
Ich habe gerade das fünfte Buch in diesem Jahr vom SuB befreit, doch leider konnte mich dieses Mal keine große Begeisterung erreichen. Es ist eher eine zwiegespaltene Erfahrung. In 'Freizeit' von Carla Kaspari begleiten wir die 27- jährige Franziska durch eine eher verlorene Phase nach ihrem Studium. Sie hat zwei Jahre in Paris gelebt, geliebt und Affären gehabt. Nachdem alles vorbei ist, lebt Franziska nun zurück in ihrer Heimatstadt und treibt so vor sich hin. Sie schreibt Werbe- und Songtexte und arbeitet zwischendurch an ihrem ersten Roman. Es passiert viel, aber irgendwie bleibt alles oberflächlich und ohne große Highlights. Durch die Passagen, in denen sie ihre Gedanken zum Buch aufschreibt, entsteht ein Roman im Roman - allerdings auch hier ohne klare Zusammenhänge. 'Freizeit' greift viele Themen beiläufig auf, bleibt aber insgesamt eher oberflächlich und lässt vieles ungenutzt. Der Schreibstil hat mir grundsätzlich gefallen, doch leider hat sich beim Lesen kein flüssiger Lesefluss eingestellt. Ich habe das Buch lange gelesen, was für mich ein Zeichen dafür ist, dass es mich nicht richtig packen konnte. Was ich an Franziskas ehrliche Art und ihren Gedanken schätze, ist, dass ich mich des Öfteren darin wiederfinden konnte. Dennoch bleibt für mich die Frage offen, was die Autorin mit diesem Roman eigentlich vermitteln wollte - ich bin am Ende etwas ratlos. Schade, aber wie so oft im Leben: Nicht jedes Buch passt für jeden. Manchmal stimmt einfach die Chemie nicht, und das ist völlig in Ordnung.