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Im Buch blickt die Autorin Daniela Dröscher auf ihre Kindheit in den 1980er-Jahren zurück. Im Mittelpunkt steht das komplizierte Verhältnis zu ihrer Mutter, die vom Vater wegen ihres Gewichts und gesellschaftlicher Erwartungen permanent abgewertet wird. Das Buch thematisiert auf einfühlsame Weise familiäre Machtverhältnisse, weibliche Körperbilder und die Suche nach Wahrheit in der Erinnerung. Das Buch hat mich wirklich beeindruckt. Die Geschichte wird aus der Sicht der Autorin als Kind erzählt, das miterlebt, wie die Mutter vom Vater wegen ihres Körpers ständig kritisiert wird. Das Buch zeigt sehr eindrücklich, wie solche familiären Spannungen ein ganzes Leben prägen können. Man fühlt während des Lesens hauptsächlich Wut, Unbehagen, und Bestürzung. Ich mochte besonders, wie ehrlich die Autorin über ihre Kindheit schreibt. Es geht nicht nur um das Private, sondern auch darum, wie sehr gesellschaftliche Vorstellungen – zum Beispiel über Aussehen und Rollenbilder – in Familien wirken. Der Stil ist angenehm zu lesen, trotzdem bleibt die Geschichte lange im Kopf. Für mich ein starkes, nachdenklich machendes Buch, das ich gerne weiterempfehle.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4

Eine Frau blickt zurück auf ihre Kindheit und das Leben ihrer Familie in den 1980er Jahren. Hauptthema – das (Über-)Gewicht der Mutter, der Umgang des Vaters mit eben diesem, ein kleines Mädchen mittendrin. Eine dieser Geschichten, bei der man schon nach wenigen Seiten den Protagonisten zurufen möchte, dass sie endlich ihre Sachen packen und sich „retten“ sollen. Unterteilt in zwei Arten von Kapiteln, auf der einen Seite die Erzählungen ihrer Kindheit, auf der anderen Seite fast schon Analysen der Eltern und ihrer selbst, empfand ich den Roman zwar als gut lesbar, die analysierenden Kapitel allerdings an einigen Stellen recht inhaltlos und überflüssig, während ich einige doppelt lesen musste, zum Beispiel das Kapitel zur Parentifizierung. Im Zwiespalt bin ich bezüglich der kursiv gedruckten Redewendungen, die sich durch den ganzen Roman ziehen. An und für sich passend und eine schöne Idee, für mich persönlich hätten es aber auch ein paar weniger getan. Der Kritik an Aufbau und Inhalt zum Trotz, handelt es sich bei „Lügen über meine Mutter“ um einen thematisch (immer) aktuellen und wichtigen Roman. Auch unwissende Leser erkennen schnell die psychische Gewalt, die der Vater die Geschichte hindurch an den Tag legt, ebenso welche Auswirkungen diese Gewalt auf Mutter und Kind hat. Ein Thema, über das unbedingt gesprochen werden muss – mehr gesprochen werden muss.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4

Genial, wichtig und sehr berührend! … und phasenweise wirklich schwer auszuhalten.

Das Buch spielt in den 80ern und damit derselben Zeit, in der auch ich aufgewachsen bin. So viele Dinge wieder zu erinnern und gleichzeitig eine Lebensrealität geschildert zu bekommen, die sich so sehr von meinem eigenen Aufwachsen unterscheidet, war sehr berührend und aufwühlend. Viel mehr noch,wenn sich am Ende immer mehr kleine und große augenöffnende Momente anhäufen, in denen man misogyne Muster erkennt, die einem dann eben doch schon oft selbst begegnet sind, weil sie so tief und scheinbar selbstverständlich in Gesellschaft und System verwurzelt scheinen - damals wie heute noch.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Empfehlung!

Das Buch beschreibt eine unglückliche Ehe auf dem Land, aus der Perspektive der aufwachsenden Tochter. Vor allem die Vorstellungen des Vaters zum Gewicht der Mutter und ihre soziale Isolation spielen eine zentrale Rolle, ebenso wie ihr Versuch, den Vorstellungen des Vaters zu entsprechen - und sich zugleich auch immer wieder dagegen aufzulehnen. Mich hat dieses Buch emotional auf jeden Fall gepackt: Teils hat es mich nachdenklich und auch sehr wütend gemacht - ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen!

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Ein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss! Mich hat selten ein Buch so wütend gemacht, wie dieses hier. Die Schilderungen, einer patriarchalischen Familie, wie sie, wie ich denke, fast überall vorzufinden ist, machen einen wütend, fassungslos und manchmal schockiert. Ich habe das Buch beinahe verschlungen und musste manchmal einfach eine Pause einlegen, weil ich richtig spürte, wie es mich ärgerte. Aber desto wichtiger ist dieses Buch, da ich denke genau dies mehr als alltäglich ist. Ein Mann, der am Aussehen seiner Frau mäkelt usw.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Roh. Schonungslos. Bewegend.

Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher ist eine dichte, autofiktionale Abrechnung mit Bodyshaming, familiärer Gewalt und dem Schweigen der 80er. Die Erzählerin seziert die toxische Dynamik in ihrer Kindheit mit literarischer Präzision – schmerzhaft, aber wichtig. Manchmal überanalytisch, doch immer kraftvoll. Ein kluges, unbequemes Buch.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Ein Buch über die weibliche Resilienz

Das Buch lag rum, hab mich nicht getraut, weil ich Angst hatte, dass es mich echt runter zieht. Dann Mut zusammen genommen und OMG, es war so toll! Wisst ihr, was dieses Buch ausstrahlt? Die absolute Resilienz, die wir Frauen seit Jahrhunderten und Jahrtausenden brauchen. Die Kunst, uns nicht komplett fertig machen zu lassen, innen immer weiter zu brennen, während wir uns gleichzeitig aufopfern, runterbuttern, lächerlich machen lassen müssen. Ich schreibe „wir“, weil ich mitfühle und dankbar bin. Nicht, weil ich selbst noch betroffen wäre. Danke an unsere Mütter und Müttersmütter fürs Aushalten und dann eben doch gehen. Fürs Vorleben dieses gewissen Funkens. Und danke an Daniela Dröscher fürs Aufschreiben. Und fürs Verzeihen. Und fürs anders machen.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4

Eine tragische Ehe unter dem Deckmantel der „Vorzeige-Vorstadtfamilie“.

Eine bewegende Geschichte, die zeigt, dass man gehen sollte, wenn eine Beziehung einem nichts mehr gibt. Sie zeigt auch, dass man spät gehen kann und es trotzdem noch sinnvoll sein kann. Stellenweise hat sich das Buch für mich etwas gezogen, dennoch sehr lesenswert. Belastend wie groß die Rolle von Gewicht und Ernährung in einer Beziehung sein kann, wo es doch so viele andere, wichtigere Bereiche im Leben gibt.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Früher war alles besser - von wegen
Bewertung:4.5

Früher war alles besser - von wegen

Dieses Buch zeigt eindrucksvoll, wie in vermeintlich “ganz normalen - gut bürgerlichen” Familien einiges aus dem Ruder lief sobald die Haustür zu war. Es macht nachdenklich zu lesen mit welcher selbstverständlichen Ungerechtigkeit, Abwertung und Kontrolle der Mann die Frau als Objekt “seiner” Welt behandelt. Ich will gar nicht wissen, wie oft solche Beziehungen auch heute noch gelebt werden. Zum Glück ist etwas in Bewegung. “Was hast du eigentlich den ganzen Tag gemacht?“…..man möchte schreien Ein schönes & trauriges Buch

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Das Portrait einer überaus toxischen Ehe in der bundesrepublikanischen Provinz der 1980er Jahre

Selten hat mich ein Buch so wütend gemacht, mich mit einem so schlechten Gefühl zurück gelassen. Daniela Dröscher beschreibt autobiographisch die Ehe ihrer Eltern aus der Perspektive ihres kindlichen Ichs. Die Beziehung besteht ausschließlich aus Vorwürfen des Vaters gegenüber der Mutter, der es sichtlich an Disziplin mangelnd, schließlich gerät der Körper der Mutter immer mehr aus den Fugen. Keine der zahlreichen Diäten hilft, eher im Gegenteil kommt es zur "rückkehrenden Gewichtszunahme". Das Aussehen der Mutter bestimmt den Alltag der Familie und führt regelmäßig zu heftigen Streitereien zwischen den Eltern. Der Vater sieht die wahren Gründe, die Traurigkeit, Unzufriedenheit und Überforderung der Mutter nicht, im Gegenteil führt er sie regelmäßig vor und beschämt sie, in dem er verlangt, dass sie sich regelmäßig vor ihm wiegt. Der Umgang der Eltern, die Ausweglosigkeit haben bei mir zu einem bitteren Beigeschmack geführt. Zwischen den Kapiteln ordnet Daniela Dröscher die Geschehnisse mit ihrem heutigen Wissen ein und reflektiert ihr kindliches Verhalten, wie sie sich bspw. von beiden Eltern vereinnahmen ließ. Die Narrative des Vaters übernommen wurden. Das Buch hat mir gut gefallen. Es ist ein wichtiges Buch zur Beschreibung einer bundesrepublikanischen Ehe in den 1980er Jahren ohne Kinderbetreuung und ohne die Möglichkeit der Selbstverwirklichung der Frauen. Dafür mit viel Arroganz und Unverständnis bei den Männern. Zitat S. 113 In dem Kammerspiel mit Namen "Familie" wird das Kind nicht selten zum Blitzableiter der Kräfte, denen die Frau im Patriarchat unterworfen ist.

