Dieses Buch hat mich in seinen Bann gezogen. Ich finde die Aufteilung mit den Abschnitten, die mal länger und mal kürzer ausfallen, sehr gut gestaltet. Zu der Handlung möchte ich nicht viel vorwegnehmen, aber stellenweise fand ich es sehr erschreckend, wie sehr die Zeitung das Gesagte verdreht und den Sinn hinter den Aussagen komplett verändert hat und was das in den Personen ausgelöst. Dieses Buch ist meiner Meinung nach absolut eine Empfehlung wert und ich würde am liebsten mehr als 5 Sterne geben.
Eine bewegende Thematik, die uns heute sehr beschäftigt und bereits vor 50 Jahren ihre Opfer gefordert hat. Der Einfluss der Medien auf uns als Gesellschaft.
„Sie verachten Arme, lieben Reiche und sie stacheln auf In 'ner Redaktion, die das Niveau hat vom Big Brother-Haus“ - Disarstar (2023)
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, weil Böll es schafft in nüchterner, fast protokollartiger Sprache aufzuzeigen, wie schnell ein Mensch und sein Umfeld durch ein Zusammenspiel aus öffentlicher Hetze, staatlicher Willkür und Vorurteilen zum Opfer werden kann. Dabei ist die Protagonistin kein Opfer im klassischen Sinn, sondern eine stille, nachdenkliche Frau, die sich gegen die zerstörerische Macht von Medien und Justiz kaum wehren kann. Beim Lesen stellte sich für mich auch die Frage, ab wann eine Person eigentlich als „Person der Zeitgeschichte“ oder „Person des öffentlichen Interesses“ gilt – und in welchem Ausmaß dann über diese Person berichtet werden darf, ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Ein zeitloses, eindringliches Buch über Medienmacht, Vorurteile und die Zerstörung von Persönlichkeiten – leider auch heute noch erschreckend aktuell.
"Und ich hab gebumst, oder?"
So relevant wie eh und jeh. Die 70er Version der heutigen, digitalen fake news der Boulevardzeitungen und deren Konsequenzen. Die besten Charaktere waren definitiv Frau Woltersheim und das Ehepaar Blorna. Geschrieben wurde in einfacher, verständlicher Sprache in vielen sehr kurzen Kapiteln. Die Geschichte war spannend und ließ sich gut lesen, jedoch habe ich trotzdem Wochen gebraucht, um das Buch zu beenden, daher ein Stern abzug.
Es ist eine interessante Erzählung über ein junges Mädchen dass sich aus liebe strafbar machte. Manchmal ein wenig kompliziert und mit vielen Schachtelsätzen geschrieben, sodass man manche Passagen öfter lesen muss, um sie zu verstehen, aber der großteil lässt sich doch recht flüssig lesen. Auch hier wieder ein Buch dass ich für die Schule lesen musste und es ist, genau wie "Der Trafikant" eine nette und willkommene Abwechslung zu dem, was man sonst in der Schule so lesen musste.
Diese Erzählung ist inhaltlich absolut modern. Heute würden zwar eher Fake News im Internet dazu führen, dass Katharina Blum nicht mehr in ihr vorheriges Leben zurückkehren kann. Aber ansonsten ist der Bezug zur Gegenwart absolut da. Katharina Blum führt ein geordnetes Leben. Sie ist Haushälterin in guten Haushalten und so sparsam, dass sie nach ihrer Scheidung alleine eine Eigentumswohnung anzahlen und dann abbezahlen kann. An Fasching im Jahr 1974 geht sie zu einer Party bei einer Freundin, wo sie Ludwig Götten kennenlernt. Dieser ist ein gesuchter Krimineller, weshalb auch Katharina festgenommen wird. Der Fokus dieser Erzählung liegt auf den Praktiken der ZEITUNG. Dass hier die BILD gemeint ist, liegt nahe. Der Journalist, der über den Fall schreibt, verdreht jede Tatsache so lange, bis er einen Sensationsbericht hat. Katharina leidet sehr unter der Falschdarstellung ihrer Person - zumal sie auch permanent als Frau abgewertet wird. Böll hat einen so klaren und einfachen Stil, dass man diese Erzählung schnell gelesen hat. Ein Klassiker, den man kennen sollte, finde ich.
Story klasse. Inhaltlich sehr geil nur vom Stil her nicht meins., weil zu sachlich.
