21. Sept. 2022
Bewertung:4

Meine Meinung zu „Miss Island“ von Audur Ava Ólafsdóttir, übersetzt aus dem Isländischen von Tina Flecken: Die Geschichte wird zunächst im Vorwort aus Sicht von Heklas Mutter bei Heklas Geburt erzählt. Anschließend spielt diese im Jahr 1963, und aus Sicht von Hekla, während sie ihr Elternhaus verließ und in die Hauptstadt Islands „flüchtete“. Einer angehenden Schriftstellerin, die ihr Leben erzählt. Von Jobsuche über die Freundschaften zu Isey und Jón John zum Schreiben ihrer Romane, Gedichte und Kurzgeschichten. Dennoch bekommt Hekla kaum Kontur, und wenn nur durch die Gespräche zu ihren Freunden und ihrem Partner, einem Dichter. In diesem Buch werden zwei Themen von der Autorin angesprochen, die zu der Zeit im konservativen Island wenig zur Sprache kamen, bzw. nicht sonderlich offen behandelt wurden. Zum einen eine Frau als bekannte, erfolgreiche Schriftstellerin, welche sich durch niemanden aufhalten und schon gar nicht auf ihre Schönheit sich reduzieren lässt. Und zum anderen die Homosexualität, denn Jón John, ihr bester Freund, fühlt sich ausgegrenzt und falsch. Sprachlich konnte mich das Buch sehr überraschen. Neben einigen poetischen Punkten, ist es aber auch super pragmatisch. Wichtiger Punkt der Autorin zudem ist die Wertschätzung, welche Schriftstellerinnen ebenso verdienen, wie Schriftsteller.

Miss Island
Miss Islandvon Auður Ava ÓlafsdóttirInsel Verlag