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Bewertung:3.5

Der Anfang war vielversprechend, dann ebbte es erstmal ab. Mit dem zweiten Teil wurde es spannender und der Schluss dann sehr zufriedenstellend. Wenn ich nicht gerade in dieser Gegend um Jokkmokk und dem Gebiet der Samen und Rentiere unterwegs gewesen wäre, hätte mich das Buch vielleicht nicht so interessiert. Aber gerade durch unsere hautnahen Begegnungen mit den Rentieren und Rentierherden im schwedischen Bereich Lapplands, hat mich das Buch schon auch fasziniert und berührt. Besonders wenn man erfährt, dass es wirklich diese großen Anfeindungen gegenüber der Samen und deren Lebensweise gibt und deshalb einfach diese wunderschönen Rentiere ermordet werden. Unsere erste Begegnung war so magisch, dass mir die Tränen kamen. Als wir dann auf eine Riesenherde zugefahren sind, war ich einfach nur noch aus dem Häuschen. Wer sich also für die Kultur der Samen und deren Lebensweise interessiert, vllt auch im Zusammenhang mit einer Reise nach Lappland, dem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Leider nicht meins…
Bewertung:1

Leider nicht meins…

Eigentlich möchte die neunjährige Elsa nur nach ihren Rentieren schauen, doch als sie dort ankommt wurde ihr Rentier soeben erbarmungslos umgebracht. Als Beweis, dass es wirklich ihr Rentier war, findet sie am Tatort das abgeschnittene Ohr mit der ihr bekannten Markierung. Sie sieht den Schlächter und dieser gibt ihr zu erkennen, dass sie darüber zu schweigen hat, ansonsten blühe ihr ein ähnliches Schicksal. So geschieht es. Sie berichtet über das Vorgefallene, aber verschweigt den Schuldigen. Dabei war es nicht das einzige Rentier, welches er auf dem Gewissen hat. Die Polizei sieht jedoch keinen Anlass, um dagegen in nötiger Weise vorzugehen, meldet es ausschließlich als Diebstahl und verantwortet damit, dass das Schlachten weitergeht. Noch dazu herrscht ein gesellschaftlicher Zwist zwischen den Sámi und denen, die sie und ihre Rentiere loshaben wollen. Ein Roman, der spannend und vielversprechend klingt – fast wie ein Krimi –, doch empfand ich den Schreibstil als sehr trocken und langatmig. Zudem werden nebenbei so viele irrelevante Szenen geschildert, die es meiner Ansicht nach nicht gebraucht hätte. Einige Tage versuchte ich in das Buch hineinzukommen, bevor ich es etwa bei Seite 120 abbrechen musste. Da ich das Buch schon abgebrochen hatte, wollte ich wenigstens noch den Film anschauen, doch auch dieser konnte mich nicht überzeugen. Bereits der erste Teil des Buchs wurde im Film anders dargestellt. Aber auch alle dargestellten Figuren wirkten nicht passend und die Sequenzen wechselten zu schnell. Nebstdem schockierte mich die real dargestellte Gewalt, wie z.B. das Markieren der Ohren. Natürlich ist das gängige Praxis bei den Sámi, was jedoch nicht heißt, dass es auch gut, richtig oder ethisch vertretbar sei und bei einer Verfilmung, bei der solche Szenen sicherlich mehrmals mit verschiedenen Tieren gedreht werden mussten, nötig sei. Schade! Ich hätte sowohl das Buch als auch den Film gerne gemocht!

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:3

Etwas langwierig, aber bringt einem Themen nahe mit denen man keine Berührungspunkte hat

Das Buch beschäftigt sich vor allem mit der Diskriminierung der Samen. Ein Volk im Norden, von dem ich vorher noch nichts gehört hatte. Es wird ein wichtiges Thema aufgegriffen und dem Leser wird nahe gebracht, welche Auswirkungen es auf die Betroffenen haben kann. Es macht einen beim Lesen teilweise einfach nur wütend und es erschreckt einen, das Diskriminierung, egal welcher Gruppe, doch immer ähnlich abläuft und was Menschen anderen Menschen antun können. Leider hatte das Buch seine Längen und man hätte die ein oder anderen Personen rausstreichen können, da es mir teilweise zu viele Personen sind, die nicht viel zur Geschichte beitragen.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:3

Die Geschichte und ihre Hintergründe sind bewegend. Ich bin mir sicher, dass es wichtig ist, das Volk der Sami bekannter zu machen- die Kultur nicht verebben zu lassen und durch das westliche zu erdrücken. Trotzdem habe ich mich durch das Buch gekämpft. Die letzen 30 Seiten waren gut, weil endlich was neues passiert ist. Immer und immer die gleichen Szenen und während das sicherlich der Realität entspricht finde ich es literarisch nicht angenehm. Thematisch also wichtig und gut recherchiert und beschrieben, literarisch war das Buch aber nicht mein Fall. Deswegen 3/5.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:4

Sehr spannendes Thema. Jedoch war mir die explizite Beschreibung der Toten Rentiere immer wieder zu viel. Was eindeutig dazu geführt hat, dass ich zwischendrin zwei andere Bücher lesen musste. Ich hätte mir in dem Buch mehr Aufklärung über Depressionen gewünscht, wenn das Thema schon so einen großen Raum einnimmt. Bzw. was heißt Aufklärung? Es eben mal beim Namen zu nennen.

