Bronsky gelingt es wahnsinnig gut die Charaktere aus den Augen der alten Baba Dunja zu zeichnen. Man kann richtig gut abtauchen in das etwas andere Leben der Rückkehrenden im verstrahlten Tschernobyl. Immer mit einer gelungenen Balance zwischen ernsten, gesellschaftskritischen Themen aufgelockert durch den trockenen Humor der Protagonistin. Lediglich den unerwarteten Kriminalfall gegen Ende fand ich etwas skurril und für den Verlauf der Geschichte eigentlich unnötig. Man hätte die Fäden am Ende auch auf geschicktere Weise zusammenführen können. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch!
Ach Baba Dunja. Die leise Erzählung über das Zuhausesein, über das Gefühl von Heimat, Zusammenhalt und das Altsein hat mich berührt. Das ungewöhnliche Setting passte sehr gut! 🐓
Ein ungewöhnlicher Roman, über das Leben in Tschernobyl nach der Katastrophe, mit einer eigensinnigen Protagonistin und skurrilen Dorfbewohnern. Ein Buch das trotz einiger Schwächen lesenswert ist.
Nach mehreren Krimis in letzter Zeit wollte ich mal wieder einen normalen Roman lesen und bin dabei auf "Baba Dunjas letzte Liebe" von Alina Bronsky gestoßen. Ich fand das Buch sehr interessant und möchte meine Eindrücke hier mit euch teilen. Eine ungewöhnliche Geschichte aus Tschernobyl Die Hauptfigur Baba Dunja ist eine ältere Frau, die nach der Reaktorkatastrophe in ihr Heimatdorf in der Sperrzone um Tschernobyl zurückgekehrt ist. Zusammen mit einigen anderen Alten lebt sie dort ein einfaches Leben, weit weg von der modernen Welt. Der Roman erzählt in ruhigem Ton von ihrem Alltag, ihren Erinnerungen und den skurrilen Charakteren im Dorf. Was mich besonders fasziniert hat, ist die Atmosphäre, die Bronsky erschafft. Es ist eine Art Zwischenreich zwischen Leben und Tod, Realität und Fantasie. Baba Dunja unterhält sich mit Verstorbenen, als wären sie noch da. Die Natur um sie herum scheint sich seltsam zu verhalten. Man weiß als Leser oft nicht genau, was real ist und was sich Baba Dunja nur einbildet. Baba Dunja selbst ist eine beeindruckende Protagonistin. Trotz ihres hohen Alters ist sie eigensinnig, selbstbestimmt und voller Lebensweisheit. Ihre pragmatische Art, mit der gefährlichen Umgebung umzugehen, hat mich oft zum Schmunzeln gebracht. Gleichzeitig spürt man ihre Melancholie und die Sehnsucht nach ihrer Familie. An manchen Stellen fand ich die Handlung allerdings auch etwas dünn und die Ereignisse nicht immer nachvollziehbar. Auch hätte ich mir teilweise mehr Hintergrundinformationen zur Situation in Tschernobyl gewünscht. Der Schreibstil ist sehr ruhig und bedächtig, was nicht jedermanns Sache sein dürfte. Fazit Insgesamt hat mir "Baba Dunjas letzte Liebe" aber gut gefallen. Es ist ein ungewöhnlicher, zum Nachdenken anregender Roman über Heimat, Alter und Selbstbestimmung. Die skurrilen Figuren und die märchenhafte Atmosphäre machen die Lektüre zu einem besonderen Erlebnis. Wer eine etwas andere Geschichte sucht, fernab von Action und Spannung, dem kann ich das Buch empfehlen.
Ich habe dieses Buch geliebt. Die Hauptprotagonistin Baba Dunja ist mir sofort ans Herz gewachsen. Der trockene Humor war genau nach meinem Geschmack und das Setting mal etwas ganz anderes.
Ein schönes Buch über die Einfachheit des Lebens und die Bedeutung von „Zuhause“. Leicht zu lesen.
Zum Weinen schön! Ein bizarrer Ausflug in die Todeszone von Tschernobyl, die aber völlig zur Nebensache wird, denn eigentlich geht es um die Menschen mit ihren ganz unverstrahlten Problemen.
