
Als Philip Brooke, Patriarch und Egomane, stirbt, kommen seine drei Kinder Frannie, Milo und Isa für fünf Tage auf dem großen Familienanwesen in Sussex zusammen, um ihren Vater beizusetzen. Auch ihre Mutter Grace ist mit von der Partie, die angesichts Philips Untreue und ihrer Abneigung für das riesige Haus fast so etwas wie Erleichterung nach seinem Tod fühlt. Ganz anders geht es Frannies Tochter, die aus ihrem gewohnten Umfeld gerissen wird, um mit ihrer Mutter, der Haupterbin, fortan im Haupthaus zu wohnen. Während Frannie in der Arbeit rund um die Beisetzung und dem Renaturierungsprogramm, das sie noch gemeinsam mit ihrem Vater für den riesigen Grundbesitz gestartet hat, versinkt, verfolgt Milo ganz eigene Pläne - und auch Isa wird von alten Dämonen heimgesucht. Sie hat die Tochter einer ehemaligen Geliebten ihres Vaters aus Amerika zur Beerdigung eingeladen, was der Zusammenkunft noch mehr Sprengstoff verleiht. "Wo wir uns treffen" von Anna Hope ist ein zunächst gemächlich erzählter Familienroman, der mich vor allem durch sein Setting auf einem englischen Anwesen fasziniert hat. Ich habe sehr gerne mit den Protagonist*innen Streifzüge durch die Ländereien unternommen und bin ganz in diese Welt der reichen Großgrundbesitzer*innen eingetaucht. Ab der Hälfte des Romans erhält das Buch einen sehr spannenden Twist (um nichts vorweg zu nehmen mag ich auf die Themen des Buchs nicht näher eingehen), den ich zwar vorhergesehen habe, der mich aber trotzdem noch einmal mehr an die Geschichte gefesselt hat. Alles scheint sich auf diesen Seiten zu entladen und das wahre Erbe der Brookes kommt ans Licht. Anna Hope erzählt ihr Buch abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder und der Tochter der Geliebten des Vaters, was auch noch eine gewisse Dynamik in die ansonsten recht ruhige Story gebracht hat. Mir hat's gefallen! Übersetzt von Ulrike Kretschmer.