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Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Unverbrauchtes Thema 🥰
Bewertung:4

Unverbrauchtes Thema 🥰

"Ann-Helén Laestadius schreibt mitreißend über eine uns vollkommen unbekannte Kultur"... So steht es im Klappentext, und das fasst alles ziemlich gut zusammen 😍. Die Geschichte über die Rentierzucht der Samen in Schweden ist völlig anders als die meisten Bücher. Erzählt wird in 2 Zeitebenen, Abstand ca. 10 Jahre. Dabei werden Begriffe verwendet und Ereignisse beschrieben, deren Hintergründe ich parallel erst mal googeln musste 😁. Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, hat stellenweise fast etwas von "plappern" 🤔. Wer's gelesen hat versteht, was ich meine 😁. Hab ich so auch noch nie gehabt. Überraschenderweise verläuft die Geschichte (für meinen Geschmack) ohne Höhepunkte, jedoch auch ohne Längen. Es liest sich von Beginn an flüssig, weil das Thema vollkommen neu und unverbraucht ist. 🥰 Das Buch vermittelt die Kultur und die damit verbundenen Problematiken der Samen detailliert und wortreich, das Leben in Nordschweden als Sámi in Bezug auf Nichtangehörige des Volkes wird eindringlich dargestellt. Top ❣️ Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass mehrmals auch das Thema Selbstmord behandelt wird. Im Buch selbst wird vorab nicht darauf hingewiesen.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:4

Die Geschichte fand ich sehr spannend und interessant, insbesondere den Blick auf samische Kultur und Lebensweise. Die Ungerechtigkeiten, die die Handlung prägen, fand ich jedoch oft kaum aushaltbar, was ja auch in der Realität leider oft der Fall ist. Für mich definitiv ein Buch für die kalte Jahreszeit und für Skandinavienfans, abseits von Krimis und Thrillern.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:3

Nicht das, was ich erwartet habe

Ich hab das Buch gesehen: das Cover, den Titel & den Klappentext & habe gehofft, ein Buch zu finden, dass so ist wie „der Gesang der Flusskrebse“. Leider wurde ich enttäuscht. Das Buch ist nichts für schwache Nerven. Ich habe mich die ersten 150 Seiten wirklich schwer getan mit der kindlichen Sicht der 9-jährigen Elsa und dachte schon, ich breche das Buch ab. Dann kam, für mich sehr plötzlich, der Zeitsprung - Elsa ist erwachsen, wodurch sich für mich das Lesegefühl an sich erstmal deutlich gebessert hat. Trotzdem ist das Buch durchweg düster & man wird von einer depressiven Stimmung (hier hätte mir eine Triggerwarnung gefallen) begleitet, da fast alle handelnden Personen von Depressionen & Suizidgedanken durch die andauernde Diskriminierung betroffen sind. Das hat mir schon zu schaffen gemacht. Außerdem hatte das Buch einige Längen, da für mich immer wieder das gleiche passiert ist - was sicherlich wichtig ist, um dem Leser die Lage der Sami bewusst zu machen. Und das fand ich an dem Buch toll. Ich kannte das Volk der Sami vorher nicht & fand es durchaus interessant einen ersten Einblick in deren Leben und Geschichte zu erhalten, sodass man sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchte.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:5

Spannend, fesselnd und mitreißend

Ein wunderschöner Roman, der von einer Gemeinschaft von Familien erzählt, deren Leben aus der Haltung von Rentieren besteht. Neid, Hass und Gier erschwert ihnen und ihren Tieren das Leben. Tier werden getötet und verstümmelt. Ein kleines Mädchen, dass Angst hat wird zu einer starke Protagonistin die für sich und ihre Familie einsteht. Absoluter Pageturner!

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:1

Weder inhaltlich noch stilistisch überzeugend für mich

Es ist mir im Nachhinein ein Rätsel, wie dieses Buch auf meiner Leseliste landen konnte. Ich hätte es gern abgebrochen, habe aber immer weiter gehofft, dass noch etwas kommt, das sich für mich lohnt. Es kam tatsächlich kurz vor dem Ende, aber das ist echt nicht genug. Ich halte es entsprechend kurz: der Anfang hat mich gelangweilt. Es gab immer wieder schlimme gewalttätige Szenen gegenüber Tieren (Rentieren), die detailliert beschrieben wurden. Es war mehr oder minder von Anfang an klar, wer es war und der Rest des Buchs drehte sich um das Nichtstun der Polizei und die wachsende Verzweiflung der Rentierhalter, die zudem diskriminiert und ausgegrenzt werden. Das ist zum einen schwer auszuhalten aber zum anderen auch ermüdend für mich gewesen, weil es einfach knapp 450 Seiten lang immer und immer wieder das Gleiche ist. Das alles soll nicht bedeuten, dass mich das Schicksal der Sámi kalt gelassen hat. Ich hätte mir sogar noch mehr Details und Infos gewünscht. Denn der Teil hat mich sehr interessiert. Aber auch hier war es mir zu wenig. Ich hatte in einigen Rezensionen gelesen, dass sie viel über die Sámi gelernt haben. Insofern empfindet das einfach jede*r anders. Fazit: leider gar nichts meins! Werbung für Bücher - selbst gekauft

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4.5

Für alle Fans von "Der Gesang der Flusskrebse" - erschütternd, traurig und wunderschön zugleich.