Lügen über meine Mutter
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Eine absolute Empfehlung
Bewertung:4.5

Eine absolute Empfehlung

Ein Buch über eine absolut toxische Ehe und ein Mädchen das in dieser Familie groß wird. Das ganze Buch ist aus Sicht der Tochter geschrieben. Der Leser erlebt also das Familien- Eheleben aus Sicht eines 5, 6, 7 usw jährigen Mädchens. Das ist mega interessant, birgt aber keine wirkliche Wahrheit und genau das macht die Story so gut. Tägliches Themen in der Familie sind das Körpergewicht der Mutter, die Herkunft der Mutter und es geht sehr viel ums liebe Geld. Ein Buch, dass mir sehr an die Nieren gegangen ist. Alles ist sehr realistisch geschrieben und lässt sich super lesen. Was für mich noch besonders war: die Autorin ist fast mein Jahrgang und beschreibt die Kindheit in einer Zeit, in der auch ich meine Kindheit verbracht habe. Ich habe so viel wiedererkannt. Werbung,Produkte, Gerichte, Kleidung, Kindersendungen, Fernsehserien, Frisuren, besondere Ereignisse usw. haben mich direkt in die 80ziger katapultiert. Das alles mochte ich sehr.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Ich habe ein weiters Buch meiner 12 für 2025 beendet und es war ein absolutes Highlight.   „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher erzählt uns eindrucksvoll die Kindheit der Tochter Ela im ländlichen Hunsrück der 1980er Jahre. Im Mittelpunkt steht die Mutter, eine starke, eigenwillige Frau, deren Körpergewicht das zentrale Thema der Familie ist. Der Vater übt psychische Gewalt aus, indem er sie ständig kritisiert und kontrolliert. Ela wächst in diesem Konstrukt der Manipulation und Scham auf, was ihre eigene Wahrnehmung in Bezug auf Liebe, Selbstwert und das äußere Erscheinungsbild prägt.   Dröscher schafft es meisterhaft zwischen der jungen und der erwachsenen Ela zu wechseln, so erhalten wir zwischendrin die reflektierte Gegenwart abgebildet. Dabei bleibt Dröscher einfühlsam und respektvoll gegenüber den Gefühlen der Beteiligten. Es wirkt auch absolut authentisch die Geschichte aus der Perspektive der kleinen Ela zu erzählen. Es macht es so eindringlich und schmerzhaft zu lesen wie der Vater mit der Mutter umgeht und wie er das Übergewicht seiner Frau als eigenes Scheitern ansieht. Elas Mutter bleibt die ganze Zeit über stark und meistert den Alltag mit zwei Kindern, den Schwiegereltern und weiteren großen Herausforderungen.   Ich war oft sehr wütend beim Lesen und habe den Vater verflucht. Es ist unfassbar wie anmaßend, respektlos und egoistisch er sich benimmt. Dabei bleibt Elas Mutter stets so stark und aufopferungsvoll was die Geschichte noch tragischer macht. Ich lege jedem ans Herz dieses Buch zu lesen, es regt zum Nachdenken an und ist ein gesellschaftskritisches Werk über Schönheitsideale, Rolle der (Ehe-) Frau und patriarchale Strukturen. Instagram: leeexieh

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Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4.5

Mich hat das Buch direkt in meine Kindheit katapultiert: Die Mutter, die ständig im Diätkampf war, der Vater, der die Richtlinien vorgibt, die Mitgliedschaft im Tennisclub als gesellschaftlicher Aufstiegs, die Omma in der Kittelschürze, deren Ängste nicht verarbeitet sind, und die Kinder, die es endlich besser haben sollen... Das kommt mir alles so bekannt vor. Und gleichzeitig vermittelt das Buch so viel mehr: Die Systematik des Patriarchiats, das die Ehefrau zu einer unmündigen Rollenerfüllerin degradiert. Der schwache Vater und Ehemann, der seine "Männlichkeit" in der Familie unter Beweis stellen muss, damit er sein Bild im Außen halten kann. Die Ehefrau und Mutter, die sich unterordnet und immer zwischen ihren zugewiesenen Rollen und ihrer Sehnsucht nach Selbstverwirklichung zerrieben wird. Der gute Ruf der Familie, dem alles untergeordnet wird. Diese Bild einer Familie im materiellen Aufschwung seziert gesellschaftlichen Rollenbildern, deckt falsche Glaubenssätze auf und macht mich als Frau unglaublich wütend. Eins A vorgetragen von Sandra Voss. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung bzw. Hörempfehlung.

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Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:3

Irgendwie wie ein Unfall

Man will nicht hinsehen, kann aber auch nicht wegsehen. Ein Wechselbad der Gefühle zwischen Fassungslosigkeit und gleichzeitig Bewunderung für die Mutter und Aggression ob des Verhalten des Vaters. Letztendlich kann ich den Hype um das Buch nicht nachvollziehen. Das erste Viertel konnte ich gar nichts mit dem Buch anfangen, aber es hat dann eine unerklärliche Sogwirkung entwickelt. Das letzte Viertel fand ich einschließlich des Endes echt unbefriedigend. Rückblickend hätte ich es nicht lesen müssen.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4

Aua. Das Buch tat ziemlich weh - auf verschiedenen Ebenen.

