6. Mai 2025
Bewertung:4

Ganz Gut

Mein erster Roman von einer der Brontë-Schwestern! In diesem Buch geht es um Agnes,die in eher ärmeren Verhältnissen in einer Pfarrerei aufgewachsen ist,und sich entschließt Gouvernante zu werden. Während dessen erlebt sie mit den Kinden einige Abenteuer, jedoch lernt sie auch den Hilfspfarrer Mr. Weston kennen, der ihr sehr gefällt. Die Kinder fand ich öfters etwas nervig,vorallem die Bloomfields. Ich mochte Mr. Weston sehr gerne, und die Gespräche zwischen Agnes und ihm fand ich toll,wenn ich mir auch etwas mehr gewünscht hätte. Natürlich war der Schreibstil etwas anspruchsvoller als in modernen Romanen,jedoch konnte ich durch die Kürze das Buch trotzdem relativ schnell beenden. Insgesamt also ein ganz gutes Buch, wenn auch kein Highlight.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
4. Feb. 2024
Bewertung:2

Agnes & Edward

Agnes Grey war mein erster Klassiker und war von der Länge her perfekt, um reinzukommen. Die Geschichte an sich, fand ich ganz nett, wenn auch gewöhnungsbedürftig zu den Romanen, die ich sonst immer lese. Es war eben eine andere Zeit und es hat mir gefallen, mal in diese Welt einzutauchen. Vom Schreibstil her war es auch deutlich besser als erwartet, aber dennoch bin ich richtig oft abgeschweift und musste wirklich aufmerksam lesen. So war es eher ein Kampf zu diesem Buch zu greifen, statt zu einem NA Roman. Naja, der erste Klassiker ist geschafft, fehlen noch drei (bis jetzt). Aber mein Lieblingsgenre wird es definitiv nicht!

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
15. Jan. 2024
Bewertung:2

Konnte mich leider nicht überzeugen. Sehr schleppend, wenig Handlung, Fokus liegt auf dem Leben einer Gouvernante Englands des 19. Jahrhunderts, die begleitet von gesellschaftlicher Isolation und dem Mangel an Daseinsberechtigung außerhalb ihrer Berufung. Gesellschaftskritischer Roman ohne Dramen, Romantik, Wendungen - schlicht, zu wenig Handlung.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
27. Dez. 2023
Bewertung:4

Ein richtig schöner Klassiker!

Nachdem ich das Buch vor ein paar Wochen begonnen habe und es zunächst erstmal pausiert habe, konnte ich es jetzt innerhalb von ein paar Tagen zügig beenden. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und man fliegt förmlich durch die Seiten. Leider ist der Fokus nicht wirklich auf der Liebesgeschichte, weshalb man kaum Szenen zwischen Agnes und Mr. Weston hat. Allerdings hat man sehr viel über die Rolle der Frau und die Erziehung der Kinder zu dieser Zeit gelernt und ich finde man bekommt durch dieses Buch einen sehr detailreichen, teilweise aber auch schockierenden Einblick. Die Autorin behandelt sehr viele Themen in diesem Buch, die zu dieser Zeit wichtig waren und zeigt anhand von verschiedenen Personen welche unterschiedlichen Meinungen es gibt, was mir sehr gut gefallen hat. Insgesamt fand ich das Buch besser als Stolz und Vorurteil (was ja ebenfalls in dieser Zeit spielt), leider hat es aber nicht für 5 Sterne gereicht, da mir wie bereits gesagt die Liebesgeschichte zu kurz kam.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
27. Okt. 2023
Bewertung:4

Für einen Klassiker leicht zu lesen, ich konnte mir gut die Protagonisten und die Umgebung vorstellen und habe viel über die Gesellschaftstruktur und die Welt der Frauen in der damaligen Zeit erfahren können. Das Buch hat mir Lust darauf gemacht, noch mehr von den Brontë - Schwestern zu lesen…

