Besser als erwartet. Interessante Erzählweise der Autorin. Regt zum Nachdenken an und sorgt für ein besseres Verständnis für ältere Menschen. Für mich als Feministin und Person mit Migrationshintergrund teilweise schwierig zu lesen; aber die Hauptfigur hat eine gute Charakterentwicklung gemacht. Das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen, daher der Sterneabzug.
Ein Buch mit bitterbösem Witz und zugleich großer Warmherzigkeit. Alina Bronsky hat eine tragische Familiengeschichte verfasst und gleichzeitig eine besondere, bodenständige, fast „derbe“, aber tiefgründige Liebesgeschichte. Ein absolut lesenswerter Roman mit unbequemer, streitbarer, herausfordernder Hauptfigur, der mich stark beeindruckt hat.

Unerwartet.
Dieses Buch hat mich wirklich überraschen können. Humorvoll auf seine ganz eigene Art und absolut berührend. Aber auch unbequem und das vor allem durch Herrn Schmidt. Denn Herr Schmidt, unser Erzähler, ist ein durch und durch unsympathischer Mensch. Egozentrisch, unhöflich und schon fast abgestumpft. Er ist gegen alles, hat seine festgefahrenen Meinungen und hält daran fest. In Herrn Schmidts Ehe herrscht die klassische Rollenverteilung: der Mann verdient das Geld und die Frau ist für den Rest zuständig. Kinder, Haushalt, Garten, Einkaufen, Wäsche usw.. Als Barbara, die Frau von Herrn Schmidt, krank und bettlägerig wird, steht die Welt von Herrn Schmidt Kopf. Nun ist Herr Schmidt auf sich selbst gestellt. Muss die kleinen, alltäglichen Dinge selber verrichten, die er sonst seiner Frau überlassen hat. Eine völlig neue Welt eröffnet sich ihm und über so manch bissigen seiner Gedanken musste ich wirklich schmunzeln. Die Krankheit von Barbara erfahren wir nur indirekt, durch das Lesen zwischen den Zeilen. Auf seine ganz eigene Art liebt und sorgt Herr Schmidt sich um seine Frau. Auch wenn er ansonsten eine wandelnde „Red Flag“ ist. Ja, Herr Schmidt ist ein unbequemer Protagonist. Ein Mann der in veralteten, erlernten Strukturen festsitzt. Aber so ganz still und leise, hat er sich in mein Herz gegrummelt. Das Buch ist auf eine so unverblümte Art echt. Und so wunderbar. Es zeigt uns die Schattenseiten des Lebens. Wie wir als Menschen, so unterschiedlich wir sind, auch unterschiedlich auf bestimmte Ereignisse reagieren. Immer richtig? Oder auch mal falsch? Und wer sagt eigentlich, was richtig und was falsch ist? Und wer legt fest, wie wir mit bestimmten Dingen umzugehen haben? Dieses Buch hat mir einfach gut getan. Einfach weil es zeigt, wie unterschiedlich wir Menschen sind. Wie wir an manchen Dingen scheitern und an anderen über uns hinauswachsen. Und das alles mit einem leichten Zwinkern auf das alltägliche Leben. Von mir gibt es für dieses Buch eine absolute Leseempfehlung.
Idee spannend, Umsetzung eher enttäuschend
Ruhig erzählt aber tiefgreifend
Erzählt ohne viel Tamtam die emotionale Zerrissenheit eines grumpy alten Mannes. Hat mir gut gefallen, war aber nicht herausragend.

Etwas ganz besonderes
Ein Buch, das mich durch sehr viele verschiedene Gefühlslagen gebracht hat. Ich hab gelacht, war wütend und hab gelitten. Im Fokus Herr Schmidt, der im Hohen Alter sein Leben überdenken muss. Das Buch bildet einen Auszug aus seinem Leben ab. Die Geschichte hat kein wirkliches Ende, aber genau das mochte ich sehr. So kann sich jeder selbst Gedanken machen. Der Leser erlebt ein Beispiel für eine Generation, die so anders lebt und denkt als die heutige. Und man erlebt einen Rentner der seine Weltanschauung nochmal überdenken muss.
