Delacourt, großartig wie bei "Das Leuchten in mir"
Wieder ein ganz ganz toller Roman des französischen Autors. Diesmal geht es um einen dreizehnjährigen Jungen der besonders ist. Er erträgt keine Berührungen, sieht niemanden in die Augen, sieht die Welt in Farben. Nicht einfach für seine Mutter Louise, die doch damit lernt damit umzugehen und ihren Sohn nur noch mehr liebt. Dann ist da noch der Vollpfosten, äh, Vater Pierre. Er trägt viel Wut in sich, kämpft gegen die Ungerechtigkeit und Ignoranz der Politik und verliert sich zunehmend in seiner Wut. Djamila, ein fünfzehnjähriges Mädchen verliert ihr Herz an Geoffreoy, diesen besonderen Jungen. Doch irgendwann hat sie mit ihren Brüdern zu kämpfen die sie "einpacken" wollen, an ihren uralten Traditionen festhalten und eine Frau keinen eigenen Willen lassen wollen. All das ist hier in diesem 250 Seiten langen Buch enthalten und das auf wunderbarer Weise. Ich spürte die Hoffnungslosigkeit der Franzosen, die, zurecht, wütend waren und sind. Es war wunderbar diesem besonderen Jungen kennenzulernen - solche Menschen sind so wertvoll und eine Bereicherung. Wir sollten keine Angst vor ihnen haben. Doch war es auch schmerzhaft zu sehen wie es ihm in der Schule erging. Wie andere ihn behandelten. Louise, eine starke Frau die nochmal die Liebe in all ihrer Größe findet - und in all ihrer Brutalität. Nach "Das Leuchten in mir" nun der zweite Roman von Delacourt der mich total begeistert hat.