11 Stunden vor
Bewertung:4

Ein Spannungsroman über das Verschwinden eines Vaters und die verzweifelte Suche seiner Familie

Ein Buch, in dem die Autorin schnell zum Thema kommt. Die Figuren, vor allem die Tochter der Familie werden ausführlich beschrieben und die Zerrissenheit der Familie wird dem Leser nahe gebracht, indem Geheimnisse nach und nach ans Licht kommen. Bis zum Schluss bleiben dem Leser Zweifel am Geschehen. Wäre das Buch 100 Seiten kürzer gewesen, wäre es für mich ein Lesehighlight gewesen. Aber auch so war es spannend und gut geschrieben. Ich werde mir das erste Buch der Autorin auf jeden Fall holen. 👍

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
3 Tage vor
Bewertung:2.5

"Happiness Falls" hat mich ziemlich gefordert. Gerne würde ich jetzt auch in die Lobeshymnen zu dem neuen Roman von Angie Kim einsteigen, aber leider kann ich das nicht. Mir war der Roman zu philosophisch überfrachtet und Mias hin und her springende Gedanken zu den verschiedenen Theorien, sowie die ausufernden Erzählungen, haben meinen Lesegenuss geschmälert.

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
5 Tage vor
Bewertung:5

Sternebewertung fiktiv

Unbezahlte Werbung / Rezensionsexemplar Großes Danke an @hanserblau Miracle Creek war damals ein Highlight für mich. Lange habe ich über dieses Buch nachgedacht und mich auch oft erinnert. Erinnere mich so gut an das beklemmte Gefühl beim Lesen. Umso größer war die Freude als ich Happiness Falls in der Vorschau auf der Messe entdeckte. Wir befinden uns zu Zeiten der Corona Pandemie. Eine koreanisch-amerikanische Familie bestehend aus drei Kindern und den Eltern sind der Mittelpunkt dieser Geschichte. Sie ist Linguistin und ihr Mann Adam ist Hausmann und kümmert sich um den Jüngsten Eugene. Eugene ist Autist, er spricht nicht und hat das seltene Angelmann Syndrom. Nach einem Ausflugstag mit seinem Dad kehrt er verstört alleine zurück. Dieser bleibt verschwunden und Eugene kann aufgrund seiner Krankheit leider nichts sagen. Als auch noch nach Stunden Adam nicht zurück ist, wird die Polizei verständigt und logischerweise fällt der Verdacht auf den stummen Sohn. Die älteste Tochter Mia ist die Ich Erzählerin im Roman. Sie beginnt parallel zu ermitteln, um ihren Vater Adam zu finden. Die Geschichte konnte mich trotz der spannenden Ausgangssituation aus folgenden Gründen nicht so begeistern, wie Miracle Creek. Man hat im Fokus das verschwinden des Vaters aber Mia fängt an, sich sowohl auf die Ermittlungen zu konzentrieren also auch Eugene nicht nur aus dem Fokus der Polizei zu ziehen, sondern den Leser auch auf seine Situation aufmerksam zu machen. Sie schafft eine fast philosophische Atmosphäre mit Blick auf die familiären Verknüpfungen, Eugenes Rolle in dieser und auch sein Leben mit der Krankheit. Das sind alles nachvollziehbare und interessante Punkte, aber ich persönlich bin von einem reinen Spannungsroman ausgegangen und war dann doch leider enttäuscht. Vielleicht aber auch nur, weil ich persönlich in einer anderen Stimmung war und eine andere Erwartung hatte. Ich weiß, dass ganz Viele zurecht begeistert sind. Nichtsdestotrotz eine Empfehlung für alle, die familiäre Verstrickungen sehr mögen und den Fokus nicht auf ein klares Ende legen, sondern gerne Spielraum zur eigenen Interpretation haben. 🤗

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
26. Mai 2025
Bewertung:5

Jahreshighlight!

Bei einer Wanderung mit seinem autistischen Sohn verschwindet ein Vater spurlos. Die Familie, wie auch die Behörden sind ratlos, zumal der einzige Zeuge, der Sohn, nicht sprechen und somit auch niemandem mitteilen kann was passiert ist. Oder ist der Sohn sogar selbst verdächtig? Wie schon bei "Miracle Creek" nimmt Angie Kim auch hier ein bestimmtes, zentrales Ereignis und fächert davon ein wahres "Potpourri" an einzelnen Themenbereichen ab. Was ist mit dem Vater passiert? Mit was hat er sich vor seinem Verschwinden beschäftigt? Wie ist es mit einem Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen aufzuwachsen, der die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern in Anspruch nimmt? Und, und, und.. Dabei wurde der Spannungsbogen so gekonnt aufgebaut, dass ich das Buch irgendwann einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte, auch wenn die Masse an Informationen, die hier mitgeliefert wird, anstrengend sein kann. Insbesondere weil der Text einige wissenschaftliche, psychologische wie auch philosophische Thesen und Gedanken enthält, die teilweise in Tabellen oder auch Grafiken dargestellt sind. Auch die emotionalen Momente treffen genau die richtigen Stellen und wurden gut in der Lektüre verarbeitet. Stets nachfühlbar, ab und an emotional herausfordernd, aber niemals kitschig. Abgesehen davon fand ich das Buch aber auch einfach wahnsinnig interessant und unterhaltsam. Es hat meinen Horizont auf eine Art erweitert die ich liebe und meine Gedanken gut durchgeschüttelt. Nachdem ich das Buch beendet hatte, fühlte sich mein Gehirn an, als wäre es auf die doppelte Größe angewachsen. Irgendwie überwältigend, aber auf die gute Art. Das Buch gehört schon jetzt zu meinen absoluten Jahres-Highlights und ist definitiv eines der besten Bücher die ich jemals gelesen habe. Angie Kim ist eine grandiose Schriftstellerin, die sicherlich niemals in großer Masse, aber immer in herausragender Qualität veröffentlichen wird. Ich freue mich auf alles was da noch kommt!