Beschreibung Seit über fünfzig Jahren ist Walter Schmidt, ein Herr der althergebrachten Schule, mit Barbara verheiratet. Eines schönen Morgens kann Barbara jedoch nicht mehr ihren Aufgaben im Haushalt nachkommen. Herr Schmidt ist zum ersten Mal in seinem Leben im Haushalt auf sich alleine gestellt und muss sich um die kleinen Dinge des Lebens kümmern. Die Schwierigkeiten beginnen bereits beim Kaffee kochen und nehmen mit der Organisation des Einkaufs bis hin zum Wäschewaschen und Saubermachen ihren Lauf. Bei alldem sorgt sich Herr Schmidt zum ersten Mal um seine Ehefrau und ist der Meinung, wenn sie nur wieder genug isst, kommt sie schon wieder auf die Beine, und so versucht er sich mithilfe seines Sohns über die Facebook-Seite eines Fernsehkochs das Kochen beizubringen. Im ungewohnten Austausch mit Anderen findet er Beistand und die Traumfassade gerät ins Wanken… Meine Meinung Zugegeben ist »Barbara stirbt nicht« mein erster Roman der erfolgreichen Autorin Alina Bronsky, und damit hat sie meinen Lesenerv sogleich absolut getroffen. Mit Finesse und einem fesselnd klaren Erzählstil zeichnet Alina Bronsky eine Geschichte mitten aus dem Leben nach und das mit so viel Gefühl und Biss, dass man einfach nicht aufhören kann, Seite um Seite zu verschlingen. Im Mittelpunkt steht der Rentner Herr Schmidt, welcher seit zweiundfünfzig Jahren mit seiner Barbara verheiratet ist und weder Kaffee kochen noch zu anderweitigen Arbeiten im Haushalt fähig ist. Warum auch? Bis jetzt hat Barbara das alles übernommen, doch als sie eines Morgens nicht mehr wie gewohnt funktioniert ändert sich für Herrn Schmidt einfach alles. Kaffee machen und Kartoffeln kochen sind nur die leichtesten der Aufgaben, denen sich Herr Schmidt in seiner Unbeholfenheit nun stellen muss. Schritt für Schritt begleitet man den Rentner dabei, wie er sich den Auswirkungen seines Lebens nach alter Schule stellt, denn er gehört einer Generation an, bei der der Mann das Oberhaupt der Familie und die Frau für alle Tätigkeiten im Haushalt und der Kindererziehung zuständig ist. Absolut begeistert hat mich, wie authentisch Alina Bronsky den raubeinigen und stoffeligen Charakter von Herrn Schmidt geformt und mit Leben erfüllt hat. Zudem beweist die Autorin mit ihrer dargebrachten Szenerie ein Händchen für bewegende und anrührende Dinge, die das Leben ausmacht und lässt dabei unweigerlich den Humor der Situationskomik spielen, wenn sich z. B. Herr Schmidt bei der Bäckereiverkäuferin danach erkundigt, wie man denn einen Rührkuchen hinbekommt. Hinter den lustigen Anekdoten steckt jedoch eine traurige Ursache, denn tief in sich ahnt Herr Schmidt, dass es um die Gesundheit seiner Barbara nicht gut bestellt ist. Mit einem fast manischen Eifer versucht Herr Schmidt die Jahre seiner Ehe aufzuarbeiten und dabei wird ihm so einiges bewusst – vor allen Dingen aber, was er an seiner Frau überhaupt hat – und ein lange unterdrücktes Familiengeheimnis bahnt sich zurück an die Oberfläche. »Barbara stirbt nicht« ist ein Roman, bei dem Lachen und Traurigkeit nahe beieinander liegen und durch Alina Bronskys Erzähltalent unheimlich berührt. Das Ende der Geschichte hat mich jedoch kalt erwischt, denn hier lässt die Autorin alles offen und zurückbleiben unzählige Möglichkeiten über das abschließende Schicksal von Herrn Schmidt, den man tatsächlich über die Zeit sehr liebgewonnen hat. Fazit Eine berührend-bissige Geschichte über das Älter werden, die durch das Wunder eines Neuanfangs zu begeistern weiß und einer gewissen Komik nicht entbehrt. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.10.2021
Lustig, aber gleichzeitig auch traurig
Ich bin ein großer Fan des Schreibstils und musste wirklich oft über die Dialoge lachen. Gleichzeitig empfindet man mit vielen Figuren Mitleid, da Herr Schmidt es allen so schwer macht und einfach unsympathisch ist. Er ist ein klassischer sturer, alter Mann mit sehr genauen Vorstellungen vom Leben. Trotzdem merkt man, dass ihm nicht alles so egal ist, wie er gerne tut und dass er sich - für seine Verhältnisse - sehr für seine Barbara bemüht und Stück für Stück seine Komfortzone verlässt. Ich kann gar nicht genau in Worte fassen, wieso, aber ich fands einfach nur toll! Das Lesen hat richtig Spaß gemacht. Große Empfehlung!

Gut, aber würde ich nicht nochmal lesen.
Die Hauptfigur ist unsympathisch und man kommt aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. Trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lesen. Das Ende ist plötzlich und lässt einige Fragen offen.
Ein Unsympath, der einem irgendwie ans Herz wächst
Ich habe das Hörbuch gehört und kann dieses absolut empfehlen. Der Sprecher passt perfekt zu Herrn Schmidt und der Geschichte. Es ist kurzweilig erzählt und macht Spaß, auch wenn die Handlung selbst sowie vor allem der Protagonist einen oft und gerne nicht nur mit Unverständnis, sondern teils auch Ärger zurücklassen. Herr Schmidts Welt steht plötzlich Kopf, als seine Frau Barbara, die im Haushalt, in der Beziehung zu den mittlerweile erwachsenen Kindern, dem Hund und sozialen Kontakte in der Gemeinschaft im Ort alles geregelt und ihren Mann betüdelt hat, auf einmal umkippt und erst einmal "ausfällt". Wie soll er sie wieder gesund pflegen, den Hund füttern und selbst dabei vernünftig versorgt werden? Herr Schmidt, den schon das Kaffeekochen überfordert, steht vor der Aufgabe seines Lebens. Während er sich widerwillig dieser neuen Herausforderung stellt, erfahren wir nicht nur einiges über seine starre Weltsicht, festgefahrene Beziehung zu seinen Kindern, Komplexe in Bezug auf seine eigene Herkunft und die seiner Frau, sondern werden dabei auch köstlich unterhalten, wenn er dabei beispielsweise das Internet und die Forendiskussion für sich entdeckt, wo er doch bisher nicht einmal ein kabelloses Telefon verwenden wollte. Wieso Barbara diesem Mann jahrzehntelang so hingebungsvoll den Haushalt geschmissen und ihn nicht längst verlassen hat, können wir gegen Ende der Geschichte erahnen, wenn ein Familiengeheimnis "gelüftet" wird. Diesen Teil der Geschichte fand ich schwer einzuordnen und das Ende war mir dann etwas überhastet und fiel aus der Reihe. Insgesamt eine empfehlenswerte Lektüre.

Wo ist das Ende?
Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, was mir der Roman sagen wollte. Die Handlung hat mich anfangs sehr angesprochen: Ein griesgrämiger alter Mann hat ein einschneidendes Ereignis, das sein Leben und seine Routinen komplett auf den Kopf stellt. Meine Erwartung: Der Griesgram erweicht, entwickelt sich und ist zum Ende hin ein liebenswürdiger Charakter. Tatsache war, dass Walter Schmidt von Anfang an durchgehend abstoßend und unsympathisch blieb. Ein, zwei Lichtblicke gab es zwar, doch die sind einfach untergegangen. Eigentlich liest man nur, dass Walter Kochen lernt, weil Barbara krankheitsbedingt nicht mehr kann. Und natürlich was seine Mitmenschen - Barbara insbesondere - alles falsch machen. Sprachlich hat mir der Roman hingegen sehr gefallen. Etwas schrullig, stets mit einer feinen Prise Humor. Ich musste oft schmunzeln und das Lesen an sich hat Spaß gemacht. Leider hat mich das Ende dann auch sehr überrascht, wenn nicht sogar ratlos zurückgelassen. Viel zu viele offene Fragen, die Handlung bricht einfach ab. Das war sehr unbefriedigend. Für ein paar unbeschwerte und kurzweilige Lesestunden ist der Roman sicher geeignet, einen erwähnenswerten Mehrwert konnte ich für mich jedoch leider nicht daraus ziehen.
Okay. Herr Schmidt ist null sympathisch. Der Umgang mit seiner Frau - gruselig. Aber er entwickelt sich, versucht aus seiner Rolle, in der er wie gefangen scheint, auszubrechen. Letztlich bleiben viele Fragen. Und tatsächlich hätte ich gerne mehr über Barbara erfahren. Wer war diese Frau, die es mit solch einem Stinkstiefel ausgehalten hat? Warum ist sie überhaupt bei ihm geblieben? Gerne hätte ich mehr erfahren...
Apruptes Ende - dennoch eine herrliche Geschichte, die viel aussagt über verwöhnte Männer und zu tüchtige Frauen.
Das Buch hat mich sehr berührt, ich habe es in zwei Tagen durchgelesen. Es hat etwas mit mir gemacht, zu erfahren, wie Herr Schmidt versucht, sich von jahrzehntelangen Routinen zu lösen (und sein früheres Selbst zu hinterfragen), aber trotzdem nicht heraus kann aus seiner Haut, bspw die lesbische Beziehung seiner Tochter ignoriert. Die Geschichte hatte definitiv das Potential für ein Jahreshighlight, dafür war mir das Ende aber zu abrupt und zu offen. Obwohl Herr Schmidt natürlich das Richtige tut. Klare Empfehlung! 😃
urkomisch, wie im Klappentext beschieben, finde ich übertrieben, die Figur Walter ist ein Kauz, ein Mann der in den Jahren ein klassisches Rollenbild verinnetlicht hat , wird durch die Krankgeit seiner Frau und eine neue Welt katapultiert. Knurrig ignoriert er Tatsachen und wurstelt sich irgendwie durch das Leben , selbst seine Kinder hält er auf Distanz und sie versuchen ihm näher zu komnen, schaffen es aber nie wirklich. Der Schreibstil ist locker, dennoch hinterlässt die Geschichte einen schalen Nachgeschmack.
Ein Buch über eine lange Beziehung, in welcher eine Krankheit den Alltag der Menschen plötzlich verändert. Für mich ein tiefgründiges, eindrückliches, trauriges, aber auch humorvolles Buch. Sehr empfehlenswert!
Liebevoll, irritierend, komisch, herzzerreißend
„Barbara stirbt nicht“ - ein kurzer Roman über eine sehr lange Ehe, in der plötzlich Barbara, die immer alles, wirklich alles, für ihren Mann erledigt hat, nicht mehr aufstehen kann. Der Rentner Walter wird nun konfrontiert mit Dingen, die notwendig sind, aber von denen er keine Ahnung hat. Wie kocht man Kartoffeln? Wie bedient man eine Kaffeemaschine? Wann ist es notwendig, Wäsche zu waschen? In einer Mischung aus Komik, Traurigkeit, und auch viel Liebe taucht man ein in die allzu altmodische, irgendwann stehengebliebene Welt von Walter, der sich nun ohne die Hilfe seiner Frau zurechtfinden muss und sich nun um sie kümmert - mal mehr, mal weniger erfolgreich. Walter macht wütend, den Leser und auch sein Umfeld, er verdrängt, ist gemein aber immer wieder bekommt man auch Mitleid und spürt, das er aus seiner Haut will, aber nicht kann, was ihn wiederum liebenswürdig macht. Ich hab den Roman innerhalb von 2 Tagen durchgelesen, die Figuren haben mich teilweise an meine eigenen Großeltern und Eltern erinnert und es hat mich richtig mitgenommen. Tolles Buch.
Wirklich ein lesenswertes Buch: etwas skurril, leicht dramatisch und liebenswert. Walters Kuchen möchte ich jetzt auch mal probieren.
Ich empfand das Buch als absolute Lebenszeitverschwendung. So sehr man es versucht, man empfindet kein Mitgefühl für den Protagonisten. Inständig hofft man beim Lesen, dass solche Beziehungen heutzutage kaum noch existieren und wünscht sich für Barbara, dass sie sich scheiden lässt.
Eine witzige und bewegende Geschichte über ein altes Ehepaar, bei welchem sich plötzlich alles ändert und nun der Mann alles übernehmen muss, was ihm sonst seine Frau abgenommen hat. Eine wundervolle Geschichte über Liebe, alte Gewohnheiten und wie man sich ändern kann, wenn das gewohnte Leben aus den Bahnen läuft.
"Vielleicht wusste sie wirklich alles, und alle anderen auch. Ja, vielleicht war er der Einzige, der glaubte, dass die Dinge verschwinden konnten, wenn man nur lange genug wegsah." Ein Buch mit einem Protagonisten, der mich wütend und traurig zugleich gemacht hat. Eigentlich will man Herrn Schmidt schütteln, um ihn aus seiner miesepetrigen, ungerechten, selbstgefälligen Haltung zu schubsen und dann merkt man, wie trostlos, unfähig und tieftraurig er in seiner Hilflosigkeit ist. Ein Roman, der irgendwie nachhallt, erst wenn man ihn aus den Händen gelegt hat. Abzug gibt es für das Ende-Alina Bronsky, was haben Sie sich dabei gedacht!?