Was für ein wunderbares, kleines Buch. Über die Einfachheit des Lebens. Über den Wert der Heimat. Über das Alter. Über die Liebe.
Nette Geschichte. Guter Schreibstil, lässt sich an einem Nachmittag weg lesen. Was ich nicht gebraucht hätte, sind die vielen negativen Körperbeschreibungen dicker oder älterer Körper. Das hat mich beim lesen öfter raus gerissen.
Baba Dunja ist eine liebenswerte, alte Frau, die auf die 90 zusteuert und nicht aus dem verstrahlten Dorf nahe Tschernobyl mehr wegziehen möchte. Nur noch wenige Alte möchten in dieser Todeszone leben, von der der Rest der Bevölkerung weder Pflanzen noch Tiere für umsonst haben möchte. Alina Bronsky hat wohl eine Vorliebe für selbstbewusste, starke Frauenfiguren. Aber während die Protagonistin in [b:Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche|8523182|Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche|Alina Bronsky|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1329562396l/8523182._SY75_.jpg|14697140] einfach nur vulgär und anstrengend ist, kann man die Baba Dunja schon etwas lieb gewinnen. Im Gegensatz zu meinem ersten Bronsky-Buch habe ich diese kleine Geschichte wenigstens zu Ende gelesen. Aber um die leichte Unterhaltung kommt das Buch nicht hinaus, denn Kitsch, Geschwätzigkeit, Klischees und ein völlig unnötiger Mordfall lassen mich dann schon wundern, warum so ein Buch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises auftaucht. 2,5 Sterne.
Ein großartiges Buch! Tolle Charaktere, die einen eigenen ganz besonderen Charme haben. Baba Dunja muss man einfach ins Herz schließen und die Art, wie sie auf Menschen, die ihr wichtig sind, achtet, ist einfach herzerwärmend.
Baba Dunja ist eine liebenswerte, alte Frau, die auf die 90 zusteuert und nicht aus dem verstrahlten Dorf nahe Tschernobyl mehr wegziehen möchte. Nur noch wenige Alte möchten in dieser Todeszone leben, von der der Rest der Bevölkerung weder Pflanzen noch Tiere für umsonst haben möchte. Alina Bronsky hat wohl eine Vorliebe für selbstbewusste, starke Frauenfiguren. Aber während die Protagonistin in [b:Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche|8523182|Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche|Alina Bronsky|https://i.gr-assets.com/images/S/compressed.photo.goodreads.com/books/1329562396l/8523182._SY75_.jpg|14697140] einfach nur vulgär und anstrengend ist, kann man die Baba Dunja schon etwas lieb gewinnen. Im Gegensatz zu meinem ersten Bronsky-Buch habe ich diese kleine Geschichte wenigstens zu Ende gelesen. Aber um die leichte Unterhaltung kommt das Buch nicht hinaus, denn Kitsch, Geschwätzigkeit, Klischees und ein völlig unnötiger Mordfall lassen mich dann schon wundern, warum so ein Buch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises auftaucht. 2,5 Sterne.
Bewegend
Alina Bronsky schreibt in Baba Dunjas letzte Liebe über eine außergewöhnliche Frau, die titelgebende Baba Dunja, die nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl in ihr altes Dorf zurückkehrt, das mitten in der Todeszone liegt. Mittlerweile leben in dem Dorf auch noch andere Rückkehrer. Eine Gemeinschaft von Menschen, die sich nahe stehen, ohne Nähe zuzulassen. Da kommen einiges Tages zwei Neuankömmlinge und alles droht verloren zu gehen. Einfühlsam und bewegend erzählt Alina Bronsky die Geschichte aus der Sicht von Baba Dunja. Wir befinden uns als Lesende nur in Baba Dunjas Kopf. Dabei ist sie nicht unbedingt eine sehr zuverlässige Erzählerin, sieht und spricht mit Geistern, vermischt manchmal Vergangenheit und Gegenwart und so entsteht eine glaublich bewegende Geschichte, die noch länger in mir nachhallen wird. 
