Nachdem ich "Auf See" (2022) von Theresia Enzensberger großartig fand, war ich sehr gespannt auf "Schlafen" (2024). Dabei handelt es sich um ein essayistisches Sachbuch, das am Ende aber auch eine Kurzgeschichte enthält. Die Kapitel sind nach den vier Schlafphasen gegliedert und beginnen jeweils mit einer kurzen Erläuterung der biologischen Vorgänge in dieser Phase. Nach einem kurzen Überblick im Kapitel "Einschlafen" geht es im Kapitel "Leichter Schlaf" um die politische Bedeutung des Schlafes. Hier schreibt Enzensberger - in historischer und aktueller Perspektive - über den Zusammenhang von Schlaf und kapitalistischer (Selbst-)Ausbeutung. Schlaf steht demnach im Gegensatz zur neoliberalen Vorstellung, alles kontrollieren zu können. Dabei wird jedoch verkannt, dass etwa Schlafstörungen einen sozialen Kontext haben. Wann und wie man schlafen kann, hängt auch davon ab, wie sicher man wohnt, wie gut man finanziell abgesichert ist und wie viel man arbeiten muss, um über die Runden zu kommen. Enzensberger zieht eine Parallele zwischen Schlaf und Krankheit: Beide bedeuten Schwäche und Kontrollverlust. Doch gerade darin liegt nach Enzensberger auch eine Stärke: "Er stellt eine Verletzlichkeit dar, die notwendig ist, um sich wiederherzustellen. Eine Verletzlichkeit, die sich nicht verleugnen lässt, weil sie absolut universell ist, eine Schutzlosigkeit, die zu Regeneration und Heilung führt." (S. 52) Der Schlaf ist "eine Hingabe an die Fürsorge der Welt" (S. 54). Gerade diesen Anfang fand ich sehr interessant und schön geschrieben. Danach lässt das Buch für meinen Geschmack nach. Im Kapitel "Tiefschlaf" schreibt Enzensberger über ihre eigene Schlaflosigkeit und das, was sie „Zwischenstadien“ des Schlafs nennt, vor allem über das Schlafwandeln und damit verbundene Fragen nach der Verantwortung für das eigene Handeln. Das Kapitel „Traumschlaf“ (REM-Phase) schließlich enthält eine kafkaeske Kurzgeschichte. „Schlafen“ enthält schlaglichtartig einige interessante Gedanken, aber ich konnte keine kohärente Gedankenführung erkennen und am Ende hat es sich mehr gelesen wie ein Sammelsurium an Ideen und Recherchen, das dann aber auch nicht allzu sehr in die Tiefe geht.
War als Hörbuch nett, zum Anfang guter Informationsgehalt, zum Ende hat es mich leider komplett verloren.
Dies war ein würdiger Abschluss für "Bücher vom SUB, bei denen 'Schlaf' im Titel vorkommt" Die Gliederung des Buches ist ungewöhnlich, wird aber in der Einleitung erklärt. "Der leichte Schlaf" ist sozialkritisch, es geht um Kontrolle, dass ein guter Schlaf nach individuellen Bedürfnissen im Kapitalismus nicht sehr positiv gesehen wird, Sozialdarwinismus und einiges andere. In dem Kapitel habe ich manche interessante Gedanken gefunden. Das Kapitel "Tiefschlaf" fand ich am eingängigsten. Es geht um persönliche Erfahrungen der Autorin, aber auch um Schlaf in Literatur und Film. Und im "Traumschlaf" zeigt eine Kurzgeschichte die Absurdität und Kraft mancher Träume auf. Mir hat's gefallen und vielleicht nehme ich am meisten mit, guten Schlaf zu schätzen.
„Schlafen“ im Kapitalismus
Hätte nie gedacht, dass ich mal einen (politischen) Essay übers Schlafen lese aber here I am haha Bin mit den Erwartungen an das Buch gegangen, dass es ein „leichtes“ Buch für Zwischendurch ist, wurde aber vom Gegenteil überzeugt (im positiven Sinne). Fand den Versuch das Thema „Schlafen“ sozialwissenschaftlich (politisch) einzuordnen super spannend. Die Kurzgeschichte am Ende hat mir auch sehr gut gefallen. Insgesamt 4/5 ⭐️
War ein komisches Buch
Super politisch und die Geschichte am Ende war verwirrend
Enttäuschend sachlich
Nachdem der erste Band der Leben-Reihe mich so begeistern konnte, war es ziemlich überraschend, dass der zweite Band mich nun so enttäuscht zurücklässt. "Altern" waren Memoiren, die Erfahrungsberichte, Emotionen und Gesellschaftskritik beinhaltet haben. "Schlafen" dagegen war sehr sachlich, wissenschaftlich, langweilig und hat sich teilweise komplett am Thema vorbei in anderen Themengebieten verloren. Der Verlag sollte das Buch definitiv nicht als Memoiren vermarkten und klar kenntlich machen, dass sich der Tonus vom zweiten Band stark zu dem des ersten unterscheidet.
Alles dabei!
Dieses Buch bietet in so wenig Seiten so vieles. Interessante, wissenschaftliche Fakten, überraschend politische Askepte und eigene Erfahrungen. Nicht, dass ich schlechte Erwartungen oder ähnliches an dieses Buch hatte, aber ich wurde dennoch positiv überrascht!
