27. Mai 2025
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Bewertung:3.5

Meine 12 für 2025 Challange läuft richtig gut, „Meine Cousine Rachel“ stand auch auf der Liste und wurde im Mai von mir gelesen.   Für mich war „Meine Cousine Rachel“ das erste Buch von Daphne du Maurier und ganz bestimmt nicht das letzte.   Philip Ashley wächst wohlbehütet auf dem Gut seines Cousins Ambrose auf. Als dieser im fernen Italien plötzlich stirbt und kurz zuvor eine geheimnisvolle Frau geheiratet hat, wächst in Philip der Verdacht, dass Ambroses Tod kein natürlicher war. Als Rachel schließlich nach Cornwall kommt, um die Familie kennenzulernen, trifft Philip auf eine Frau, die all seine Vorstellungen ins Wanken bringt.    Rachel ist sehr charmant, schwer greifbar und undurchsichtig. Während des Lesens war ich im Wechsel zwischen Mitgefühl und Misstrauen Rachel gegenüber gefangen. Sie ist eine faszinierende Figur die zugleich Sympathie wie auch Ablehnung hervorruft.   Du Mauriers Schreibstil ist so elegant wie Rachel selbst, bildhaft und schafft eine Spannung allein durch die eigenen Gedanken die man schafft beim Lesen. Die Autorin spielt raffiniert mit unserer Wahrnehmung. „Meine Cousine Rachel“ ist gefüllt mit Manipulation, Faszination, Gier, Obsession und Vertrauen. Mir hat die Geschichte gut gefallen und ich freue mich auf weitere Werke von Daphne. Instagram: leeexieh

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
1. Mai 2025
Bewertung:5

"Die Wahrheit ist etwas nicht Greifbares, Unsichtbares, worüber man manchmal ahnungslos stolpere; nur alte Menschen, kurz vor dem Tod und manchmal sehr reine, sehr junge Menschen würden sie erkennen, festhalten und begreifen". Ohne auf den Inhalt einzugehen, da der Klappentext bereits viel hergibt, ist es insgesamt ein sehr atmosphärisches und düsteres Buch. Ähnlich wie bei „Rebecca“ liest sich Du Mauriers Schreibstil sehr angenehm und flüssig. Du Mauriers schafft es Themen wie psychologische Spiele , Eitelkeit, Schuldgefühle und Misstrauen, zu kombinieren und somit die Spannung zu halten. Ich hab's sehr gerne gelesen, weil es bis zur letzten Seite fesselnd ist.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
16. März 2025
Bewertung:4

