Ich musste es für die Schule lesen. Es hat mir überraschend gut gefallen , wenn man einmal in der Sprache drinnen ist.
Man muss sich aber erst mit der Familien Geschichte von Ödipus befassen sonst blickt man durch die Familien Verflechtungen nicht durch
Aber es ist ein sehr angenehmes Drama
Der Beweis, dass die Menschheit seit 400 vor Christus nicht wirklich viel dazu gelernt hat.
Antigone handelt gemäß dem Gesetz der Götter und gemäß dem, was ihr ihre Moral gebietet, und widersetzt sich dadurch dem irdischen Machthaber.
Er pocht auf seine Macht, auf seine Gesetze, denen Folge zu leisten ist - und am Ende verlieren eigentlich alle Beteiligten.
Eine griechische Tragödie par excellence, in deren Nachkommen ich auch Romeo und Julia einordnen würde.
Ich würde argumentieren, dass die Frage „der moralisch richtige und schwere Weg?“ oder „der legale (also von der Obrigkeit gewünschte) und leichte Weg?“ heute mindestens genauso aktuell ist wie vor 2500 Jahren.
Klimakrise, politischer Rechtsruck, Völkermord - wer die Augen aufmacht wird sehen, dass wir heute mindestens genauso moralisch eigentliche zwingende Entscheidungen zu treffen haben.
Die gute Nachricht ist : wir müssen garnicht unbedingt altgriechische Heldinnen sein - schließlich werden wir Zeuge, wie die breite Masse durch Teilhabe auf die moralisch richtige Entscheidung drängen kann.
Sprich - wenn Unrecht geschieht müssen wir nicht bis zum Blut dagegen kämpfen. Wenn viele Mitwirken reicht es schon aus, wenn man dem Unrecht ins Auge blickt und es auch als solches benennt. In diesem Sinne - FCK AFD, und Grüße gehen raus an Fridays for Future.
Achja - und eigentlich hab ich eine andere Version gelesen. Aber meine Antiquität von anno 1920? 1930? ist verständlicher Weise nicht gelistet 😅
"Vieles Gewalt'ge lebt, und nichts
Ist gewaltiger als der Mensch, (...)"
"Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da."
"Des schlimmsten Todes sterbe für die schönste Tat."
"Am ersprießlichsten ist, um glücklich zu sein,
Der besonnene Sinn: nie frevle darum
An der Götter Gesetz! Der Vermessene büßt
Das vermessene Wort mit schwerem Gericht;
Und der Trotzige lernt
Noch weise zu werden im Alter."
Was wiegt schwerer? Das irdische oder das göttliche Recht? Oder vielleicht auch der eigene Moralische Kompass?
Antigone, Tochter des Ödipus verstößt gegen König Kreons Anweisung ihren verstorbenen Bruder nicht ordnungsgemäß zu beerdigen. Sie tut es, da sie das göttliche Recht über das irdische stellt und sich, trotz Androhung der Todesstrafe an ihrem moralischen Kompass orientiert.
Einer Regel der griechischen Tragödie folgend, sterben alle involvierten. Jedoch nicht ohne das es vorher durch einen Seher angekündigt wurde.
Ich fande es sehr anstrengend zu lesen und empfehle interessierten eher die Arte Dokumentation zu Antigone in der Reihe die größten Mythen, als sich durch diese Verse zu quälen. Der Punkt abzug ist für mich wegen des anstrengenden Schreibstils.
Was soll ich sagen? Hätte ich es nicht fürs Abendgymnasium lesen müssen, hätte ich es gar nicht gelesen. Ich merke immer mehr, wie mir die Klassiker einfach nicht liegen 🤔 ist einfach nicht meins. Die Art, wie es geschrieben ist, finde ich persönlich sehr anstrengend zu lesen. Das einzig gute für mich ist, dass es nur 78 Seiten hat.
Das Stück Antigone ist kurz, aber fesselnd.
Durch seine Leidenschaft und Brutalität erinnert es mich ein wenig an ein Shakespearestück.
Es ist kurz, aber hat eine weise Aussage, so wie man es von solchen Stücken gewohnt ist.
Für alle interessierten der klassischen Literatur ein angenehmer und kurzweiliger Zeitvertreib.
⭐️⭐️⭐️⭐️