in Kriegszeiten. Während das Stück läuft, muss sich die Protagonistin entscheiden: Nimmt sie das Angebot ihres Ex an, zu fliehen, oder bleibt sie? Die Ereignisse drehen und wenden sich im Stück, wie bei den Protagonisten. Und so ist es quasi ein Theaterstück im Theaterstück. Während die Aufführung dem Höhepunkt entgegensteuert, tut es auch die Geschichte der Protagonistin. Linear? Das sind sie beide nicht. Safier verbindet seine humorvolle Ader mit Geschichte: Denn dieses Theaterstück gab es wirklich und lediglich die Figuren spinnt Safier drumherum. Ich liebe ein wenig historische Korrektheit in solchen Romanen. Außergewöhnlich ist der Stil. Entweder liest man einen Roman, oder man liest ein Theaterstück. Aber beides in einem? Auf die Idee muss man erstmal kommen. Doch Safier setzt noch eins oben drauf und so träumt Protagonistin Sara von ihrem eigenen Stück. Dieses baut sich in ihrem inneren immer weiter auf, bis es irgendwann explodiert und mich fassungslos zurücklässt. So bildgewaltig wird die ganze damalige Situation dargestellt. Ein Abwägen der Gefahren, des Nutzen. Was wäre ein jeder bereit zu opfern? Für die Freiheit? Oder für unsere Zukunft? Kann beides überhaupt zusammengehören? Und wird man unter diesem Druck ein anderer Mensch? Zugegeben, manchmal fiel es mir schwer, am Ball zu bleiben. Sympathien aufzubauen. Weder Sara, noch die anderen sind große Sympathieträger. Sie bleiben weit entfernt, als schaue man wie bei einem Theaterstück nur auf die Fassade und nicht auf das Innenleben. Das macht es oft schwer, einen Roman wirklich zu fühlen. Safier versucht es also in einem neuen Gewand und lässt seine üblichen Stärken einfließen. Das Buch ist ein besonderes Erlebnis, das sollte man nicht verpassen.

David Safier hat ein richtig tolles Buch geschrieben. Die Geschichte berührt und macht nachdenklich. Katharina Thalbach liest zudem extrem gut. Keine leichte Kost, aber mir hat es gefallen. Leider hat mir das gewisse Etwas gefehlt, deshalb "nur" vier Sterne. Wer auf der Suche nach einem guten Buch mit der Thematik zweiter Weltkrieg ist, sollte sich das hier mal genauer ansehen.

1942 feiert im Warschauer Ghetto ein Theaterstück Premiere "Die Liebe sucht ein Zimmer",ist eine heitere Musikkomödie, viel zu heiter für diese finsteren Zeit, an diesem finsteren Ort, an dem die Menschen an entsetzlichen Hunger, Typhus und vor allem an der Grausamkeit der Nazis leiden!Wir begleiten im Buch die junge jüdische Schauspielerin Sarah,die nervös ihrer ersten Haubtrolle entgegen fiebert und gleich im ersten Kapitel,in dem Sarah auf dem Weg ins Theater ist, schlägt uns Lesern die geballte Grausamkeit und der Horror dieser Zeit entgegen, wir werden Zeugen von Hass, Angst, Leid, Willkür und Gewalt, aber auch von Zusammenhalt! Endlich im Theater angekommen,lernen wir eine Gruppe kautziger, schillernder, vom Leben gezeichneter aber auch liebenswerter Menschen kennen.Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte und trotz allem versuchen diese Menschen das einzige zu tun was ihnen noch bleibt, irgendwie zu überleben und dabei ein bisschen wirklich zu Leben.Sarah die sich in ihren Schauspielkollegen Edmund verliebt hat, der sie mit seiner Stimme und seiner Liebe,all das Elend wenigstens für eine Weile vergessen lässt, bekommt an diesem Abend von Michal, dem Intendanten des Theaters ein verlockendes Angebot.Michal selbst in Sarah verliebt, will an diesem Abend aus dem Ghetto fliehen und er will Sarah mitnehmen.Will sie retten - vor den Nazis, dem Typhus, dem Hunger...vor den Zügen und dem Grauen...Doch mit Michal zu fliehen würde bedeuten Edmund zurück zu lassen und ihn vermutlich nie wieder zu sehen! Sarah muss sich entscheiden - zwischen der Liebe ihres Lebens und dem Überleben und sie hat dafür nur 90 Minuten Zeit...ein Theaterstück lang... Dieses Buch ist hart, es ist nicht fröhlich, nicht romantisch und nicht liebevoll!Es zeigt zu was Menschen bereit sind die am Abgrund stehen, es zeigt wie sehr der Wille zu überleben unsere Menschlichkeit verändern kann,es zeigt Abgründe, es ist ehrlich und es hallt noch lange nach!Keine leichte aber eine durchaus empfehlenswerte Lektüre.