Mit Frau Holle ist nicht zu spaßen 🌨
Sprechen wir zuerst mal über das offensichtliche - das Buch ist wunderschön. Auch inhaltlich klang es richtig gut und obwohl Frau Holle nie zu meinen liebsten Märchen gehört hat, war ich doch neugierig auf die Neuinterpretation. Leider hat diese mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Das Buch hat sich gut lesen lassen und war zu keiner Sekunde langweilig. Ich fand die Welt, in die die Protagonistin wortwörtlich hineinfällt sehr gut beschrieben und sie vermittelt die gewünschte düstere Atmosphäre. Es ist auch deutlich brutaler, als ich zunächst gedacht hätte, was mir aber gut gefallen und zur Storyline gepasst hat. Protagonistin Mary fand ich ziemlich cool und es war ganz interessant alles mit ihr zusammen zu entdecken und zu erfahren. Wobei ich es ziemlich anstrengend fand, dass niemand so richtig mit der Sprache herausrücken wollte, was es denn mit Frau Holle auf sich hat. Fast bis zur Hälfte des Buches tappt man ziemlich im Dunkeln und ich hatte einige Fragezeichen im Kopf, die sich teilweise auch bis zum Schluss nicht geklärt haben. Trotzdem ist Mary allen Widrigkeiten mutig entgegen getreten und ich mochte besonders ihre vorlaute Art und dass sie sich nicht unterkriegen lässt. Wieso Holle letztendlich so bösartig ist hat mich positiv überrascht und der ganzen Geschichte eine emotionale Wendung gegeben. Einen anderen Plottwist hingegen habe ich schon von langem kommen sehen, was aber auch nicht weiter schlimm war. Was ich wirklich schlimm fand, war das Ende. Denn das kam urplötzlich und hätte, meiner Meinung nach, noch deutlich länger und ausführlicher sein sollen. Man ist irgendwie mitten in einer Szene, dann passiert eine krasse Sache und dann ist es vorbei. Ohne Erklärungen und ohne richtigen Abschluss, so was mag ich leider überhaupt nicht. Frau Holles Labyrinth war mal eine ganz neue Erfahrung und ein Buch, das mich gut unterhalten hat, aber mir wohl nicht langfristig im Gedächtnis bleiben wird 🤔