Rezension | Meine Cousine Rachel von Daphne du Maurier Beschreibung   Bereits früh verlor der junge Philip Ashley seine Eltern, daher wächst er bei seinem Vetter und überzeugten Junggesellen Ambrose in Cornwall auf. Die beiden Männer führen ein behagliches Landleben bei dem ihnen nichts zu Fehlen scheint, am allerwenigsten eine Frau. Ambrose Gesundheit verschlechtert sich jedoch und reißt ihn aus seinem Alltag heraus. Um wieder gesund zu werden unternimmt Ambrose Reisen in den Süden. Während seiner Abwesenheit schreibt er Briefe an Philip, aus diesen hervorgeht, dass Ambrose sich mit ihrer Cousine Rachel vermählt hat. Es treffen immer weniger Briefe ein, die Inhalte werden zunehmend verwirrend, zusammenhanglos und alarmierend – so dass Philip beschließt nach Florenz zu reisen um Ambrose aufzusuchen.   Als Philip vor Ort eintrifft ist Ambrose bereits tot, von der Witwe Rachel fehlt jegliche Spur. In Trauer und Wut entbrannt, voller Rachegelüste, kehrt Philip nach Cornwall zurück. Eines Tages steht Rachel, das Objekt seiner Rachegedanken, vor der Tür und sie ist so vollkommen anders als erwartet. Es dauert nicht lange bis auch Philip dieser geheimnisvollen Frau verfällt.   Meine Meinung   „Meine Cousine Rachel“ von Daphne du Maurier ist ein Klassiker des 20. Jahrhunderts, dessen Geschichte im ländlichen Cornwall (irgendwann im 19. Jahrhundert) spielt. Am 13. Juli 2017 kommt die Verfilmung des Romans in die Deutschen Kinos. Passend dazu hat der Suhrkamp Verlag den Roman in einer kompletten Neuübersetzung von Brigitte Heinrich und Christel Dormagen heraus gebracht. Bisher hatte ich die Autorin Daphne du Maurier nicht auf dem Leseradar und habe dies nun schleunigst geändert!   Meine treuen Leser haben sicherlich schon mitbekommen das ich zwischendurch auch mal gerne zu klassischer Literatur greife und mich in den Wogen dieser bedächtigen, umschmeichelden Sprachkünste verliere die vortrefflich gesellschaftliche Aspekte aufgreifen. Mit „Meine Cousine Rachel“ von Daphne du Maurier gelingt das zu 100 Prozent.   Im Mittelpunkt steht der 24-jährige Philip der seinem Vetter und Vaterersatz Ambrose unglaublich ähnelt. Beide Männer sind Einzelgänger, sehr naturverbunden und lieben ihr einfaches Leben im gemütlichen Herrenhaus in Cornwall ohne jegliche gesellschaftlichen Verpflichtungen. Auf Anhieb mochte ich diese unkomplizierten und liebevoll gestalteten Charaktere.   "Wir waren Träumer, alle beide, unpraktisch, scheu, den Kopf voll großartiger Theorien, die sich nie bewähren mussten, und wie alle Träumer, gingen wir schlafwandelnd durch die Welt. " (Seite 14)   Bereits nach wenigen Seiten hatte mich Daphne du Maurier auch mit ihrer Geschichte am Haken. Zwei überaus liebenswerte und charismatische Herren die nicht die geringste Absicht hegen jemals eine Frau in ihr Leben zu lassen, und dann kommt doch alles anders als erwartet. Das vertraute Verhältnis zwischen Philip und dem gut zwanzig Jahre älteren Ambrose wird auf die Probe gestellt. Ambrose verliebt sich in Rachel, heiratet diese schließlich, und bevor Philip ihn noch einmal zu Gesicht bekommt, verstirbt er unter mysteriösen Umständen. Alles was Philip bleibt sind verstörende Briefe von Ambrose, nagende Eifersucht und der Verdacht, dass Rachel die Schuld an der ganzen Tragödie trägt.   "Der so angsterfüllte, scheinbar so endlose Tag war nun vorüber, und ich hätte partout nicht sagen können, ob er sich zu meinem Vorteil oder Nachteil entwickelt hatte." (Seite 112)   Diese Ungewissheit zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman und verleiht der Geschichte eine besonders geheimnisvolle Atmosphäre. Zuerst der Verdacht gegen Rachel den Philip aus Ambrose Briefen zieht, seine unglaubliche Wut gegen Rachel als er mit Ambrose Tod konfrontiert wird, und der Nährboden für eine tiefe Rache ist bereitet. Schließlich lernt Philip die junge Frau kennen, nur die Bilder die in seinem Kopf entstanden sind wollen einfach nicht mit der Person übereinstimmen die er nun kennen lernt. Rachel ist sympathisch, herzlich und packt gutmütig überall mit an. Trotz aller Zweifel und jeglicher Abneigung gegen eheliche Bindungen, beginnt Philip sich in diese undurchschaubare Frau zu verlieben.   "»Ich wage die freche Behauptung«, verkündete ich, »dass die Segnungen ehelichen Glücks nicht ganz das sind, was immer behauptet wird. Wenn ein Mann sich Wärme und Behaglichkeit wünscht und etwas Schönes zum Anschauen dazu, so kann ihm all das sein eigenes Haus schenken, wenn er pfleglich damit umgeht.«" (Seite 189)   Die Geschichte wird aus Philips Perspektive erzählt, so dass sich der Leser unweigerlich in seine Situation hineinversetzt fühlt und sich mit seinem Schicksal identifizieren kann. Zeitweise hat es mich schier wahnsinnig gemacht, die nüchternen Fakten die gegen die Unschuld von Rachel sprechen mit der liebevollen und fürsorglichen Witwe in Einklang zu bringen. Ist Rachel wirklich so berechnend, nur auf Geld und Besitz aus, ohne Rücksicht auf Verluste? Oder trifft doch eher die herzzerreißende Geschichte über tiefe Liebe und tödliche Tumorerkrankung zu? Trotz diverser alarmierender Signale, die eher für die erste Variante sprechen, scheint sich Philip geradewegs in sein Verderben zu stürzen. Am Ende bleibt nur nagende Ungewissheit…   „Meine Cousine Rachel“ bietet eine emotionale XXL-Karussellfahrt bei dem auch dem stärksten Gewissen schwindelig werden kann. Bei dem gemächlichen Handlungsverlauf kann es evt. dem ein oder anderen Leser etwas langweilig werden, ich für meinen Teil habe aber jede wunderschön geschriebene Zeile genossen. Einen kleinen Abzug muss ich aufgrund des offenen Endes dennoch vornehmen. Die liebe Daphne du Maurier kann uns doch nicht einfach mit dieser Gewissensfrage alleine lassen?!?!   Über die Autorin   Daphne du Maurier wurde 1907 in London geboren und entschied sich im Alter von 19 Jahren nach einer Ferienreise an die cornische Küste, diesen Ort fortan nicht mehr zu verlassen. Alle ihre Romane lässt sie in Cornwall spielen: Jamaica Inn, Das Wirtshaus im Bodmin Moor, Meine Cousine Rachel und natürlich Rebecca, 1938 erschienen und von Hitchcock verfilmt. Daphne du Maurier starb im Alter von zweiundachtzig Jahren in Kilmarth. (Quelle: Suhrkamp/Insel Verlag)   Fazit   Ein lesenswerter Klassiker voll subtiler Spannung vor dem atmosphärischen Hintergrund Cornwalls.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
10. März 2025
Bewertung:5

