You get what you give („Karma!“)
Ram Mohammed Thomas ist ein indischer Waisenjunge, der sich mit gutem Herzen und teils schlechten Taten als Heimkind, Straßenjunge, und in verschiedenen Hilfsjobs durchs Leben schlägt. Seine Kindheit und Jugend sind geprägt von bitteren Erlebnissen, Armut, Gewalt, Tod und Verlust - aber auch immer wieder ein Funken Glück. Mit 18 Jahren gewinnt er beim indischen „Wer wird Millionär“ eine Milliarde Rupien. Aber wie konnte er all diese Fragen über Astronomie, englische Literatur und indische Geschichte beantworten? Der Roman erzählt seine bewegte und grausame Lebensgeschichte entlang der Quizfragen. An sich hat mir der Roman gefallen - man erfährt viel über das prekäre Leben in Indien, in all seiner Grausamkeit. An der einen oder anderen Stelle wäre wohl eine Triggerwarnung nötig gewesen. Es ist bewundernswert, mit welcher Resilienz und Güte der Protagonist durchs Leben geht. Einige glückliche Umstände lassen ihn all dies überstehen, oder man könnte auch sagen: Karma. „Rams unerschütterlicher Überlebensinstinkt zeigt sich im Leben wie im Quiz.“ 💯 Der Roman hat einige Längen und ich empfand ihn leider hier und da als zäh und verwirrend. Die Plot-Twists zum Ende hin habe ich jedoch absolut nicht kommen sehen. Daher vergebe ich für das Gesamtwerk solide 3 ⭐️. „Ich ahne, dass ich mich verändert habe. Und ich frage mich, wie es sich anfühlt, wenn man keine Wünsche mehr kennt, wenn man sie alle befriedigt und mit Geld zugeschüttet hat, ehe sie sich recht entfalten konnten. Ist ein Leben ohne Wünsche überhaupt wünschenswert? Und ist eine Armut an Wünschen besser als die pure Armut selbst?“