Schwarzer Humor, Tiefgang & Paralleluniversen der Realität. Ein genial geschriebenes Buch, das hängenbleibt. Nur das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht.
Ist nicht das urkomische Portrait einer Ehe!
Sondern, jedenfalls für mich, ein trauriges Buch um mehrere unglückliche Leben. Wer war in dieser Beziehung je zufrieden, geschweige denn nur einen Funkenschlag glücklich? Walter war es wohl nicht, wie er in Rückblenden erzählt, Barbara kann es auch nicht gewesen sein. Aber wie der alte Kerl feststellte: wo hätte sie den auch hingehen können? Sie war wohl auf ihn angewiesen. Die Kinder ohne jegliche Bindung an den Vater. Nicht falsch verstehen, ich finde das Buch gut! Aber wer kam auf die Idee, das ganze wäre urkomisch? Ein bisschen mehr Tiefe, oder eine Betrachtung auf Walter hätte dem Buch m. E. gut getan.
Ein Buch so ganz anders als ich gedacht hätte. Manchmal war mir Walter viel zu unsympathisch, aber dann hat er wieder ein wenig Herz gezeigt. Irgendwie kam mir das Ende aber zu plötzlich, zu viele Fragen sind noch offen.
Ich musste oft schmunzeln aber eigentlich ist es ein sehr ernstes Buch
Ja weiß ich nicht. Ich glaube ich habe mir etwas mehr Entwicklung erhofft, aber es hilft nicht, wenn man den Protagonisten von Anfang bis Ende nicht mag.
Während mich das Buch zu Anfang noch unterhalten hat, weil mich der knurrige alte Mann an Alfred Tetzlaff erinnert, hat das Ende mich jetzt komplett unbefriedigt zurückgelassen. Das war’s jetzt?? Man hätte noch soo viel mehr aus der Geschichte rausholen können, unheimlich schade. Gehört also zur Kategorie, kann man lesen, muss man aber nicht.
ein interessantes buch, lyrisch gut & frech geschrieben, habe mir viele stellen markiert... musste lachen, nachdenken und weinen. man erfährt nicht, was barbara hat. irgendwie mag man herr schmidt, irgendwie kann man ihn nicht leiden. wechselbad der gefühle beschreibt das buch ganz gut.
Ich musste so sehr an so viele (alte) Männer denken, die ohne ihre Frauen plötzlich aufgeschmissen wären. Wie viele würden wohl versuchen so stoisch am Alltag festzuhalten wie Walter? Ich fühlte mich gut unterhalten. Ich musste öfter schmunzeln und manchmal nachdenken. Das Buch kann man in einem Rutsch lesen. Einzig das Ende hätte ich mir geschlossener gewünscht.
Ich fand es langweilig und den Protagonisten, Walter sehr unsympathisch. Ich hatte mir bei ihm mehr Entwicklung gewünscht und das Ende, was war das bitte?! Lediglich dem Sprecher kann ich einen Stern geben.

Gleichzeitig witzig, tragisch und berührend. ♥️
Ein Buch, das sich mit dem Altern beschäftigt und dabei gleichzeitig schonungslos, aber auch äußerst humorvoll und einfühlsam ist. Große Empfehlung! Es hat mich wirklich berührt, aber auch oft schmunzeln lassen. „Barbara stirbt nicht“ lässt einen etwas traurig zurück. Vielleicht sogar mit einer Träne auf der Wange. Aber gleichzeitig auch ermutigt und mit Liebe im Herzen.
An der Autobahn ausgesetzt nach einer schönen Fahrt Der trockene Humor von Alina Bronsky ist genau mein Fall. Ich schätze ihre messerscharfe Beobachtungsgabe was Alltagsunzulänglichkeiten im Allgemeinen und menschliche Schwächen im Besonderen betrifft. Während sie im "Zopf meiner Großmutter" stark satirische Töne anschlug, ist "Barbara stirbt nicht" hingegen relativ zahm. Zwar ist der Protagonist Herr Schmidt ein liebenswerter Sancho Pansa, der tapfer gegen die Windmühlen seines unfreiwilligen späten "Hausmann-Daseins" kämpft, aber er wird zu keiner Zeit von der Autorin bloßgestellt. Es geht in dem Buch viel darum, welche Lieblingsrezepte von Barbara sich ihr Ehemann Walter aneignen muss, während seine Frau in einem mysteriösen Zustand zwischen Krankheit und Rekonvaleszenz verweilt. LeserInnen werden über die eigentliche Natur von Barbaras Zustand im Unklaren gelassen. Den ganzen Roman durchzieht eine eigentümliche Melancholie, eine Sehnsucht nach dem vergangenen Gestern. Bronsky zeigt an ihrem Protagonisten Herrn Schmidt exemplarisch auf was das plötzliche Bewusstsein über das Vergehen der Zeit mit uns Menschen macht. Gestern noch waren wir jung und heute sind es nicht mal mehr unsere Kinder. Herrn Schmidt, der bis zu Barbaras Krankheit in den Tag hinein gelebt zu haben scheint, trifft diese Erkenntnis wie ein Schlag. Was soll er nun anfangen mit den Resten seines alten Lebens? Wie soll er umgehen mit der bruchstückhaften Gegenwart? Und noch dazu mit der verschwiegenen Familientragödie, die erst im letzten Drittel des Buches ans Licht kommt? Das offene Ende ist mir persönlich etwas zu abrupt, lässt viele Fragen offen, die ich noch an den Roman gehabt hätte. Leider erfahren wir nicht, unter welcher Krankheit Barbara eigentlich leidet. Ich hätte Herrn Schmidt und Barbara gerne noch eine Weile weiter begleitet. Bronsky wägt ihre LeserInnen bis zum Ende in der trügerischen Sicherheit sie würden auf ein tragikomisches versöhnliches Ende zusteuern, nur um sie dann ohne Vorwarnung an der Autobahnraststätte auszusetzen. Das ist mein Hauptkritikpunkt an diesem schönen, traurigkomischen Roman, der ein Gefühl der Unvollständigkeit zurücklässt.