Wie der Titel andeutet, behandelt das Buch das Thema Schlaf in vielen Bereichen, zum Beispiel in der Literatur oder in der Politik. Dieses Buch war sowohl unterhaltsam und unterhaltsam als auch informativ. Die Autorin hat dieses Thema nicht nur sehr interessant und spannend behandelt, sondern auch die Information nicht zu kurz kommen lassen. Mit diesem Buch kann man sein Wissen um neue Informationen erweitern. Ich habe vor, mir auch das andere Buch des Autorins anzuschauen.
Ich bin maximal verwirrt vom Ende. ^^"
Einschlafen, träumen, aufwachen
Theresia Enzensberger führt uns in ihrem Essay durch die Phasen des Schlafes. Dabei wird deutlich, dass Schlaf das ungeliebte Stiefkind des Kapitalismus ist, jedoch absolut lebensnotwendig für unsere psychische und physische Gesundheit und ganz nebenbei ein Grundrecht - auch wenn uns unser getakteter 8-Stunden-Arbeitstag oft etwas anderes vorgaukelt. Enzensberger schreibt dabei informativ und in passenden Dosen provokativ, was den Text zugänglich, jedoch auch nicht besonders einprägsam macht. Gelungen fand ich besonders die Einteilung des Essays in Anspielung auf die unterschiedlichen Schlafphasen, wobei die ersten Kapitel eher einen sachlichen Ton anschlagen und der letzte Teil in Form einer Kurzgeschichte gestaltet wurde. Die komplette Message des fiktionalen Textes habe ich leider nicht ganz greifen können, daher konnte sich das Buch nicht zu einem Highlight entwickeln.
Schlaf, Wahrnehmung, Körper, Kapitalismus, Marxismus, Essay, Schlafphasen, Schlaflosigkeit
Einschub Onleihe Theresia Enzensberger reflektiert ihre eigene Schlaflosigkeit und die Folgen darauf auf die Schlafphasen, die Wahrnehmung des Schlafens (Faulheit, Unsicherheit, Ausgeliefert sein) auf den Kapitalismus. Es geht auch um Corona und die Schwäche. Ein langes wissenschaftliches Kapitel, ein kurzes Essay, eine Kurzgeschichte. Nach einem schwereren Einstieg in den Sachtext kam ich gut rein und hatte einen erfreulichen Abschluss des Buchs. 3.75 Sterne, aufgerundet auf 4 Sterne.
Ein Buch - drei komplett unterschiedliche Teile. Der erste eine wissenschaftliche Abhandlung und Kapitalismuskritik. Der zweite ein persönlicher Erfahrungsbericht und der dritte ein Essay. Alle auf ihre Art interessant und anregend. Kurzweilig und für - Achtung - schlaflose Nächte.
Cooles Buch, nur das Ende war sehr merkwürdig
irgendwie seltsam, aber auch unterhaltsam
„Wenn wir die Augen geschlossen und in einen tiefen Schlaf gefunden haben, sind wir allein, abgeschottet vom Außen, auf uns gestellt. Wir sind nicht mehr Teil der sozialen, der gesellschaftlichen, der politischen Welt. Oder?“ Drei Essays und eine Kurzgeschichte in der prozentualen Verteilung analog zu den Schlafphasen. Die Form ist originell, der Inhalt hat mich weniger gepackt als erwartet.
Schlaf steht für Schwäche
In einem weiteren Buch der Reihe „Leben“ vom Verlag Hanserblau geht es um das Thema „Schlaf“. In diesem kurzen Buch erklärt die Autorin wissenschaftlich belegt was Schlaf für die Menschheit ist. Schlaf ist negativ behaftet, da dieser zum Ausruhen gilt. Und Ausruhen gilt, bis in die Vergangenheit rein, als Schwäche. Und schwach sein will keiner. Mit Ergebnissen aus der Geschichte zeigt sie auf, dass Schlaf mit Verletzlichkeit zu tun hat und wie wichtig das Aufwachen gesehen wird. Im Schlaf ist jede*r von uns machtlos. Wir sind schutzlos, obwohl Schlaf zur Regeneration dient. „Wenn wir die Augen geschlossen (…) haben, sind wir allein, abgeschottet vom Außen, auf uns gestellt.“ Ein sehr kurzweiliges, aber interessantes Buch über das Thema Schlaf. Die Wichtigkeit des Schlafs verändert sich während des Lebens. Als Kind wollte man nie ins Bett, da man Angst hatte, etwas zu verpassen. Als Teenie konnte man ewig schlafen und musste permanent Schlaf nachholen von den Partynächten mit Freunden. Als erwachsener Mensch merkt man wie wichtig der Schlaf für den Körper ist. Leider nimmt man oft Probleme aus dem Alltag mit in den Schlaf, so dass man dann schlechter schläft als gewünscht. Für mich ist Schlaf wahnsinnig wichtig. Ich versuche meinem Körper regelmäßig ausreichend Ruhe zu gönnen, um viel Kraft und Energie für den Tag zu haben. Früher wollte man nicht viel schlafen, heute gehe ich gerne früh ins Bett. Da das Buch kurz gehalten ist, habe ich mir ein bisschen mehr Einblick in die verschiedenen Schafphasen gewünscht, um den Schlaf besser verstehen zu können. Im Gesamten ist es eine schöne Lektüre mit Einblick in die Themen Schlaf und Aufwachen. „Regeneration findet nicht durch Leistung statt, sondern durch Ruhe. Zum Beispiel im Schlaf.“