Wie in der Reihe üblich, besteht das Buch aus drei Geschichten, die geschickt miteinander verwoben sind. Für Anton geht es dieses Mal auf Reisen nach Edinburgh und Usbekistan, wo er sich massiven Angriffen ausgesetzt sieht. Menschen, versorgt mit machtvollen Amuletten, setzen ihm und seinen Kollegen zu. Wer dahintersteckt, bleibt vorerst nebulös, doch es scheint, als versuche eine Organisation mit dem Namen Wache der Ewigkeit, eines mächtigen Artefaktes vom wohl mächtigsten Magier aller Zeiten bedienen zu wollen: Merlin. Ich war trotz langer Pause fast sofort wieder mitten in der Reihe. Die Atmosphäre hat mich umgehend wieder in diese düstere, intrigenreiche Welt hineingezogen, die der Autor hier erschaffen hat. Und mir ist schnell bewusst geworden, dass ich sie vermisst habe. Das Buch zeigt wieder einmal die Brillanz der Wächter-Reihe und bildet den vermeintlichen Abschluss – auch wenn es zwei weitere Romane gibt. Die Welt ist dicht, die Charaktere hervorragend gezeichnet und mit einer enormen Tiefe ausgestattet, die ihnen all die Schandtaten, Lügen und Ränkespiele ermöglicht. Für mich bilden die Bücher eine außergewöhnliche Reihe, weil sie einfach vollkommen anders sind. Schmutzig, kalt, lichtlos, wie die Abstiege in die Ebenen des Zwielichts, die alleine schon unvergleichliche Bilder erzeugen. Es lässt sich kaum anders sagen: Wer der Phantastik verfallen ist, Magie liebt und sich urbanen Settings gegenüber offen zeigt, der muss hier beinahe zwangsläufig zugreifen.
3. März 2025
Wächter der Ewigkeitvon Sergej LukianenkoHeyne