Gleich vorneweg: Auch wenn Kokoro wie ein Roman geschrieben ist, dieses Buch kann man einfach nicht in einem Rutsch lesen. Es beinhaltet so viele Informationen, Lebensweisheiten und Leitsätze, mit denen ich mich bewusst auseinandersetzen musste und auch wollte, es ging gar nicht anders. Ich habe es geliebt und werde es bestimmt noch einige Male lesen.
Das hellblaue Cover ist schlicht gehalten, der Mond hinter einer angedeuteten Bergkulisse strahlt Ruhe aus.
Man begleitet die Autorin durch ein wichtiges Jahr ihres Lebens. Sie erzählt ruhig von ihren Erlebnissen und ihren Gedanken. Es herrscht durchgehend eine angenehme Atmosphäre.
Hinter jedem Kapitel stehen einige Fragen, die man in Ruhe, und am besten in Stille, für sich beantworten sollte, wenn man herausfinden möchte, was KOKORO für einen selbst bedeutet.
Man merkt, dass die Autorin Japanologie studiert, in Japan gelebt hat und Japan immer noch besucht, denn sie verfügt über ein erstaunliches Wissen und Hintergründe, die sie gerne mit mir teilt. So gelingt es mir nicht nur, viele neue Erkenntnisse über mich selbst, sondern auch über die Japaner mit ihren Weisheiten, ihren Traditionen und ihr Leben zu erhalten.
Sehr informativ!
Cover und Leseprobe hatten meine Neugier geweckt. Ich schätze Fachbücher, die sich mit Lebenseinstellungen auseinandersetzen, besonders wenn es um japanische Konzepte geht.
Der Schreibstil erleichterte mir den Einstieg ins Buch. Es liest sich fast wie ein Roman, da die Autorin ihre persönlichen Erfahrungen sehr ansprechend schildert.
Dieses Buch ist jedoch nichts, was man in einem Zug liest. Vielmehr benötigt man nach jedem Kapitel etwas Zeit, um das Gelesene zu verarbeiten und sich mit den dort gestellten Fragen auseinanderzusetzen, wenn man das möchte.
Anfangs fand ich die Erzählung noch sehr fesselnd, doch mit jeder weiteren Seite ließ mein Interesse nach. Für mich schien es, als stünden die Aufarbeitung der Midlife-Phase und die Trauer der Autorin zunehmend im Vordergrund. Das Thema Kokoro rückte dabei eher in den Hintergrund.
Obwohl das Buch insgesamt interessant und unterhaltsam ist und viele kluge Gedanken enthält, die mich immer noch beschäftigen, hatte ich mir letztlich etwas anderes erwartet. Die letzten Kapitel habe ich tatsächlich nur noch überflogen.
Es gibt durchaus interessante Passagen und einiges, das man für sich mitnehmen kann. Dennoch empfinde ich andere Bücher mit ähnlichen Themen als lohnenswerter.
Auch wenn die spirituellen Bezüge zum Teil etwas willkürlich erscheinen, die Ratschläge an manchen Stellen etwas widersprüchlich-suggestiv sind und man selbst eher für "softe Squishies, Manga-Poster und die ganze Palette bunter Donuts in Tiergestalt" (133) empfänglich ist, regt das Buch in vielfältiger Weise zum Nachdenken an:
"Das vergangene Jahr hat mich nicht unbedingt stärker gemacht, mir jedoch gezeigt, dass ich bereits stärker war, als ich dachte. Je aufrechter ich in meiner Verletzlichkeit blieb, desto länger erstreckte sich der Schatten der Stärke hinter mir."
"Es gilt nicht nur, dass laute Geplapper im Kopf zu beruhigen, sondern auch das Herz zu besänftigen, damit es hören und selber Gehör finden kann und so unsere Verbindung zu allem anderen zu erkennen vermag."
"Im Nachhinein scheint mir Trauer jeglicher Art die große Kraft zu besitzen, das vertraute Leben zu verbrennen, und es liegt an uns Hinterbliebenen, in der Asche von heute zu stochern, um die Knochen des Gewesenen einzusammeln: Erinnerungen, Lektionen fürs Leben, gemeinsame Geschichten und Liebesbeweise. Es ist eine morbide, herzzerreißende Aufgabe, aber ich habe das Gefühl, dass sie für unser Überleben unerlässlich ist."
"Gibt es etwas Unausgesprochenes zwischen Ihnen und den Menschen, die Sie lieben? Wenn sie nicht mehr leben, notieren Sie, was Sie ihnen sagen möchten. Wenn sie noch leben, warum schreiben Sie ihnen nicht einen Brief oder führen ein Gespräch mit ihnen oder nehmen anderweitig Kontakt auf?"