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
26. Okt. 2023
Bewertung:4

Für einen Klassiker hat es sich super gut und schnell lesen lassen. Es ist eher eine ruhige Geschichte. Sie wird aus der Erinnerung von Anges uns als Leser erzählt. Der Leser wird zwischendurch auch persönlich angesprochen, was ich immer für ein tolles Stilmittel halte. Das Einzige, was ich an dieser Geschichte nicht mochte, waren die Szenen der Tierquälerei. Das war kaum auszuhalten. Ich weiß nicht, warum die immer wieder vorkamen. Vielleicht zum untermalen, dass manche Protagonisten in der Geschichte wirklich böse und ziemlich unsympathisch waren. Die Szenen zwischen Agnes und Mr. Weston mochte ich dagegen sehr.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
24. Okt. 2023
Bewertung:3.5

Klassiker hat er sich gut für einen Einstieg eignet 

Agnes, jüngere Tochter eines Pfarrers, wird verwöhnt und verhätschelt und braucht keinen Finger krumm machen. Trotzdem entschließt sie sich, nachdem der Vater hoch verschuldet und krank danieder liegt, sich als Gouvernante bei Lords und Ladies zu verdingen. Glück hat sie dabei keins, denn die Familien sind, wie man heute sagen würde, dysfunktional. Deutlich ausgedrückt: Die Blagen sind verwöhnte, und zum großen Teil grausame, A….lochkinder. In einem der Haushalte begegnet sie das erste Mal einem Menschen, zu dem sie sich hingezogen fühlt. Ob diese Liebe erwidert wird, müsst ihr selber lesen. Anne Brontë schreibt einen tagebuchähnlichen Roman, in dem sie gut die damalige soziale Situation einer nicht ganz so reichen jungen Dame widerspiegelt. Bescheidenheit und Sitz. Nach außen zu zeigen, ist oberste Priorität, wie es allerdings hinter der Fassade aussieht, unterscheidet sich nicht unbedingt von unserer Gegenwart. Agnes ist ein zwiespältiges Geschöpf. Einerseits ist sie innerlich aufbrausend und regt sich zurecht über Missstände im sozialen Miteinander auf, andererseits nimmt sie die Verhaltensweisen ihres Gegenübers als gottgegebene Hierarchie hin. Sie nimmt Bosheit war, beteiligt sich nicht daran, aber duldet diese. Ihre Versuche, Einheit zu gebieten, sind halbherzig. Eine gewisse Lithargie macht sich in ihrem Handeln bemerkbar. Ebenso Unentschlossenheit. Rosalie hingegen ist zwar unsympathisch, aber wenigstens ist hier was los. Eigentlich bin ich ihr ganz gerne gefolgt, auch wenn ich sie manchmal am liebsten in den Bach geschubst hätte. Es ist nicht, so dass Agnrs mir unsympathisch war, aber manchmal hab ich sie nicht wirklich verstanden Der Roman ist leicht zu lesen, und mit Spannung habe ich verfolgt, ob Mister Weston Agnes Gefühle erwidert. Allerdings fand ich die Liebesgeschichte etwas banal . Ein bisschen mehr Leidenschaft hätte mir besser gefallen. Insgesamt hat es mir aber Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen, durch den ich wie durch ein Fensterchen in das Leben einer Frau hineinschauen durfte. Er ist nix überragend besonderes, kann aber eine gute Einstiegslektüre sein für alle, die sich an Klassiker nicht heranwagen. Ich danke Ihnen Meike und Anja für die Organisation der tollen Leserunde und allen Teilnehmern für den guten Austausch.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
22. Okt. 2023
Bewertung:4.5

Ein wunderbarer Klassiker - Eine Geschichte über eine bewundernswerte Frau, die ihren Weg geht und sich nicht entmutigen lässt.