In diesem Roman von Ann-Helén Laestadius begleiten wir Elsa, die als Angehörige der Samen zu einer der letzten indigenen Bevölkerungsgruppen Europas gehört. Das Dasein als Rentierhalterinnen und Rentierhalter stößt in der schwedischen Mehrheitsgesellschaft immer wieder auf Unmut und die Samen sind täglichen Anfeindungen, Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Auch Elsa hat als kleines Mädchen mit ansehen müssen, wie eines ihrer Rentiere getötet wurde. Die andauernde Ausgrenzung und Gewalt fordert auch menschliche Opfer, was die Protagonisten des Romans unterschiedlich gut verarbeiten. Wir begleiten Elsa bei ihrem Erwachsenwerden und dabei, ihren Platz im Sameby zu finden. Außerdem verfolgen wir, wie die Straftaten der Wilderer mehr oder weniger aufgeklärt werden. Diese stellenweise Tatenlosigkeit der Strafverfolgungabehörden ließ mich teilweise fassungslos zurück. Auch die feindlichen und diskriminierenden Ansichten der Menschen, die von Generation zu Generation auch schon an die jüngsten weitergegeben werden, haben bei mir beim Lesen ein sehr beklemmendes Gefühl hinterlassen. Auf der anderen Seite hat mich die schöne und (soweit ich es einschätzen kann) authentische Sprache tief in die nordische Welt und Natur eintauchen lassen. Elsas Mut und Stärke stecken einen an und lassen auf einen guten Ausgang der Geschichte hoffen. Mit Elsa als Hauptprotogonistin bin ich insgesamt gut warm geworden. Das Buch hat zwischendurch ein paar langatmigere Phasen, letztendlich würde die Geschichte auch mit ein paar Seiten weniger sehr gut funktionieren. Daher nicht ganze volle 5 Sterne. Es ist eine Geschichte über Familie, aber auch über Diskriminierung, über die Liebe zur Natur und zu den Tieren, aber auch über die Widrigkeiten, die das Leben als Rentierhalter mit sich bringt, über Mut, aber auch über Verzweiflung und Machtlosigkeit, über Stärke, aber auch über Rollenbilder und Traditionen. Es hat mir einen Aspekt der europäischen Gesellschaft nahe gebracht, den ich so noch nicht auf dem Schirm hatte und daher eine große Leseempfehlung. Da das Buch im Norden und eher in den kalten Monate spielt, würde ich es eher als Winterlektüre empfehlen. Und hinten im Buch hat es ein Glossar, das die samischen und schwedischen Begriffe erklärt :-)

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:5

Eine Geschichte in einer wunderschönen Sprache.

Dieses Buch habe ich mir aufgrund einer Empfehlung auf READO ausgeliehen und direkt gelesen. Ich habe viele verschiedene Gefühle während des Lesens entwickelt: die Wut über die Polizei und deren Arbeit, die Trauer, die Elsa erlebte, die Angst vor Robert und die Freude, die Elsa bei und mit den Rentieren hatte. Ich gebe eine klare Leseempfehlung.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4

Elsa gehört zum indigenen Volk der Samen und ihre Familie betreibt eine Rentierzucht. Als sie 9 Jahre alt ist, wird Zeugin davon, wie jemand ihr Rentier ermordet. Der Täter droht ihr und Elsa schweigt aus Angst. Der Mord wird als Diebstahl eingestuft und das Verfahren eingestellt. Der Vorfall begleitet sie bis ins Erwachsenenalter, wo der Alltag von der Rentierwilderei geprägt ist und wo die Sámi ständig rassistischen Anfeindungen ausgesetzt sind. Laestadius ist selbst Sami und schildert lebendig und detailliert die samischen Kultur und Gesellschaft. Elsa Familie und Umfeld bilden dabei viele Facetten der Sámi ab: Ihre Ahkku wurde ihrer Familie weggenommen und in ein Internat gesteckt, um ihr die samischen Kultur auszutreiben, während ihre Mutter als angebliche Rivgu (nicht samische Frau) in der Gemeinschaft eine Außenseiterinnenrolle einnimmt. Dabei gehört sie durchaus zu den Sámi, nur haben sich ihre Vorfahren irgendwann in die schwedische Bevölkerung assimiliert. Der Roman schafft das Gefühl des Nordes, die klirrende Kälte und Schönheit der Natur näher zu bringen. Gleichzeitig widmet sie sich dem Rassismus der die marginalisierte Gemeinschaft täglich ausgesetzt ist. Die Darstellung der Folter und Schlachtens der Rentiere hat mich nachhaltig erschüttert. Diese Art des Verbrechens scheint eine verbreitete Form des Hassverbrechen an den Sami zu sein. Die Weigerung der Polizei ihre Arbeit zu tun, hat mich zwar nicht überrascht, aber wütend gemacht. Das Buch hat teilweise ein paar Längen und evtl. hätte man aus dem Mittelteil einige Seiten kürzen können, dennoch ein herausragendes Leseerlebnis. Klare Empfehlung meinerseits.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:3