"In meiner Lebensmitte war ich von Angst, Selbstzweifeln und Sorgen geplagt. Das Echo davon hallte in allen Fragen wider, die ich beim Aufstieg mitgeschleppt hatte. Wie kann ich wissen, ob ich mein Leben richtig führe?(Lies: Ich habe Angst, mein Leben zu vermasseln.) Wie kann ich meine Zeit effektiver nutzen? (Lies: Ich habe Angst, nicht effizient genug zu sein und meine Zeit mit falschen Dingen zu verplempern.)"
"Aber Gefühle kann man nun mal nicht beibringen. Sie steigen aus der Tiefe des kokoro auf, sind die innere Antwort auf die Außenwelt. Jeder muss sie bei sich selbst entdecken."
Ein tiefgründiges Buch, welches zum Nachdenken und Entschleunigen einlädt
Es bereitet mir momentan wirklich Freude, wie viel Unterschiedliches ich lesen darf und wie positiv mich diese Bücher alle auf ihre eigene Weise überraschen und prägen.
In Kokoro geht es um japanische Weisheiten. Autorin Kempton reist in ihrer Midlife-Crisis durch Japan. Eigentlich ist sie ein durchstrukturierter Mensch, doch die Trauer des fortlaufenden Lebens holt auch sie ein. Schon lange begeistert sie sich für dieses Land und die Kultur der Menschen dort. Sie studierte Japanologie und im Buch erscheint es, als würde ihr Freundeskreis diese Leidenschaft widerspiegeln. Insofern brachte Kempton viel Wissen mit und als Leserin durfte ich aus ihrem Wissensschatz profitieren und bekam Einblicke in sehr persönliche Erfahrungen mit diesem Land.
Dabei muss man sagen, dass die Autorin hier und da auch eine spirituelle Seite deutlich macht. Dies mag nicht für jeden was sein, nimmt aber auch nur Platz am Rand ein. Für mich gehört diese Art zu Denken auch etwas zum japanischen Mindset dazu und so konnte ich mich völlig drauf einlassen.
Kokoro hat zwar wenig Seiten, doch ist keinesfalls schnell zu lesen. Wer mag, darf und sollte sich auf die Fragen einlassen, die an einem jeden Kapitelende gestellt werden. Kempton fordert den Leser/die Leserin dazu auf, in sich hinein zu schauen. Und das nicht nur in das Hier und Jetzt und die Zukunft, sondern auch in Vergangenes. Nicht nur in die Anfänge, sondern auch auf die Enden. Gerade die Kapitel über Verlust und Loslassen, haben mich tief berührt und etwas in mir bewegt.
Letzten Endes kann ich noch immer nicht ganz fassen, was Kokoro bedeutet. Es ist ein tief verwurzelter Begriff Japans, der selbst für Einheimische die unterschiedlichsten Bedeutungen hat. Vielleicht ist auch genau das die Definition. Doch ich kann sagen, dass dieses Buch mir viele Weisheiten vermitteln konnte. Mir viele Tipps mit auf den Weg gegeben hat und wenn ich nicht bereits Lust auf das Land hätte, dann spätestens jetzt. Während man diese Buch liest, kann man in sich kehren.
Tiefgründig, emotional, heilend - eine Einladung zu mehr Selbstliebe für sich und das Leben
Ein ganz besonderes, intensives und harmonisches Buch zur Unterstützung für mehr Selbstliebe, Ratgeber für den Alltag und zur Krisenbewältigung.
Von Außen betrachtet mag das Buch, durch sein schlichtes Cover, leicht und einfach erscheinen.
Doch im Inneren verbirgt sich so viel mehr.
Anfangs mag der Inhalt des Buches sehr komplex wirken. Die japanische Kultur wird als sehr tiefgründig und komplex dargestellt. Doch mit Hilfe der gut formulierten erklärenden, sowie herzlichen Worte der Autorin, bekommt man große Lust in diese besondere tiefgründige Kultur einzusteigen.
Immer wieder werden wir LeserInnen ermutigt, mitzukommen auf diese, ihre, besondere Reise.
Wir beginnen die Reise, lernen die Autorin näher kennen und werden auf sanfte Weise mit den ersten Fragen nach dem Sinn des Lebens konfrontiert.
Ganz wundervoll werden die japanischen Bröuche und die Natur bildlich beschrieben, damit das Eintauchen in diese Geschichte leichter fällt.
Auf dieser Reise lernen wir mehrere Arten und Sichtweisen des KONORO kennen.
Uns begleiten viele interessante Menschen und ihre Geschichten.