Daniela Dröscher blickt zurück auf ihre Kindheit in den 1980er Jahren, die vor allem davon beeinflusst war, welches Körpergewicht ihre Mutter gerade hatte. Streitereien, Unterdrückung, Beleidigungen zwischen ihren Eltern waren an der Tagesordnung, denn der Vater findet vor allem eines: seine Frau nicht schön genug, nicht vorzeigbar genug und zu dick. Und dem Kind wird von klein auf eingeimpft, doch bitte nicht so zu werden. Die Autorin beschreibt aus kindlicher Perspektive, aber auch mit kurzen reflektierenden Einschüben aus der späteren Erwachsenenperspektive, wie sie diese ungesunde Dynamik zwischen ihren Eltern wahrnahm und wie sie sie selbst geprägt hat. Das Buch hat mich sehr aufgewühlt. Ich kann auch einige Tage, nachdem ich es beendet habe, noch nicht alle Gedanken dazu klar ordnen. Es lässt tief auf eine Gesellschaft blicken, die Menschen nach ihrem Körperbild beurteilt. Die Aussagen und die Fremdbestimmung, die hier passieren, machen wütend und sind erschreckend. Gleichzeitig ist es wirklich frustrierend zu lesen, wie lange die Mutter all das einfach nur ausgehalten hat, ohne wirklich etwas dagegen zu tun oder sich zu wehren. Ob dieses Aushalten der dysfunktionalen Ehe ein Vorbild für Kinder ist? Diese Frage muss wohl jeder für sich selbst beantworten… Ich denke nein. Und doch ist es leider auch heute noch die Realität vieler Menschen und bestimmt nicht so leicht wie es sich vielleicht anhört, dieser zu entkommen. Mein Fazit aus dem Buch: Lasst uns doch bitte endlich aufhören, über die Körper anderer zu urteilen und Aussehen oder Gewicht als Maßstab für den Wert eines Menschen herzunehmen. Und fangen wir damit doch am besten gleich bei uns selbst an.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4.5

Das Patriarchat im Alltag – Wut beim Lesen inklusive

Das Wichtigste vorweg: Das Buch ist großartig! Ich bin durch die Seiten geflogen, ich fand die Erzählperspektive interessant und ich fand vor allem das Erzählte interessant. "Lügen über meine Mutter" erzählt von (verbaler) Alltagsgewalt im Patriarchat – geschrieben aus der Sicht eines Kindes. Es geht um überholte Rollenbilder, um einen Vater, der sich für einen Pascha hält, um eine Mutter, die gewichtstechnisch nicht dem Ideal entspricht und dafür permanent von ihm gemaßregelt wird, und um ein Kind, das mittendrin steht und die (all)täglichen Machtkämpfe hautnah mitbekommt. Ohne sie richtig einordnen zu können. Und das Ganze vor der Kulisse einer kleinen Ortschaft in den 80er-Jahren. Ein Buch, das sich unglaublich gut liest und dabei so unfassbar wütend macht. Ein Familienportrait, das aus einer längst vergangenen Zeit zu stammen scheint und dabei aktueller denn je ist.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Sprachlosigkeit...

dieses Gefühl begleitete mich beim Lesen durchgehend. Es zum Teil kaum zu ertragen, wie der Vater alle Probleme, alle Missstände auf das Körpergewicht der Mutter projeziert/geschoben hat. Eine starke emotionale, psychische Gewalt ging vom Vater aus. Unerträglich war es für mich, wenn die 10jährige Tochter Ella diese Sicht von Vater übernimmt und ebenfalls die Mutter bezüglich ihrer "Fettleibigkeit " angreift. Die ständige Überforderung durch die Familie und was die Mutter in dieser leisten muss und die berufliche/geistige Unterordnung werden eindrücklich beschrieben. Die Aktionen vom Vater waren oftmals für mich als Leser kaum auszuhalten. Schmunzeln musste ich aber auch oft, denn die Zeit in der die Geschichte handelt, war auch meine Kindheit. Viele Fernsehsendungen habe ich ebenfalls sehr geliebt: Doctor Snuggles ... Fazit: Ich kann es sehr empfehlen.

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Frauenkörper sind nicht nur Körper

Unfassbar, wie intensiv die Parallelen zu all dem waren, was Frauen sich über ihre Körper anhören mussten und noch immer müssen. Dieser Familiendynamik, dem Schmerz der Mutter und dem Dilemma der Tochter, von außen zuzuschauen, ist so rührend und schmerzhaft - einfach unfassbar gut geschrieben. Die Gegenwartsabschnitte veranschaulichen die Nachwirkungen eines so toxischen Umgangs enorm. Diese Buch ist ein Weckruf an alle Frauen, dass es nur dieses eine Leben gibt und jede*r es verdient hat, dieses mit Anerkennung und Respekt genießen zu können.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:3.5

Ein Buch voller Ungerechtigkeit

Das war schwere Kost, für mich. Ich habe mich so sehr durch die Seiten gequält. Es tat wirklich weh! Die Autorin schreibt ganz wunderbar und schildert das Leben von ihrer Familie und Kindheit ganz ganz großartig. ABER diese schreiende Ungerechtigkeit in der Geschichte, die der Mutter permanent über Jahrzehnte widerfahren ist und dass es eine Endlosschleife und Seitenhieben ist, war für mich schwer zu ertragen.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Lügen über meine Mutter ist ein schmerzhaft ehrliches, tief berührendes Buch, das zeigt, wie subtil, aber zerstörerisch psychische Gewalt wirken kann. Es ist eine literarische Abrechnung mit patriarchalen Strukturen und ein bewegendes Porträt weiblicher Stärke. Absolut lesenswert!

