Hinweis: Diese Rezension enthält leichte inhaltliche Spoiler zur Rahmenhandlung und zu zentralen Figuren.
In Glimmer – Die Verschollene begleiten wir Jessica „Jinx“ Sharp, eine junge Privatdetektivin mit einer besonderen Gabe: Sie erkennt, wenn jemand lügt. Nach dem mysteriösen Verschwinden einer Studentin führt sie ein neuer Fall in eine verborgene magische Welt, von der sie selbst ein Teil ist – ohne es bisher zu wissen. Je tiefer sie gräbt, desto klarer wird: Ihre Herkunft und Fähigkeiten sind der Schlüssel zu weitreichenden Ereignissen, die ihre gesamte Realität infrage stellen. Das Worldbuilding hat mir besonders gut gefallen. Die magische Parallelgesellschaft wirkt durchdacht und atmosphärisch, und der Kontrast zwischen Jinx’ realer Ermittlerarbeit und der schimmernden, übernatürlichen Welt ergibt eine interessante Dynamik. Die Autorin schafft es, die Umgebung lebendig wirken zu lassen – ein echtes Highlight des Buches. Auch mit den Charakteren baut man schnell Sympathie auf. Jinx als schlagfertige, aber verletzliche Heldin funktioniert sehr gut, und auch die Nebenfiguren – ob magisch oder menschlich – bringen Farbe in die Geschichte. Der Ton ist leichtfüßig, stellenweise humorvoll, und gleichzeitig schafft es das Buch, eine anhaltende Grundspannung aufrechtzuerhalten. Allerdings fehlte mir der richtige Thrill. Die Handlung bleibt trotz einiger Wendungen auf einem eher gleichmäßigen Spannungsniveau. Für einen Urban-Fantasy-Krimi hätte ich mir mehr überraschende oder nervenaufreibende Momente gewünscht. Auch das Finale fühlte sich nicht so intensiv an, wie es hätte sein können. Mir persönlich fehlte der gewisse Kick, aber ich bin trotzdem gespannt auf Band 2!