Kürbis, Kostüme und ein kaltblütiger Mord – Agatha Christie mal wieder in Hochform
In „Die Halloween-Party“ von Agatha Christie wird ein Kinderfest an Halloween zum Schauplatz eines tragischen Verbrechens. Die 13-jährige Joyce wird während der Feierlichkeiten ertränkt aufgefunden – ein schockierendes Ereignis, das die Feierlichkeiten abrupt beendet. Ariadne Oliver, eine bekannte Krimiautorin, die zufällig Gast auf der Party war, bittet ihren Freund, den Privatdetektiv Hercule Poirot, den Fall zu übernehmen. Der Detektiv stößt auf eine Fülle von Verdächtigen und Motiven, was den Fall zu einem klassischen, vielschichtigen Poirot-Rätsel macht. Agatha Christie enttäuscht auch in „Die Halloween-Party“ nicht. Der Roman, ein Paradebeispiel für Christies Fähigkeit, komplexe, ineinandergreifende Rätsel zu erschaffen, bietet alles, was man von einem Christie-Krimi erwartet. Poirot, der kauzige, aber doch scharfsinnige Detektiv, navigiert geschickt durch ein Netz aus Lügen und Halbwahrheiten, um den Täter zu entlarven. Die Atmosphäre des Buches ist trotz des makabren Anlasses des toten Kindes erstaunlich lebendig. Christie schafft es, die Spannung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig das Setting einer Kinderparty so zu beschreiben, dass man fast die herbstliche Kühle und das Rascheln der fallenden Blätter im regnerischen England spüren kann. Selbst wenn Halloween nur etwa zweimal erwähnt wurde und die Story problemlos auch an jedem anderen Tag hätte stattfinden können, passt das Setting sehr gut. Die Story und ihr Aufbau sind typisch Christie. Es wird viel geredet, also alles sehr dialoglastig, und es wird mit den Charakteren und deren menschlichen Eigenschaften herumgespielt. Allerdings ist die eigentliche Geschichte doch etwas konfus und wird mit vielen Details garniert, die leicht verwirren können. Insbesondere die ganze Fülle an Charakteren, die Poirot nach und nach befragt. Da muss man schon genau lesen und wirklich aufmerksam sein, um nicht den Faden zu verlieren. Die Lösung des Falles ist dann wieder mal Christie pur, überraschend und logisch zugleich. Alles in allem hat mir die Story gut gefallen, auch wenn ich persönlich Miss Marple lieber habe als Poirot. Das ist aber wohl nur eine persönliche Vorliebe. Sei’s drum: Wer sich für klassische Whodunnits begeistert, wird von der Queen of Crime auch zu Halloween fabelhaft unterhalten. ⭐️⭐️⭐️⭐️