Daniela Dröscher erzählt in Lügen über meine Mutter von einer Familie in den 1980er Jahren, in der das Gewicht der Mutter zum Symbol für Kontrolle und Macht wird. Der narzisstische Vater macht sie für sein eigenes Scheitern verantwortlich, demütigt sie und erklärt ihren Körper zum Hindernis für seine Karriere. Die Mutter erträgt all das still, um die Familie zusammenzuhalten – bis zur kompletten Selbstaufgabe. Dröscher beschreibt mit beklemmender Intensität, wie sich psychische Gewalt in alltäglichen Gesten und Worten zeigt. Besonders stark wirkt die kindliche Perspektive, die die Manipulationen des Vaters mit einer Mischung aus Unschuld und wachsender Erkenntnis offenlegt. Sein Verhalten macht beim Lesen regelrecht wütend – so unerträglich ist seine ständige Kontrolle, seine Schuldzuweisungen, sein verletzender Blick auf die Mutter. Ein erschütterndes, großartiges Buch über weibliche Selbstaufgabe und toxische Strukturen. Eindringlich, schmerzhaft – und absolut lesenswert.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:4.5

Stellvertreterwut. So beschreibt Daniela Dröscher in einem Interview selbst das Gefühl, das einem beim Lesen ihres Romans überkommt. Ein sehr treffendes Wort, wie ich finde. Das zentrale Thema der Geschichte ist das Übergewicht ihrer Mutter und erst dachte ich mir, wie kann man darüber ein ganzes Buch schreiben. Tja, man kann! Ela wächst in den 80er Jahren in einem kleinen Ort im Hunsrück auf, also in einer Zeit, in der das Wort Bodyshaming noch niemandem ein Begriff war. Ihre Kindheit wird mehr und mehr von der Überzeugung ihres Vater bestimmt, dass das Gewicht seiner Frau für alles verantwortlich ist, was in seinem Leben schief läuft. So zum Beispiel seine beruflichen Misserfolge, sein Ruf im Dorf oder die finanzielle Situation der Familie. Tag für Tag ist die Mutter seinem Urteil ausgesetzt. Vermutlich ist der Roman nur teilweise autobiografisch und nicht alle Dialoge werden genauso stattgefunden haben. Dennoch musste ich einige Male mit dem Kopf schütteln ob der verletztenden Worte, mit denen der Vater um sich wirft. Und darüber,  mit welcher Selbstverständlichkeit er sich selbst im besten Licht dastehen lässt und sich (finanziell) bevorteilt, während die Mutter scheinbar stoisch alles über sich ergehen lässt und ihre Gefühle im wahrsten Sinne des Wortes "in sich rein frisst". Aus heutiger Perspektive fragt die Erzählerin: Was war Wahrheit, was wurde verschwiegen oder verdreht? Sie schildert mit großer Intensität ein familiäres Machtgefüge, in dem subtile Gewalt, gesellschaftlicher Druck und überholte Geschlechterrollen aufeinandertreffen. Man spürt die Zerissenheit der kleinen Ela, die gerne für ihre Mutter einstehen möchte, die aber der Manipulation durch ihren Vater genauso unterworfen ist wie der Rest der Familie. Entstanden ist ein kluger, bewegender Roman über eine starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt. Absolute Leseempfehlung. 

Lügen über meine Mutter
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Bewertung:4.5

Echt gut

Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher aus dem #kiwiverlag 🚺 Irgendwie ist dieses Buch aus dem Jahr 2022 auf meiner Wunschliste gelandet. Durch einen glücklichen Zufall (andere nennen es Gutschein) konnte ich gerade zuschlagen und trotz viele ungelesener Bücher bei mir zu Hause…musste ich es gleich lesen, . Diese Familiengeschichte aus der Sicht eines Kindes (ohne kindlich zu sein) erzählt… hat mich in seinen Bann gezogen. . Eine unglückliche Ehe der Eltern. Spannungen. Unterschwellige Kämpfe. Offen ausgetragene Kritik. Abhängigkeit. Rollenbilder. Aussenwirkung. Das alles liest sich überraschend gut. . Die Geschichte hat auf mich einen Sog ausgeübt, ohne das ich wirklich sagen kann warum, . Vielleicht wollte ich wissen, wieso das hier alles so passiert ist? . Die Tochter erzählt von einer Kindheit zwischen den Eltern. Das hat mich berührt. Auch wenn das Verhalten von dem Vater in diesem Buch nicht so reflektiert wird, nicht so verstanden wird. Mir hier etwas fehlt. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Warum war er so gefangen in seinen Mustern? Das bleibt offen. . Ja, die Mutter „verdient“ die Sympathien oder soll sie wahrscheinlich auch durch dieses Buch erhalten. Bekommt sie hier auch. Aber nicht nur. Eher auf menschliche, kantige Weise. Ehrliche Weise. Kein Blümchenroman. Keine geradlinige Persönlichkeiten. . Hat mir wirklich gefallen.