Inhaltlich ein sehr interessanter Roman, der mich in eine Welt entführt hat, die ich bisher noch nicht kannte und mich einiges gelehrt hat - über Rentiere, das Leben im Norden Schwedens, aber auch über Rassismus und die Herausforderungen die ein Leben in der Abgeschiedenheit mit sich bringt. Leider hat mich die Erzählweise nicht überzeugt, über 2/3 des Buchs hinweg war ich leider doch ziemlich gelangweilt, hab deshalb nie lange am Stück gelesen und dadurch wohl etwas den Bezug zu den Hauptpersonen verloren.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4.5

Wichtige und schön geschriebene Geschichte!

Die Geschichte über das Samí Mädchen Elsa und ihre Familie, die um kulturelle Anerkennung, Gleichberechtigung und für den Schutz ihrer Rentiere kämpfen war sehr bewegend. Man muss vor dem Lesen wissen, dass ernste Themen behandelt werden und Hass gegen die indigene Bevölkerung Schwedens eine große Rolle spielt. Vieles ist wirklich hart zu lesen und macht einen wütend und traurig, aber gerade das ist eben auch wichtig. Manchmal hätte ich mir noch mehr Erklärungen gewünscht, zum Beispiel irgendwie zu der genauen Arbeit mit Rentieren, weil ich davon gar nichts wusste. Am Ende des Buches gab es einen Glossar zur Übersetzung mancher samischer Begriffe, das war praktisch. Allerdings fehlte mir bei manchen längeren Sätzen die Übersetzung und auch bei den Kapitel Titeln. Allgemein sehr empfehlenswert. Man sollte sich aber auch mehr Zeit nehmen zum lesen, denn das Buch ist recht lang und eben zeitweise belastend.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4

Sehr stimmungsvolle, spannende Geschichte. Ich wusste vorher nichts über die Sámi und fand es faszinierend, als Teil der Handlung auch etwas über sie zu lernen. Das Hörbuch fand ich leider aufgrund der Sprecherin nicht so toll. Ich musste es auf reduzierter Geschwindigkeit hören, weil sie so extrem aufgeregt gelesen hat.

Das Leuchten der Rentiere
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Ich habe was anderes erwartet… leider ein wenig enttäuschend
Bewertung:3

Ich habe was anderes erwartet… leider ein wenig enttäuschend

Leider kann ich dem Buch nicht mehr als großzügige 3 Sterne geben. Ich habe was anderes erwartet und ich habe auch mehr erwartet. Vorweg muss ich vielleicht erwähnen, dass ich leider in meiner Buchhandlung von einer der Buchhändlerinnen auch irgendwie "beeinflusst" wurde, indem man mir sagte, dass "Das Leuchten der Rentiere" vom Stil her genau wie "Der Gesang der Flusskrebse" ist. Und naja was soll ich sagen? Ich mochte letzteres nicht. Dementsprechend hatte ich kleine "Vorurteile" und war bisschen demotiviert. Ich habe das Buch trotzdem gelesen in der Hoffnung, dass es nicht ganz so ist wie "Der Gesang der Flusskrebse" und mich überzeugen wird. Ich wurde aber nicht vom Buch überzeugt. In der Tat habe ich auch Parallelen erkannt und finde auch, dass es stark an das Buch von Delia Owens erinnert. Natürlich frage ich mich, ob ich die selbe Meinung hätte, hätte man mir nicht gesagt, dass die Bücher sich vom Stil ähneln. Dieses Buch hier war aber ein bisschen besser. Vom Schreibstil (auch wenn dieser bisschen emotionaler sein könnte) als auch der Story an sich. Es war ein interessanter und informativer Einblick in das Leben des samischen Volkes. Auch wenn die Geschichte nicht auf wahren Begebenheiten beruht.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:4

Ein sehr interessantes, einprägsames und teilweise schockierendes Buch! Die Kultur der Sápmi und die Rentierhaltung inkl. der dahergehenden Problemen waren mir bis dato unbekannt und haben meinen Horizont erweitert. Zudem war es auch traurig zu lesen, dass die Stellung der Frau nicht geachtet wird, über Gefühle nicht gesprochen wird und ziemlich viel verschwiegen wird.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:5