Sehr einfacher Schreibstil, lässt sich mega lesen & dazu noch eine schöne und rührende Geschichte :) kann ich jedem, der was leichtes und dennoch gefühlvolles lesen möchte, empfehlen 🥰
Mein Fazit: Eine sehr interessante Geschichte die mich zum Nachdenken angeregt hat, was "Zuhause" für mich bedeutet. Ein sehr lesenswerter, gehobener Roman. Inhalt: Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel rufen so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben verrückte Netze, und manchmal kommt ein Toter auf einen Plausch vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen Bundeswehr ist. Doch dann kommt ein Fremder ins Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung… (Klappentext) Meine Meinung: Ach Baba Dunja, das Mütterchen wie es im Buche steht. Die herzliche alte Dame hat mich sofort gefangen genommen. Die "Welt" in der sie lebt, für mich von Anfang an unbegreiflich. Baba Dunja erzählt von ihrer Liebe zu dem Land auf dem sie lebt, von den Beeren sie besonders lecker sind, den Vögeln die besonders laut sind, den Spinnen, die besonders talentiert sind. Aus jeder Seite des Buches quillt ihre Zuneigung zur Heimat. Die Gemeinschaft lebt völlig autark, niemand kommt nach Tschernowo. Schließlich ist der Fleck Erde verstrahlt. Doch eine wirkliche Gemeinschaft hat das dorf nicht, denn sie sind nicht dort hin gezogen um große Gesellschaft zu genießen. Sie sind dort weil sie die Einsamkeit mögen. Baba Dunja ist die ungewollt inoffizielle Chefin der kleinen Runde und versucht alles zusammen zu halten als Unheil droht. Sie ist sympatisch, aber nicht sehr gesellig. Alina Bronsky malt mit Wörtern ein wundervolles Bild einer alten Dame. Die weiteren Charaktere bleiben im Hintergrund, es ist ausschließtlich Baba Dunjas Geschichte. Bei 160 Seiten ist das auch nicht weiter schlimm. Klare, ruhige Sätze denen es an Ausdruck nicht fehlt. Ich glaube die Autorin hat bewusst extreme Emotionen vermieden in ihrem Schreibstil. Gerade das macht das Buch sehr interessant, trotzdem fehlte mir ein wenig dieser emotionale Aspekt. Außer der Liebe zu ihrem "Heim" und ihrer Enkelin, blieb das Buch mehr Erzählung als Unterhaltungsliteratur. Zum Ende kann ich nicht viel sagen, ohne die Geschichte vorweg zu nehmen. Zum Ende blieb bei mir die Frage: Wer ist Baba Dunjas letzte Liebe? Ich glaube es ist Tschernowo, ihr Zuhause. Für ihr Heim würde sie vieles tun und vieles in Kauf nehmen. Selbst wenn es bedeutet die eigene Familie nicht mehr zu sehen.
Ein tolles Buch, das ich nicht gelesen, wenn ich es nicht gewonnen hätte und ich bin froh, dass ich diese Geschichte kennenlernen durfte. Ein gefühlvolles Buch über ein kleines Dorf und eine alte Dame in der Todeszone der Tschernobyl Katastrophe. Wirklich schön.
„Bis heute wundere ich mich jeden Tag darüber, dass ich noch da bin. Jeden zweiten frage ich mich, ob ich vielleicht eine von den Toten bin, die umhergeistern und nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass ihr Name bereits auf einem Grabstein steht. Einer müsste es ihnen sagen, aber wer ist schon so dreist. Ich freue mich, dass mir niemand mehr etwas zu sagen hat. Ich habe alles gesehen und vor nichts mehr Angst. Der Tod kann kommen, aber bitte höflich.“ Baba Dunja, mittlerweile jenseits der 90 und damit Dorfälteste im (fiktiven) Dorf Tschernowo, ist vor mehr als 20 Jahren in die sog. Todeszone rund um Tschernobyl zurückgekehrt. Etwa 30 Bewohner umfasst das einstmal größere Dorf, Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben, die wie Baba Dunja selbst, verstrahlt sind und denen die Gegend somit keinen Schrecken mehr einjagt. Sie genießen ihr eigenbrötlerisches Leben bis plötzlich ein Mord die kleine Gemeinde erschüttert. Alina Bronsky hat ihrem Roman ein sehr ungewöhnliches Setting gegeben. Ein sterbendes Dorf in der Todeszone rund um Tschernobyl. Da bekommt man Beklemmungen, hat sofort Bilder im Kopf, assoziiert damit sofort schreckliche Schicksale. Baba Dunja und ihre Gemeinschaft machen sich offensichtlich nicht viele Gedanken darum, ernten und jagen, lassen sich weder mit Geld noch Warnungen aus ihrem Dorf vertreiben. Das habe ich beim Lesen oft nicht nachvollziehen können, wie man dort leben kann, wenn man weiß, die Gegend bringt einen um. Aber sie haben dort ein Haus und diese Liebe zur Heimat ist groß und sie wollen nicht gehen. Das kann ich respektieren. Wenn auch nicht vollständig akzeptieren, denn gerade Baba Dunja hätte die Möglichkeit, zu ihrer Tochter nach Deutschland zu ziehen. Es ist schon ein verrücktes Leben auf dass sich die Dörfler doch eingelassen haben. Und man merkt ja, dass sie wissen, auf was sie sich einlassen, als ein fremdes Kind ins Dorf kommt, wollen sie es mit allen Mitteln vor der Strahlung schützen und schnellstmöglich aus dem Dorf bringen. Aber Alina Bronsky schafft den Spagat, dass ich die Personen trotzdem lieb gewinne, ihre Eigenarten zu schätzen weiß und ihnen ihre Lebensweise zugestehen kann. Mit viel Liebe und Wärme und auch Witz erzählt sie vom Leben der Baba Dunja, ihren kleinen Wünschen und Träumen. Man merkt, mit wie wenig man glücklich sein kann. Und wie viel man bereit ist zu ertragen, um seine Lieben zu schützen. Das ist tragikomisch , berührt mich und macht mich gleichzeitig traurig. Alina Bronsky erzählt unaufgeregt, manchmal recht schroff, was gut zur Figur der Baba Dunja passt. Und Sophie Rois, die das Hörbuch einliest, hat Baba Dunja eine wunderbar passende Stimme gegeben. Ein kleines modernes Märchen vielleicht, eine Parabel auf das Leben, ein Buch dass sich mit dem Kleinen zufrieden gibt und Glück im Unglück findet. Lesenswert. Und bei aller Zufriedenheit der Baba Dunja trotzdem ein Mahnmal gegen eine atomare Katastrophe
Die Rückkehr in die Heimat, welche es auch immer ist kann ich sehr gut verstehen.
Mit klarer Sprache wird Baba Dunjas Leben nahe des Reaktors geschildert. Obwohl es keine sprunghafte Handlung gibt, ist es interessant zu lesen und hat mich sehr berührt.
Eine ruhige, interessante Story
Baba Dunja lebt mit einer Handvoll Gleichgesinnter in einem kleinen Weiler in der Nähe des Reaktors Tschernobyl, 30 Jahre nach der Katastrophe. Allen Widerständen zum Trotz führt sie dort ein anstrengendes und gleichzeitig entspanntes Leben – bis plötzlich zwei weitere Gestalten auftauchen und bleiben wollen. Das bringt Ereignisse ins Rollen die Baba Dunjas Leben verändern. @alibronsky hat hier ein -im wahrsten Sinne des Wortes-verseuchtes Idyll geschaffen, welches ich gerne mal besuchen würde, wäre es nicht so gefährlich. Aus der Ich—Perspektive Baba Dunjas erfahren wir neben dem Alltag in Tschernowo, auch die Gedanken über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, die die alte Frau sich macht. Die Sprache klingt ein bisschen naiv, nach einer Frau die wenig kennt und doch voller Lebensweisheit ist, und das verleiht dem Buch die Würze. Für Spannung wird auch gesorgt. Auf knapp 150 Seiten entsteht so ein Kleinod, dass man unbedingt lesen sollte, Das einen zum Schmunzeln bringt und die Seele bittersüß schwer macht. Am Ende aber war ich ganz leicht im Herzen. Und wieder einmal erfolgt die Erkenntnis: Es braucht nur sehr wenig um zufrieden zu sein.