
Nette Story, konnte mich aber nicht ganz von sich überzeugen.
Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Angefangen bei den kühlen und distanzierten Großeltern, über das Kennenlernen der Eltern Harry und Margaret. Wobei Harry ihr seine tiefverwurzelte Liebe zum Horror nahebringt. Die Hauptteil spielt allerdings in der Gegenwart und der Leser begleitet Noah (der Erzähler der ganzen Story), von klein auf bis zum Erwachsenen. Denn die Familie hat ein Geheimnis und das schon seit Generationen, aber niemand spricht darüber. Jeder von ihnen hat seine eigene Art damit umzugehen. Denn diese Familie kann Monster sehen. Der eine mehr, der andere etwas weniger detailliert. Eins dieser Monster versucht nachts hartnäckig über Noahs Fenster ins Haus zu kommen. Eines Tages öffnet der kleine Noah dem uralten Grauen sein Fenster. Anfangs ist der Horror/Grusel recht mysteriös und nicht greifbar. Gerade in der Zeit als Harry und Margaret aufeinander treffen. Das war auch spannend. Als Noah dann in den Fokus rückt, ist das Monszer irgendwie niedlich und kein bisschen gruselig und in diesem Part driftet die Story ins Reich der Fantasy ab. Der eigentliche Horror spielt sich eigentlich innerhalb der Familie ab, indem sie sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen. Als Noahs Schwester aus ihrem Zimmer verschwindet, zerbricht jedes Familienmitglied daran und alle leben in den nächsten Jahren nebeneinander her. Und jeder von ihnen verfällt seiner eigenen Obsession. Der Erzählstil ist sehr detailreich und bildhaft, so daß ich keine Probleme hatte die jeweilige Situation oder Orte vor meinem inneren Auge entstehen zu lassen. Spannend ist es hin und wieder auch. Gruselig? Anfangs, ein wenig. Horror? Nein, nicht im klassischen Sinne. Vielleicht auf psychologischer Ebene. Familiendrama. Meist herrscht große Traurigkeit. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und sehr tiefgründig. Fazit: Klingt doch eigentlich super, oder? Da ich Genres Mix mag und keine Probleme damit habe, sollte es eigentlich eine Story für mich sein. Obwohl ich in einigen Situationen tiefe Sympathie für die einzelnen Familienmitglieder empfand, wollte der Funke einfach nicht überspringen. DAS HAUS DER FINSTEREN TRÄUME ist eine nette Story, die viel will und mich trotzdem nicht ganz abholen konnte. 4/6 Sterne