»Samisch zu sein bedeutete, seine Geschichte in sich zu tragen, als Kind vor dem schweren Rucksack zu stehen und sich zu entscheiden, ihn zu schultern oder nicht.« „Das Leuchten der Rentiere“ ist ein eindringlicher und doch ruhiger Roman, der von einer alten Kultur hoch im Norden erzählt und Licht auf einen Konflikt wirft, der bei uns kaum Beachtung findet. Ann-Helén Laestadius gibt ihren Protagonisten eine starke Stimme und lässt sie ihre Perspektive erzählen. Man erfährt so einiges über die Lebensweise der Sami, über die Rentierhaltung und die Konflikte die daraus entstehen. Das macht neugierig auf mehr und wer sich nach der Lektüre bemüht und zu den Themen recherchiert, erfährt so noch einiges dazu. 
Falls ihr also einen Schmöker mit starken Charakteren, tollen Landschaftsbildern und einer spannenden Handlung sucht, kann ich „Das Leuchten der Rentiere“ von ganzem Herzen empfehlen. Mehr zum Buch könnt ihr auf dem Blog lesen, hüpft gerne einmal rüber. Link ist in der Bio ⬆️

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:2

Zu wenig Tiefgang

Auf dieses Buch habe ich mich seit einem Jahr ungemein gefreut, weil ich unbedingt mehr über die samische Kultur und die Rentierzucht im besonderen erfahren wollte. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch gar nicht abholen konnte. Das liegt aber an meinen unerfüllten Erwartungen: Der Fokus der Geschichte liegt nicht auf der Art und Weise der Rentierzucht und dem Alltag der samischen Bevölkerung, sondern auf einem Verbrechen. Mit 9 Jahren sieht Elsa wie ihr Ren brutal ermordet wird. Sie erkennt zwar den Täter, doch der droht ihr mit dem Tod. Eingeschüchtert beschließt Elsa zu schweigen und zu warten, bis ihre Stunde der Rache kommt. Wir erfahren viel über die soziale und systematische Diskriminierung der Samen in Schweden. Allerdings hätte ich den Widerstand und die Rentierzucht der Samen gerne intensiver und dreidimensionaler beleuchtet gehabt. So war mir die Geschichte zu oberflächlich. Meine ausführlichen Kritikpunkte findet Ihr im Lesemonat Januar auf meinem YouTube-Kanal: Japan Connect. https://youtu.be/8UMUN0yibJE?si=UbfVFw6cHMUgiSCG

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:3

Ich habe die Geschichte als Hörbuch gehört und fand sie sehr atmosphärisch. Die Sprecherin hatte eine angenehme Stimme. Bei der Geschichte musste ich öfters mal mir dem Kopf schütteln, weil die Polizei mich einfach fertig gemacht hat. Es war so vieles unfair gegenüber der Rentierhalter. Ich hatte mir aber etwas mehr Gesang der Flusskrebse-Vibes gewünscht, klar dass Ende ist schon spannend, war mir aber persönlich zu schnell und zu unspektakulär abgehandelt.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4

Habe das Hörbuch gehört - nichts für schwache Nerven, Das Buch erzählt die Geschichte von Elsá, einer Sami und Rentier-Züchterin, und damit gleichzeitig die politische und gesellschaftliche Situation, in der die Samen leben (müssen). Die Geschichte geht nah und öffnet die Augen für die Lebensumstände einer Minderheit. Toll und ohne Pathos erzählt.

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Abbruch nach 23%.

Ich bin mir der Tatsache durchaus bewusst, dass dieses Buch viele begeisterte Leser/innen zurücklässt. Ich gehöre leider nicht dazu! Mir waren das definitiv zu viele Rentiere und zu wenig anderweitige Handlung. Für mich langt das nach knapp über 100 Seiten nicht, um weiterzulesen. Zudem gefällt mir die kindliche Sichtweise, aus der die Geschichte geschildert wird nicht, obwohl ich die Thematik grundsätzlich interessant finde. Für mich war das wohl einfach nicht das richtige Buch.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:5

"Nichts sagen war nicht lügen, es war nur Nichts-sagen." Mit 9 Jahren muss Elsa mitansehen, wie ihr Ren ermordet wird. Sie sieht den Mörder, schweigt aber aus Angst. Erst später, als sie zu einer jungen, starken Frau herangewachsen ist, beginnt sie, sich gegen das Morden der Rentiere, dem Wegschauen der Behörden und den Ungerechtigkeiten den Sami gegenüber aufzulehnen. Ein sprach- und bildgewaltiges Highlight... schön und gleichzeitig schrecklich

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4

Mir hat das Buch gut gefallen, ebenso wie die Tatsache, dass es auf wahren Begebenheiten beruht (in Form einer fiktiven Geschichte). Der Schreibstil war angenehm und man konnte gut in das Leben der Protagonistin und der Samen, deren Verbindung zu den Rentieren und die dortige Natur eintauchen. Immer wieder wurden dabei auch kritische Themen angeschnitten, wie die Diskriminierung der Samen. In der Mitte des Buches hat es sich für mich etwas gezogen, das Ende war jedoch wiederum sehr spannend. Insgesamt fand ich es sehr interessant mehr über die Welt der Samen zu erfahren!

