Reise durch Japan, schlichter Schreibstil, gefühlvolles Ende
"Satoru und das Geheimnis des Glücks" von Hiro Arikawa nimmt den Leser mit auf eine Reise durch Japan – eine Reise voller Begegnungen, Rückblicke und stiller Momente. Doch worum geht es denn genau?! Satoru und sein alter Kater Nana machen sich auf den Weg. Auf ihrer Reise quer durch Japan besuchen sie alle Menschen, die Satoru auf seinem bisherigen Lebensweg begleitet, ihn geformt und geprägt, geliebt und geachtet, aber auch beneidet und kritisch beäugt haben. Doch am Ende schließen alle ihren Frieden: mit ihrem Freund und Wegbegleiter Satoru genauso wie mit sich selbst. Und Nana? Betrachtet alles aus der ihm eigenen Katzenperspektive. Er blickt den Menschen ins Innerste, bis in die tiefsten Tiefen ihrer Seele. Doch was Nana nicht ahnt: Es wird Satorus letzte Reise sein... Der Schreibstil von Hiro Arikawa ist für mich unverkennbar japanisch: schlicht, ruhig und irgendwie zurückhaltend. Mir ist dieser Stil schon in mehreren japanischen Büchern begegnet, dennoch kann ich mich immer noch nicht ganz mit ebenjenem anfreunden. Die gesamte Geschichte liest sich wie eine Abfolge von mehreren Kurzgeschichten, die alle, in irgendeiner Form, mit der Vergangenheit des Protagonisten Satoru verbunden sind. Jede dieser Episoden beleuchtet eine Person aus Satorus Leben näher, allerdings leider ohne viel Tiefgang. Die Beziehung zwischen Satoru und seinem Kater Nana hat mir demnach persönlich am besten gefallen. Gerade für Katzenliebhaber bietet die Story eine Fülle von vertrauten Momenten. Nana fungiert dabei nicht nur als treuer Begleiter, sondern auch als stiller Beobachter und Kommentator der menschlichen Welt. Dennoch fiel es mir auch hier schwer, eine emotionale Verbindung aufzubauen. Die Geschichte erinnert somit fast schon an einen Fluss, der seine Höhen und Tiefen hat. Das Ende ist beispielsweise durchaus gefühlvoll, während der Rest der Handlung über weite Strecken eher langatmig bleibt. "Satoru und das Geheimnis des Glücks" ist ein stilleres Buch, welches sich meiner Meinung nach besonders für Katzenfans und Liebhaber Japans eignet. Es bietet Einblicke in zwischenmenschliche Beziehungen und beleuchtet auch die Bedeutung von Freundschaft. Für jene, die sich mit dem speziellen Stil der japanischen Literatur anfreunden können, mag es demzufolge ein stilles Highlight sein. Für mich war es eher schwer zu greifen.