Lügen über meine Mutter
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Bewertung:3.5

Mir fällt es schwer, für dieses Buch eine passende Rezension zu schreiben. Auf der einen Seite, kann man sich zum Teil wirklich hineinversetzen, auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, niemand redet mit irgendwem über irgendwas und schluss endlich ist der Großteil des gezeigten Lebens negativ. Wobei hier non Stop auf die Mutter im negativen Sinne eingegangen wird. Vom Schreibstil her jedoch sehr schön und flüssig zu lesen.

Lügen über meine Mutter
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Bewertung:4

“Ein beklemmendes Porträt einer Familie – berührend und überraschend lesenswert”

Daniela Dröscher erzählt von ihrer Kindheit im Hunsrück der 1980er Jahre, geprägt von der schwierigen Ehe ihrer Eltern. Der Vater machte das Übergewicht der Mutter für alles verantwortlich, was ihm nicht gelang – von der Beförderung bis zur Anerkennung im Dorf. Aus der Perspektive der kindlichen Ela und ergänzt durch Reflexionen der erwachsenen Erzählerin entsteht das Bild einer Frau, die unter subtiler Gewalt litt, aber ihrer Tochter dennoch viel Fürsorge schenkte. Die warmherzige Erzählung hat mich berührt, gleichzeitig aber wütend gemacht über den psychischen Terror, den diese Frau so lange ertragen musste. Das Buch war eine Auswahl unseres Buchclubs und eigentlich nicht mein Genre – trotzdem hat es mich überrascht und bewegt. Ein beklemmendes, starkes Buch – sehr lesenswert. 4 von 5 Sternen!

Lügen über meine Mutter
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Bewertung:4.5

Aufwühlende Familiengeschichte

Mir gefällt sehr wie die Autorin es geschafft hat zwischen der kindlichen Naivität und der erwachsenen Reflexion zu wechseln. Außerdem tat mir Ela sehr leid immer zwischen den Stühlen zu sitzen. Das restliche Umfeld von Ela hat mich teilweise aber auch sehr wütend gemacht. Der halbe Stern Abzug nur dafür, dass ich finde 100 Seiten weniger hätten es auch getan.

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Bewertung:4

Aufwühlende autobiografische Geschichte

Die Autorin schreibt hier eine wütende und emotionale Geschichte über ihre Kindheit in den 80ern. Fokus liegt auf der der Familie, vor allem auf ihrer Mutter. Ihre Geschichte wird rückblickend erzählt, gespickt durch Infos aus der Gegenwart. Dieses Gegenspiel hat mir sehr gut gefallen und hat den tollen Schreibstil untermalt. Inhaltlich geht es vor allem die Unterdrückung der Mutter und die Machtverhältnisse innerhalb der Familie. Keine leichte Kost aber ein tolles Buch, das einem im Gedächtnis bleibt.

Lügen über meine Mutter
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Bewertung:5

✨ Jahresendhighlight! ✨ Mit „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher habe ich zum Ende des Jahres ein absolutes Highlight entdeckt, mit dem ich wirklich nicht mehr gerechnet hatte. Von der ersten Seite an hat mich dieser Roman gefesselt – nicht nur wegen des brillanten Schreibstils, sondern auch durch die Perspektive des Kindes, aus der die Geschichte erzählt wird. 📖 Worum geht es? Die Erzählerin blickt zurück auf ihre Kindheit in den 1980er Jahren. Im Mittelpunkt steht die Mutter, deren Körper und vermeintliches „Zuviel“ an Gewicht zum bestimmenden Thema in der Familie wird – und wie sie unter den ständigen Vorwürfen und der Kontrolle ihres Mannes leidet. Hinter der persönlichen Geschichte steht ein eindringliches Porträt über patriarchale Machtstrukturen, weibliche Unterdrückung und die gesellschaftlichen Schönheitsideale, die uns Frauen ein Leben lang prägen. ✨ Warum hat mich das Buch so berührt? Beim Lesen war ich oft so wütend – auf den Ehemann, das Patriarchat, die ganzen unerbittlichen Anforderungen an die Mutter. Es hat mich an meine eigene Kindheit erinnert, als „Size Zero“ das Maß aller Dinge war. Bis heute hallen solche Ideale nach – mal mehr, mal weniger. Diese Geschichte hat mir nicht nur viel über meine eigene Vergangenheit gezeigt, sondern auch den Schmerz und die Stärke von Frauen, die in solchen Strukturen gefangen sind. Daniela Dröscher ist mit diesem Roman ein so wichtiges Werk gelungen, dass ich gar nicht weiß, wie ich meinen eigenen Worten gerecht werden kann. Eins steht fest: Dieses Buch ist ein Muss für alle! Eine absolute 5/5-Sterne-Empfehlung von mir! 🌟

Lügen über meine Mutter
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Schonungslos. Aufwühlend. Emotional.
Bewertung:5

Schonungslos. Aufwühlend. Emotional.

„Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher hat mich tief berührt. Der autobiografische Roman ist eine wirklich außergewöhnliche Lektüre, auch wenn (oder gerade weil) es keine leichte Kost ist und tief in die Themen psychische Gewalt und dysfunktionale Familienstrukturen eintaucht. Das Buch beleuchtet die Rolle der Frau und Mutter in einer patriarchalen Gesellschaft und zeigt auf erschreckende Weise, wie tief diese Strukturen bis in die eigenen Familienverhältnisse greifen. Der Vater in der Geschichte leidet an einer massiven Persönlichkeitsstörung, die seine Projektionen auf die Mutter, eine Frau, die sich in einer unterdrückten, fürsorglichen Rolle verliert, verstärken. Sie wird von den patriarchalen Erwartungen erdrückt und opfert sich immer wieder für alle, während sie selbst nicht in der Lage ist, für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen. Dröscher, die selbst Tochter dieser toxischen Familienstruktur ist, verarbeitet in ihrem Buch ihre eigene Kindheit. Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise, die einen nicht nur emotional ergreift, sondern auch zum Nachdenken anregt. Die Darstellungen von psychischer und emotionaler Belastung, die die Mutter durchlebt, sind schwer zu ertragen, aber unglaublich wichtig. Sie sensibilisieren für die tief verwurzelte Thematik der gesellschaftlichen und familiären Erwartungen an Frauen und Mütter. Dieses Buch schafft Bewusstsein für die psychischen und gesellschaftlichen Mechanismen, die Frauen bis heute so oft in ihrer Rolle gefangen halten. Mein persönliches Jahres Highlight (2024) und absolute Leseempfehlung!

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„In dem Kammerspiel mit Namen „Familie“ wird das Kind nicht selten zum Blitzableiter der Kräfte, denen die Frau im Patriarchat unterworfen ist“

Zitate wie diese aus dem Buch haben mich wirklich umgehauen. Es wird eine dysfunktionale Familie gekonnt dargestellt, in der das Kind zwischen den Eltern versucht zu vermitteln. Die Fixierung des Vaters auf das Gewicht der Mutter als das Ventil, welches die Verantwortung für sein Scheitern und seine Unzufriedenheit auf sie projiziert. Sehr empfehlenswert!

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Besser als jede Therapie

Dieses Buch hat mich umgehauen. Es gab viele Momente, in denen ich das Buch weglegen musste um nachzudenken, über meine eigene Kindheit und die Ehe meiner Eltern, aber auch die Ehe wie ich sie bei anderen sehe. Es ist nicht nur die Geschichte der Autorin (Ela) sondern vermutlich die Geschichte von so vielen anderen Menschen. Wie die Mutter sich abrackert daheim, vom Vater nicht ernst genommen wird in ihren Bedürfnissen, zusätzlich noch Care Arbeit verrichtet und mit einer Erkrankung zu kämpfen hat. Dieses Buch hat mich nochmal wach gerüttelt, als hätte jemand den Nebelschleier gelichtet. Wörter wie „Parentifizierung“ sind mir im Kopf geblieben. Ich werde dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, jede/r der/die feministische Literatur mag und sich selber (bzw seine Kind Rolle in der Beziehung zu seinen Eltern) reflektieren will, ist hier gut aufgehoben.

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„Weil Berufstätigkeit ein leeres Versprechen bleibt, da wo es keine Kinderbetreuung gibt.“

Toll geschrieben, über das familiäre Miteinander in einer patriarchalen Gesellschaft, die durch unzählige (unerfüllbare) Erwartungen an Mütter geprägt ist. Gerade die essayistischen Einschübe bieten eine klare Perspektive, welche die kindliche Sicht perfekt ergänzt und die Relevanz und Aktualität der aufgegriffenen Themen reflektiert. Man liest gespannt und oft auch fassungslos von dem Alltag dieser Familie, von der Geschichte einer drangsalierten Frau und Mutter. Ganz großartig, wenn auch schwer zu ertragen.

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Bewertung:3

Eine traurige Geschichte über eine Mutter, die ihr Leben lang Vorwürfe über ihr Gewicht von ihrem Mann anhören muss. Die Geschichte wurde aus Sicht des Kindes erzählt, was sehr schön erzählt wurde, weil sie aus ihrer kindlichen Perspektive viele Sachen nicht versteht und sehr naiv ist. Teilweise ging mir das schon auf die Nerven, wenn der Mann mal wieder über Gewicht der Mutter rummeckert, da fragt man sich auch, warum sie sich das antut. Entweder man liebt einen so wie er ist oder man trennt sich…. 🤬

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Bewertung:3.5

Eine Frau, die als Ehefrau, Mutter und Tochter in der gesellschaftlichen Zwangsjacke steckt und deren Tochter, die deren Geschichte rekapituliert und versucht, sich damit zu versöhnen - Frust beim Lesen/Hören vorprogrammiert.