Anne Grey ist ein angenehm zulesender Klassiker. Leichtgängig und zum einkuscheln. Ich habe diesen Klassiker im Rahmen eines BuddyReads gelesen. Durch den angenehmen Schreibstil bin ich von Beginn an gut in die Geschichte gekomme . Wie begleiten das Leben von Anne Grey, die sich entscheidet Gouvernante zu werden. Zunächst glaubt niemand an ihren Wunsch. Doch im Verlauf der Geschichte zeigt sich eine starke Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht entmutigen lässt und ihren Weg geht. Dabei zeigt sie viel Herz. Ein Buch, dass mir mal wieder zeigt, dass wahre Schönheit von ihnnen kommt. Ich werde bestimmt lange an dieses Buch denken und will jetzt auch nochmal die Bücher der anderen Brontë-Schwestern lesen.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
15. Okt. 2023
Post image
Bewertung:3

"Agnes Grey" wurde im Jahre 1846 zusammen mit den Romanen "Der Professor" und "Sturmhöhe" einem Londoner Verlag zur Veröffentlichung angeboten. Hinter den angegebenen Verfassern Currer, Elvis und Acton Bell verbergen sich die mittlerweile weltberühmten Schriftstellerinnen Charlotte, Emily und Anne Bronte. Obwohl der erste Roman von Anne Bronte, im Gegensatz zum Erstling ihrer Schwester Charlotte, einen Verleger fand, steht ihr Werk bis heute etwas im Schatten der bis heute vielgelesenen Romane ihrer Schwestern. Warum ist das so? Ist "Agnes Grey" die eher fade Geschichte einer jungen Gouvernante, die damaligen Lesern einen interessanten Einblick in gewisse Gesellschaften mit neuem Blickwinkel gab, für heutige Betrachter aber eher belanglos scheint? Oder hat er sich eine gewisse Aktualität bewahrt, der das Interesse auch heute noch weckt? Anne Bronte zeigt in ihrem ersten Roman ein augenscheinliches Talent für Ausdruck und Stil. Mit ihrer direkten Ansprache bindet sie den Leser mit ein, was sehr anziehend wirkt, aber sich im Laufe der Geschichte auch als etwas schwierig entwickelt. Auch wenn man am Anfang noch starke Empathie für die Protagonistin fühlt, die bei ihrer ersten Arbeitsstelle mit tyrannischen Kindern und gefühllosen Erwachsenen klar kommen muss, verspielt sie diese Sympathien bei einigen im Laufe des Buches. Ihre sehr passive Art machen es dem Leser nicht leicht. Auch die Liebesgeschichte ist wahrscheinlich einigen nicht ganz nachvollziehbar und ihr zeitweise ständiges Verzagen und Klagen zehren an den Nerven. Anderseits ist die Stärke der Geschichte, dass die Autorin ihre eigene Erfahrungen sehr stark einbringt. Was die Handlungen, aber auch Gefühle der Protagonistin angeht, wirkt der Roman stets authentisch. Es handelt sich zum großen Teil um eine realistische und auch schonungslose Darstellung der oberen Gesellschaft und die damit verbundene Kritik kommt eindeutig an. Auch zeigt die Autorin durchaus Talent zur Ironie, die auch mal Richtung Satire neigt und ein wenig an den Stil von Jane Austen erinnert, nur würde man sich wünschen, solche Momente wären häufiger. FAZIT Die Übereinstimmung von Werk und dem Leben der Autorin, sowie der offensichtliche Einfluss auf das Schreiben ihrer Schwester Charlotte in "Jane Eyre" sind die großen Stärken des Romans. Auch wenn der erzählerische "Überbau" fehlt, der die anderen Werke der Bronte Schwestern so spannend macht, ist "Agnes Grey" besonders für all diejenigen empfehlenswert, die ein gesteigertes Interesse an der Welt der Brontes haben. Wer an dem Schreibstil Anne Brontes Gefallen gefunden hat, sollte unbedingt "Die Herrin von Wildfell Hall" lesen, der alles einlöst, was man in "Agnes Grey" vermisst hat!

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
15. Okt. 2023
Bewertung:4

Das erste Viertel könnte um einiges kürzer sein. Ich fand zuerst den Aufbau komisch, weil der Mann, in den sich Agnes verliebt, erst ab der Hälfte eine Rolle spielt. Aber das Buch hat eben die Romance nicht im Fokus sondern eher Standesunterschiede und die Rolle der Frau. Der Schreibstil ist sehr angenehm und ich kam gut durchs Buch durch.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
13. Okt. 2023
Bewertung:3.5