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
23. Mai 2025
Bewertung:4.5

Dieses Buch lege ich all jenen ans Herz, die leise, aber tiefgründige Geschichten lieben – Geschichten, die sich Zeit nehmen, um ihre ganze emotionale Wucht zu entfalten. „Happiness Falls“ ist ein kluger, fein komponierter Roman, dessen Erzählstimme ebenso ausschweifend wie brillant ist. Er hat mich nicht nur gefesselt, sondern auch oft wütend und nachdenklich zurückgelassen – auf die beste Weise. Ein Buch, das nachhallt.

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
16. Apr. 2025
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Bewertung:4

Angie Kim ist eine großartige Autorin. Schon Miracle Creek hat mich umgehauen und auch Happiness Falls ist wieder ein sehr gelungenes Buch, in dem viel richtig gemacht wird. Wir bekommen die Geschichte aus der Sicht von Mia erzählt, die halb koreanisch ist. Sie hat noch einen Zwillingsbruder (John) und einen jüngeren Bruder (Eugene), der mit Behinderung lebt. Autismus und AS schränken seine Kommunikation ein. Als Eugene eines Tages allein nach Hause kommt, ohne den Vater, mit dem er unterwegs war, beginnt eine verzweifelte Suche, die Geheimnisse zutage fördert. Da sich der Junge nicht äußern kann, gerät er schnell selbst in Verdacht, für das Verschwinden des Vaters verantwortlich zu sein. Wie schon in Miracle Creek hat die Autorin ihre Hausaufgaben sehr gut gemacht. Die Darstellung der gesamten Familie, vor allem aber von Eugene, wirkt authentisch und respektvoll. Kim zeigt auch hier wieder einen sehr klaren Blick auf gesellschaftliche Themen wie Rassismus und Ableismus, aber auch auf Familie, Ehe und Rollenbilder. Mia ist sicherlich eine schwierige Protagonistin, aber auch das wird sehr gut gehändelt, denn ihre Fehler und Unzulänglichkeiten sind beabsichtigt - sie muss sich ihnen sogar stellen und daran wachsen. Das Buch ist außerdem fantastisch geschrieben. Ich ziehe nur einen Stern ab, weil mir Mias innere Monologe, die philosophischen Anwandlungen und die Einträge des Vaters manchmal zu lang und ausschweifend waren. Trotzdem war ich am Ende zu Tränen gerührt und das hielt bis ins Nachwort an, in dem Kim nochmal kurz ihre eigene Geschichte anreißt. Große Empfehlung!

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
14. Apr. 2025
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Bewertung:4.5

Der 14-jährige Eugene und sein Vater Adam gehen wie jeden Vormittag während der Pandemie in einem Park in den Wäldern Virginias spazieren - von diesem Ausflug kehrt jedoch nur Eugene zurück, von seinem Vater fehlt jede Spur. Das Problem: Eugene hat Autismus und eine seltene Gen-Anomalie namens Angelman-Syndrom, weshalb er nicht sprechen kann. Seine Mutter Hannah, seine Schwester Mia und ihr Zwillingsbruder John beginnen, nach ihrem Vater zu suchen, jedoch ohne Erfolg. Als die Polizei eingeschaltet wird, fällt der Verdacht auch schnell auf Eugene, der sich selbst nicht verteidigen kann. Mia stellt daraufhin eigene Nachforschungen an, die viele Geheimnisse ihres Vaters zu Tage fördern. Der neue Roman "Happiness Falls" von Angie Kim ist gleich auf mehreren Ebenen spannend: Zum einen ist die 20-jährige erzählende Protagonistin Mia extrem klug, was es manchmal zu einer Herausforderung werden lässt, ihren Gedankengängen zu folgen - dabei ist sie aber auch so menschlich und voller Fehler, dass man sich sehr gut in sie hineinversetzen kann. Zum anderen hinterfragt das Buch in verschiedener Hinsicht die in unserer Gesellschaft tief verwurzelte Annahme, dass fließendes Sprechen gleichbedeutend mit Intelligenz ist - und weshalb der Fähigkeit, zu Sprechen, bzw. dem Fehlen dieser so viel Wert, unser Wert als Mensch, beigemessen wird. Ein dritter Punkt, der den Roman für mich so interessant gemacht hat, ist sein Setting während der Corona-Pandemie, was viel Einfluss auf den Fortgang der Geschichte hat. Da Mias Mutter Hannah aus Korea stammt, wird im Buch auch anti-asiatischer Rassismus thematisiert, der während der Pandemie besonders aggressiv ausgeprägt war. Und natürlich - zu guter Letzt - sind Stories, in denen Geheimnisse nach und nach aufgedeckt werden und sich das ganze Ausmaß einer Familiengeschichte (oder Tragödie?) erst zum Schluss offenbart, einfach total mitreißend. Für mich ist "Happiness Falls" genau der Pageturner, der mir auf dem Cover versprochen wurde, auch wenn Mia als Ich-Erzählerin manchmal wirklich ausschweifend ist - das muss man mögen. Wenn eine sehr genaue Erzählstimme und rund 500 Seiten euch nicht abschrecken, kann ich diesen vielschichtigen Spannungsroman nur empfehlen! Übersetzt von Wibke Kuhn.

