Wie der erste Teil auch nicht überzeugend
Das Bild der Toten ist der zweite Teil der Vargas-Rekke-Reihe von David Lagercrantz. Bereits im ersten Teil bekommen die beiden Besuch von einem Mann, der von den Leistungen der beiden im Mordfall rund um den toten Schiedsrichter gehört hat. Er hat ein Bild dabei, dass seine Frau in Venedig zeigt. Das Foto scheint auf den ersten Blick nicht besonders auffällig und recht aktuell zu sein, jedoch behauptet der Mann, dass seine Frau bereits seit mehr als 10 Jahren tot ist. Somit beginnt für Hans und Micaela eine erneute Spurensuche, die sie direkt in persönliche Konflikte leitet.... Wie bereits im ersten Teil bekommt man in diesem Buch wieder die unterschiedlichsten Handlungsstränge rund um Micaela, Hans, dessen Bruder Magnus (der anscheinend in jeden Skandal verwickelt ist den es gibt) und Hans Tochter. Jedoch passiert auch in dieser Geschichte kaum etwas spannendes, leider. Wir erfahren etwas mehr über Hans und seine Vergangenheit, aber auch nur damit der neue "Gegner" besser eingeführt werden kann. Weiterhin wird die, meiner Meinung nach fragwürdige, Beziehung zwischen Micaela und ihrem Bruder thematisiert, die sich aber kaum entwickelt. Die handelnden Personen springen ständig von einem Gedanken zum nächsten oder machen im ersten Moment das und ändern dann doch direkt wieder ihre Meinung. Es wird nichts konsequent durchgezogen, was auf Dauer doch etwas ermüdend wird. Hans und Micaela hängen auch diesmal wieder viel in Hans Wohnung herum und reden nur über Dinge die sein könnten. Die Rückblicke der Frau aus dem Foto sind zwischendurch eine gute Abwechslung. Jedoch bestätigen diese meist nur die von Hans und Micaela aufgestellten Vermutungen. Die Auflösung hat leider nicht den gewünschten Impact und verliert viel an Glaubwürdigkeit, da das Ende doch recht fix abgehandelt wird. Wie im ersten Teil wird auch hier direkt am Ende bereits der neue Fall eingeleitet, der im dritten Buch behandelt wird. Auch dieser Band konnte mich leider nicht wirklich packen. Die Charaktere sind weiterhin ohne wirkliche Tiefe, sind viel zu sprunghaft und inkonsequent. Die Handlung kann sich für einen Thriller nicht so richtig entfalten, erst gegen Ende ist im finalen "Showdown" ein wenig Aufregung zu spüren, das war es damit aber auch schon.