21. Apr. 2024
Bewertung:5

this is the german version of 'saltwater' - somehow they aren't connected on here and i don't know how to fix it? ANYWAYS. i loved it so much, i returned it to the library and then went to my favorite bookshop to get it as a birthday gift for myself..... the writing is exceptional, every word is well crafted (and really well translated, too!), so lyrical and real, the book is humming with life. it's so beautiful. i also enjoyed reading about this kind of mother-daughter relationship, how they support, even when they don't understand each other. i loved the short chapters and the different narrative threads, how we followed the main character lucy through different periods in her life that were years apart and still effortlessly connected in the writing. definitely a quiet and character focused literary fiction, and maybe not for everyone, but i absolutely flew through it.

Und jetzt bin ich hier
Und jetzt bin ich hiervon Jessica AndrewsHoffmann und Campe
14. Apr. 2024
Bewertung:4

Jessica Andrews macht von einem interessanten Erzählstil Gebrauch, in dem das Leben der Protagonistin Lucy zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten erzählt wird. Allerdings nicht chronologisch, sondern bunt durcheinander. Sie erzählt dabei in maximal zwei Seiten langen Kapiteln, was auf der einen Seite das häppchenweise lesen sehr erleichtert und auf der anderen Seite erschwert, weil man den Stand aller drei Erzählstränge im Kopf und verinnerlicht haben muss. Dadurch war ich häufiger mal ziemlich verwirrt, denn ich hab den Roman natürlich nicht am Stück gelesen. Ich bin mir noch unschlüssig, ob ich das Stilmittel wirklich so wichtig fand, dass ich die Verwirrung einfach so hinnehme. Insbesondere im zweiten Teil, der Mitte des Buchs, konnte ich mich extrem gut mit Lucy identifizieren. Sie durchlebt viele Situationen, die mir 1:1 so widerfahren sind, die ich zwischenzeitlich wieder vergessen hatte und mich dann doch etwas ertappt fühlte. Diese besondere Verbindung macht den Roman für mich auch aus, weil ich mit Lucy in den Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend schwelgen konnte. Gott, bin ich alt.

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10. Dez. 2023
Bewertung:2.5

Abnabeln

Jessica Andrews‘ Text hat mich sprachlich überzeugt, ansonsten jedoch leider recht kalt gelassen. Dabei wollte ich so gern mit der Protagonistin Lucy mitfühlen, mitleiden und ihrem Weg folgen. Denn die zahlreichen episodenhaften Kapitel geben einen guten Einblick in das Leben von Lucy, die als erste in ihrer Familie ein Studium in London absolviert hat. Doch die Kindheit mit dem alkoholsüchtigen Vater, dem kranken Bruder und der einsamen Mutter werfen immer wieder Schatten in die Gegenwart. Nach dem Tod ihres irischen Großvaters verbringt sie nun Zeit auf der Insel und resümiert ihren Lebensweg, der von viel Stärke, Rückschlägen und Durchhaltevermögen geprägt ist. Besonders zu ihrer Mutter hat Lucy ein ganz besonderes Verhältnis, dessen Ambivalenz zwischen Liebe und dem Wunsch nach Distanz authentisch eingefangen wurde. Obwohl Jessica Andrews wirklich tolle, poetische Kapitel mit sprachlichem Wiedererkennungswert liefert, blieb mir Lucy bis zum Schluss und trotz der vielen Einblicke seltsam fremd und leider auch… egal. Wären die kurzen, collagenhaften Kapitel und der wunderbare Schreibstil nicht gewesen, hätte ich wohl abgebrochen.

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22. Juni 2023
Bewertung:3.5

Ich habe sehr lange gebraucht um in die Geschichte reinzukommen und auch am Ende konnte ich manche Kapitel noch nicht einordnen. Was bestimmt von der Autorin beabsichtigt war, aber es mir schwer gemacht hat in der Geschichte zu bleiben. Sprachlich ist es sehr sehr gut und auch die Themen des Erwachsenwerdens und Alkohols wurden irgendwie roh und ehrlich behandelt

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18. Juni 2023
Bewertung:4

Die Geschichte trifft einen mit voller Wucht

Ich kann verstehen, wenn das Buch sehr unterschiedliche Bewertungen erhält. Man muss den Schreibstil mögen. Die Autorin springt wild in allen Zeitebenen hin und her, die Kapitel sind sehr kurz und enden meistens abrupt. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, es beschreibt sehr intensiv das Leben der jungen Luce aus Nordengland, die als erste aus ihrer Familie studiert. Der Vater abwesend und Alkoholiker, die Mutter in ihrem Hamsterrad, die sich um alles kümmern muss inkl. ihren gehörlosen Bruder. Einen Punkt Abzug gibt es nur, da es oft nicht wirklich spannend war, die Geschichte hat logischerweise auch kein wirkliches Ende.

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19. Sept. 2022
Bewertung:4

>>Mit unseren Körpern fängt alles an. Haut an Haut. Mein Körper wird aus deinem geschleudert. Geschützt zusammen im violetten Dunkel gibt es gleich schon Raum zwischen uns. ...<>Dass ich es nicht schaffe, die Menschen zu beschützen, die ich liebe, tut mir so weh im Herzen, dass meine ganze Brust grün und blau davon ist.<>Ich ertrinke, still und leise. Seht, wie ich immer weniger werde.<<

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4. Aug. 2022
Post image
Bewertung:5

„Um den Ansprüchen anderer gerecht zu werden, habe ich mich so verdreht und verrenkt, dass ich meine natürliche Haltung völlig vergessen habe.“ Selten habe ich aus einem Roman so viele Zitate festgehalten. 📝 Die Vergangenheit der Hauptfigur Lucy ist sehr präsent und beeinflusst immer wieder das Hier und Jetzt. Es wirkt wie ein Einblick in ihre schnell springenden Gedanken. Dennoch bleibt der rote Faden erhalten und mehr und mehr wurde ich Teil von Lucys Geschichte. Ich spüre Ihre Sehnsucht, etwas zu erleben, raus zu kommen, anders zu sein. Und auf der anderen Seite den Wunsch nach der Liebe und Anerkennung Ihrer Eltern sowie nach einem festen Platz im Leben. Ihre Erkenntnis „In meinem Leben gibt es Menschen, die ich nicht tragen kann, die zu schwer für mich sind. Aber ich beginne zu ahnen, dass ich das vielleicht gar nicht muss. Mich selbst wieder zusammenzuflicken, das sollte ich lerne.“ hat mich tief bewegt und wird es wohl auch noch eine Weile. 🙏🏻 „Und jetzt bin ich hier“ von Jessica Andrews hat mich überrascht sowohl stilistisch als auch inhaltlich und ich bin unheimlich dankbar, dass ich dieses Buch entdeckt habe.

Und jetzt bin ich hier
Und jetzt bin ich hiervon Jessica AndrewsHoffmann und Campe