Sicherlich kennen viele eine Person, die Walter ähnelt. Doch trotzdem ist Walter für mich leider nicht greifbar geworden. Barbara bleibt für mich ebenfalls zu blass. Auch das Ende lässt mich leider unbefriedigt zurück - zu viele offene Fragen, die es noch zu klären gegeben hätte. Inhaltlich hatte ich mir hier aufgrund des Klappentextes wohl etwas anderes erhofft.
Sehr berührende, aber gleichzeitig auch unterhaltsame Geschichte über einen Mann, der aufgrund der Krankheit seiner Frau nicht nur lernen muss sich selbst, sondern auch seine Frau zu versorgen. Dabei entwickelt er sich vom Grießkram zum fürsorgenden Ehemann. Das Buch hat mich sehr berührt, vor allem gegen Ende. War an keiner Stelle kitschig.
Als Herr Schmidt aufwacht ist es still, zu still. Auch der Kaffeeduft, der sonst um diese Zeit längst durchs Haus zieht, fehlt. Ob Barbara tot ist? Oder gestürzt? Nein, er hätte es gehört. Was Walter Schmidt noch nicht ahnt, sein Leben hat bereits eine jähe Wendung genommen. Gleich wird er seine Frau auf dem Badezimmerboden finden und nach 52 Ehejahren herausfinden müssen, wie man Kaffee kocht. Oder eine Kartoffel. Der Haushalt war nie seine Aufgabe, er wollte auch nicht stören. Sein Tagesablauf war seit seinem Eintritt in den Ruhestand von den Geräuschen, die seine Ehefrau mit der täglichen Erledigung des Haushaltes hervorrief, getaktet. Allenfalls Schäferhund Helmut zwang ihn zur täglichen Pflicht. Aber nun war es Zeit, das Leben in die Hand zu nehmen, denn jetzt brauchte ihn Barbara. Lange Zeit hat es kein Buch mehr geschafft, mich gleich auf den ersten Seiten zum Lachen zu bringen. Walter Schmidt konnte mich mit seiner Unbeholfenheit und seinem schwarzen Humor sofort für sich gewinnen. Aber der Hintergrund des Romans ist ein ernster und so durften auch die nachdenklichen, leisen Töne nicht fehlen. Alina Brodsky ist es ganz charmant gelungen, die Geschichte einer Ehe zu erzählen, die nicht mit der großen Liebe begann und auch im Laufe der Zeit Barbara und Walter Schmidt große Zugeständnisse abverlangt hat. Doch für Walter ist es keine Frage, er wird Barbara zur Seite stehen. „Ja, vielleicht war er der Einzige der glaubte, dass die Dinge verschwinden konnten, wenn man nur lange genug wegsah.“ Für mich war besonders bewegend der Schluss. Verraten wird natürlich nichts, schließlich sollen alle den Roman lesen. Absolute Leseempfehlung von mir!
Der neuste Roman von Alina Bronsky „Barbara stirbt nicht“ war eine richtige Wundertüte für mich. Ich habe vorher noch nie ein Buch der Autorin gelesen und bin mit dem Gedanken an die Lektüre gegangen, dass ich ein humoristisches Buch lesen werde. Humor hat dieser Roman, jedoch auch noch viel mehr. Der Protagonist ist Walter Schmidt, ein traditioneller Mann im Ruhestand, dessen Frau Barbara von einem Tag auf den anderen schwer erkrankt. Komplett überfordert und genervt in der plötzlichen Rolle des Versorgers, steht Walter vor ihm komplett fremden Herausforderungen, die bereits beim Kochen eines Kaffees beginnen. Auf der einen Seite haben wir diese durchaus amüsanten Szenen des alteingesessenen Familienvaters, der immer wenig mit dem Haushalt zu tun hatte, diesen jetzt aber alleine führen muss. Um Barbara zu versorgen, stürzt er sich sogar zum ersten Mal in seinem Leben ins Internet. Die Geschichte ist aber nicht nur zum Schmunzeln. Barbaras Krankheit schwebt über allem und Walter verdrängt die Ernsthaftigkeit dieser konsequent. „Barbara stirbt nicht“ ist vieles auf einmal. Familiendrama und -komödie, eine Sammlung interessanter und realistischer Charaktere, die sich um diesen zuerst so eingefahrenen Protagonisten, der dann doch über sich hinaus wächst, sammeln. Alles in allem ein Buch, das mich an vielen Ecken überrascht, begeistert und auch emotional mitgerissen hat.
