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Bewertung:2

Ich hatte sehr hohe Erwartungen an dieses Buch, da ich bereits im Vorfeld einige Ausschnitte gelesen hatte, die mir wirklich gut gefallen haben. Außerdem mag ich die Rechtschreibung und Grammatik sehr gerne und hasse es, wenn Leute sagen "als wie" oder "wegen mir" oder so. Nunja, das Buch hat mich auf alle Fälle sehr interessiert. Leider bin ich jetzt, nach dem Lesen, ziemlich enttäuscht. Die einzelnen Episoden an sich sind gar nicht mal so schlecht und einige haben mich sogar sehr gut unterhalten können, jedoch hat es mir absolut nicht gefallen, das Bastian Sick alles von oben herab kommentiert. Ja, stellenweise mag es ja ganz lustig sein und auch angebracht, aber diese Sichtweise das ganze Buch lang durchzuziehen ist einfach nur nervig und macht ihn sehr unsympathisch. Anstatt beispielsweise aufzuklären, was denn der Fehler ist (der manches Mal nicht ganz offensichtlich war), wird einfach vorausgesetzt, dass der Leser es ja von Grund auf kann und natürlich nicht zu der "Fehlergruppe" gehört. Dann kann man natürlich das ganze Kapitel in diesem "Fehlerdeutsch" schreiben, der Leser amüsiert sich köstlich und am Ende ist natürlich jeder schlauer. Ähm nein, ist er leider nicht so und ehrlich gesagt hat mich das auch ziemlich genervt. Natürlich musste dann noch jeder absichtliche Fehler kursiv geschrieben werden, damit auch jeder Volltrottel sieht, wie toll er ja diesen Fehler die ganze Episode hinweg benutzen kann. Hinzu kommt noch, dass sich Bastian Sick leider des Öfteren widerspricht. Einerseits sagt er, Anglizismen wären doof und man müsse sich strikt an die Rechtschreib- und Grammatikregeln halten, andererseits behauptet er dann wenige Seiten weiter, dass man im Deutschen ruhig kreativ sein darf. Ja, schön, wenn sich der Autor so sicher ist. Außerdem schreibt er, wie eben erwähnt, dass Anglizismen ja unschön seien, allerdings benutzt er tausend andere, wenn auch französische, Fremdwörter. Er widerspricht sich also schon wieder. Natürlich gab es auch einige gute Episoden, aus denen ich auch einige Regeln mitnehmen konnte. Allerdings haben mich die oben angesprochenen Sachen einfach zu sehr genervt, als dass mich das Buch jetzt noch hätte überzeugen können. Gute Idee, leider war mir der Autor beziehungsweise seine Schreibweise und sein Darüberstehen ziemlich unsympathisch, weshalb mir das Buch nicht so gut gefallen hat.

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod
Der Dativ ist dem Genitiv sein Todvon Bastian SickKiepenheuer & Witsch