Sprachlich gut, Idee dahinter auch gut - hat mich aber nicht abgeholt
An sich war die Idee hinter dem Buch echt gut. Es gab auch einige Passagen, die ich schön und berührend fand. Allerdings hatte ich kaum Lust das Buch zu lesen, weil es mich nicht gecatched hat
Eine ungewöhnliche Perspektive, Bewohner*innen eines Ortes kennenzulernen.
Eine unaufdringliche und sanfte Geschichte, die die Vergänglichkeit des eigenen Lebens bewusst macht. Wenn es vorbei ist, ist es zu spät ...
Fand den trafikanten damals im Kino super von ihm. Und hatte viel positives gehört über den Autor. Ausgerechnet „das feld“ ist nun aber leider wohl eines der schlechtesten von ihm und das kann ich leider nur bestätigen.
Kurzgeschichten über den Tod (und das Leben), stilistisch okay, aber inhaltlich leider weder gut zusammenhängend noch eine Offenbarung.
Deshalb nur 1,5 Punkte von mir.
Ich weiß nicht genau was ich erwartet habe, aber auf jeden Fall etwas anderes als es letztendlich war. Sprachlich ganz toll, der Robert Seethaler holt mich total ab. Inhaltlich war ich nicht ganz überzeugt. Eine Aneinanderreihung von verschiedenen Geschichten der Menschen aus Paulstadt nach ihrem Tod. Mal fesselnd, mal eher weniger. Für zwischendurch fand ich es ganz in Ordnung.
»Der Tod kommt wie ein Wind. Er trägt dich fort.« — Eindringlich, melancholisch, leise lauschen wir mit Seethaler den Geschichten der Toten.
Robert Seethaler konnte mich letztes Jahr mit seinem Roman „Ein ganzes Leben“ so dermaßen überzeugen, dass ich richtiggehend gehyped war, als ich gesehen habe, dass ein neuer Roman von ihm erscheint. Als ich dann noch den Klappentext gelesen hatte, war alles klar. „Das Feld“ und ich, wir mussten und auf ein Stelldichein treffen. Als es dann endlich soweit war, habe ich dieses Buch verschlungen, wie ich lange keines mehr verschlungen habe. Trotzdem bleibt irgendwie ein leichter, fahler Nachgeschmack. Doch erstmal zum Anfang: Ein alter Mann setzt sich auf „seine“ Bank, eine Bank auf dem Friedhof Paulstadts. Es schien ihm stets so, als würden die Toten ihm seine Geschichten zuflüstern — und genau das geschieht auch. Also, ob sie wirklich flüstern, wissen wir natürlich nicht, dafür tauchen wir ein in die Gedankenwelt vieler ehemaliger Dorfbewohner und erfahren, was sie wohl nach ihrem Ableben so denken würden. Philosophieren sie, sinnieren sie über ihr gelebtes Leben? Bereuen sie Dinge? Sind sie wütend, traurig, sehnen sie sich nach dem Leben zurück? Nach und nach lernen wir einiges über Paulstadt — einem kleinen, verschlafenen Städtchen — und seinen Bewohnern. All die kleinen Portraits verweben sich zu einem großen Ganzen und stellen dem Leser wichtige Fragen: Was macht ein Leben aus? Wann hast du wirklich „gut gelebt“, gibt es so etwas überhaupt?
"Im Grunde genommen verstehe ich ja nichts von der Liebe, und vom Leben weiß ich nur, dass man es zu leben hat. Aber immerhin habe ich jetzt vom Sterben eine Ahnung: Es beendet die Sehnsucht, und wenn man stillhält, tut es gar nicht weh."
Ich liebe Robert Seethalers Sprache. So viel sei schon mal gesagt. Bereits letztes Jahr erfuhr ich, wie gut Literatur sein kann (Stichwort Ein ganzes Leben). Sein neuer Roman könnte glatt eine Fortsetzung zum „ganzen Leben“ sein, vielleicht gar im selben Örtchen spielen. Die Atmosphäre ist so leise und gefühlvoll, aber dennoch eindringlich. Auf dem Friedhof von Paulstadt scheinen so viele herrliche Geschichten verborgen zu sein, denen man einfach nur lauschen möchte. Vom langjährigen Bürgermeister, der treuen Ehefrau, dem Pfarrer, der die Kirche in Brand gesteckt hat, über den Ehemann, den man sowieso stets verachtet hat — alle liegen sie hier Seite an Seite, und Seethaler gewährt uns einen Einblick in die Rückschau einiger ausgewählter Paulstädter. Diese Gedankenfetzen geben uns in den meisten Fällen trotz ihrer Kürze einen prägnanten Eindruck der Personen und auch wenn man gerade erst ein neues Kapitel begonnen hat, kann man sich sofort einfühlen.
Das gesamte Buch hindurch hatte ich auf fast jeder Seite den Wunsch, Sätze oder auch ganze Abschnitte dick zu unterstreichen oder einzukringeln. Das schafft glaube ich auch nur Seethaler. Obwohl es sich nicht immer um wunderbare Lebensgeschichten handelt, sondern durchaus auch bereut wird oder das Leben von Streitigkeiten und Feindseligkeit geprägt wurde, ist „Das Feld“ jedoch nie bedrückend oder deprimierend, denn eines macht Seethaler klar: Was vergangen ist, ist vergangen. Es ist schön, in Erinnerungen zu schwelgen, doch Überlegungen, „was wäre wenn…“ füllen vielleicht ein Buch, führen aber zu nichts. Und so lässt Seethaler seine Figuren nicht das „was wäre wenn“-Spiel spielen, sondern schenkt ihnen einige letzte Momente aus ihrer vergangenen Zeit.
Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de/rezension/robert-seethaler-das-feld
Es ist ein typischer Seethaler. Sehr ruhig jedoch nicht langweilig, wenn man neugierig auf den Mensch und seine Gedabken ist.
Der Unterschied zu den anderen Büchern ist, dass es keinen Zusammenhang gibt. Die meisten leben/lebten zwar in der gleichen Stadt, aber die Gedanken über ihr Lebem oder kurz vor ihrem Tod haben kaum was gemeinsam.
Manches ist berührend, manches so gar nicht. Manche Geschichten sind verdammt kurz, manche etwas länger. Wie die Realität nun mal auch ist.
Aber sie haben alle etwas gemeinsam, sie waren alle mal Individuen mit jeweils ihren eigenen Kummer und/oder Freuden.
Danke für den erneuten Einblick in den Menschen.
Ich bekam keinen Zugang zu dieser Art von Literatur. Fand es nur öde und deprimierend . Sprachlich sicher gut aber in seiner eigenen Art mir zu sehr gewollt.
Der neue Seethaler ist wieder ein sehr spezielles Buch, eigentlich wieder eine Gesellschafts-/Menschenanalyse in einer Reihe Kurzgeschichten über ein Dorf und die Menschen darin. Nachdem sie gestorben sind erzählen sie ihre Geschichte.
Für mich absolut lesenswert, aber nicht für jeden etwas!
"Das Feld" war tatsächlich mein erstes Buch von Robert Seethaler. Und bestimmt nicht mein Letztes. Denn schreiben kann der Autor richtig gut, er hat eine tolle Bildsprache und ich liebe seine Ausdrucksweise. Wenn ich das Buch zur Hand genommen habe, dann habe ich es auch gerne gelesen und es auch recht schnell weggelesen. ABER: ich habe das Buch viel zu selten zur Hand genommen. Es hat mich einfach nicht dahin gezogen. Was einfach an dieser episodenhaften Erzählung gelegt hat. Mir fehlten da Zusammenhänge. Es war interessant, wenn man Verbindungen ziehen konnte, aber mir war es zu wenig, dass es eben einfach alles "nur" Bewohner der gleichen Stadt waren. Und insgesamt war es dann doch recht deprimierend, viele Tote waren in ihrem Leben sehr unglücklich. Was schade ist, mir fehlten hier einfach viel mehr positive Momente. Von daher lässt das Buch mich etwas zwiegespalten zurück, einerseits gut geschrieben, ein paar Highlights aber insgesamt nicht mein Buch
Der Roman „Das Feld“ von Robert Seethaler ist für mich das erste Buch des Autors und ohne unsere Wanderbuch-Tauschrunde im Forum hätte ich das Buch vermutlich auch nicht gelesen. Denn, auch wenn mir der Name des Autors nicht gänzlich unbekannt war, so war er doch nie bzw. nur selten Thema im Forum oder auch auf den Booktube-Kanälen, die ich regelmäßig schaue. Umso dankbarer bin ich, dass dieses Buch zum Wanderbuch erkoren wurde, denn es hat mir richtig gut gefallen.