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe
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Bewertung:4

„Die Rentiere waren Biekka Oapmi, Eigentum des Windes.“ Ann – Helén – Laestadius nimmt uns in ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“, mit in die schneebedeckten Weiten nördlich des Polarkreises. Sie lässt uns einen Blick in das Leben der Samen werfen. Genauer gesagt in das Leben von der Sámi Elsa. Als Elsa im Alter von gerade mal neun Jahren miterlebt, wie ihr Rentier ermordet wird, ist sie gezwungen zu Schweigen. Bis zu einem bestimmten Punkt, an dem ihr klar wird, dass sich etwas ändern muss. Wir begleiten sie in ihrer Kindheit und erleben mit, wie sie zu einer starken jungen Frau wird, die sich für ihre Kultur und die Menschen, die ihr wichtig sind, einsetzt. In diesem Buch geht es um mehr als nur Gerechtigkeit. Es geht um die Natur, die so schön und doch verletzlich ist. Es geht darum, was passiert, wenn Menschen vernachlässigt werden. Dieser Roman ist keine Lektüre für zwischendurch, da viele wichtige Themen behandelt werden, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Mich hat „Das Leuchten der Rentiere“ zum Nachdenken gebracht, auch durch die Nähe der Charaktere, die man während des Lesens erfährt. Die Längen, die sich in der Mitte des Romans ergeben haben, wurden durch das mitreißende Ende wieder ausgeglichen. Zu dem ermöglicht der bildliche Schreibstil, dass man sich mit der Natur und den Charakteren verbunden fühlt. Es hat sich so angefühlt, als würde man neben Elsa auf Skiern stehen und zum Rentiergehege fahren oder die Polarlichter beobachten. Deshalb passt das Cover perfekt, es spiegelt die Weite und die Schönheit der Natur wider. Insgesamt ein gelungener Roman, der Wunderschön und zugleich Tragisch ist und dem Leser die Kultur der Samen näherbringt.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:4

Das Leben der Sami „„Ich besitze dich nicht. Du gehörst dir selbst. Du bist mir nur geliehen.“ Die Rentiere waren Biekka Oapmi, Eigentum des Windes. Als sie klein war, hatte Áddjá ihr das genau erklärt.“ (S. 350) Das obige Zitat war eins, was sich mir nachhaltig eingeprägt hat und zeigt meiner Meinung nach, mit welcher Ehrfurcht die Autorin Ann-Helén Laestadius in ihrem Roman „Das Leuchten der Rentiere“ (erschienen im Hoffmann und Campe Verlag in der Übersetzung von Maike Barth und Dagmar Mißfeldt) u. a. über die Arbeit mit Rentieren erzählt. Wer jetzt einen romantischen Seelenwärmer-Roman aus dem hohen Norden erwartet, sollte die Hände von diesem Buch lassen. Vielmehr geht es der bereits mehrfach ausgezeichneten schwedischen Autorin mit samischen Wurzeln darum, auf ein Problem aufmerksam zu machen: die sinnlose Abschlachtung von Rentieren und der damit verbundenen rassistischen Behandlung der Sami. Die neunjährige Elsa überrascht den Mörder ihres geliebten Rentiers Nástegallu. Da er eindeutige Zeichen macht, sie zu töten, wenn sie ihn verrät, flüchtet sie sich in ihre Angst und schweigt. Erst Jahre später traut sie sich, etwas gegen den Mörder zu unternehmen… Ann-Helén Laestadius konnte bei der Arbeit an diesem teils auf realen Geschehnissen basierenden Roman auf hundert Strafanzeigen wegen Mordes an Rentieren zurückgreifen. Sie alle haben eins gemeinsam: aus „Mangel an Beweisen“ wurden alle umgewandelt in „Diebstahl“ und entsprechend eingestellt. Diese „Praxis“ begleitet die Rentierhalter im hohen Norden Schwedens schon lange. Doch es regt sich mehr und mehr Widerstand. Auch kritisiert die Autorin die Arbeit der Polizei in ihrem Roman, die immer wieder Ausreden parat hat, um nicht oder nur sehr langsam zum Tatort zu kommen. Außerdem kommt der allgegenwärtige Rassismus gegenüber den Sami zur Sprache – erschütternd… Die zum Teil detaillierte Beschreibung der Abschlachtung von Rentieren ist schon harter Tobak für das Gemüt des Lesers, aber um aufmerksam zu machen, muss man die Realität schon mal (schonungslos) darstellen – und das ist der Autorin eindrucksvoll gelungen. Das Buch hat mich nicht von Anfang an gepackt; es braucht etwas, um „richtig“ in Schwung zu kommen. Dabei kann ich gar nicht mal genau eruieren, woran es letztlich gelegen hat. Vielleicht an der teils holprigen Übersetzung? Aber wer bin ich, dass ich die Arbeit der Übersetzerinnen kritisiere – ich kann ja noch nicht mal selber einen Text übersetzen *g*. In einem kurzen Glossar am Ende werden wichtige Begriffe aus dem Samischen erläutert; vieles wird aber auch im Text schon erklärt. Was bleibt nach der Lektüre? Eine Leseempfehlung für alle, die etwas über die Arbeit und das Leben der Sami, ihre Probleme, ihre Kultur etc. wissen wollen. 4 sehr gute Sterne! ©kingofmusic