Wie individuell sein KOKORO jeder für sich interpretiert und im Grunde führt es doch immer zu dem gleichen Ergebnis: Herz-Achtsamkeit.
An einigen Stellen war es mir zu intensiv, und ich hatte kurz das Gefühl den Anschluss zu verlieren. Doch die Autorin schafft es immer wieder, mich mit intensiven aufmerksamen Sätzen und Redewendungen, zurück zu holen und das Interesse an der Geschichte nicht zu verlieren.
In den einzelnen Teilen des Buches, und deren Kapiteln, widmet die Autorin sich Fragen des Lebens wie: was bedeutet Zeit? Wie wertvoll kann Stille sein?
Sterblichkeit und Altern: Worte, die oft Unbehagen auslösen. In „KOKORO“ jedoch, werden wir eingeladen, positiver und ausgeglichen über diese und weitere unvermeidliche Aspekte im Leben zu denken.
Die Beschreibungen der japanischen Bräuche, insbesondere die Wortwahl mit denen die Autorin die Natur, ihre Gefühle und Empfindungen beschreibt, haben mich fasziniert und mich tief mit eintauchen lassen in diese Reise.
Ich habe mir beim Lesen bewusst viel Zeit gelassen und mir so manche Frage selbst gestellt.
Die im Buch enthaltenen KOKORO-Übungen sind genau richtig platziert und eine willkommene Hilfestellung, das Gelesene für sich selbst anzuwenden.
Dieses Buch bekommt einen festen Platz in meinem Regal und Leben und ich werde es jedem empfehlen, der offen ist für Selbstreflektion, Achtsamkeit und Self-Care oder sich in einer Krise befindet.
Den hier ist für jeden etwas dabei was hilft, bewusster und liebevoller mit sich und seinem Leben in Kontakt zu treten..
In dem Buch Kokoro - Japanische Weisheiten für ein gelungenes Leben, erzählt Beth Kempton von ihrer Reise durch Japan und wie diese ihr dabei half sich selbst und ihr Kokoro, ihr achtsames Herz, zu finden. Es ist eine inspirierende Geschichte über schmerzhaften Verlust, intensive Suche und große Liebe, welche die Lesenden einlädt sich mit auf die Reise zu begeben. Es gibt immer wieder Informationen über Japan, seine Kultur und verschiedenste Lebensweisen. Am Ende jedes Kapitels werden einem Fragen an die Hand gegeben, die man für sich selbst beantworten kann, um sein eigenes Leben zu reflektieren.
Ich mochte den Aufbau des Buches sehr. Die persönliche Geschichte, gemischt mit intensiv recherchierten Informationen und den Anregungen sich selbst zu reflektieren. Auch scheint sich die Autorin viele Gedanken darum gemacht zu haben, wie sie das Buch gestaltet, vom ruhigen einfarbigen Cover, über die Aufteilung in drei Teile, die nach den drei heiligen Bergen benannt sind, bis hin zu den passend ausgewählten Fragen und Weisheiten in jedem Kapitel. Mich konnte das Buch jedoch nicht komplett abholen, da ich den Schreibstil der Autorin manchmal etwas zu ruhig fand, wodurch sich das Buch für mich stellenweise etwas gezogen hat. Auch wurden die Informationen zu Japan zwar immer erklärt, da ich jedoch keinerlei Vorwissen besitze, waren es einfach viel zu viele Dinge auf einmal und ich hatte wirklich Schwierigkeiten mitzukommen und weiß auch nicht, ob es wirklich alle diese Informationen gebraucht hätte.
Ich bin schon lange der japanischen Kultur sehr angetan und habe mich daher sehr über dieses Buch gefreut.
Das Cover ist vom Design her sehr schlicht und sinnlich gehalten-
Passend zum Inhalt, der mit einer sehr entspannten Atmosphäre daherkommt.
Nach persönlichen Tiefschlägen unternimmt Japanologin und Autorin Beth Kempton eine Pilgerreise durch das ländliche Japan auf der Suche nach Ruhe und Schönheit im Chaos des Lebens. Oder auf Japanisch dem Kokoro – dem achtsamen Herz, das Körper und Geist verbindet.
Es ist eine schöne Biografie, in der uns die Autorin an ihren Abenteuern in Japan teilhaben lässt.
Wir bekommen Einblick in interessante Weißheiten und Metaphern und haben nach jedem Kapitel eine kleine "Kokoro-Übungen" in der Wir uns Fragen gegenüberstehen, für die man sich ein wenig Zeit nehmen sollte.
Es war ein netter Read, der mehr als Biografie, als Ratgeber gesehen werden sollte.
Mich hat er jedoch in meinem Fernweh nur verstärkt.