Beschreibung Seit über fünfzig Jahren ist Walter Schmidt, ein Herr der althergebrachten Schule, mit Barbara verheiratet. Eines schönen Morgens kann Barbara jedoch nicht mehr ihren Aufgaben im Haushalt nachkommen. Herr Schmidt ist zum ersten Mal in seinem Leben im Haushalt auf sich alleine gestellt und muss sich um die kleinen Dinge des Lebens kümmern. Die Schwierigkeiten beginnen bereits beim Kaffee kochen und nehmen mit der Organisation des Einkaufs bis hin zum Wäschewaschen und Saubermachen ihren Lauf. Bei alldem sorgt sich Herr Schmidt zum ersten Mal um seine Ehefrau und ist der Meinung, wenn sie nur wieder genug isst, kommt sie schon wieder auf die Beine, und so versucht er sich mithilfe seines Sohns über die Facebook-Seite eines Fernsehkochs das Kochen beizubringen. Im ungewohnten Austausch mit Anderen findet er Beistand und die Traumfassade gerät ins Wanken… Meine Meinung Zugegeben ist »Barbara stirbt nicht« mein erster Roman der erfolgreichen Autorin Alina Bronsky, und damit hat sie meinen Lesenerv sogleich absolut getroffen. Mit Finesse und einem fesselnd klaren Erzählstil zeichnet Alina Bronsky eine Geschichte mitten aus dem Leben nach und das mit so viel Gefühl und Biss, dass man einfach nicht aufhören kann, Seite um Seite zu verschlingen. Im Mittelpunkt steht der Rentner Herr Schmidt, welcher seit zweiundfünfzig Jahren mit seiner Barbara verheiratet ist und weder Kaffee kochen noch zu anderweitigen Arbeiten im Haushalt fähig ist. Warum auch? Bis jetzt hat Barbara das alles übernommen, doch als sie eines Morgens nicht mehr wie gewohnt funktioniert ändert sich für Herrn Schmidt einfach alles. Kaffee machen und Kartoffeln kochen sind nur die leichtesten der Aufgaben, denen sich Herr Schmidt in seiner Unbeholfenheit nun stellen muss. Schritt für Schritt begleitet man den Rentner dabei, wie er sich den Auswirkungen seines Lebens nach alter Schule stellt, denn er gehört einer Generation an, bei der der Mann das Oberhaupt der Familie und die Frau für alle Tätigkeiten im Haushalt und der Kindererziehung zuständig ist. Absolut begeistert hat mich, wie authentisch Alina Bronsky den raubeinigen und stoffeligen Charakter von Herrn Schmidt geformt und mit Leben erfüllt hat. Zudem beweist die Autorin mit ihrer dargebrachten Szenerie ein Händchen für bewegende und anrührende Dinge, die das Leben ausmacht und lässt dabei unweigerlich den Humor der Situationskomik spielen, wenn sich z. B. Herr Schmidt bei der Bäckereiverkäuferin danach erkundigt, wie man denn einen Rührkuchen hinbekommt. Hinter den lustigen Anekdoten steckt jedoch eine traurige Ursache, denn tief in sich ahnt Herr Schmidt, dass es um die Gesundheit seiner Barbara nicht gut bestellt ist. Mit einem fast manischen Eifer versucht Herr Schmidt die Jahre seiner Ehe aufzuarbeiten und dabei wird ihm so einiges bewusst – vor allen Dingen aber, was er an seiner Frau überhaupt hat – und ein lange unterdrücktes Familiengeheimnis bahnt sich zurück an die Oberfläche. »Barbara stirbt nicht« ist ein Roman, bei dem Lachen und Traurigkeit nahe beieinander liegen und durch Alina Bronskys Erzähltalent unheimlich berührt. Das Ende der Geschichte hat mich jedoch kalt erwischt, denn hier lässt die Autorin alles offen und zurückbleiben unzählige Möglichkeiten über das abschließende Schicksal von Herrn Schmidt, den man tatsächlich über die Zeit sehr liebgewonnen hat. Fazit Eine berührend-bissige Geschichte über das Älter werden, die durch das Wunder eines Neuanfangs zu begeistern weiß und einer gewissen Komik nicht entbehrt. -------------------------------- © Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.10.2021
Bewertet mit 3.5 Sternen Zum Buch: Walter Schmidt ist seit über fünfzig Jahren mit Barbara verheiratet und ebenso lange hat er keinen Finger krumm gemacht im Haushalt. Als Barbara eines morgens einfach nicht aufsteht muss Herr Schmidt wohl oder über selbst für seinen Kaffee sorgen und für einen gefüllten Magen ... Meine Meinung: Was als humorvolles Buch angepriesen wurde oder zumindest nach einer kurzen Leseprobe so von mir vermutet wurde, war eher eine tragische Geschichte. Walter oder eher Herr Schmidt, wie er in dem Buch immer genannt wurde, ist ein grantiger, eigensinnig Mann, der von seiner Frau erwartet, das der Kaffee morgens auf dem Tisch steht und mittags das Essen frisch gekocht wird. Nun ist Barbara krank, wie krank bzw an was sie erkrankt ist, wird zwar nie erwähnt, aber es spielt auch eher keine Rolle. Jedenfalls muss Herr Schmidt sich selbst versorgen, was er auf sehr wundersame, aber auch humorvolle Art auch macht. Langsam taut Walter auf, er findet Hilfe in Form der Bäckereiverkäuferin und im Internet. Mich hat die Geschichte teilweise amüsiert, teilweise aber auch sehr traurig gemacht. Man muss auch erstmal mit dem Schreibstil zurechtkommen, so hat das Buch (ich las das eBook) keine Kapitel sondern nur manchmal einen etwas größeren Absatz. Die Zeit vergeht, Walter wird in der Küche immer besser und man erfährt so manches Geheimnis, vieles wird aber auch nur angedeutet. So ganz wurde ich nicht warm mit der Geschichte und ich hätte es gerne genauer erfahren bzw zu Ende erzählt gehabt. Es ist einfach anders als die Romane die ich sonst lese.
