
Super Unterhaltung, aber auch etwas „viel“ und „lang“
Der niederländische Autor Thomas Olde Heuvelt wird in einem Atemzug mit Stephen King genannt und mit seinen Büchern “November” und “Hex” habe ich auch erfahren, wieso. Doch kann er mit seinem neusten Horror-Roman mithalten? Ich würde sagen: Jain! Der Autor schafft es erneut, erstklassige Szenarien und Charaktere zu schaffen. Die Geschichte ist verrückt absurd und es passiert so viel, dass es immer wieder eine Freude war, das nächste Kapitel zu lesen. Das Setting ist dieses Mal keine Kleinstadt, sondern weiter gefechert. Dadurch sind die Charaktere zum einen vielschichtiger, haben mir aber auch leider nicht so gut gefallen wie sonst - auch wenn die Hauptprotagonisten wieder einmal erstklassig geschrieben sind. Die Atmosphäre, besonders rund um das Schiff, hat mir zeitweise beim Lesen eine Gänsehaut beschert. Hier schwankt der Autor zwischen unheimlichen Mystery und packendem Horror bis hin zu einem actiongeladenem wie spannenden Finale. Stranger Things meets Stephen King habe ich gelesen und joah, es gibt einige Querverweise und Anspielungen auf die Netflix-Serie und der Stil errinnert einfach an den King. Kann man bessere Werbung haben? Leider hat man die 660 Seiten etwas gemerkt, ein paar Seiten weniger hätten nicht geschadet und auch wirkten manche Momente auf mich etwas an den Haaren herbeigezogen. Aber es ist Horror und da geht schon mal etwas mehr. Mich hat „Orakel“ wieder sehr gut unterhalten, zwar nicht so sehr wie seine anderen Bücher, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.