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Bewertung:4

Der letzte Teil der Prequel-Reihe hat viele negative Rezensionen bekommen, sodass ich schon etwas nervös war, als ich als Buch begann. Doch es dauerte nicht lange und meine Zweifel wurden völlig zerstreut. Denn ich empfand die Geschichte weder als langweilig, noch als belanglos. Natürlich kommt es zu gewissen Längen, aber damit rechne ich bei solch umfangreichen Büchern sowieso. Vielleicht sind einfach der Handlungsort und die Figuren für viele Leser zu ungewohnt? Denn Lukianenko versetzt uns von der Grossstadt mitten in die Taiga. Da funktioniert natürlich alles ein wenig anders. Für mich bestand jedoch genau darin die grosse Faszination. Überhaupt macht Lukianenko in dieser Trilogie einiges anders als in den Hauptwerken und ja, mir gefällt das. Neue Orte entdecken, andere Sichtweisen kennenlernen. Auch die kleinen Hinweise auf das Original fand ich hier passend gestreut. Wobei ich bestimmt nicht alle Zusammenhänge entdeckt habe. Was etwas schade ist, und sich bei Lukianenko immer wieder zeigt, sind fehlende Charakterbeschreibungen. So arbeitet er zwar sehr in die Tiefe, aber viele Figuren konnte ich mir nur schwerlich plastisch vorstellen. Die vielen Namen und Übernamen, welche typisch russisch sind, haben dabei leider nicht geholfen. Schade, dass die Wächter-Bücher somit für mich abgeschlossen sind. Es war eine schöne Reise, die ich in vollen Zügen genossen habe. Sie haben mich durch viele Jahre und Lebenswandel begleitet und werden deshalb immer eine besondere Stellung für mich haben.

Die Wächter – Nacht der Inquisition
Die Wächter – Nacht der Inquisitionvon Sergej LukianenkoHeyne