Die Erzählerin erinnert sich an das Leben ihrer Mutter, deren Krankheit und Bedürfnisse über große Zeiträume ihres Lebens unerkannt bleiben und von ihrem familiären Umfeld nicht ernstgenommen werden. Kindliche Erinnerungen und und Rekapitalutationen aus der Sicht des erwachsenen Alter Egos der Autorin sowie kleine wissenschaftliche und gesellschaftliche Exkurse aus heutiger Sicht runden die Geschichte der Mutter ab. Als Leser:in kann man gar nicht anders als mit dieser Frau mitzufühlen, welche ständig - nicht nur, aber vor allem auch - wegen ihres Gewichts kritisiert und nicht für voll genommen wird. Frust, Wut und Unverständnis bleiben nicht aus. Dass und wie sie es trotzdem (oder deshalb?) schafft, für sich einen Umgang damit zu finden und sich selbst treu zu bleiben, wird gerade in den letzten Kapiteln eindrücklich dargestellt. Inhaltlich wiederholen sich einige Motive immer wieder, was das Buch streckenweise zäh und langatmig macht, dennoch ist die Geschichte lesenswert. Vermutlich hätte ich einige Seiten übersprungen, wenn ich die Printversion gelesen hätte. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und empfand die Sprecherin als angenehm und kann daher die Hörbuch-Variante empfehlen.

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Bewertung:3

Fing interessant an, zog sich aber wie Kaugummi dank endloser Variationen des gleichen Themas

Es war ein bisschen schwer rein zu kommen, aber die ersten drei Stunden des Hörbuchs haben mich sehr angesprochen und ich habe mitgefiebert. Allerdings zog sich das irgendwann wie Kaugummi - insgesamt knapp zwölf Stunden Spieldauer mit den Ereignissen von etwa fünf bis sechs Jahren, größtenteils Demütigungen des Vaters gegenüber der Mutter bzw. Fatshaming, gespickt mit Familiengeschichte, zwischendurch Patriarchatskritik aus der Gegenwart. Es war nach einer Weile ermüdend, weil der Inhalt im Prinzip von Seite 1 an nur wiederholt wurde. Um die Kindheit der Autorin ging es nur in Rahmen der Angriffe auf ihre Mutter und es war nur schwer auszuhalten, zuzuhören, wie sich die Mutter über Jahrzehnte nicht zur Wehr setzt und den Mann in seine Schranken weist, sondern versucht, ihm alles Recht zu machen, inkl unbefriedigender Auflösung am Ende des Buches. Eine gesellschaftliche Einordnung bzw. Epilog wäre auch nett gewesen. Leider nur ein mittelmäßiges Buch, das ich nicht weiter empfehlen werde.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Wütend.

Das Buch bzw. vor allem das Verhalten des Vaters hat mich in dem Buch so oft so unbeschreiblich wütend gemacht. Die Art wie er mit seiner Frau umgeht und ihren Körper, bzw. vor allem ihre Figur dauerhaft kritisiert ist einfach bodenlos. Die Sicht der Tochter ist dabei so genial gemacht, in allen Aspekten, aber besonders wie die Denkweise des Vaters auf sie über zu gehen scheint, da sie von klein auf durch die Kommentare ihres Vater der Mutter gegenüber so sozialisiert wird. In meinen Augen ein absolutes Must-Read!

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:3

50% Gut erzählt Aber nicht gut genug für eine Familiengeschichte(die ich generell ungern lese), die aus Kindersicht(ebenfalls kein Favorit von mir)erzählt wird und mir die Dummheit der Menschen entgegenpfeffert ,von der ich seit meiner Kindheit umgeben bin. Alles sehr ermüdend und sinnbefreit. Findet eigentlich keiner unglaubwürdig mit was für einer Genauigkeit sich jemand aus der Perspektive des 7-8 Jährigen Ichs erinnern kann, mit Analysen und Einordnungen?! Als wär nen Videotagebuch mitgelaufen.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch
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Bewertung:5

Definitiv eins meiner Jahreshighlights!

Das Buch beschreibt aus Kinderaugen das Leben einer Frau, die in ihrer Rolle als Mutter und Ehefrau im privaten Raum gefangen ist. Der Schreibstil aus den kindlichen Augen lockert auf, da die anhaltende beschriebene Unterdrückung und Demütigung der Mutter sehr bedrückend ist. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, insbesondere die knappe Einordnung nach jedem Kapitel aus der Erwachsenen Perspektive der Ich-Erzählerin fand ich interessant, man erfährt dadurch einen sehr aufschlussreichen Perspektiv-Wechsel. Ich hab das Buch in 3 Tagen gelesen, konnte zu Beginn gar nicht einschätzen, wie der Verlauf des Buches sein wird. Das hat mich sehr gefesselt.

Lügen über meine Mutter
Lügen über meine Muttervon Daniela DröscherKiepenheuer & Witsch