Ich fange bei meiner Rezension ausnahmsweise mal hinten an, denn ich hasse das Ende dieses Buches! Ich bin wirklich ein Fan von offenen Ende, aber dieses Ende wirkte auf mich, als hätte die Autorin aus Versehen mitten im Schreiben auf "abschicken" gedrückt. Ich habe wirklich erstmal gedacht, mein Buch sei ein Fehldruck. Wer solche Rabatten offenen Enden nicht mag, sollte von diesem Buch besser die Finger lassen. Dennoch möchte ich es empfehlen, denn für mich gehört es dieses Jahr definitiv zu meinen Bücher-Highlights! Die Geschichte ist erstmal recht banal. Herr Schmidt und seine Frau Barbara sind seit 52 Jahren verheiratet und ein ganz typisches altes Ehepaar. Er ist stock-konservativ und bei ihnen war es immer so, dass er das Geld verdient hat und seine Frau für Küche, Kinder und Haushalt zuständig war. Und plötzlich wird Barbara krank. So krank, dass sie nicht mehr wie gewohnt "funktioniert " und Herr Schmidt gezwungen ist, seine Komfortzone zu verlassen... Ich habe viel gelacht und geschmunzelt bei diesem Buch. Gerade am Anfang, als sogar Herr Schmidts Versuche scheitern, Kaffee zu kochen, war es echt lustig. Aber dennoch auch ein bißchen traurig, denn diese Situation gibt es tatsächlich öfter. Ich habe es vor kurzem noch erlebt, als meine Tante gestorben ist. Herr Schmidt ist konservativ, festgefahren in seinen Ansichten, voller Vorurteile und Intoleranz. Aber dennoch muss man ihn als Leser einfach mögen, denn trotz seiner ruppige Art wirkt er hilflos. Und man spürt, wie sehr er seine Barbara liebt, auch wenn das nie ausgesprochen wird. Ein wundervolles Buch, und es ist auch ganz wunderbar geschrieben. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, ohne zu merken, wie die Zeit dabei vergangen ist.
Hintergründig, berührend und zum Nachdenken anregend. Auch wenn das sicher so beabsichtigt war, um die Sprachlosigkeit der Beziehungen zu unterstreichen, bleibt für mich zu viel unausgesprochen.
Eine sehr berührende Liebesgeschichte. Barbara steht nicht mehr auf. Nach 52 Jahren Ehe, macht Barbara nicht mehr den Haushalt. Ihr Mann verzweifelt, fängt dann aber an, selbst zu kochen. Ein schöner, berührender Roman.
Der unsympathische Protagonist ist mir irgendwie sehr ans Herz gewachsen.
Witzig echt und irgendwie tragisch
Kurzgefasst: Herr Schmidt, Rentner, verheiratet, wacht eines morgens auf und stellt fest: Hier wurde heute kein Kaffee gekocht. Doch der fehlende Kaffee war erst der Anfang. Schmidts Frau, Barbara, hat unfreiwillig beschlossen nichtmehr aufzustehen und so beginnt für Herrn Schmidt, der nichtmal Kaffee kochen kann, eine Entdeckungsreise durch sein Haus, der Nachbarschaft und unweigerlich auch seiner Vergangenheit. Ein wunderbares Buch über eine Generation die noch von Stereotypen und Vorurteilen durchzogen ist. Selbstverständlich überspitzt und hier und da urwitzig. Aber als Enkelin eines deutschen Mannes der eine Kroatin nach dem Bürgerkrieg geheiratet hat. Hab ich meine Familie hier und da wieder erkannt. Das Buch ist herzerwärmend und gleichzeitig auch schrecklich. Schmidts unverbesserliche Art, die er aller Anschein nach schon sein Leben lang an den Tag legt macht einen manchmal Wahnsinnig. Aber zu sehen wie nach und nach sein Inneres aufgeht war wirklich schön. Ein tolles kleines Buch für alle die Geschichten aus dem Leben mögen.
Herr Schmidt ist ein sehr traditionsbewusster Mensch: bei ihm hat alles seine klare Ordnung, die Dinge haben so zu sein, wie es diese Ordnung sagt und nicht anders. Das bedeutet bei ihm auch, dass seine Frau Barbara für den gesamten Haushalt zuständig ist. Nur liegt Barbara eines Tages plötzlich krank im Bett und steht nicht mehr auf. Herr Schmidt weigert sich, den tatsächlichen Ernst der Lage zu erkennen und lehnt daher auch alle Hilfe ab. Da Barbara sehr schwach ist, ist Herrn Schmidts größtes Anliegen, dass sie etwas isst. Er macht sich daher daran, dass Kochen zu lernen und ist tatsächlich bald besser daran als Barbara. Nach und nach findet er sich in die neue Situation und kommt langsam zu neuen Erkenntnissen. Barbara stirbt nicht ist ein äußerst amüsantes Buch, dass ich in einem Rutsch durchgelesen haben. Dabei gelingt es Alina Bronsky, mit Herrn Schmidt eine Figur zu schaffen, die eigentlich recht unsympathisch ist (fest gefahrene Meinungen, Rassismus, Intoleranz, ständiges Genörgel etc.), die mir aber doch am Schluss sehr ans Herz gewachsen ist. In seiner Hilflosigkeit (er kann am Anfang wirklich gar nichts im Haushalt) und seiner Realitätsverweigerung, die aber gleichzeitig das unbedingte Aufrechterhalten des Scheins nach außen mit sich zieht, tat er mir fast leid. Es gibt immer noch viele dieser Ehepaare, die genau nach diesem traditionellen Rollenmuster funktionieren und bei denen durch den Tod der Ehefrau alles aus dem Ruder kommt. Der Schluss des Buchs kam mir zwar ein wenig zu abrupt, dennoch war es ein schönes Leseerlebnis, das ich gerne weiterempfehle.