„Die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.“ – Heinrich Böll: Interview im Oktober 1974
1974 ebenso aktuell wie heute. Auf wenigen Seiten verfolgen wir mit wie die ZEITUNG das Leben vieler Menschen verändert -um nicht zu sagen ruiniert.

ich habe die letzte seite gelesen, umgeblaettert - und es war zu ende? excuse me?? im nachwort von heinrich boell nach 10 jahren wurde die erzaehlung etwas weitergesponnen. vom schreibstil etwas ganz anderes, als das was ich sonst lese. teilweise war es etwas verwirrend, da so viele verschiedene personen vorkamen und ich hatte teilweise schwierigkeiten die selten genannten personen noch zuordnen zu koennen. trotzdem war es spannend - inhalt 10/10. teilweise hat es sich angefuehlt wie ein true-crime-podcast als buch nur aus 1972. und natuerlich auf dauerschleife: die verlorene ehre der katharina blum - disarstar das thema ist so aktuell wie eh und je.
Medien, Manipulation und Fake News - auch nach 50 Jahren noch brandaktuell
Heinrich Bölls Erzählung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ handelt von den zerstörerischen Auswirkungen der Boulevardpresse auf das Leben einer jungen Frau. Die Geschichte beginnt damit, dass die 27-jährige Katharina Blum auf einer Karnevalsparty den jungen Ludwig Götten kennenlernt und sich in ihn verliebt. Am nächsten Morgen wird ihre Wohnung von der Polizei durchsucht, da Götten ein gesuchter Krimineller ist, der als vermeintlicher Terrorist verdächtigt wird. Katharina wird verhört und gerät schnell in den Fokus der Medien. Eine Boulevardzeitung, die im Buch nur als „ZEITUNG“ bezeichnet wird, beginnt, über Katharina zu berichten und verdreht die Fakten, um die junge Frau als kriminelle Komplizin darzustellen. Die Journalisten schrecken nicht davor zurück, Katharinas Privatleben zu durchleuchten und sie öffentlich zu demütigen. Die Hetzjagd der Presse führt schließlich dazu, dass Katharinas soziales Umfeld – Freunde, Familie und Nachbarn – sich von ihr abwendet. Die ständigen Verleumdungen und Lügen treiben Katharina in die Verzweiflung. In einem Akt der Verzweiflung erschießt sie schließlich den Journalisten Werner Tötges, der für die verleumderischen Artikel verantwortlich ist. Auch wenn „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ 1974 veröffentlicht wurde, ist das Buch noch immer brandaktuell. Heinrich Böll beleuchtet die Gefahren der Desinformation und die zerstörerische Macht der Boulevardpresse, Themen, die im digitalen Zeitalter noch bedeutender geworden sind. Der Roman zeigt eindrucksvoll, wie Medien durch manipulative Berichterstattung und Sensationsgier das Leben einer Person zerstören können. Bölls Erzählung entstand vor dem Hintergrund seiner Auseinandersetzungen mit der Springer-Presse und der gesellschaftlichen Spannungen der 1960er und 1970er Jahre. Seine Kritik an der Presse zeigt sich in der Darstellung der „ZEITUNG“, die ohne Skrupel Menschenleben ruiniert, um Auflage zu machen. Diese Schilderung wirkt auch heute noch erschreckend aktuell, da die Verbreitung von Falschinformationen und Hetze durch soziale Medien und fragwürdige Nachrichtenportale stetig zunimmt. „Katharina Blum“ regt zum Nachdenken darüber an, inwiefern (Print-)Medien ihre Rolle als „vierte Gewalt im Staat“ verantwortungsvoll ausfüllen. Böll fordert den Leser auf, kritisch über die Macht der Medien nachzudenken und hinterfragt die moralische Integrität von Journalisten, die bereit sind, die Wahrheit für eine gute Story zu opfern. Das Buch ist keine leichte Lektüre, weder sprachlich noch inhaltlich. Bölls verschachtelte Sprache verlangt vom Leser Konzentration und die Bereitschaft, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. Doch gerade diese Tiefe und der moralische Anspruch machen „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ zu einem wertvollen Werk, das zum eigenständigen, kritischen Denken anregt. In meinen Augen eine absolute Pflichtlektüre, die völlig zu Recht ihren Platz im Deutschunterricht finden sollte. ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannend, gut geschrieben. Teilweise nicht sehr übersichtlich, aber dafür gutes Tempo
Die vielen Namen haben es zwischenzeitlich sehr verwirrend gemacht. Die Erkenntnis, was die Presse mit einem Menschen machen kann, jedoch sehr erschreckend.