Nach Rebecca ist Meine Cousine Rachel das zweite Buch, das ich von Daphne du Maurier gelesen habe – und es hat mich vollkommen in seinen Bann gezogen. Ihr Schreibstil ist einfach fesselnd, atmosphärisch und voller Spannung. Du Maurier versteht es meisterhaft, Misstrauen und Zweifel zu säen, sodass man sich nie ganz sicher ist, wem man trauen kann. Besonders faszinierend ist, dass die Geschichte aus der Perspektive von Philip erzählt wird, der oft naiv wirkt, aber dennoch äußerst sympathisch ist. Ich konnte gar nicht anders, als mit ihm mitzufühlen – selbst wenn ich manchmal ahnte, dass er sich in etwas verrennt. Das Ende ist ein besonderes Highlight: Es bleibt bewusst offen und überlässt es dem Leser, eigene Theorien zu entwickeln. War Rachel eine eiskalte Manipulatorin oder doch nur ein Opfer der Umstände? Diese Mehrdeutigkeit macht das Buch umso eindrucksvoller und sorgt dafür, dass es auch nach der letzten Seite noch lange nachhallt. Ein absolut empfehlenswerter Roman für alle, die düstere und psychologische Geschichten lieben!

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
31. Dez. 2024
Bewertung:5

WOW! Ein sehr spannendes Buch über die Cousins Ambrose und Philip, die ein gutes Leben in Cornwall lebten und eigentlich keine Sorgen hatten. Ambrose war für Philip verantwortlich, nachdem er keine Eltern mehr hatte und sie haben viel gemeinsam erlebt. Ambrose ist viele Jahre älter als Philip und hatte trotzdem noch nie eine Frau bei sich gehabt, bis er eines Tages nach Italien aufbricht und dort die Cousine Rachel kennen lernt und sie schließlich auch schnell heiratet. Philip erhält die überraschende Nachricht und verfolgt alles, was es dazu gibt, mit Argusaugen. Denn irgendwann werden die Briefe weniger und mit einem besorgten Inhalt. Ambrose hatte Angst und wurde krank. Er glaubte nicht an einen Zufall und doch konnte er nichts beweisen. Als Philip erneut viele Wochen nichts von ihm hört, macht er sich auf den Weg nach Italien und erfährt, dass sein Cousin verstorben sei. Betäubt und verstört kehrt er zurück und eines Tages steht tatsächlich Rachel vor ihm. Er beschloss, bevor er sie sah, dass er sie hassen und die Wahrheit schon noch erfahren wird. Doch als sie schließlich wirklich da ist und sie sich kennen lernen … Ambrose hat seiner Frau nichts hinterlassen, doch Philip glaubt einfach, dass er keine Gelegenheit mehr dazu hatte und beschließt etwas, was … *** Es ist ein wirklich sehr spannender Roman, der mich nicht mehr losgelassen hat. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich gefesselt von der Erzählart und Denkweise von Philip, aus dessen Sicht alles geschieht. Man erfährt, wie er sich fühlte, bekommt mit, wie eng die Verbindung zu Ambrose ist und was sein Verlust in ihm ausgelöst hat. Selten hab ich so ein interessantes und bis zur letzten Seite offenes Buch gelesen. Natürlich hatte ich zwischenzeitlich meine Vermutungen, aber an dieses Ende hab ich erst geglaubt, als … Das alles spielt etwa Anfang des 20. Jahrhundert. Buch ist erstmalig 1951 erschienen.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
30. Nov. 2024
Bewertung:3

Tolle Atmosphäre, aber (zu) nerviger, naiver und frauenfeindlicher Protagonist, uff!