Das Leuchten der Rentiere
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Absolute Leseempfehlung ...
Für mich ein Jahreshighlight .
Man erfährt viel über das Leben der Samen, ihre Probleme, und man erlebt tragische und schöne Momente mit Elsa einem kleinem samischen  Mädchen, dass versucht gegen Unrecht an ihrer Familie und ihrem Volk anzukämpfen.
Diese Buch ist teilweise grausam, berührend, aber auch wunderschön geschrieben. Die Darstellungen der Gegend in der Elsa lebt und aufwächst wird so ausdrucksstark dargestellt..einfach grandios.
Leider stimmt es mich auch ein wenig traurig zu lesen womit die Bevölkerungsgruppe der Samen in Zeiten wie diesen noch zu kämpfen hat, und wie unfassbar gemein Menschen sein können.
Kann euch dieses Buch nur empfehlen . Hat bei mir einen Lebensplatz im Regal und werde die Autorin auf jedenfall weiter verfolgen.
Bewertung:5

Absolute Leseempfehlung ... Für mich ein Jahreshighlight . Man erfährt viel über das Leben der Samen, ihre Probleme, und man erlebt tragische und schöne Momente mit Elsa einem kleinem samischen Mädchen, dass versucht gegen Unrecht an ihrer Familie und ihrem Volk anzukämpfen. Diese Buch ist teilweise grausam, berührend, aber auch wunderschön geschrieben. Die Darstellungen der Gegend in der Elsa lebt und aufwächst wird so ausdrucksstark dargestellt..einfach grandios. Leider stimmt es mich auch ein wenig traurig zu lesen womit die Bevölkerungsgruppe der Samen in Zeiten wie diesen noch zu kämpfen hat, und wie unfassbar gemein Menschen sein können. Kann euch dieses Buch nur empfehlen . Hat bei mir einen Lebensplatz im Regal und werde die Autorin auf jedenfall weiter verfolgen.

Das Leuchten der Rentiere
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Bewertung:3

war okey :)

Irgendwie hat mich die Geschichte leider nicht so gecatched. Ich glaube es lag ein bisschen am Schreibstil, weil an sich war das Setting super schön. Leider fehlte mir die Spannung und ich konnte mich nur schwer aufraffen weiter zu lesen :( Allerdings finde ich es gut, dass diese Geschichte erzählt wurde, da sie ja auf einer wahren Begebenheit beruht.

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Bewertung:4

Diese Geschichte ist in Schweden sicherlich zurecht als Buch des Jahres 2021 ausgezeichnet worden. Die Kultur der Samen ist genauso bedroht, wie die Natur in der diese leben. Die Autorin ist, wie ihre Protagonistin, eine gebürtige Sami. Im ersten Teil des Buches sehen wir durch die Augen der erst neunjährigen Elsa deren Welt, die durch die grausame Tötung ihres Rens und die Drohung des Täters aus den Fugen geraten ist. In den weiteren Teilen begegnet uns eine junge und mutige Frau, die sich nicht mit der bestehenden Ungerechtigkeit abfinden möchte und sich bewusst für die Tradition ihrer Familie einsetzt. Bemerkenswert ist, dass man nicht nur behutsam in die Lebenswelt der Protagonistin herangeführt wird, sondern auch die Täterperspektive kennenlernt und so die Spirale des Hasses, die viel mit Frustration und persönlichen Niederlagen zu tun hat, besser nachvollziehen kann. FAZIT Ein bemerkenswerter Roman, der es dem Leser zwar sprachlich nicht immer ganz einfach macht, aber zunehmend durch seine Botschaft fasziniert!