Aus der Sicht von Herrn Schmidt erleben wir einen großen Einschnitt in seinen Lebensalltag: seine Frau Barbara ist schwer erkrankt und kann sich nicht mehr um den Haushalt kümmern. Etwas überzeichnet stellt die Autorin dar, dass er nicht einmal weiß, wie man einen Kaffee kocht, aber er stellt sich der Herausforderung und lernt tatsächlich kochen. Aber nicht nur dieses Problem muss gelöst werden, auch die Auseinandersetzung mit seinen Kindern und der Umgang mit den mitleidigen Blicken der Nachbarn und Freunde stehen dem Eigenbrötler bevor. Das Buch beleuchtet die Entwicklung, die durch diese plötzliche Veränderung einhergeht: Herr Schmidt muss einige seiner Lebensüberzeugungen überprüfen. Ich fand das Buch daher nicht "urkomisch", wie auf dem Cover vermerkt - zumal einem das Lachen mehrfach im Hals stecken bleibt, wenn man nach und nach versteht, welche Einstellungen der alte Herr bisher vertreten hat und wie er immer wieder die Augen verschließt, wenn etwas nicht seinen Idealen entspricht. Da das Buch nur die Perspektive von Herrn Schmidt darstellt, bleiben seine Überzeugungen ohne Widerspruch stehen. Für mich ist dies daher keine leichte Lektüre, da seine Ansichten teils schwer zu akzeptieren sind.
Walter kocht nicht. Putzt nicht. Mischt sich nicht in die Angelegenheiten seiner Frau Barbara ein. Jeden Morgen, wenn er in die Küche kommt, findet er dort eine Tasse Kaffee und zwei Brötchen vor. So war es immer! Doch eines Tages kippt Barbara um und liegt von nun an nur noch im Bett. Kann nichts essen, bewegt sich kaum - und kocht nicht mehr! Was nun? Zu lesen, wie Walter über sich hinauswächst und sich sogar in der Küche versucht, ist zunächst witzig zu lesen. Der Grund dafür - Barbaras schwere Krankheit - lässt jedoch jeden Humor verschwinden. Je weiter das Buch voranschreitet, desto trauriger werden Walters krampfhafte Versuche, an seinem Leben, wie es bisher war, festzuhalten. Ich bin wirklich für schwarzen Humor zu haben, hier gelingt er jedoch leider nicht. Sehr schade, denn die Idee (abgesehen von der Krankheit) ist gut und hätte Potential. Barbara hätte einfach beschließen sollen, dass sie keine Lust mehr hat, denn dann wäre mehr Freiraum für Skurrilität und Witz gewesen.
"Barbara stirbt nicht". Da ist sich jedenfalls ihr Mann Walter Schmidt sicher, als sie eines Morgens einfach nicht mehr aufsteht. Herr Schmidt ist ein alter weißer Mann, wie er im Buche steht. Er kann gerade einmal so Kaffee kochen, weiß nicht, wie man Herd und Backofen bedient, geschweige denn die Waschmaschine. Doch Barbara steht auch am nächsten Tag nicht auf. Und am übernächsten auch nicht. Herr Schmidt muss also improvisieren, und erlebt dabei wundersame aber auch -bare Dinge. Nur die erwachsenen Kinder, die treiben ihn in den Wahnsinn... Ich habe Alina Bronskys Roman als Hörbuch gehört, dabei passte die Erzählerstimme von Thomas Anzenhofer sehr gut zur Persönlichkeit von Herrn Schmidt. Da Letzterer nunmal keine aufgeschlossene Frohnatur ist, erfahren wir nicht wirklich viel gerade heraus aus dem Leben des Ehepaares, vieles ist in mehr oder weniger subtilen Gedanken und wie nebensächlich wirkenden Handlungen versteckt. So findet Herr Schmidt zwar, Verliebtheit sei unrealistische Kitsch, aber dass er seine Frau doch ganz gerne mag, bleibt nicht verborgen. Viele Situationen sind auch einfach lustig, in anderen denkt man nur "Mensch Walter, jetzt stell dich nicht so an
Barbara stirbt nicht Alina Bronsky, gelesen von Thomas Anzenhofer Walter Schmidt ist empathielos, ein Stiesel, ein Muffel, ein Patriarchat, intolerant und ein Rassist. Eines Morgens wacht er auf und sein erster Gedanke ist, dass es nicht wie gewohnt nach Kaffee richt, wie es sollte. Stattdessen findet er Barbara im Bad, wo sie auf dem Boden liegt. Er macht ihr ein paar Vorwürfe, wischt ihr das Blut von der klaffenden Kopfwunde und bringt die völlig unterkühlte Barbara wieder ins Bett. Da Barbara auch die nächsten Tage keine Anstalten macht aufzustehen, muss er wiederstrebend und fluchend lernen wie man Kaffee kocht. Für den Haushalt war immer Barbara verantwortlich. Die Küche hat er nie betreten, überhaupt, für Frauensachen ist er nicht zuständig! Irgendwann taucht sein Sohn auf, der sich Sorgen um seine Mutter macht und sie ins Krankenhaus bringen will, aber Walter weist ihn zurück, denn Barbara war nie krank. Die Wochen vergehen ohne das Barbaras Gesundheitszustand sich verbessert. Ganz langsam beginnt Walter, mit Hilfe eines YouTube-Kochvideos kochen zu lernen und findet sogar Gefallen daran. Ob er sich zum Ende des Buches verändert hat, müsst ihr selber herausfinden. Ein Buch, dass mich (Nähkästchen auf) an meine eigene Kindheit erinnert. Noch heute isst mein Vater nicht, wenn ihm keiner den Teller auffüllt (Nähkästchen wieder zu). Mich hat das Buch zwischendurch wirklich aufgeregt: Walter, der seit 54 Jahren verheiratet ist und immer erklärt, dass Barbara ja nicht seine erste Wahl war und er sie nur geheiratet hat, weil sie damals schwanger war. Das keiner der Kinder gerne kommt, merkt er gar nicht. Diese mangelnde Selbstreflexion … grrr .. hat mich ganz wahnsinnig gemacht. Aber genau das wollte die Autorin bewirken und ich habe dem Sprecher des Hörbuchs, deren Stimme perfekt passt, wirklich gerne zugehört. Ein gutes Buch, auch wenn der Protagonist ein wahrer Unsympath war. 4 Sterne