》Ich glaube, in diesem Moment begriff ich alles, was auch Ambrose begriffen hatte. Ich begriff, was er in ihr gesehen und sich ersehnt, aber nie bekommen hatte. Ich begriff jetzt die Qualen und den Schmerz, sah den Abgrund zwischen ihnen, der immer größer wurde. Ihre Augen, so dunkel und anders als unsere, starrten uns beide an, ohne zu begreifen. Ambrose stand neben mir, im Schatten des flackernden Kerzenlichts. Wir sahen sie an, gequält und hoffnungslos, und sie erwiderte vorwurfsvoll unseren Blick. Ihr Gesicht wirkte fremd im Halbdunkel. Klein und schmal, ein Gesicht wie auf einer Münze. Die Hand, die ich hielt, war nicht länger warm. Kalt und zerbrechlich mühten sich die Finger, freizukommen, die Ringe zerkratzten meine Handfläche. Ich ließ sie los und wollte sie im selben Augenblick wieder festhalten.《

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
1. Okt. 2024
Bewertung:5

Mit ihrem zweiten Buch hat Daphne sich in meinen Olymp der Lieblingsautorinnen geschossen, es gefiel mir noch besser als Rebecca. Wieder schreibt sie einen klassischen Gothic-Roman, wobei Setting ein altes Herrenhaus ist. Wieder schafft sie es eine mysteriöse Figur zu erschaffen, die ich erst ganz zum Schluss richtig einzuschätzen wusste und wieder wusste ich während des ganzen mitreißenden Plots nicht genau was jetzt Wahrheit oder Wahn ist. Dieses Buch hat so viele Ebenen, aber es schreitet langsam voran und fügt Stück für Stück finstere Nuancen hinzu, bis ich hilflos im raffinierten Netz der Autorin gefangen war, bevor ich wusste, was passiert ist, vielleicht ein bisschen wie Phillip, die Hauptfigur. Ihn mochte ich von Anfang an sehr gerne, da Philipp ein selbstbewusster und überzeugter Junggeselle ist, der sein leben in Bescheidenheit genießt, bis alles auf den Kopf gestellt wird. Ich war sofort in der Geschichte verhaftet und hab alles andere bei Seite gelegt, die Atmosphäre war so dicht, das man sie in Scheiben schneiden konnte, Die erste Szene und auch die letzte passen perfekt zusammen und nichts ist vorhersehbar, weil du Maurier es mal wieder geschafft hat psychologische spiele, Eitelkeit, Schuldgefühle und Misstrauen, zu kombinieren, das dies Fülle von Theorien und Spekulationen auslöst und das Ende war fantastisch. Hier stimmt einfach alles. Neues Lieblingsbuch im Lieblingsbuchregal.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
28. Dez. 2023
Bewertung:3.5

War okay

Das Buch hat mich zwar nicht so begeistert, wie die anderen beiden Bücher der Autorin, war aber recht unterhaltsam. Die Charaktere waren sehr gut beschrieben, ich hatte nur meine Probleme, deren Handlungen manchmal nachzuvollziehen, weswegen sie mich ab und an doch ein wenig genervt haben. Das Buch ist sehr atmosphärisch und detailliert geschrieben. Die Handlung hat mir ebenso gut gefallen.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
7. Sept. 2023
Bewertung:5

Spannender Roman über eine schwarze Witwe

Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen, aber danach habe ich es fast in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte ist sehr spannend und es wird sich hauptsächlich mit der Gefühlswelt von Philipp befasst, was mir sehr gut gefällt. Es war auch schön zu lesen, dass pikantere Szenen nicht explizit beschrieben wurden, was eine Abwechslung zur moderneren Literatur ist.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
1. Mai 2023
Bewertung:4