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Bewertung:4

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden die Sami in Schweden noch in Umerziehungsschulen geschickt, und dort waren die Kinder von Gewalt und schlechter Ernährung sowie dem Versuch ihre Kultur zu zerrstören bedroht. Diese Erfahrungen spielen auch in ihrem heutigen Alltag immer noch eine Rolle. Die Diskriminierungen haben sich verändert, aber sie sind nach wie vor da. Das Misstrauen gegenüber der Polizei kommt nicht von ungefähr - und wird oft genug bestätigt. Auch hier im Roman, werden die Menschen von ihr immer wieder im Stich gelassen. Die Anzeigen, die über Jahre hinweg erfolgen, werden im Grunde ignoriert und nicht ernsthaft verfolgt. Die Enge Verbindung der Rentierhalter und ihrer Tiere zu einander, die Verzahnung mit ihrem kulturellen Erbe nicht respektiert. Schon die Gesetzgebung diskriminiert diese Tatsache, aber auch die Berichterstattung und auch die Reaktionen der Polizei vor Ort, schüren vor allem Resignation und gegenseitiges Unverständnis. Elsa erlebt als Kind, wie diese Resignation den Alltag bestimmt. Sie scheint instinktiv zu spüren, das sie ihre Famile vor weiteren Erlebnissen dieser Art beschützen muss, gleichzeitig hat sie Angst, dem Täter hilflos ausgeliefert zu sein. Ihre Familie ist geprägt vom Leben mit den Tieren, aber was eigentlich ein Zusammenhalten erfordern würde, sorgt eher dafür, das kein echtes Miteinander mehr möglich ist. Die Psychischen Probleme einiger Figuren sind sichtbar, werden aber zum Großen Teil ignoriert - dafür ist keine Zeit. Gleichzeitig werden auch die psychischen Probleme von nicht-Sami nicht verstanden. Es herrscht auch hier eine Hilflosigkeit und kein Verstehen. Die Autorin versucht aber auch, andere Blickwinkel ein zu nehmen, der Täter der von Anfang klar ist, erschien mir aber ehrlicherweise zu plakativ. Zu sehr als Bösewicht gezeichnet. Das ist meiner Meinung nach eine der Schwachpunkte des Romans, der mir auch deshalb auffiel, weil auf samischer Seite vielschichtiger erzählt wird. Dort haben die Figuren meiner Meinung nach die nötige Tiefe um sie lebendig werden zu lassen. Robert dagegen ist eher ein Stereotyp und da hilft es wenig, das er auch psychische Probleme haben "darf". Die Vorgänge von denen Das Leuchten der Rentier erzählt, sind seit Jahren "normal", die Probleme werden aus samischer Sicht ignoriert und sie fühlen sich im Stich gelassen. Aus ihrer Sicht wird in Schweden nach wie vor zu wenig dafür getan, das ihre Rechte gestärkt werden. Elsas Geschichte, wird über 10 Jahre erzählt. Zunächst ist sie ein Neunjähriges Mädchen, das die Ereignisse zum Teil nicht überblicken und zur Gänze verstehen kann. Als fast 20 Jährige begegnet man ihr dann später im Roman wieder. Die Vergangenheit, der Mord an ihrem Rentierkalb haben sie einerseits nachhaltig traumatisiert, sie aber gleichzeitig zu einer Frau werden lassen, die sich für ihre Rechte einsetzt. Dabei kritisiert die Autorin auch die patriarchalen Strukturen innerhalb der samischen Gemeinschaft, die es Frauen schwer macht, eine andere Rolle als die einer Ehefrau und Mutter ein zu nehmen. Elsa möchte mehr, sie möchte eine Rolle in der Rentierhaltung spielen, die ihr als Frau nicht zugestanden wird. Doch sie gehört auch einer Generation von Frauen an, die eine Veränderung in Gang setzen könnte. Sie wird als mutig beschrieben, gleichzeitig zeigt sich, das sich die Gräben in der Familie zum Teil sogar noch vertieft haben. Hier fehlte mir zum Teil ein richtiger Höhepunkt in der Handlung. An entscheidender Stelle traut sich die Autorin meiner Meinung nach nicht, ihre Figuren negativ handeln zu lassen. Sie "müssen" die moralisch guten und richtig handelnden bleiben. Die Wut darf sich nicht richtig entladen. - Was auch dazu passt, das von ihnen auch erwartet wird, nicht laut zu werden, nicht wütend sein zu dürfen. Es ging wohl eher darum, diese Geschichte überhaupt zu erzählen - was auch absolut legitim ist. Persönlich hat mir aber dadurch etwas gefehlt, der dafür gesorgt hätte, das ich das Buch als Highlight einstufen kann. Was nicht heißt, das es ein schlechtes Buch ist. Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach sehr gut, vieles zwischen den Zeilen mit zu erzählen - auch wenn man dafür zumindest mal grob wissen sollte, wie samische Geschichte und ihre Unterdrückung in etwa aussah - und ich fand, das gerade auch die kulturelle Bedeutung der Rentiere gut herausgearbeitet wurde (nicht alle Sami sind übrigens Rentierzüchter). Es geht nicht um den Diebstahl einer Sache, den Schutz der Rentierzucht durch Sami in Frage zu stellen, bedeutet auch ein Angriff auf die Sami als Volk. Das ist vielen auch definitiv bewusst, die sich mit illegalem Abschuss und Handel Geld dazu verdienen und das als Akt des Widerstandes gegenüber den bestehenden Gesetzen verstehen. "Gestohlen" heißt der Roman im Original, was meiner Meinung nach sehr gut auf den Punkt bringt. "Das Leuchten der Rentiere" klingt für mich ehrlicherweise verklärend und irgendwie exotisierend, was dem Inhalt einfach nicht gerecht wird.

Das Leuchten der Rentiere
Das Leuchten der Rentierevon Ann-Helén LaestadiusHoffmann und Campe