
Immer noch faszinierend und einzigartig – aber für mich etwas schwächer als Band 1.
Die Magie und Besonderheit, die mich im ersten Band so überwältigt hat, wirkt inzwischen etwas vertrauter. Dadurch fehlte mir dieses Mal die intensive Wucht, die ich beim Lesen des Auftakts verspürt hatte. Unsere Reisegruppe steht nun kurz vor dem letzten Abschnitt ihrer Mission: Ryun zum Tempel zu bringen und damit ihr gemeinsames Abenteuer offiziell zu beenden. Doch dann wird die Grundstruktur der Geschichte völlig aufgebrochen. Eine neue, unvorhergesehene Herausforderung tritt in den Vordergrund. Und die Gefährten müssen entscheiden ob sich ihre Wege für weitere Herausforderungen zusammenführen. Ich glaube, ich habe mir zwischen Band 1 und 2 etwas zu viel Zeit gelassen und hatte Mühe, wieder ganz in die Welt einzutauchen. Vor allem die Nagas bringe ich immer noch durcheinander. Das ist aber mein persönliches Problem. Was ich nach wie vor liebe, ist die Welt, die Dynamik der Figuren, das Abenteuergefühl und die wunderschön geschriebenen Dialoge mit ihrem schrägen, liebenswerten Humor. Besonders Tinahan sticht in diesem Band wieder heraus und ist für mich ein absolutes Highlight. Spannend waren auch die neuen Twists, die geschickt eingebaut wurden und definitiv Lust auf die weiteren zwei Bände machen. Auch steigt das Interesse mehr über die Figuren zu erfahren, gerade über Kygon wurden einige interessante Hintergrundinfos verwoben. Gerade die Charakter-Traits der Figuren sind so anders und gut in die Geschichte integriert. Weniger gefallen haben mir dagegen die Abschnitte rund um Hatengrazu und die Nagas, ab der Hälfte hat sich der Roman für mich dann etwas gezogen. Gleichzeitig wurden aber auch spannende neue Charaktere eingeführt, die die Geschichte bereichern. Die Reihe bleibt für mich ein echtes Juwel und ich empfehle sie allen Fantasy-Lesern. Besonders, wenn man Lust auf etwas wirklich Aussergewöhnliches hat.