Rezension | Meine Cousine Rachel von Daphne du Maurier Beschreibung   Bereits früh verlor der junge Philip Ashley seine Eltern, daher wächst er bei seinem Vetter und überzeugten Junggesellen Ambrose in Cornwall auf. Die beiden Männer führen ein behagliches Landleben bei dem ihnen nichts zu Fehlen scheint, am allerwenigsten eine Frau. Ambrose Gesundheit verschlechtert sich jedoch und reißt ihn aus seinem Alltag heraus. Um wieder gesund zu werden unternimmt Ambrose Reisen in den Süden. Während seiner Abwesenheit schreibt er Briefe an Philip, aus diesen hervorgeht, dass Ambrose sich mit ihrer Cousine Rachel vermählt hat. Es treffen immer weniger Briefe ein, die Inhalte werden zunehmend verwirrend, zusammenhanglos und alarmierend – so dass Philip beschließt nach Florenz zu reisen um Ambrose aufzusuchen.   Als Philip vor Ort eintrifft ist Ambrose bereits tot, von der Witwe Rachel fehlt jegliche Spur. In Trauer und Wut entbrannt, voller Rachegelüste, kehrt Philip nach Cornwall zurück. Eines Tages steht Rachel, das Objekt seiner Rachegedanken, vor der Tür und sie ist so vollkommen anders als erwartet. Es dauert nicht lange bis auch Philip dieser geheimnisvollen Frau verfällt.   Meine Meinung   „Meine Cousine Rachel“ von Daphne du Maurier ist ein Klassiker des 20. Jahrhunderts, dessen Geschichte im ländlichen Cornwall (irgendwann im 19. Jahrhundert) spielt. Am 13. Juli 2017 kommt die Verfilmung des Romans in die Deutschen Kinos. Passend dazu hat der Suhrkamp Verlag den Roman in einer kompletten Neuübersetzung von Brigitte Heinrich und Christel Dormagen heraus gebracht. Bisher hatte ich die Autorin Daphne du Maurier nicht auf dem Leseradar und habe dies nun schleunigst geändert!   Meine treuen Leser haben sicherlich schon mitbekommen das ich zwischendurch auch mal gerne zu klassischer Literatur greife und mich in den Wogen dieser bedächtigen, umschmeichelden Sprachkünste verliere die vortrefflich gesellschaftliche Aspekte aufgreifen. Mit „Meine Cousine Rachel“ von Daphne du Maurier gelingt das zu 100 Prozent.   Im Mittelpunkt steht der 24-jährige Philip der seinem Vetter und Vaterersatz Ambrose unglaublich ähnelt. Beide Männer sind Einzelgänger, sehr naturverbunden und lieben ihr einfaches Leben im gemütlichen Herrenhaus in Cornwall ohne jegliche gesellschaftlichen Verpflichtungen. Auf Anhieb mochte ich diese unkomplizierten und liebevoll gestalteten Charaktere.   "Wir waren Träumer, alle beide, unpraktisch, scheu, den Kopf voll großartiger Theorien, die sich nie bewähren mussten, und wie alle Träumer, gingen wir schlafwandelnd durch die Welt. " (Seite 14)   Bereits nach wenigen Seiten hatte mich Daphne du Maurier auch mit ihrer Geschichte am Haken. Zwei überaus liebenswerte und charismatische Herren die nicht die geringste Absicht hegen jemals eine Frau in ihr Leben zu lassen, und dann kommt doch alles anders als erwartet. Das vertraute Verhältnis zwischen Philip und dem gut zwanzig Jahre älteren Ambrose wird auf die Probe gestellt. Ambrose verliebt sich in Rachel, heiratet diese schließlich, und bevor Philip ihn noch einmal zu Gesicht bekommt, verstirbt er unter mysteriösen Umständen. Alles was Philip bleibt sind verstörende Briefe von Ambrose, nagende Eifersucht und der Verdacht, dass Rachel die Schuld an der ganzen Tragödie trägt.   "Der so angsterfüllte, scheinbar so endlose Tag war nun vorüber, und ich hätte partout nicht sagen können, ob er sich zu meinem Vorteil oder Nachteil entwickelt hatte." (Seite 112)   Diese Ungewissheit zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman und verleiht der Geschichte eine besonders geheimnisvolle Atmosphäre. Zuerst der Verdacht gegen Rachel den Philip aus Ambrose Briefen zieht, seine unglaubliche Wut gegen Rachel als er mit Ambrose Tod konfrontiert wird, und der Nährboden für eine tiefe Rache ist bereitet. Schließlich lernt Philip die junge Frau kennen, nur die Bilder die in seinem Kopf entstanden sind wollen einfach nicht mit der Person übereinstimmen die er nun kennen lernt. Rachel ist sympathisch, herzlich und packt gutmütig überall mit an. Trotz aller Zweifel und jeglicher Abneigung gegen eheliche Bindungen, beginnt Philip sich in diese undurchschaubare Frau zu verlieben.   "»Ich wage die freche Behauptung«, verkündete ich, »dass die Segnungen ehelichen Glücks nicht ganz das sind, was immer behauptet wird. Wenn ein Mann sich Wärme und Behaglichkeit wünscht und etwas Schönes zum Anschauen dazu, so kann ihm all das sein eigenes Haus schenken, wenn er pfleglich damit umgeht.«" (Seite 189)   Die Geschichte wird aus Philips Perspektive erzählt, so dass sich der Leser unweigerlich in seine Situation hineinversetzt fühlt und sich mit seinem Schicksal identifizieren kann. Zeitweise hat es mich schier wahnsinnig gemacht, die nüchternen Fakten die gegen die Unschuld von Rachel sprechen mit der liebevollen und fürsorglichen Witwe in Einklang zu bringen. Ist Rachel wirklich so berechnend, nur auf Geld und Besitz aus, ohne Rücksicht auf Verluste? Oder trifft doch eher die herzzerreißende Geschichte über tiefe Liebe und tödliche Tumorerkrankung zu? Trotz diverser alarmierender Signale, die eher für die erste Variante sprechen, scheint sich Philip geradewegs in sein Verderben zu stürzen. Am Ende bleibt nur nagende Ungewissheit…   „Meine Cousine Rachel“ bietet eine emotionale XXL-Karussellfahrt bei dem auch dem stärksten Gewissen schwindelig werden kann. Bei dem gemächlichen Handlungsverlauf kann es evt. dem ein oder anderen Leser etwas langweilig werden, ich für meinen Teil habe aber jede wunderschön geschriebene Zeile genossen. Einen kleinen Abzug muss ich aufgrund des offenen Endes dennoch vornehmen. Die liebe Daphne du Maurier kann uns doch nicht einfach mit dieser Gewissensfrage alleine lassen?!?!   Über die Autorin   Daphne du Maurier wurde 1907 in London geboren und entschied sich im Alter von 19 Jahren nach einer Ferienreise an die cornische Küste, diesen Ort fortan nicht mehr zu verlassen. Alle ihre Romane lässt sie in Cornwall spielen: Jamaica Inn, Das Wirtshaus im Bodmin Moor, Meine Cousine Rachel und natürlich Rebecca, 1938 erschienen und von Hitchcock verfilmt. Daphne du Maurier starb im Alter von zweiundachtzig Jahren in Kilmarth. (Quelle: Suhrkamp/Insel Verlag)   Fazit   Ein lesenswerter Klassiker voll subtiler Spannung vor dem atmosphärischen Hintergrund Cornwalls.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
7. Apr. 2023
Bewertung:3