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
6. Apr. 2025
Bewertung:3.5

Dienstag, der 23. Juni 2020 in einer Vorstadt von Washington D.C.: Der Tag beginnt mit einem ganz normalen Morgen für die fünf köpfige koreanisch-amerikanische Familie Parson. Nach dem Frühstück verbringt die 20-jährige Mia den Vormittag zu Hause, während ihr Zwillingsbruder John und Mutter Hannah außer Haus zu tun haben. Vater Adam und der 14-jährige Bruder Eugene, der durch seine Dualdiagnose Autismus und Angelman-Syndrom (er kann nicht reden und hat motorische Probleme) eine intensive Betreuung benötigt, sind im River Falls Park zu einen Spaziergang unterwegs. Doch am Nachmittag kehrt nur Eugene von diesem zurück und zieht sich, sichtlich aufgeregt und mit Blut unter den Fingernägeln, sofort in sein Zimmer zurück. Mia ist zwar verwundert, ruft aber nicht sofort ihre Mutter oder gar die Polizei an, sondern sucht nach einer logischen Erklärung für dieses Verhalten, nur dass sie im Herzen bereits weiß, dass ihr Vater seinen Sohn niemals sich selbst überlassen würde.
Als die Polizei schließlich doch über das Verschwinden von Adam informiert wird und die Suche bis spät in die Nacht keinen Erfolg bringt, versucht Mia selbst herauszufinden, was an jenem Vormittag passiert ist, und stößt dabei auf jede Menge Geheimnisse.   ➸ Ganz oberflächlich betrachtet dreht sich "Happiness Falls" um das rätselhafte Verschwinden eines verantwortungsvollen Familienvaters (mit komplexen und vielen beweglichen Teilen) und die darauffolgenden Ereignisse, während sowohl die örtliche Polizei als auch die Familie selbst versuchen ihn ausfindig zu machen. 
Als eine Art Krimi könnte man das neue Buch von Angie Kim wohl demnach betiteln, doch schon nach den ersten paar Seiten, die stets aus der Ich-Perspektive von Mia erzählt werden, merkt man relativ schnell, dass diese Geschichte viel tiefer geht.
Allein schon der Umstand, dass der einzige Zeuge des möglichen Verbrechens ausgerechnet der jugendliche Sohn ist, der weder schreiben noch sprechen kann und durch seine nonverbale Kommunikation oft streitlustig und/oder aggressiv Fremden gegenüber wirkt, verspricht schon einiges an Spannung, doch darüber hinaus entdeckt man als Leser mit fortschreitender Geschichte auch immer mehr Risse innerhalb der Familie, und das hat mich deren Beziehung untereinander ein ums andere Mal hinterfragen lassen.   Teils Familiendrama, teils literarischer Krimi also, bietet dieses außergewöhnlich gut geschriebene Buch komplexe und vielschichtige Charaktere und eine tief bewegende Geschichte über die Gefühle eines neurodiversen Teenagers.
Es geht um die Bewältigung von Traumen, Heilung, Freiraum und Respekt. Glück, menschliche Verbundenheit, Kommunikation und Inklusivität.
Dabei ist das Tempo der Story ruhig und unaufgeregt und auch der Schreibstil der Autorin an sich ist stets sehr detailliert und beschreibend. Man benötigt ein wenig Geduld, wird aber belohnt mit tiefen Einblicken in die Verhaltenspsychologie und -philosophie, gut recherchierten Fakten und Analysen von Adams Hypothesen zum Thema Glück und Zufriedenheit und einem Ende, das auf einfühlsame und durchdachte Weise sehr befriedigt. Alles in allem ist “Happiness Falls“ meiner Meinung nach ein durchdachter und literarischen Spannungsroman – mehr Familiendrama und Charakterstudie als Pageturner.
Vielleicht nicht perfekt, aber durchaus lesenswert und beeindruckend. ET

Happiness Falls
Happiness Fallsvon Angie Kimhanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG