Istanbul immer eine Reise wert
Orhan Pamuk lehrt Menschen, Istanbul zu lieben. Ich hatte demletzt so Sehnsucht, nach lärmenden Straßen, den Essensgerüchen, den lauten Autos, den Möwen in Eminöne und den Museen und Moscheen und habe zu diesem Buch gegriffen, das ich vor Jahren auf Türkisch gelesen habe. Wir lernen das Leben auf der Straße kennen. Wir lernen Mevlut und seine Familie kennen. Ein Joghurt- und Bozaverkäufer, der uns durch andere weitere Verkäufer und das Kommen und Gehen, vieler historischer und politischer Ereignisse, den Wandel dieser faszinierenden Stadt zeigt. Der Roman spielt in den Jahren 1954 bis 2012. Die Straße hat ihre eigenen Gesetze, ob es das Schmuggeln, stehlen, die politischen Ausschreitungen sind, oder einfach nur kulturelle, familiäre Gegebenheiten. Orhan Pamuk lässt uns in diese Häuser blicken, in Mevluts Inneres und gibt uns die Chance, nicht nur eine Stadt, sondern auch ein Land und deren Kultur kennenzulernen. Für mich persönlich einen Herzensort. Für nicht Istanbul Kenner sicher eine Entdeckung. Für politisch und geschichtlich interessierte Leser ein super Schmöker.