13 Stunden vor
Bewertung:3

"Antworten verschließen die Wirklichkeit, Fragen öffnen sie." Peter Høegs Roman war für mich ein spezielles Lesemomentum – ein Wechselspiel zwischen Faszination für philosophische und psychologische Raffinesse und dem Gefühl, von der Dichte des Textes überwältigt zu werden. Der Roman bewegt sich in einem kognitiv anspruchsvollen Narrativ zwischen Fiktion und Wirklichkeit. Peters bester Freund aus Kindertagen, Simon, hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Aus Sorge vor einem weiteren Versuch bittet Peter Lisa um Hilfe – eine gemeinsame Freundin von früher, die aufgrund einer traumatischen Erfahrung keinen Zugang mehr zu ihren Erinnerungen an die Kindheit hat. Lisa arbeitet in einer hermetisch abgeschirmten Klinik, in der sie ein bildgebendes neuropsychologisches Verfahren entwickelt hat, das Einblicke in das Bewusstsein anderer Menschen ermöglicht. Ziel ist es, Klient:innen in ihren inneren Welten therapeutisch zu begegnen. „Einem Menschen zu begegnen, ist etwas anderes, als ihn zu verstehen.“ Peter begleitet sie bei diesen Sitzungen – nicht nur, um Simon zu helfen, sondern auch, um verloren geglaubte Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit wiederzufinden. Damals reisten sie gemeinsam durch Träume und Zukunftsdimensionen. Ein vielschichtiges Hologramm aus therapeutischer Ethik, konstruierter Realität und dem fragilen Zusammenspiel von Erinnerung, Identität und Bewusstsein entfaltet sich. Dunkle Seiten der Gesellschaft rücken dabei mit in den Fokus. Høegs Stil ist eindringlich – streckenweise brillant – und verliert sich gelegentlich in distanzierten, langatmigen Episoden, die mich emotional nicht erreichen konnten.

Durch deine Augen
Durch deine Augenvon Peter HoegHanser, Carl
23. Sept. 2023
Bewertung:1

Auf Seite 100 abgebrochen. Mich konnte die Story nicht fesseln. Die Stimmung wirkt eher düster/melancholisch und der Schreibstil ist unauffällig. Die Geschichte schreitet sehr langsam voran, da sich die Passagen aus der Kindheit wie Kaugummi ziehen.

Durch deine Augen
Durch deine Augenvon Peter HoegHanser, Carl