Unglaublich Zeitgemäß und spannende Erzählweise an die man sich erstmal gewöhnen muss
Schullektüre eben ;)
es war absolut unterhaltsam,aber es ist auch immer wieder beängstigend zu sehen,inwiefern sich im laufe der zeit manche dinge eben wenig bis gar nicht verändern.
Sehr unterhaltsam und aufschlussreich in Hinblick auf die Konsequenzen von sensationsheischemdem Journalismus
Ein junger Mann wird des Bankraubs und damit der Unterstützung der Untergrundaktivitäten verdächtigt. Er steht deshalb unter polizeilicher Beobachtung; zufällig kommt er mit Katharina Blum in Kontakt, die ihm spontan und in Unkenntnis der genauen Umstände eine Unterschlupfmöglichkeit gewährt. Solcherart selbst der Unterstützungstätigkeit verdächtig, gerät sie ins Visier der Behörden und damit auch ins Fadenkreuz der sensationsgetriebenen Berichterstattung der Bildzeitung – die hier stets als die ZEITUNG bezeichnet wird. Das 130 Seiten starke Taschenbuch ist in 58 numerierte Abschnitte unterteilt, die meist zwei bis drei Seiten umfassen, nicht über zehn Seiten hinausgehen und manchmal keine halbe Seite lang sind. In lakonischem Stil wird aus den Akten und aus der Bildzeitung referiert, Nüchternheit und Ironie gehen oft bruchlos ineinander über. Gelegentlich finden sich gleichsam beiseite geschriebene Einschübe, die den Leser adressieren. Der Appell an Anstand und Humanität wirkt nach wie vor stark, obwohl – oder vielleicht gerade, weil – er ohne zur Schau gestellte moralische Überlegenheit daherkommt. Mehr auf meinem Blog "Notizhefte": https://notizhefte.com/2019/09/23/die-verlorene-ehre-der-katharina-blum/
Wirklich eines der schlechtesten Bücher die ich jemals gelesen hab Selbst als Schullektüre war das kompletter bullshit Ich fand das Buch auch bisschen sexistisch und frauenfeindlich. Nicht empfehlenswert
I've read this book and now I hate myself. Ich sollte vermutlich erwähnen, dass es für mich hier um eine SChullektüre handelt. Ich hätte das Buch nie freiwillig in die Hand genommen, weil ich es uninterressant finde und der Schreibstil eine Katastrophe zu lesen ist. Diese Erzähler Einschübe waren das aller schlimmste. Unnötig und alles andere als flüssig, wie ja sogar mal im Buch erwähnt wird. Jedes Mal, wenn ich diese Klammern gesehen hab, aheb ich diese Übersprungen und jede Mal, wenn ein Kapitel irgendwie so angefangen hat wurde der Satz auch ausgelassen. Das hat den Lesefluss einfach richtig gestört. Die Rückblenden waren auch total undurchsichtig. Klar, wenn man den Schreibstil mag und sich dadurch in die Handlung einfindet ist es eventuell leichter. Aber als jemand, der absolut jein Interesse hatte war es einfach nur unnötig schwer der Handlung zu folgen. Personen wurden auch viel zu viele mit Namen erwähnt. Die Häfte hätte es auch getan, allerdings hätte man die ganze Geschichte auf die Hälfte reduzieren können. Die Kritik an den Klatschmedien wäre auch auf 80Seiten gut rüber gekommen, genauso der ganze Fall. Den Fand ich nämlich auch viel zu unnötig ausgeschrieben. Es hätte wirklich nicht so viel gebraucht. Essay Länge wäre wie gesagt auch gut gewesen. Eine Horror Lektüre, die ich niemanden empfehlen würde. Da les ich lieber nochmal Schiller oder Lessing.
Wohl eine der interessantesten und kurzweiligsten Lektüren, die ich für die Schule oder das Studium lesen durfte. Zwar muss man wirklich aufmerksam lesen, da die Geschichte sehr verschachtelt mit allerhand Zeitsprüngen erzählt wird, aber gerade das macht es auch zusätzlich interessant. Eine besondere Erzählweise, die die allumfassenden Dominosteine betont, die das Unglück der Katharina Blum angestoßen haben.
Es ist Jahrzehnte her, dass ich etwas von Heinrich Böll gelesen habe. Als junge Frau habe ich seine Art zu schreiben sehr gemocht. Ich stelle fest, dass er für mich nichts von seiner Faszination verloren hat. Und dieses Werk ist immer noch aktuell.