Das Thema des Buches ist stark. Die Rolle der Frau und die Konsequenzen, wenn man als selbstbewusste Frau ein eigenständiges Leben führen will, werden eindringlich anhand der Geschichte von Rachel und Philip dargestellt. Man erfährt die Geschichte aus der Sicht von Philip, der mir mit seiner Frauenfeindlichkeit extrem auf die Nerven ging. Leider nur 3 Sterne, da mir die zweite Hälfte des Buches überhaupt nichts mehr gegeben hat. Ich habe weitergelesen um die Auflösung zu erfahren, diese hat mich aber nicht zufrieden gestellt.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
3. Feb. 2023
Bewertung:4

Eine tolle Geschichte, bei der man sich auf seine eigenen Eindrücke nicht verlassen kann. Es hat sehr viel Spaß gemacht mitzurätseln was nun wirklich hinter dem mysteriösen Tod von Ambrose Aschley steckt. Man weiß nie so richtig was man von Rachel halten soll, und gerade wenn man glaubt man weiß was passiert ist und wie man Rachel einzuschätzen hat, passiert wieder etwas, was einen an seiner eigenen Meining zweifeln lässt.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag
4. Nov. 2022
Bewertung:2

** 2,5 Sterne ** Hm, ich weiß nicht so recht... Es konnte mich leider nicht so sehr begeistern wie Rebecca. Ich fand es stellenweise langweilig und weiß auch nicht wirklich, was ich von Philip und Rachel halten soll. Ganz warm wurde ich nicht mit ihnen. Das Ende gefiel mir ganz gut.

Meine Cousine Rachel
Meine Cousine Rachelvon Daphne du MaurierInsel Verlag