In seinem Buch hat der Autor pro Kapitel die Gedanken von vielen Verstorbenen aufgeschrieben, wie sie sie evtl. nach ihrem Tod erzählt hätten. Diese Verstorbenen verbindet die Tatsache, dass sie alle in Paulstadt, einer fiktiven Stadt, gewohnt haben bzw. beerdigt sind. Und so unterschiedlich wie wir Menschen nun mal sind, so unterschiedlich sind auch die Geschichten und Gedanken der Verstorbenen und wie sie sie erzählen. Mit manchen Kapiteln kann man in diesem Episodenroman mehr anfangen, mit anderen weniger, einige Geschichten nehmen einen sehr mit, andere versteht man nicht (zumindest ging es mir so). Manche Kapitel wird man für immer im Herzen haben, andere hat man auf der nächsten Seite schon vergessen. Aber das passt auch irgendwie, denn im echten Leben kann man ja auch nicht mit jedem Menschen in seinem Bekanntenkreis gleich viel anfangen.
Vor allem sprachlich konnte mich der Autor überzeugen. Das erste Kapitel mit der Friedhofsszene hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Irgendwie mag ich Friedhöfe in Büchern, im echten Leben zerreißt es mich da regelmäßig, weshalb ich nur ungern auf den Friedhof gehe. Aber das ganze gerade mal 317 Seiten dünne Buch weist so viele, so tolle Sätze, Gedanken, Vergleiche auf, dass ich auf jeden Fall noch weitere Werke des Autors lesen will.
„Das Feld“ ist allerdings trotzdem kein 5-Sterne Highlight, auch wenn ich es sprachlich so großartig und schlau erzählt fand. Einen Punktabzug gibt es für mich, weil ich mir irgendwie doch einen klareren Bogen über allem gewünscht hätte und weil nicht alle Verstorbenen zu Wort gekommen sind, die aber mehr als einmal erwähnt wurden. Nichtsdestotrotz ist das ein Autor, den ich weiterverfolgen will, denn ich habe inzwischen doch die ein oder andere Stimme zu dem Buch gelesen, die alle sagten, dass seine anderen Bücher besser seien. Kann ja nur gut werden, wenn ich das hier so mochte.
Mein erstes Buch von Seethaler. Ich mochte den Stil - einfach, prägnant, kein Wort zu viel. Schöne, kluge, unkitschige Sätze.
Am besten gefielen mir die Kapitel, die ein neues Licht oder eine andere Sichtweise auf bereits Erzähltes warfen. Psychologisch gut gemacht.
Und trotzdem, so richtig genießen konnte ich die Lektüre nicht. Es war mir einfach zu düster, zu traurig, zu viel Enttäuschung, Leiden, Sterben. Zu schwere Kost für mich.
Ich vertrag einfach momentan (oder vielleicht mittlerweile generell) keine solchen Bücher.
It‘s not you, it‘s me!
Schöner Schreibstil, aber zu viele verschiedene Schicksale. Ich konnte nicht mit allen Verbindung aufnehmen. Weniger wäre mehr gewesen. Auch eine stärkere Verknüpfung hätte mir besser gefallen. Eher knappe 3 Sterne. Schade.
Ich habe "Der Trafikant" von Seethaler geliebt, war dann sehr enttäuscht von "Die Biene und der Kurt" und bin jetzt wieder begeistert. Sehr behutsam erzählt. Wie immer bei Kurzgeschichten werde ich das Problem haben, mich nicht an alle erinnern zu können, aber vielleicht zählt auch eher der Gesamteindruck.
Bruchstücke aus dem Leben verstorbener Menschen sind ohne erkennbaren Zusammenhang aneinandergehängt.
Sprachlich sehr hochwertig, aber trotzdem keine Lesefreude