Don Quijote ist sicherlich einer der bekanntesten Klassiker die es gibt, und das zurecht. Für sein hohes Alter ist der Roman erstaunlich humorvoll geschrieben. Sich den trottelhaften und verrückten Ritter Don Quijote auf seinen Abenteuern vorzustellen, wie er in einer Welt, die Ritter und feudale Werte schon lange hinter sich gelassen hat, auf manische Weise versucht Ruhm zu erlangen und das vermeintlich Gute zu tun, ist wirklich unterhaltsam. Aber nur auf den ersten Seiten. Denn das größte Problem, welches ich mit dem Buch hatte, ist, dass ihm eine übergeordnete Struktur fehlt die eine gewisse Spannung bringt. Wie gesagt sind die Geschichten unterhaltsam und lustig, aber nachdem man die fünfte oder sechste Geschichte gelesen hat, in der Don Quijote etwas verrücktes und sinnloses unter dem Vorwand der Ritterlichkeit tut, wird es einfach eintönig. Es fehlt der Konflikt, wie man ihn heutzutage in einem Roman hätte, ein Antagonist zum Beispiel, der übergreifend präsent ist und am Ende von Don Quijote besiegt wird. Eine solche oder eine ähnliche omnipräsente Story würde die über 1000 Seiten um ein vielfaches lesbarer machen, so das sie sich nicht ziehen wie Kaugummi. Allerdings ist der Grund für das Fehlen dieser übergeordneten Struktur auch das hohe Alter. Da das Buch quasi als Parodie auf die klassischen Ritter und Heldengeschichten des Mittelalters entstanden ist, die ebenfalls eine Aneinanderreihung von Geschichten waren, ist Fehlen nicht verwunderlich. Man kann so ein Buch deshalb nicht nach heutigem Maßstab bewerten. Trotzdem kann man nicht außer Acht lassen, dass das Lesen bei diesem Buch mehr Arbeit als Vergnügen ist. Deshalb bekommt es von mir auch drei von fünf Sternen.
Sehr gelungene Übersetzung!
Lustig und echt außergewöhnlich.
Dieses Buch ist sprachlich atemberaubend. So tiefgründig und lustig. Man ist hin und her gerissen, ob man Quijote seine Geschichten glaubt oder nicht. Man kann das Buch mehrfach lesen und entdeckt immer neue Kleinigkeiten. Ein Meisterwerk.
Der erste Teil hat mir wesentlich besser gefallen als der Zweite, obwohl ich einsehe dass er literarisch wohl interessanter ist. Trotzdem habe ich die Zeit mit Don Quixote und Sancho genossen und werde sie bestimmt noch eine Weile vermissen.
Schön formuliert
Einfach nicht mein Genre. Da es ein sehr altes Buch ist war der Schreibstil auch überhaupt nicht meins, jedoch bin ich stolz auf mich das ich es durchgezogen habe. Für mich zählt es leider nicht zu den 100 Büche die man im Leben gelesen haben muss. Aber ich habs gelesen..☺️
Seit langer Zeit füge ich meiner erlesenen (!) Liste der "großartigsten Bücher aller Zeiten" mal wieder ein Buch hinzu. Spektakulär! Wer hätte das gedacht?! Hier beschreibe ich es etwas ausführlicher. https://vivaperipheria.de/2023/12/16/pro-land-ein-buch-don-quijote/
Ein vielversprechender Anfang, in dem wir Don Quijote und Sancho Pansa kennenlernen. Witze Dialoge, eine schöne Atmosphäre und liebevoll gestaltete Figuren. Leider wiederholt sich dann eigentlich nur noch Schema X. Langatmige Binnengeschichten gaben mir dann den Rest. Nach Kapitel 42 brach ich ab. Schon nach den ersten Kapiteln wechselte ich übrigens zur dtv Ausgabe. Dort ist die Übersetzung deutlich besser und moderner. Einige Illustrationen lockern das Leseerlebnis auf und im Gegensatz zur Fischer Ausgabe, sind die Seiten nicht Bibel-dünn ;) Von einem solchen Weltklassiker der Literaturgeschichte hatte ich mir jedoch deutlich mehr erwartet. Die Bedeutung und Interpretationen, die ich im Netz fand, konnten schon nach wenigen Kapiteln ausgemacht werden. Nicht so kompliziert. Immerhin habe ich jetzt mal was aus dem Mittelalter angelesen...
Mehrere Jahre hat mich dieses Buch gekostet. Sprachlich war es sehr herausfordernd und keine leichte Kost. Sie Geschichte hatte auch Höhen und Tiefen mit guten Geschichten und schier langweiligen. Nun habe ich es endlich geschafft.
Auch wenn die Sprache für mich doch sehr gewöhnungsbedürftig war, hatte ich schon nach wenigen Anekdoten Freude an dem "Ritter von der traurigen Gestalt". Der Don und sein Diener Sancha waren ein sehr unterhaltsames Komikerduo. Diese Geschichte bietet so viel mehr als nur den bekannten Kampf gegen Windmühlen - am faszinierendsten war für mich eigentlich das ständig gegebene Miteinander von Realität und Fantasie. Vor allem aber bin ich glücklich, nun auch diesen Wälzer von meiner Weltliteratur-Liste streichen zu können.
Es ist stellenweise wirklich lustig & für 1605 auch sehr feministisch. Die Novelas Intercaladas haben mir auch teilweise sehr gut gefallen. Aber es ist einfach für die Handlung rund um Don Quijote selbst ungefähr 300 Seiten zu lang
Der Anfang des Buchs hat mich gänzlich aus den Socken gehauen, vor allem sprachlich. Cervantes präsentierte mir denn da zunächst einen der besten, lustigsten oder zumindest amüsantesten Einleitungssätze zu einem von mir gelesenem Buch. Und darauf folgte urkomisches Gesindel, was man bei einem 400 Jahre alten Buch natürlich zunächst nicht gedacht hätte. Es hätte ja lustig sein können, aber das... Das war Weltklasse! Insofern vergingen die ersten 200/300 Seiten wie im Flug bis man sich an ergötzlichen liebevoll-irnoschen Schreibstil gewöhnt und an den grandiosen kreativen Einfällen beglückt hatte. Denn auch wenn Cervantes Fantasie nur so sprudelte, so habe ich das nicht gebraucht, vor allem wenn beispielsweise plötzlich mitten in der Handlung, eine 50 Seitige Novelle verlesen wird, die überhaupt nichts mit dem Buch zu tun hat. Auf den Wegen zu irgendwelchen Orten wo unsere Helden hinrichten tauchen vermehrt noch mehr unnötiges Gesindel auf, die dann plötzlichanfangen ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Somit wird es manchmal ziemlich zäh. Allenfalls macht die Zähheit Rückblickend einen doch nur geringen Teil des Buchs aus. Der zweite Teil wird grandios aufgefahren, manchmal steht einen wie am Anfang des ersten, der Mund offen, man kann gar nicht erwarten, was alls nächstes passiert. Auch wenn es hier wieder in der Mitte Zähe Stellen gibt, sind sie doch nicht so ausgeprägt wie im ersten. Und nach all den irrsinnig komischen Abenteuer die, wenn man darüber nachdenkt eigentlich extrem traurig und tragisch sind, kommt das fulminante Ende. Ja, letztendlich dachte ich schon ich müsste weinen. Irgendwo übertrieben, irgendwo aber auch erstaunlich nah an der Wahrheit. Und letztendlich vermisse ich sogar manch Figur namens Sancho Panza, der gewiss einer meiner Lieblinge bleiben wird.