Die ersten 2 Drittel waren recht interessant. Eine schöne Geschichte mit toller Sprache, Allerdings flachte es dann beim letzten Drittel ab und es war am Ende nicht sehr spannend. Trotzdem konnte man es gut lesen und ich würde es weiterempfehlen. Gerade wenn man dazu noch Hintergründe über das Leben der Autorin kennt. Es spiegeln sich einige Lebensumstände wieder.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
13. Okt. 2023
Bewertung:3.5

Einblick in ein Frauenleben

Wie alle Bücher der Bronte-Schwestern, die ich bisher gelesen habe, gibt auch dieses einen Einblick in die Zeit und das damalige Leben der Gesellschaft. Gerade am Anfang hat mich das Buch wirklich gefesselt, da mich der Werdegang der jungen Gouvernante sehr interessiert hat, insbesondere auch ihr Blick in die Familien ihrer Arbeitgeber und die damaligen Erziehungsmethoden. Gegen Ende verlor das Buch für mich etwas an Spannung. Ich mochte es lieber als Sturmhöhe, aber an Jane Eyre komme es nicht heran.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
12. März 2023
Bewertung:4.5

Für Fans dieser Art Bücher ein Schatz !

Ich habe es geliebt. Von der ersten bis zur letzten Seite ! Auch wenn es an sich schwierig ist, in dieses Buch einzusteigen und Agnes ein sehr nüchterner Charakter ist, mangelt es hier nicht an Tiefe. Aber hier geht es auch gar nicht so sehr um Emotionen. Wer das große Drama sucht, ist hier Fehl am Platz. Das Buch ist erfrischend frei von großem Drama und eher alltäglich gehalten. Dennoch hat das Buch eine Bedeutung, einen tieferen Sinn. Es geht hier - ähnlich wie bei Jane Eyre - um die Tätigkeit der Governante und den Problemen, die sie mit sich bringt. Trotz der Ernsthaftigkeit findet man hier trotzdem Humor. Man muss ihn aber etwas suchen. Es ist britischer Humor. Einfach schön zu lesen und eine schöne Verweil-Pause zwischen den ganzen actiongeladenen Werken der Neuzeit.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
8. Feb. 2023
Bewertung:3

Ich weiß wirklich nicht wie viele Sterne ich hier geben soll... Wahrscheinlich wären 2 gerechtfertigt, weil das Buch unendlich langweilig ist - genauso wie Agnes Grey selber. Aber es ist hübsch geschrieben. Nett = Okay = 2 Sterne? Oder 2,5 und aufrunden? Ich mach das erstmal, kann aber sein, dass ich noch abwerte!

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
2. Jan. 2023
Bewertung:4

Agnes Grey wächst als Pfarrerstochter in bescheidenen, aber sehr glücklichen Verhältnissen auf. Schwester Mary und ihr fehlt es an nichts. Die Liebe ihrer Eltern ist groß, auch wenn es der Familie oft an Geld fehlt. Agnes möchte dann etwas zum Familienleben beitragen und sich als Gouvernante beweisen. In ihrer Vorstellung wird sie sich um brave, liebe Kinder kümmern und deren Vertraute sein. Leider wird sie dahingehend enttäuscht. Zu dieser Enttäuschung bettet sich das Heimweh zu ihrer Familie und viele andere zwischenmenschliche Hürden, von denen sie nie geträumt hätte. Agnes beschreibt auf unterhaltsame, und ihre direkte Art ihre Rolle als Erzieherin im 19. Jahrhundert bei zwei wohl betuchten Familien. Mit Einblick in ihre Gedankenwelt, ihre Prinzipien und ihren Charakter lässt sie uns an ihren Erfahrungen, Anstrengungen und Erlebnissen teilhaben. Die Geschichte lässt sich fließend und unaufgeregt lesen, hat teilweise einen flachen Spannungsbogen und dann wieder doch Stellen, wo man mitfiebert. Manche Szenen waren etwas zu langatmig, aber dies tut der Geschichte keinen Abbruch. Agnes als Hauptprotagonistin der Geschichte ist sympathisch, ehrlich, loyal und sehr selbst reflektiert für diese Zeit, was man leider von den Nebenfiguren an den Schauplätzen, an denen sie sich aufhält, nicht behaupten kann. Sie lernt verzogene, hinterlistige, unmoralische Kinder und Familien kennen und hat, trotz ihres Auftrages als Erzieherin, keine Handhabe gegenzusteuern. Wird Agnes in dieser Geschichte ihr Glück finden? Fazit: Die Geschichte hat mir gut gefallen, ich konnte auch gut folgen. Der Lesefluss war für mich immer gegeben. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll, die Charaktere grundsätzlich sehr sympathisch, einige nicht so. Das Ende hätte für meinen Geschmack etwas länger dauern und detaillierter sein können, denn ich hätte gerne gewusst, was sich da noch entwickelt. Aber das ist nur mein Empfinden, weil ich den Schluss so toll und liebreizend fand. Schade, dass ich dieses Buch nicht schon früher im Regal hatte! Ein toller Klassiker, den man gelesen haben sollte. Von meiner Seite auf jeden Fall eine Leseempfehlung und eine Kaufempfehlung dieses wunderbaren Reclam-Exemplars – 4/5 Sternen.

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag
7. Sept. 2022
Bewertung:4

„Agnes Grey“ von Anne Bronte Darum geht es: Die Pfarrerstochter Agnes Grey lebt vollkommen abgeschieden mit ihren Eltern und ihrer Schwester in Nordengland. Als ihre Familie in finanzielle Not gerät, beschließt Agnes, als Gouvernante zu arbeiten. Ihr anfänglicher Enthusiasmus wird jedoch schnell getrübt. Ihre verzogenen Schützlinge wie auch deren reiche Eltern machen Agnes das Leben schwer. Als sie zarte Gefühle für den Hilfspfarrer Edward Weston entwickelt, stellt das Schicksal sie auf eine harte Probe… Vielen Dank für diese schöne Leserunde @klassikergeliebte – eine Leserunde ganz nach dem Motto #bookstagramgoesklassik Das erste Buch der jungen englischen Schriftstellerin, die genau wie ihre beiden berühmten Schwestern nur wenig Werke veröffentlicht hat. "Agnes Grey" ist (wie die meisten Romane der viktorianischen Ära) zwar eine Liebesgeschichte, doch anders als in den Büchern Jane Austens steht dieses Suchen nach Liebe nicht im Vordergrund des Romans. Die komplette erste Hälfte des Buches handelt vom entbehrungsreichen Beruf der Gouvernante, eine Tätigkeit, die im 19. Jahrhundert oftmals mit Ausbeutung und Elend einherging. Gouvernanten waren nötig, wurden aber selten in die Familie integriert, sondern führten ein armseliges Schattendasein bei schlechter Bezahlung. Anne Brontë hat selbst mehrere Jahre als Gouvernante gearbeitet, insofern dürften die detaillierten Schilderungen des Arbeitsalltags durchaus realistisch sein. Agnes Grey bekommt zwei heranwachsende Mädchen an die Hand, die dem Leser selbst mit viel Wohlwollen komplett unsympathisch sind. Strunzdumm, egoistisch und eingebildet bis zum Gehtnichtmehr machen sie der jungen Gouvernante das Leben schwer. Nur der ortsansässige Hilfspfarrer ist ein Lichtblick in ihrem trüben Dasein... Anders als im Buch "Sturmhöhe" ihrer Schwester Emily Brontë erscheint hier die Hauptprotagonistin aufrecht, integer und moralisch gefestigt. Das Buch ist flüssig geschrieben, von mir gelesen in einer hervorragenden Neuübersetzung von Michaela Meßner. Lediglich einige etwas sehr bibellastige Abschnitte sind zu bemerken, was allerdings wenig verwundert, da der Vater der Brontë-Schwestern selbst Pfarrer war und die Autorin dementsprechend christlich erzogen worden ist. Fazit: Nicht annähernd so schnulzig, wie viele vermuten; vielmehr wird das Leben der arbeitenden Klasse im viktorianischen Zeitalter eindrucksvoll geschildert. Für Freunde klassischer englischer Literatur garantiert interessant und lesenswert. 4 von 5 Sterne

Agnes Grey
Agnes Greyvon Anne BrontëInsel Verlag